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{{googlemapsort|Ferdinand_Hanusch_Platz_4+5020+Salzburg}}
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[[Datei:Salzburger Altstadt Alte Thürnitz Baldi Würthle Aufnahme vor 1881 Nutzungsbedingungen siehe Bilddatei.jpg|thumb|Links unten der längliche Bau ist die Alte Thürnitz. Lt. Quelle handelt es sich um eine Aufnahme vor [[1881]] von [[Baldi & Würthle]]. Vermutlich aber sogar vor [[1862]], denn in jenem Jahr begann erst die [[Salzachregulierung]] und in der Bildmitte am orografischen rechten Ufer der [[Salzach]] sieht man das Gebiet der heutigen [[Imbergstraße]] und des [[Giselakai]]s mit den [[Kaivillen]] noch unverbaut.]]
Die '''Thürnitz''' war [[1641]] die erste in der [[Altstadt]] erbaute Kaserne der [[Stadt Salzburg]].
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Die '''Thürnitz'''<ref>zum Wort ''Thürnitz siehe Salzburwiki-Artikel [[Thürnitz]]</ref> war [[1641]] die erste in der [[Altstadt]] erbaute Kaserne der [[Stadt Salzburg]]. Angeblich war sie im späteren 19. Jahrhundert überhaupt die älteste damals noch erhaltene Kaserne Mitteleuropas.
    
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Durch den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] in [[Deutschland]] war das [[Erzstift Salzburg]] etwa ab [[1622]] ernsthaft bedroht. [[Fürsterzbischof]] [[Paris Graf Lodron]] aktivierte deshalb zur Verteidigung die [[Landfahne]], weshalb jeder Zehnte wehrfähige Einwohner des Landes zum Bau- und Wehrdienst eingezogen wurde. Weil dies für die Bevölkerung beschwerlich war, wurde  [[1633]] der Beschluss gefasst, durch Werbung und beständige Soldaten ein dauernd stehendes Herr einzurichten, das wie bisher üblich, bei den Bürgern in der Stadt einquartiert wurde. Um diesem dann andauernden Übel abzuhelfen, insbesondere  die zahlreichen Soldaten in der Stadt unterzubringen und private Quartiere entlasten zu können, wurde 1641 gegenüber der [[Städtische Fleischbank|Städtischen Fleischbank]] am [[Gries]] mit dem Bau einer eigenen Kaserne begonnen.  
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Durch den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] in [[Deutschland]] war das [[Erzstift Salzburg]] etwa ab [[1622]] ernsthaft bedroht. [[Fürsterzbischof]] [[Paris Graf Lodron]] aktivierte deshalb zur Verteidigung die [[Landfahne]], weshalb jeder Zehnte wehrfähige Einwohner des Landes zum Bau- und Wehrdienst eingezogen wurde. Weil diese für die Bevölkerung beschwerlich war, wurde  [[1633]] der Beschluss gefasst, durch Werbung und beständige Soldaten ein dauernd stehendes Herr einzurichten, das wie bisher üblich, bei den Bürgern in der Stadt einquartiert wurde. Um diesem dann andauernden Übel abzuhelfen, insbesondere  zahlreichen Soldaten in der Stadt unterzubringen und private Quartiere entlasten zu können, wurde 1641 gegenüber der [[Städtische Fleischbank|Städtischen Fleischbank]] am [[Gries]] mit dem Bau einer eigenen Kaserne begonnen.  
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Die Thürnitz - das Wort ist Slawisch und bedeutet schwer zugänglicher, abgeschiedener Ort - wurde auf Grund ihrer Lage auch ''Grieskaserne'', ''Fleischmarktkaserne'' oder auch ''Lodron'sche Kaserne'' genannt.
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Das Lodronsche Bauwerk wurde auf Grund seiner Lage auch ''Grieskaserne'', ''Fleischmarktkaserne'' oder auch ''Lodron'sche Kaserne'' genannt.
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Die Kaserne samt dem [[Fleischtor|Torbogen]] und der [[Sternbastei]] wurde [[1654]] unter Fürsterzbischof [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein|Guidobald Graf Thun]] fertiggestellt.  
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Die Kaserne samt dem [[Fleischtor|Torbogen]] und [[Sternbastei]] wurde [[1654]] unter Fürsterzbischof [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein|Guidobald Graf Thun]] fertiggestellt.  
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[[File:Gezicht op Salzburg, RP-F-1917-39.jpg|thumb|Das dürfte die Gesamtaufnahme des obigen Bildes sein: Links der spätere Ferdinand-Hanusch-Platz mit der [[Alte Thürnitz|Alten Thürnitz]]-Kaserne. Eine Aufnahme von von [[Friedrich Würthle]] zwischen 1860 und 1870.]]
    
Die Thürnitz war ''216 Schritte lang und 10 Schritte breit'', also etwa 150 Meter lang und 7 Meter breit (1 Schritt ist etwa 0,7 Meter). Sie hatte zwei Stockwerke, einen innen gelegenen Gang mit Schießscharten zur Salzach und besaß etwa in der Mitte über dem [[Fleischtor]] ein drittes Stockwerk oder einen breiteren Aufbau (einem Turm ähnlich) mit spitzem Satteldach, damit aus der erhöhten Position der Durchgang in der Mitte gesichert werden konnte.  
 
Die Thürnitz war ''216 Schritte lang und 10 Schritte breit'', also etwa 150 Meter lang und 7 Meter breit (1 Schritt ist etwa 0,7 Meter). Sie hatte zwei Stockwerke, einen innen gelegenen Gang mit Schießscharten zur Salzach und besaß etwa in der Mitte über dem [[Fleischtor]] ein drittes Stockwerk oder einen breiteren Aufbau (einem Turm ähnlich) mit spitzem Satteldach, damit aus der erhöhten Position der Durchgang in der Mitte gesichert werden konnte.  
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Über dem Eingang zur Thürnitz war ein [[Wappen der Fürsterzbischöfe|Wappen]] angebracht mit der lateinischen Inschrift: ''"Urbis Custodiae et Civium Paci - Archiepiscopus Paris ex Com. Lodroni - F(ecit) Anno M D C XXXX I "'' - Übersetzung: Der Stadt zum Schutz und den Bürgern zum Frieden - Erzbischof Paris aus dem Geschlecht der Lodron - errichtet im Jahr 1641.
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Über dem Eingang zur Thürnitz war ein [[Wappen der Fürsterzbischöfe|Wappen]] angebracht mit der lateinischen Inschrift: ''"Urbis Custodiae et Civium Paci - Archiepiscopus Paris ex Com. Lodroni F(ecit) Anno M D C XXXX I '' - Übersetzung: Zum Schutze der Stadt und Für den Frieden der Bürger - Erzbischof Paris aus dem Geschlecht der Lodron - errichtet im Jahr 1641.
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Die Thürnitz war für etwa 200 Soldaten samt zugehörigen Familien als Unterkunft erbaut.
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Die Thürnitz war für etwa 200 Soldaten samt deren Familien als Unterkunft konzipiert.
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[[1695]] bis [[1697]] wurde am heutigen [[Mirabellplatz]] eine zweite Kaserne, die [[Neue Thürnitz|neue Thürnitz]] errichtet, wodurch sich dann die Bezeichnung  "Alte Thürnitz" für die Kaserne am Gries einbürgerte.
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[[1695]] bis [[1697]] wurde am [[Mirabellplatz]] eine zweite Kaserne, die [[Neue Thürnitz|neue Thürnitz]] errichtet, wodurch sich dann die Bezeichnung  „Alte Thürnitz“ für die Kaserne am Gries einbürgerte.
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[[Datei:Alte Thürnitz Lage auf heutigem Ferdinand-Hanusch-Platz.jpeg|thumb|Lage der Alten Thürnitz auf dem [[Franziscäischer Kataster|Franziscäischen Kataster]].]]
    
[[1862]]/63 wurden das Fleischtor und die umgebende schmucke Alte Thürnitz im Rahmen der Stadterweiterung und der [[Salzachregulierung]] abgerissen, weil die Verteidigungsmauern für die [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürger]] damals angeblich den Eindruck der Beengtheit vermittelt hätten. Es wurde den Bürgern vorgespielt, sie wären Gefangene hinter den eigenen Mauern. Zudem wurde - wenig sachlich - argumentiert, dass das Bauwerk den Luftaustausch von der Frischluftschneise der [[Salzach]] in die Altstadt hinein behindern würde. In Wirklichkeit lieferte die Kaserne mit ihren dicken Mauern billiges und direkt vor Ort nutzbares Material zur Beschlachtung der Salzachböschung.   
 
[[1862]]/63 wurden das Fleischtor und die umgebende schmucke Alte Thürnitz im Rahmen der Stadterweiterung und der [[Salzachregulierung]] abgerissen, weil die Verteidigungsmauern für die [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürger]] damals angeblich den Eindruck der Beengtheit vermittelt hätten. Es wurde den Bürgern vorgespielt, sie wären Gefangene hinter den eigenen Mauern. Zudem wurde - wenig sachlich - argumentiert, dass das Bauwerk den Luftaustausch von der Frischluftschneise der [[Salzach]] in die Altstadt hinein behindern würde. In Wirklichkeit lieferte die Kaserne mit ihren dicken Mauern billiges und direkt vor Ort nutzbares Material zur Beschlachtung der Salzachböschung.   
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Vor der Alten Thürnitz befand sich bis ins späte 18. Jahrhundert auch der [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#P|Pranger]], ebenfalls stand dort das Narrenhaus, eine rot gestrichene Plattform für Züchtigungen. [[1873]] kam das Gelände in den Besitz der [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadt Salzburg]].  
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Vor der Alten Thürnitz befand sich bis ins späte [[18. Jahrhundert]] auch der [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#P|Pranger]] [[1873]] kam das Gelände in den Besitz der [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadt Salzburg]].  
 
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=== Alte Ansichten von 1710 (nach der gleichen Vorlage ausgearbeitet) ===
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Datei:Salzburg Kupferstich 1740 Detail Nr 20 Alte Thürnitz.jpg|[[Salzburg (Kupferstich) Friedrich Bernhard Werner|Werner, Friedrich Bernhard; Stadtansicht von 1710, Detail Nr 20]]
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Datei:Salzburg Kupferstich 1750 Detail Nr 40 Alte Thürnitz.jpg|[[Salzburg (Kupferstich) Johann Friedrich Probst|Probst, Johann Friedrich; Stadtansicht von 1710, Detail Nr 40]]
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== Siehe auch ==
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* [[Griesgasse]] und [[Ferdinand-Hanusch-Platz]]
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== Weblink ==
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== Weblinks ==
[http://www.salzburg-city.com/history/2tore/1644_03a.html Alte Thürnitz]
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* [https://www.salzburg.gv.at/sagisonline/init.aspx?hotspot=landsbg|basis|1:1602|428258|295853.4|mp2.png|Alte%20Th%C3%BCrnitz&gdi=default&gdiservices=franzkataster&redliningid=0ziip0bcf24fpzwi3soj4wdl SAGIS/im Menü "Basiskarten" (ganz links unten) "Franziszeischer Kataster" anklicken]
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* [https://www.facebook.com/photo.php?fbid=6036577946400527&set=p.6036577946400527&type=3 www.facebook.com], Bild vom Abriss der Kaserne 1862/1863
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* [https://www.facebook.com/photo/?fbid=2927693417485912&set=gm.1772512909595263 www.facebook.com], historische Großaufnahme
    
== Quellen ==
 
== Quellen ==
{{Quelle Heimatkunde Hübl}}
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* {{Quelle Heimatkunde Hübl}}
* [http://www.salzburg-city.com/history/1wigeb/1644_03.htm www.salzburg-city.com]
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* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18630123&query=%22Grieskaserne%22&seite=1 ANNO], "[[Salzburger Zeitung]]", 23. Jänner 1863
* [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18630123&query=%22Grieskaserne%22&seite=1 [[ANNO]], [[Salzburger Zeitung]], 23. Januar 1863]
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* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=szt&datum=19430206&query=%22Th%c3%bcrnitz%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], "Salzburger Zeitung", 6. Februar 1943
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== Einzelnachweis ==
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<references/>
    
{{SORTIERUNG: Thürnitz, Alte}}
 
{{SORTIERUNG: Thürnitz, Alte}}
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Altstadt]]
 
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[[Kategorie:Architektur]]
 
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[[Kategorie:Militär]]
 
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[[Kategorie:Militär (Geschichte)]]
 
[[Kategorie:Kaserne]]
 
[[Kategorie:Kaserne]]

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