Saumpfad
Saumpfade auch Saumwege genannt, wurden von den Samern (auch Säumer bezeichnet) über die Alpen benutzt.
Im Bereich der österreichischen Zentralalpen gab es eigentlich nur den Brenner-Pass, der durch seine geringe Höhe relativ einfach und gefahrlos zu überqueren war. Wollte man diesen Umweg nicht in Kauf nehmen, musste man die schwer begehbaren Alpenpässe überqueren: Felbertauern, Großglockner, Radstädter Tauern und Katschberg.
Die Salzburger Erzbischöfe waren aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung dieser Saumpfader auch sehr besorgt um die Samer. Sie errichteten so genannte Tauernhäuser. Das waren Hospize, Wacht- und Raststationen. Aber trotz vieler Sicherungsmaßnahmen war das Säumen gefahrvoll und endete oft mit dem Tod, wie zum Beispiel der Passfriedhof in Obertauern zeugt.
Entlang dieser Saumpfade entwickelte sich schon bald auch der Schmuggel und auch recht früh touristische Infrastrukturen. Noch im Sommer 1947 wurde der Saumweg von Krimml ins Südtiroler Ahrntal von 5.000 jüdischen Flüchtlingen überquert, die von italienischen Häfen nach Palestina reisten. 1997 wurde eine Gedenktafel beim Krimmler Tauernhaus enthüllt.
siehe auch
- Salzburg Wiki Beitrag Handel (historisch)
Quelle
- Salzburger Kulturlexikon, Adolf Haslinger, Peter Mittermayr (Hg.), erschienen 2001 im Residenzverlag Salzburg, ISBN 3-7017-1129-1