Aberseer Schleuniger
Der Aberseer Schleuniger zum immateriellen UNESCO Kulturerbe.
Der Aberseer Schleuniger
Der "Schleunige" – in alten Handschriften auch "Schleinige" genannt – ist vermutlich die im Salzkammergut älteste bekannte Spiel- und Tanzform, die auch ausschließlich im Salzkammergut verbreitet ist.
Eine regionale Variante des Schleunigen findet man rund um den Wolfgangsee, dessen alter Name Abersee. Er wird in den Orten Abersee, Strobl, St. Wolfgang und St. Gilgen getanzt. In disem Gebiet wird der "Schleunige" meist bei Hochzeiten gespielt und getanzt. Dabei kann sich der Tanzablauf individuell ändern, jedoch das Grundgerüst des Tanzes (Einspringen, Kettenform, Gesang und Paschen) wird unverändert beibehalten.
Der als Kreis- und Kettentanz bei Hochzeiten sowie bei Schützengesellschaften und Tanzveranstaltungen aufgeführte Aberseer Schleuniger ist mit einer Dauer von zehn bis zwölf Minuten ein sehr langer und komplexer Tanz. Daher bemerkt man auch vokale, instrumentale wie auch choreographische Eigenheiten. Das markante rhythmische Element des Schleunigen besteht neben Stampfschritten und Sprüngen der Tänzer, vor allem im gemeinschaftlichen Paschen (Klatschen) im Mittelteil des Tanzes.
Der Tanz wird gespielt, gesungen und getanzt. Die Musik wird heute vorwiegend mit der diatonischen Harmonika bestritten, von verschiedenen Instrumenten begleitet. Die traditionelle Besetzung besteht jedoch aus zwei Geigen und "Bassettl" (kleine Bassgeige) oder den regionalspezifischen "Seitlpfeifen" (klappenlose Querflöten).
Als "Aberseer Schleunige" fand der Tanz erstmals 1933 in einem Aufsatz Erwähnung, dessen Beschreibung im Wesentlichen der derzeitigen Praxis entspricht. Der Name "Schleuniger" rührt vom äußerst raschen Tempo der Musik.