Franziska Irresberger
Franziska Irresberger geb. Pöschl (* 22. Juli 1812 in Wolfsegg am Hausruck, OÖ; ) war in den 1850er-Jahren Gastwirtin „zum Mohren“ in der Salzburger Judengasse.
Leben
Franziska Pöschl war Tochter des Wolfsegger Lederermeisters Franz Xaver Pöschl und der Elisabeth geb. Vögtenreiter (Vöckenreiter).
Am 8. Februar 1830 heiratete sie in ihrem Heimatort den 26‑jährigen hiesigen Weingastgeb Franz Irresberger.
Aus dieser Ehe gingen 16 Kinder hervor, von denen zumindest die folgenden acht das Erwachsenenalter erreichten:
- Karl (* 25. März 1831 Wolfsegg),
- Juliana (* 1. Mai 1834 Wolfsegg) verh. Endmoser,
- Joseph (* 1. Juli 1838 Wolfsegg),
- Franziska (* 4. September 1839 Wolfsegg) verh. Auer,
- Friderika (* 19. November 1843 Salzburg) verh. Gröswang,
- Joannes Nepomuk (* 12. Mai 1845 Salzburg),
- Ludwig Eduard (* 31. Oktober 1846 Salzburg) und
- Franz Josef (* 13. Jänner 1852 Salzburg).
Weitere (mindestens) fünf Kinder starben klein. Unbekannt ist das Schicksal dreier, wohl ebenfalls jung verstorbener Kinder: Franz Seraph (* 1832 Wolfsegg), Alois (* 1833 Wolfsegg) und Franziska (* 1837 Wolfsegg). Die erwachsen gewordenen Kinder heirateten und bekamen, mit Ausnahme von Joseph und Ludwig Eduard, zusammen mehr als dreißig Kinder.
Ein (Leumunds-)Zeugnis, das Franz und Franziska Irresberger vom Wolfsegger Pfarrer, offenbar im Hinblick auf die angestrebte Übersiedlung nach Salzburg, am 18. März 1842 ausgestellt wurde, lautet, soweit es Franziska betrifft:
- „Was seine Ehegattin, Frau Franziska geb. Pöschlin betrifft, kann man von ihr wirklich nicht genug Rühmliches anführen: Von allgemein anerkannt vortreflichen Aeltern geboren, und sehr christlich erzogen erfüllte sie stets die Pflichten der Religion mit regem Eifer; war sehr fleißig im Besuch des Gottesdienstes und vollzog alle ihr obliegenden kirchlichen Vorschriften. Nicht minder löblich war ihr Tugendwandel; über alles Lob erhaben aber ist sie als Mutter in der Erziehung ihrer gut gesitteten braven zahlreichen Kinder, denen sie durch Wort und Beispiel Liebe zu Religion und Tugend mit aller möglichen Sorgfalt einpflanzte, und die auch wirklich deshalb zu den schönsten Hoffnungen berechtigen. Uebrigens war sie gütig gegen Untergebene, sanftmüthig und bescheiden gegen Jedermann; überhaupt die Pflichten gegen Gott und die Menschen nie aus den Augen laßend, hat sie in jeder Beziehung ein musterhaftes Betragen an den Tag gelegt, und dadurch die allgemeine Achtung und das Vertrauen im hiesigen Pfarrbezirk sowohl als in der ganzen Umgebung sich im vollen Maße verdient und erlangt.“
Seit August 1853 verwitwet, verkaufte Franziska Irresberger, als sie, knapp 46jährig, ihr Ende nahen fühlte, mit Kaufvertrag vom 11. Juni 1858 das Gasthaus zum Mohren um 18.000 Gulden an ihren ältesten Sohn Karl. Sie starb eine Woche später, am 18. Juni 1858. Als Todesursache wurde „Entartung der Unterleibsorgane“ (wohl ein Krebsleiden) angegeben. Franziska Irresberger fand ihre letzte Ruhe an der Seite ihres Gatten im Irresbergerschen Familiengrab (Nr. XXVII) auf dem Petersfriedhof.
Quelle
- Eigenartikel Karl Irresberger, gestützt auf Familienüberlieferung
| Vorgänger |
Gastwirtin „zum Mohren“ 1853–1858 |
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