Andreas Beinhofer

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Chefinspektor Andreas Beinhofer (* 1960) hatte mit 30. Juni 2021 als dienstältester Pilot der Polizei in Österreich in der Salzburger Flugeinsatzstelle Abschied genommen.

Leben

Die Anzahl der geretteten Menschen hatte er nicht gezählt, nur so viel: "Mehr als 6 000 Rettungs- und Polizeieinsätze mit mehr als 15 000 Starts und Landungen", sagte Andreas Beinhofer am Mittwoch, den 30. Juni 2021, in der Salzburger Flugeinsatzstelle des Innenministeriums. Dieser Mittwoch war auch sein letzter offizieller Arbeitstag nach einer Gesamtdienstzeit von knapp 43 Jahre.

Unvergessen sind bei dem nun 61-jährigen Chefinspektor Einsätze wie nach der Brandkatastrophe der Gletscherbahn Kaprun. "Diese Bilder haben mich noch lange danach verfolgt", so Beinhofer.

Oder die Rettung eines Landwirts, der sich in einem steilen Waldstück mit einer Motorsäge lebensgefährlich verletzt hatte. "Für die Seilbergung aus der Luft mussten rasch einige Bäume umgeschnitten werden, um Platz für den Hubschrauber zu schaffen", erinnert sich Beinhofer. Damals hätten Minuten über Leben und Tod entschieden.

Ebenso bei einem Einsatz im Salzkammergut, wo in den Abendstunden ein Mädchen bei einem Verkehrsunfall schwer verunglückt war. Einer herbeigerufenen Allgemeinmedizinerin sei eine Intubierung nicht gelungen, doch Beinhofer wagte damals noch ohne Nachtsichtgerät einen Rettungsflug zum Unglücksort. "Es war ein Flug auf Kontur, wie wir sagen", sagt der Pilot. Das Mädchen konnte gerettet werden.

Das Fliegen ist für den 61-Jährigen nun seit dem 1. Juli Geschichte. "Ich werde meine Lizenz nicht verlängern und kann mich in Zukunft mehr um meine Hobbys kümmern", sagt Beinhofer. Dabei stehe ganz oben die fünfjährige Malia, sein Enkelkind. Für sie werde es jetzt viel Zeit geben, versichert er. Auf dem Plan stünden weiters noch Ausfahrten mit seiner Harley-Davidson. Der Polizei werde er jedoch auch in Zukunft verbunden bleiben: "Ich sammle Polizeiabzeichen, gestalte auch viele für unterschiedliche Einsatzeinheiten und Inspektionen. Hier gibt es auch internationale Börsen dafür, demnächst findet eine solche in Barcelona statt, wo ich natürlich dabei sein werde", sagt Beinhofer.

Sein Schritt in die Pension erfolge jedoch ohne Wehmut. Er gehe gern und sei froh, alles so erlebt haben zu dürfen. Dass er bereits in jungen Jahren zum Piloten geworden sei, sei "passiert", wie er sagt: "Ich bin damals mit 18 Jahren nach der HTL in Wien zur Polizei gegangen, war bis 1986 normal auf Wachzimmern der Innenstadt im Dienst. Als das Innenministerium Piloten gesucht hat, habe ich mich spontan gemeldet. Es hat viele Interessenten gegeben, zehn sind übrig geblieben, sechs in den Kurs gegangen und vier sind übrig geblieben. Einer davon war ich."

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