Oldtimer Grand Prix

Aus SALZBURGWIKI
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Zwischen 1975 und 1994 fanden am Salzburgring es jedes Jahr Oldtimer Grand Prix für historische Motorräder und Automobile, der mehrere Hundert Teilnehmer aus aller Welt anlockte, statt.

Entstehung

Erst durch die Eröffnung des "Salzburgring" 1969 als permanente Rennstrecke vor den Toren der Stadt Salzburg entstand die Möglichkeit, an Veranstaltungen mit historischen Fahrzeugen zu denken. Bis zum ersten Oldtimer Grand Prix 1975 konnte man nur kurzzeitig Straßenzüge oder Straßenrundkurse für derartige Veranstaltungen sperren ohne den Verkehr nachhaltig zu behindern.

Erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden Motorveteranen Club und man erinnerte sich der Werte alter Automobile und Motorräder. Während man in England schon längere Zeit auf permanenten Rennstrecken derartige Veranstaltungen durchführte, begann man nun auch in Deutschland auf alten Streckenteilen des Nürburgrings und auf dem Hockenheimring mit historischen Rennveranstaltungen.

So entstand dann auch in Salzburg in Zusammenarbeit des "Motorveteranen Club Salzburg" unter der damaligen Leitung von Prof. Dr. Dkfm. Helmut Krackowizer und dem SAMTC der "Oldtimer Grand Prix" am Salzburg-Ring.

Die Veranstaltung

Einmal pro Jahr trafen sich für ein Wochenende Anfang September Sammler, aktive und ehemaliger Rennfahrer am Salzburgring. Es gab Bewerbe für Automobile und für Motorräder, jeweils in Jahrgangsklassen und Kubikzentimeter unterteilt. Es handelte sich dabei um Gleichmäßigkeitsbewerbe: eine Zeit/Geschwindigkeit, die nach einer Startrunde gemessen/gefahren wurde, musste möglichst ohne Abweichungen weitere drei Runden gefahren werden. Somit kam ein Lauf auf fünf Runden, je Runde 4,2 Kilometer. Es wurden je Klasse zwei Läufe absolviert. Sieger war derjenige, der die kleinste Zeitabweichung hatte.

Bereits am Freitagnachmittag kamen die ersten Teilnehmer im Fahrerlager an. Samstag war der technischen Abnahme (Sicherheits- und Markenkontrolle) und dem Training gewidmet, der Sonntag den beiden Gleichmäßigkeitsläufen. An diesen Wochendenden kamen bis zu 10.000 Zuschauer an den Ring.

Der "Oldtimer Grand Prix" musste dann aufgrund von verschärften Lärmschutzbestimmungen des Bundesland Salzburgs in den 90er Jahren eingestellt werden.

Die Teilnehmer

Bei oft über 100 Automobilen und mehr als 200 Motorrädern stammten die Teilnehmer aus ganz Europa, manche kamen sogar aus Übersee angereist.

Unter den prominenten Teilnehmern waren unter anderem:
bei den Automobilen:

  • Juan Manuel Fangio: der fünffache ex-Weltmeister aus Argentinien war 1979 im Mercedes Benz Grand Prix Rennwagen W 196 aus 1955 der Star der Veranstaltung;
  • Niki Lauda, er lenkte einen legendären Mercedes Benz "Silberpfeil";
  • Prof. Dr. Max Reisch im Steyr, mit dem Fahrzeug in den Dreißiger Jahren rund um die Welt fuhr

bei den Motorrädern:

  • Bill Lomas, Großbritannien, 1955 und 1956 Weltmeister auf Moto Guzzi
  • Luigi Taveri, dreifacher Weltmeister aus der Schweiz;
  • John Surtees, Großbritannien, der einzige Weltmeister auf Motorrad und im Automobil
  • Reinhard Hollaus auf NSU Rennfox 125 ccm, der Bruder des einzigen österreichischen Motorrad Weltmeisters Rupert Hollaus, der 1954 tödlich verunglückte
  • Franz Falk aus Graz
  • Georg "Schorsch" Meier aus Bayern
  • Fritz Walcher, Sieger des ersten Nachkriegsrennen im Oktober 1946 in Salzburg-Nonntal
  • Siegfried Cmyral, der von 1929 bis 1932 die Sagen umwobene Kompressor-Puch pilotierte
  • August "Gustl" Hobl, DKW-Werksfahrer in den 50er Jahren, mehrfacher deutscher Meister

Prominente als Zuschauer fanden sich ein, wie Prof. Eberan von Eberhorst, angesehener österreichischer Ingenieur, der vor allem an der Entwicklung und Bau von Grand-Prix-Rennwagen bei Auto Union in der Zwischenkriegszeit beteiligt war oder Erwin Lechner oder siebenfacher österreichischer Motorradstaatsmeister; auch hinter den Kulissen waren bekannte Salzburger tätig, zum Beispiel Fritz Stengl, Leiter der Zeitnahme (sein Vater war Rennleiter bei den Großglockner Automobil- und Motorradrennen 1935, 1938 und 1939, sowie schon vorher bei den Gaisbergrennen gewesen, sein Sohn Manfred Stengl erfolgreicher Motorradrennfahrer und Rodelsportler);

Die Sponsoren

Eine derartige Veranstalter wäre auch damals schon nicht ohne die großzügige Unterstützung von Firmen möglich gewesen. So lief der Automobilteil unter dem Titel "Mercedes Benz Trophy", gesponsert von Mercedes Benz Österreich und der Motorradteil unter dem Titel "Castrol Austria Trophy", gesponsert von Castrol Austria. Natürlich gab es noch eine Reihe weiterer Sponsoren.

Quelle

Österreichische Motorrad-Literatur und Bild-Archiv Prof. Dr. Helmut Krackowizer