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Darin schreibt er u. a. dass Pfarrer von der Kanzel in ihren Predigten gegen vorehelichen Geschlechtsverkehr wetterten und dabei nur die Dienstboten anschauten. Selbst die Kirche betrachtete sie nicht als ''Christen'' in dem Sinne, denn sie gingen nur zur Messe, weil sie von ihren Dienstherren dazu gezwungen wurden. Kirchgangverweigerung hätte dazu geführt, dass der Bauer die Person verhungern hätte lassen oder sie am selben Tag noch vom Hof verjagt hätte.
 
Darin schreibt er u. a. dass Pfarrer von der Kanzel in ihren Predigten gegen vorehelichen Geschlechtsverkehr wetterten und dabei nur die Dienstboten anschauten. Selbst die Kirche betrachtete sie nicht als ''Christen'' in dem Sinne, denn sie gingen nur zur Messe, weil sie von ihren Dienstherren dazu gezwungen wurden. Kirchgangverweigerung hätte dazu geführt, dass der Bauer die Person verhungern hätte lassen oder sie am selben Tag noch vom Hof verjagt hätte.
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Besonders die Frauen litten unter der Rechtlosigkeit ihres Standes. Mägde durften in den allermeisten Fällen nicht heiraten, weil sie als Arbeitskräfte notwendig waren. Nur heimlich konnten sie Liebschaften haben. Nahm beispielsweise eine Magd das Taschenmesser eines Knechts beim Jausnen, so konnte man davon ausgehen, dass der Knecht noch am selben Abend sie in ihrer Kammer besuchte. Auf jeden Fall wurden bei Liebesbeziehungen immer die Frauen verantwortlich gemacht. Kamen Kinder zur Welt, starben viele bereits im Säuglingsalter (eine Statistik zwischen [[1901]] und [[1910]] zeigt eine fast 50prozentige Sterberate auf). Bis zum letzten Tag in der Schwangerschaft mussten die Mägde arbeiten, und viele der Dienstboten-Kinder wurden ''ausgestiftet'', das heißt, meist schon nach dem Wochenbett in Pflege gegeben. Solche Kinder wurden schon im Kindesalter als billige Arbeitskräfte zu Bauern in den Dienst geschickt. Die Schule konnte meist nur sporadisch besucht werden und im Alter von 12 Jahren endete die Schulpflicht. Kinder von Dienstboten wurden häufig als geringwertig betrachtet, wie eine Eintragung eines Lehrers in [[Zederhaus]] in der Schulchronik zeigt:
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Besonders die Frauen litten unter der Rechtlosigkeit ihres Standes. Mägde durften in den allermeisten Fällen nicht heiraten, weil sie als Arbeitskräfte notwendig waren. Nur heimlich konnten sie Liebschaften haben. Nahm beispielsweise eine Magd das Taschenmesser eines Knechts beim Jausnen, so konnte man davon ausgehen, dass der Knecht noch am selben Abend sie in ihrer Kammer besuchte. Auf jeden Fall wurden bei Liebesbeziehungen immer die Frauen verantwortlich gemacht. Kamen [[ledige Kinder]] zur Welt, starben viele bereits im Säuglingsalter (eine Statistik zwischen [[1901]] und [[1910]] zeigt eine fast 50prozentige Sterberate auf). Bis zum letzten Tag in der Schwangerschaft mussten die Mägde arbeiten, und viele der Dienstboten-Kinder wurden ''ausgestiftet'', das heißt, meist schon nach dem Wochenbett in Pflege gegeben. Solche Kinder wurden schon im Kindesalter als billige Arbeitskräfte zu Bauern in den Dienst geschickt. Die Schule konnte meist nur sporadisch besucht werden und im Alter von 12 Jahren endete die Schulpflicht. Kinder von Dienstboten wurden häufig als geringwertig betrachtet, wie eine Eintragung eines Lehrers in [[Zederhaus]] in der Schulchronik zeigt:
    
''...Am [[6. November 1923]] starb der 13jährige Schüler Johann E., Ziehkind in Lamm. Er war ein Büffel, Trotzkopf und Strolch, um den nicht schade war. Zur Berechtigung sei angeführt, daß er mehrmals in der Woche in der 1. Klasse unter die Bank Haufen machte. Vom Urinieren sei gar nicht gesprochen...''
 
''...Am [[6. November 1923]] starb der 13jährige Schüler Johann E., Ziehkind in Lamm. Er war ein Büffel, Trotzkopf und Strolch, um den nicht schade war. Zur Berechtigung sei angeführt, daß er mehrmals in der Woche in der 1. Klasse unter die Bank Haufen machte. Vom Urinieren sei gar nicht gesprochen...''
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