Katastrophenhilfe aus Salzburg
Der Artikel Katastrophenhilfe aus Salzburg beschäftigt sich mit Einsätzen Salzburger Rettungsorganisationen bei Katastrophen in der Welt.
1976
Beim Erdbeben im Friaul 1976 war Salzburger Rettungseinheiten des Roten Kreuzes und der Feuerwehr im Einsatz. Auch Einheiten des Amateurfunkverbands Salzburg leisteten Unterstützung.
2014 in Slowenien
Der letzte internationale Katastropheneinsatz mit Salzburger Beteiligung fand 2014 in Slowenien statt. Damals brach wegen eisiger Temperaturen die Stromversorgung zusammen, bis zu 120 000 Haushalte waren ohne Strom. Michael Leprich, der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Salzburg, war damals vor Ort: "Wir hatten den Auftrag, die Zufahrtsstraße zu einem Dorf freizuschneiden, das seit drei Tagen ohne Strom und von der Außenwelt völlig abgeschnitten war. Das haben wir dann mitten in der Nacht unter großer Gefahr gemacht. Wir haben vorne geschnitten und hinter uns sind die Bäume wieder auf die Straße gefallen. Die Dankbarkeit der Menschen war anschließend schon beeindruckend."
2018
Wie funktioniert Katastrophenhilfe innerhalb der EU?
Verheerende Waldbrände wüteten im Juli 2018 in Griechenland nahe der Hauptstadt Athen, bei denen vielen Menschen ihr Leben verloren. Internationale Hilfe traf ein wie beispielsweise 60 Feuerwehrleute aus Zypern sowie zwei italienische und ein rumänisches Löschflugzeug.
Auch in Schweden gab es große Waldbrände. Das online-Nachrichten-Magazin Salzburg24 hatte bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Salzburg nachgefragt, wie das System der gegenseitigen Hilfeleistung unter den EU-Staaten funktioniert und wann Salzburgs Feuerwehr zu Katastropheneinsätzen ausrückt.
Betroffenes Land stellt Ansuchen
Wie die von der Europäischen Union organisierte Hilfe abläuft, erklärt Leprich, im Gespräch mit Salzburg24: "Kann ein EU-Mitgliedsstaat eine Katastrophe mit den eigenen Ressourcen nicht bewältigen, stellt er ein Ansuchen um Hilfe bei einer zentralen Stelle, die von der EU organisiert wird." Diese Stelle sei 24 Stunden am Tag besetzt, das Ansuchen werde dann an alle EU-Mitgliedsstaaten weitergeleitet.
Die Zentrale in Salzburg leite den Hilferuf dann entsprechend rasch weiter: "Gesucht werden Einsatzkräfte, die für den jeweiligen Katastrophenfall als Spezialisten in ihrem Gebiet gelten", erläutert Leprich. Das um Hilfe anfragende Land liste in seinem Ansuchen konkret auf, welche speziellen Einsatzkräfte gefragt seien. Österreichs Spezialkräfte seien vor allem bei Hochwasser und Erdbeben, aber auch Waldbränden gefragt.
Griechenland bekommt keine Hilfe aus Salzburg
Kann beispielsweise das Bundesland Salzburg entsprechende Spezialisten stellen, werden diese binnen kürzester Zeit zusammengetrommelt und brechen ins Katastrophengebiet auf. Im Fall Griechenland seien keine Salzburger dabei: "Man muss sich immer überlegen, ob es Sinn macht, an den Ort der Katastrophe Einsatzkräfte zu schicken. Griechenland ist 2 500 Kilometer von Salzburg entfernt", so Leprich. Hilfe käme in der Regel von Nachbarstaaten, die aufgrund der kürzeren Anreise viel rascher vor Ort sein können.
Jährliche Übungen
Damit bei internationalen Einsätzen vor Ort kein Chaos ausbricht, gibt es jährlich stattfindende Katastrophenübungen. Bei der letzten Übung – einer Hochwasserübung 2018 im Raum Udine in Friaul-Julisch Venetien – waren Salzburger Einsatzkräfte dabei.
Quelle
- www.salzburg24.at, abgefragt am 26. Juli 2018