Heinrich Kraupner
Heinz Kraupner (* 18. Dezember 1890 in Skirschina [heute: Skršín] bei Leitmeritz [heute: Most (Tschechien)], (Böhmen); † 3. Juli 1971 in Salzburg) war ein Salzburger Cafétier und SPÖ-Politiker, u.a. Vizebürgermeister der Stadt Salzburg und Landesrat.
Leben
Nach einer Lehre im Gastgewerbe war Kraupner in der Schweiz, Italien, Frankreich, England und den Niederlanden berufstätig.
1925 trat er der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (der Vorläuferin der SPÖ) bei und engagierte sich politisch als
- Mitglied des Salzburger Gemeinderates (1927 bis 1934),
- Obmann der Zentralorganisation der Hotelangestellten in Salzburg,
- Obmann der sozialdemokratischen Gastgewerbeangestellten (bis 1932),
- Gründer (1928) und bis 1934 Obmann der Arbeiter-Motorradfahrer-Sektion Salzburg und schließlich
- Mitglied (1933/1934) der Landesparteivertretung der SDAP Salzburg.
Einen Einschnitt bedeutete auch für ihn im Jahr 1934 die Ausschaltung des Parlaments und der Opposition durch Bundeskanzler Dollfuß.
1935 gründete er das Café Posthof in der Salzburger Kaigasse.
Einen weiteren Einschnitt brachte der Anschluss von 1938: Kraupner wurde 1938 verhaftet und 1944 in das Konzentrationslager Dachau deportiert.
Beim Ende des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus nahm er seine politische Tätigkeit wieder auf.
Das Café Posthof war der Ort, an dem am 3. Mai 1945, dem Tag vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen, sozialistische Vertrauensleute über das Vorgehen nach dem Ende der NS-Herrschaft berieten.
Heinz Kraupner war
- 1945 Mitglied der provisorischen Landesparteivertretung der SPÖ,
- 1946 bis 1950 Mitglied des SPÖ-Landesparteivorstandes;
- 1945 bis 1946 Mitglied des (provisorischen) Gemeinderates sowie Vizebürgermeister der Stadt Salzburg,
- 1945 bis 1946 Vizepräsident der Salzburger Handelskammer,
- 1945 bis 1955 Landesobmann des Freien Wirtschaftsverbandes,
- 1946 bis 1948 Mitglied der Salzburger Landesregierung, aus der er schließlich aus gesundheitlichen Gründen ausschied.
1947 war er Gründungs- und Präsidiumsmitglied der Salzburger Volkshilfe.
Ehrungen
1948 Kommerzialrat,
1969 Bürger der Stadt Salzburg,
1970 Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg.
Quellen
- Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Verlag Böhlau. Wien 2007. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 32. ISBN 978-3-205-77680-2 S. 115.
- Artikel „1945“ und „1948“.