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| − | Bei [[Hangendenstein]], kurz nach der deutsch-österreichischen Grenze, wird der Almkanal von der [[Königsseeache]] abgeleitet. <ref>Siehe [https://www.salzburg.gv.at/sagisonline/init.aspx?hotspot=landsbg|default|1:5090|428275.3|286159.5|pin1.png|Einleitung&redliningid=tzo24ahjrhybzar2x3w4l0m0 SAGIS]</ref> Er verläuft über [[Grödig]], [[Eichet]], [[Eichethofsiedlung]], [[Gneis]] - in früheren Zeiten an zahlreichen, heute nur mehr wenigen Mühlen vorbei - bis etwa östlich des [[Leopoldskroner Weiher]]s, wo er sich beim [[Kraftwerk Pulvermühle]] in den Müllner- und den Stiftsarm gabelt. | + | Bei [[Hangendenstein-Pass]], kurz nach der deutsch-österreichischen Grenze, wird der Almkanal von der [[Königsseeache]] abgeleitet. <ref>Siehe [https://www.salzburg.gv.at/sagisonline/init.aspx?hotspot=landsbg|default|1:5090|428275.3|286159.5|pin1.png|Einleitung&redliningid=tzo24ahjrhybzar2x3w4l0m0 SAGIS]</ref> Er verläuft über [[Grödig]], [[Eichet]], [[Eichethofsiedlung]], [[Gneis]] - in früheren Zeiten an zahlreichen, heute nur mehr wenigen Mühlen vorbei - bis etwa östlich des [[Leopoldskroner Weiher]]s, wo er sich beim [[Kraftwerk Pulvermühle]] in den Müllner- und den Stiftsarm gabelt. |
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| | * Der [[Stiftsarm]], der zweitälteste Teil des Almkanals, führt geradewegs durch den [[Stiftsarmstollen]] im Mönchsberg etwa auf Höhe des [[Bürgermeisterloch]]s hindurch und erreicht die [[Altstadt]] vor der [[Stiftsbäckerei St. Peter]] im [[St.-Peter-Bezirk]]. | | * Der [[Stiftsarm]], der zweitälteste Teil des Almkanals, führt geradewegs durch den [[Stiftsarmstollen]] im Mönchsberg etwa auf Höhe des [[Bürgermeisterloch]]s hindurch und erreicht die [[Altstadt]] vor der [[Stiftsbäckerei St. Peter]] im [[St.-Peter-Bezirk]]. |
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| | An der schmalsten Stelle zwischen [[Festungsberg]] und Mönchsberg ließen die beiden Bauherren, das [[Salzburger Dom|Domkapitel]] und das [[Erzstift St. Peter|Stift St. Peter]], unter Erzbischof [[Konrad I.]] in den Jahren [[1137]] bis [[1143]] den 400 m langen Stollen (“Stiftsarmstollen”) durch den Berg schlagen. | | An der schmalsten Stelle zwischen [[Festungsberg]] und Mönchsberg ließen die beiden Bauherren, das [[Salzburger Dom|Domkapitel]] und das [[Erzstift St. Peter|Stift St. Peter]], unter Erzbischof [[Konrad I.]] in den Jahren [[1137]] bis [[1143]] den 400 m langen Stollen (“Stiftsarmstollen”) durch den Berg schlagen. |
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| − | Erst [[1286]] wurde mit der Genehmigung [[Kuno von Gutrat]]s zum Bau eines fünf Kilometer langen Durchstichkanals vom Rosittenbach durch den Wald von ''Kattenau'' ([[Gartenau]]) bis zur Königsseeache – auch ''Alm'' oder ''Almfluss'' genannt – begonnen. Damit gelang eine für die weitere Stadtentwicklung entscheidende Verbesserung der Wasserversorgung. Die dazu notwendigen Wehranlagen führten jedoch in Folge zu Überschwemmungen, weshalb die Abzweigung etwas flussaufwärts nach [[Hangendenstein]] verlegt wurde, wo sie sich noch heute befindet. | + | Erst [[1286]] wurde mit der Genehmigung [[Kuno von Gutrat]]s zum Bau eines fünf Kilometer langen Durchstichkanals vom Rosittenbach durch den Wald von ''Kattenau'' ([[Gartenau]]) bis zur Königsseeache – auch ''Alm'' oder ''Almfluss'' genannt – begonnen. Damit gelang eine für die weitere Stadtentwicklung entscheidende Verbesserung der Wasserversorgung. Die dazu notwendigen Wehranlagen führten jedoch in Folge zu Überschwemmungen, weshalb die Abzweigung etwas flussaufwärts nach [[Hangendenstein-Pass]] verlegt wurde, wo sie sich noch heute befindet. |
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| | Mitte des [[14. Jahrhundert]]s gestattete Erzbischof [[Friedrich III. von Leibnitz]] den Bürgern der Stadt, für ihren Wasserbedarf im nördlichen Stadtbereich einen zweiten Stollen durch den [[Mönchsberg]] zu schlagen. Am Stollenausgang, heute etwa bei der [[Pferdeschwemme]], nutzten das [[Bürgerspital St. Blasius]], zahlreiche Mühlen, Walken, Schleifereien, Schmieden und Sägen, sowie das [[Städtisches Brunnhaus|Städtische Brunnhaus]] die Wasserkraft. Rund um das [[Gstättentor]] entwickelte sich ein Zentrum des städtischen Gewerbes. | | Mitte des [[14. Jahrhundert]]s gestattete Erzbischof [[Friedrich III. von Leibnitz]] den Bürgern der Stadt, für ihren Wasserbedarf im nördlichen Stadtbereich einen zweiten Stollen durch den [[Mönchsberg]] zu schlagen. Am Stollenausgang, heute etwa bei der [[Pferdeschwemme]], nutzten das [[Bürgerspital St. Blasius]], zahlreiche Mühlen, Walken, Schleifereien, Schmieden und Sägen, sowie das [[Städtisches Brunnhaus|Städtische Brunnhaus]] die Wasserkraft. Rund um das [[Gstättentor]] entwickelte sich ein Zentrum des städtischen Gewerbes. |
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| | == Daten == | | == Daten == |
| − | Der Almkanal erreicht von [[Hangendenstein]] eine Länge von 11,8 km, bevor er in Mülln die Salzach erreicht. Die Gesamtlänge des Almnetzes beläuft sich auf 18 km. Das Gesamtgefälle auf dieser Strecke beträgt 45 m, die durchschnittliche Neigung 1 – 3,5 ‰, der Hauptkanal führt etwa 5,5 m³/sek., womit sich eine theoretische Leistung von 3 342 Roh-PS ergäbe. Der Hauptkanal hat einen Rechteckquerschnitt von 1,5 – 1,5 m × 5 m. | + | Der Almkanal erreicht von [[Hangendenstein-Pass]] eine Länge von 11,8 km, bevor er in Mülln die Salzach erreicht. Die Gesamtlänge des Almnetzes beläuft sich auf 18 km. Das Gesamtgefälle auf dieser Strecke beträgt 45 m, die durchschnittliche Neigung 1 – 3,5 ‰, der Hauptkanal führt etwa 5,5 m³/sek., womit sich eine theoretische Leistung von 3 342 Roh-PS ergäbe. Der Hauptkanal hat einen Rechteckquerschnitt von 1,5 – 1,5 m × 5 m. |
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| | Der Almkanal versorgt auch sechs Teiche mit einer Fläche von 130 000 m² mit Wasser. | | Der Almkanal versorgt auch sechs Teiche mit einer Fläche von 130 000 m² mit Wasser. |