Rauchmühle

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Rauchmühle in Salzburg-Lehen, Westansicht
Rauchmühle, Ansicht von der Zufahrt bei der Glan aus

Die Rauchmühle im Salzburger Stadtteil Lehen am Mühlbach der Glan war als Zweigbetrieb der Firma Rauch, mit Sitz in Innsbruck bis 2011 die größte Mühle im Land Salzburg.

Geschichte

Die Aestmühle (auch Astmühle, Schredlmühle oder Fisslthalermühle), Gailenbachweg 7 - 9 lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Sie war als Wassermühle nächst der Glan hofurbar und musste Abgaben (Geld, Naturalien, Robotdienste) an die fürsterzbischöfliche Hofkammer abliefern. Zum heutigen Areal der Rauchmühle gehört auch die einstige Aringer- oder Wartelsteinmühle, Gailenbachweg 5. Im 18. und 19. Jahrhundert besaß die Aestmühle vier hintereinander liegende Wasserräder mit vier Mahlgängen sowie einem Backofen. Um 1880 erwarb Franz Fisslthaler die Mühle.

Im Jahr 1884 wurde die Mühle dann zur Zerkleinerung des Mahlgutes mit damals modernsten Metallwalzen ausgerüstet und gleichzeitig deutlich vergrößert, worauf auch der damalige Firmennamen "Erste Salzburger Walzmühle Franz Fisslthaler" hinweist. Die vier Wasserräder wurden damals durch ein großes unterschlächtiges Rad ersetzt. Der neue Eigentümer ließ auch einen eigenen Gleisanschluss anlegen und den sogenannten Fisslthaler-Bahnhof erbauen. 1890 errichtete der Bauherr im Westtrakt der Mühle zusätzlich ein mit Torf aus dem Leopoldskroner Moor beheiztes Dampfkraftwerk. 1896 konnte Fisslthaler dann das nächstliegende Andessnersche Sägewerk erwerben. Das Bachgefälle der Fisslthalermühle wurde darauf erhöht und eine Girardi-Turbine eingebaut, die 1910 in eine Francis-Turbine umgebaut wurde. 1933 musste die Mühle infolge der damaligen Wirtschaftkrise Konkurs anmelden. Darauf erwarb der Innsbrucker Mühlenunternehmer Leopold Rauch die Mühle, der Firmenname lautete nun "Leopold Rauch und Söhne". Die Mühle gehörte zu den landesweit größten Mühlen. Trotz einer jährlichen Vermahlungsmenge von 25 000 Tonnen wurde die Mühle mit Ende 2011 stillgelegt. Von der Schließung waren 18 Mitarbeiter betroffen. Die Vermahlung soll künftig am Innsbrucker Hauptstandort Rauchs erfolgen.

Die Villa Fisslthaler

Das ehemalige Wohn- und Verwaltungsgebäude der Fisslthalermühle bzw. der Rauchmühle, genannt "Villa Rauchmühle" (Gailenbachweg 9) steht heute unter Denkmalschutz. Fisslthaler ließ 1897/1998 dieses große Gebäude vom bekannten Baumeister Jakob Ceconi unmittelbar an das Fabrikgebäude angrenzend errichten. Es wurde im späthistorischen Stil mit einem großen kassettierten dreiteiligen Holztor und bemerkenswerten neobarocke Schmuckelemente errichtet, die sich in der Einfriedung mit seinem repräsentativen Eingangstor und seinen schmiedeeisernen Gittern fortsetzen. Korridore und Stiegenhaus im Inneren des Gebäudes sind mit reichem Wand- und Deckenschmuck sowie mit Mosaikfliesen ausgestattet. Bemerkenswert sind auch die originalen Türen - die Korridortüren besitzen Ätzglasscheiben, die Fenster, das schmiedeeisere Stiegengeländer, die Fliesen der Nassräume und der reiche Deckenstuck der einstigen Wohnung von Franz Fisslthaler.

Weblinks

Quellen