Erzherzog Eugen-Klamm

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Der Schleierfall in der Erzherzog Eugen-Klamm, 1929.
Blick aus der Erzherzog Eugen-Klamm zur Festung Hohenwerfen 1912.

Die Erzherzog Eugen-Klamm war eine Klamm im Tennengebirge in der Pongauer Marktgemeinde Werfen.

Lage

Laut einer Notiz befand sich die Eugenklamm im Mühlgraben.[1] Beide Begriffe scheinen heute in keinen Karten mehr auf. Es gibt noch einen Eugen-Klamm Reichhofgraben. Dieser befindet sich östlich der Salzach auf Höhe der Festung Hohenwerfen.

Die Klamm

Die Erzherzog Eugen-Klamm wurde am 29. Juni 1901 mit einem Volksfest im Marktzentrum eröffnet.[2]. Sie besaß wirklich sehenswerte Wasserfälle.[3]

In den 1920er-Jahren war der Verschönerungsverein Werfen für den Erhalt zuständig. Dieser hatte beispielsweise zwischen 1921 und 1923 rund 100 Ruhebänke und 15 Wegtafeln aufstellen lassen.[4]

Ereignis

Am Freitag, den 4. Juli 1947 sammelten sich vier Gewitter im Bereich des Tennen-, Hagengebirges und dem Hochkönigstock und entluden sich um gegen 22:30 Uhr im Raum Werfen als Wolkenbruch. Dabei schwemmte der Wildbach in der Eugenklamm binnen kurzer Zeit rund 150 000 Kubikmeter Geröll und Schlamm vom Tennengebirge zu Tal. Er überflutete damit den Bahndamm der Salzburg-Tiroler-Bahn auf einer Länge von 150 Meter in einer Höhe von vier Metern.

Dabei brachte die Schlamm- und Gerölllawine 2 000 Raummeter geschlagenes Holz ins Rollen, riss die Kalchauerbrücke (Eisenbahnbrücke) und das Bahnwächterhaus samt dem Bahnwächter Alois Keßner mit und schwemmte alles in die Salzach. An jener Stelle war die Salzach aber nur 50 Meter breit, sodass sie sich auf fünf Kilometer Länge durch die Blockade aufstaute.

Unter den Todesopfern befand sich nicht nur der Bahnwärter sondern auch der (Gemeinde?)Arzt Dr. Ludwig Reichl aus Mährisch-Schönberg[5] sowie weitere Personen.

Die Eisenbahntrasse war auf einer Länge von 400 Metern mehrmals unterbrochen und mit Schlamm und Geröll bedeckt. Auch die Bundesstraße war unterbrochen und wurde noch in der Nacht von Feuerwehrleuten notdürftig freigemacht. Die Zugverbindung war anschließend mehrere Wochen unterbrochen.

Weblinks

Quelle

Einzelnachweise

  1. Quelle ANNO, Der Landbote, Ausgabe vom 1. Juli 1944, Seite 6
  2. Quelle ANNO, Dillinger's Reisezeitung, Ausgabe vom 1. Juli 1901, Seite 11
  3. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 1. August 1925, Seite 6
  4. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 23. April 1924, Seite 4
  5. Quelle ANNO, Wiener Zeitung, Ausgabe vom 8. Juli 1947, Seite 2