Henriette Fleischmann
Henriette Fleischmann (* 4. Februar 1875 in Wien, † 31. März 1943 in Salzburg (Selbstmord)); war ein Opfer des Nationalsozialismus in Salzburg.
Leben
Fleischmann war zunächst Jüdin, konvertierte jedoch später zum katholischen Glauben. Sowohl als Unverheiratete, als auch als Ehefrau trug Henriette den gleichen Familiennamen, war jedoch mit ihrem Gatten Julius (* 3. März 1870 in Prerau/Prerov (Mähren), den sie im Februar 1898 im Wiener Stadttempel heiratete, nicht näher verwandt. Gemeinsam hatten sie zwei Töchter: Elisabeth (* 15. November 1898) und Helene (* 27. Februar 1906). 1918 konvertierten das Ehepaar und seine Töchter zum katholischen Glauben, ließen sich in der Pfarre St. Johann-Nepomuk in Wien trauen.
Trotz oder gerade wegen der Konversation galt die Familie als "jüdisch". 1942 verlor Fleischmann binnen weniger Wochen nicht nur ihren Gatten, der am 12. September aus dem Leben schied, sondern auch ihre Tochter Elisabeth, die Anfang Oktober nach Theresienstadt deoportiert wurde, von dort aus weiter nach Auschwitz kam und dann ihr Leben verlor.
Fleischmann verließ Wien und tauchte bei der Tochter Helene, sowie dem Schwiegersohn Otto Schwarz in Salzburg unter. Aus Verzweiflung über die Lage im Verborgenen zu leben, sowie aus Angst, von der Gestapo entdeckt zu werden, beging Fleischmann am 31. März 1943 im Landeskrankenhaus Salzburg Selbstmord. Fleischmanns sterbliche Überreste wurden eingeäschert und auf einem katholischen Friedhof eines kleinen Ortes in Niederösterreich beigesetzt.
Zum Andenken an Henriette Fleischmann wird am 2. Juli 2014 in der Pfeifergasse Nr. 8 ein Stolperstein verlegt.