Graureiher
Der Graureiher (Ardea cinerea) zählt zur Ordnung der Schreitvögel (Ciconiiformes).
Grundsätzliches zu den Schreitvögeln
Die zu dieser Ordnung zählenden Vögel sind mittelgroß bis sehr groß. Sie verfügen über lange Beine, Hälse und Schnäbel, jedoch über keine Schwimmhäute. Die Ordnung unterteilt sich in drei Familien: die Reiher (Ardeidae), zu der auch der Graureiher zählt, die Störche (Ciconiidae) und die Ibisse (Threskiornithida).
Wesentliches über den Graureiher
Er ist die am häufigsten vorkommende Reiherart. Als Angehöriger der Familie der Reiher ist sein Flug durch den charakteristisch eingezogenen Hals als Flug eines Reihers erkennbar. Er erreicht mit gestrecktem Hals eine Körperlänge von 84 bis 102 cm, die Spannweite der Schwingen beträgt 155 bis 175 cm. Er lebt in Kolonien auf alten Bäumen, auf denen er nicht sehr stabile Zweignester errichtet. In bestimmten Regionen lebt er auch im Schilf oder auf Klippen. Einzeln brütende Paare kommen gelegentlich vor. An Gewässern jagt er nach Fischen und Amphibien, auf Feldern und Wiesen nach Mäusen.
Der Graureiher ist sehr groß und kräftig gebaut und verfügt über einen kräftigen, geraden, graugelben Schnabel, der sich in der Paarungszeit orange verfärbt. Oberseits ist sein Gefieder grau, unterseits erscheint es weißgrau. Die Flügeloberseite ist zweifarbig, grau mit schwarzen Schwungfedern und Handdecken. Die langen Beine sind graugelb bis grünlichgrau. Er fliegt oft sehr hoch, mit gemessenen Flügelschlägen. Bei adulten (erwachsenen) Vögeln sind Stirn, Scheitelmitte und die Kopfseiten weiß, die Scheitelseiten und der Nacken schwarz. Im Nacken weist er schmale starke Schmuckfedern auf.
Graureiher im Bundesland Salzburg
Der Graureiher zählt in Salzburg sowohl zu den Brutvögeln, als auch zu den regelmäßigen Wintergästen. Wie viele Tiere hier als Gäste überwintern ist nicht bekannt. Brutpaare gibt es zwischen 11 und 100, was bedeutet, dass der Bestand im Bundesland Salzburg als stark gefährdet gilt. Eine nur vom Boden aus mögliche Beobachtung einer kleinen, seit mehreren Jahren bestehenden Brutkolonie im Gemeindegebiet von Zell am See, hat Mitte März 2014 als vorläufiges Ergebnis mindestens fünf Horste und mindestens 13 Vögel ergeben. Es handelt sich daher um eine vergleichsweise kleine Kolonie.
Die letzte wissenschaftliche Studie zum Brutbestand, zur Verbreitung und zur Bestandsentwicklung der Graureiher im Bundesland Salzburg erfolgte im Jahr 2005 und wurde 2006 veröffentlicht.
Bildergalerie
Quellen
- Killian Mullarney, Dan Zetterström, Lars Svensson, Der Kosmos Vogelführer, Große Ausgabe, S.80, S. 84 und S. 85, 2. Auflage des 2011 erschienenen KOSMOS-Vogelführers.
- Leopold Slotta-Bachmayr, Rote Liste der gefährdeten Brutvögel des Bundeslandes Salzburg, Naturschutzbeiträge 38/12, Naturschutz Land Salzburg,Salzburg 2012, S. 25 und 168
- Robert Lindner, Graureiher (Ardea cinerea) in Salzburg: Brutbestand, Verbreitung, Bestandsentwicklung, Amt der Salzburger Landesregierung, Naturschutzabteilung, ISBN 3-901848-32-0, Jänner 2006
- Eigene Beobachtung