Hauptschule

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Hauptschule Saalfelden Markt gegründet 1912 als Bürgerschule, seit 2012 Neue Mittelschule
Volks - und Hauptschule Lend-seit 2015 Neue Mittelschule

Die Hauptschule war eine vierjährige, allgemeinbildende Pflichtschule, die heute durch die Neue Mittelschule ersetzt ist.

Geschichte

Die Hauptschule ging durch das Bundesgesetz vom 2. August 1927 aus der Bürgerschule hervor. Sie wird von 10 - 14 Jahren besucht, sofern nicht eine andere Bildungsform wie die Langform eines Gymnasiums oder AHS-Unterstufer gewählt wird. In den letzten Jahren ihres Bestehens entwickelten sich Sonderformen der Hauptschule wie z. B. Sport- oder Musikhauptschulen. Im Gegensatz zu regulären Hauptschulen gibt es besondere Aufnahmebedingungen.

Die Hauptschule stellte schon bei ihrer Gründung einen Kompromiss dar, da die Sozialdemokraten eine gemeinsame Schule der 10 bis 14-jährigen forderte, was aber die Christlichsoziale Partei ablehnte. Als Kompromiss entstand das Hauptschulgesetz.

Bis in die 1980er-Jahre wurdedie Hauptschule in zwei Klassenzügen geführt. Im ersten Klassenzug (A-Zug) wurden die leistungsstärkeren Schüler zusammengefasst, im zweiten Klassenzug (B-Zug) die schwächeren. Die Lehrpläne waren so gestaltet, dass ein Übertritt möglich war. Wärend der Zeit des Austrofaschismus und in der Zeit des Nationalsozialismus waren diese Bestimmungen außer Kraft gesetzt, wurden 1946 wieder aufgenommen.

In den Hauptgegenständen (Deutsch, Mathematik, Englisch) wurde in den 1980er-Jahren das zweizügige System durch 3 Leistungsgruppen ersetzt, um den individuellen Leistungsstand der Schüler gerecht zu werden. Nach einem mehrwöchigen Beobachtungszeitraum wurden die Schüler in die Leistungsgruppen eingeteilt, wobei die 1. Leistungsgruppe auf dem Niveau der AHS-Unterstufe unterrichtet werden sollte. Für leistungswillige Schüler gab es die Möglichkeit der Umstufung im Laufe des Schuljahres. In der ersten und zweiten Leistungsgruppe entfiel das "Nicht genügend", da sie bei dieser Beurteilung in die nächstniedere Leistungsgruppe abgestuft wurden.

Nach dem Besuch der Hauptschule standen viele Möglichkeiten offen. In der Polytechnischen Schule wurde die neunjährige Schulpflicht vollendet und auf die Lehre vorbereitet. Weitere Möglichkeiten waren Berufsbildende Höhere bzw. Mittlere Schulen oder der Besuch einer Oberstufe eines Gymnasiums.

Für die Erhaltung der Hauptschulen sind wie bei den Volksschulen die Gemeinden zuständig, während das Lehrpersonal von den Bundesländern gestellt und bezahlt wird.

Neue Mittelschule NMS

Nach jahrelangem Streit um eine gemeinsame Mittelschule für alle Kinder wurde 2008 der Schulversuch Neue Mittelschule (NMS) gestartet, um das schlechte Image der Hauptschulen, besonders im städtischen Bereich, zu verbessern. 2012 wurde die NMS als Regelschule im Parlament beschlossen. Mittels eines Stufenplans wurden alle Hauptschulen in Neue Mittelschulen überführt, der mit dem Schuljahr 2015/16 vollendet wurde. Im Schuljahr 2018/19 soll es nur mehr NMS geben, bis dahin bestehen in vielen Schulen Hauptschule und NMS jahrhangsweise nebeneinander. Die Leistungsgruppen wurden aufgelöst, in den leistungsheterogenen Klassen unterrichtet in den Hauptfächern ein Lehrerteam aus jeweils zwei Lehrern.

Kosten und Kritik

Für die Einführung der Neuen Mittelschule in Österreich werden von der Regierung insgesamt geschätzte 233 Millionen Euro investiert. Das umfasst alle Kosten seit Beginn der ersten Schulversuche (Schuljahr 2008/09) bis zur kompletten Umstellung aller Hauptschulen bis 2018/19 , wie die damalige Unterrichtsministerin Claudia Schmid in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung 2011 ausführte. Der Rechnungshof hielt 2013 in einem Bericht fest, dass die Lehrerpersonalkosten pro Schüler an den NMS 7.200 Euro betrugen, während die Hauptschulen auf 6.600 und die AHS-Unterstufen auf 4.700 Euro kamen. Da aber auch der Forschungsbericht "Evaluation der Neuen Mittelschule" zum Schluss gekommen sei, dass die "beträchtlichen zusätzlichen Ressourcen im Durchschnitt nicht die erwarteten Verbesserungen im Bereich der fachlichen Leistungen und überfachlichen Kompetenzen" gebracht hätten, raten die Prüfer zum Sparen.

Quellen