Lokwelt Freilassing, Loks in der Remise

Die Lokwelt Freilassing befindet sich in der Westseite des ausgedehnten Bahnhofsgeländes der Stadt Freilassing. Das ungewöhnlich große Bahnhofsgelände, von dem jetzt nur mehr ein kleinerer Teil in Verwendung steht, ist ein Hinweis auf die frühere sehr große Bedeutung dieses Bahnhofes. Vom Bahnhof Freilassing ist nach etwa 20 Minuten Fußmarsch der Bereich der Lokwelt Freilassing erreichbar.


Geschichtliches

Die Geschichte Freilassings ist eng verknüpft mit der Geschichte der Eisenbahn. So waren in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts mehr als 1000 Mitarbeiter im Bahnhof, im Bahnbetriebswerk, in der Bahnmeisterei und in der Fahrleitungsmeisterei beschäftigt. Im Zuge der Privatisierung der Bahn in den 90er Jahren wurden etliche Dienststellen verlagert oder aufgelöst. Auch das Bahnbetriebswerk war hiervon betroffen. Einige Jahre später wurde der Rundlokschuppen in die Denkmalliste aufgenommen, und die Stadt Freilassing entschied, die Gebäude von der Bahn zu erwerben und sie in Kooperation mit dem Deutschen Museum zu einem Eisenbahnmuseum - der "Lokwelt Freilassing" - auszubauen.

Kernstück der Anlage ist der in den Jahren 1902-1905 errichtete Rundlokschuppen. In diesem, insgesamt 20 Gleisstände umfassenden Gebäude sind unter anderem Lokomotiven des Deutschen Museums, Exponate zum Thema Eisenbahn und eine Modellbahn mit originalgetreuem Nachbau des Bahnbetriebswerkes Freilassing ausgestellt. Ein beeindruckendes Relikt aus den „aktiven“ Zeiten des Lokschuppens ist die Drehscheibe samt Oberleitungsspinne, die in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts installiert wurden.


Der historische Lokschuppen

Der direkt an der Bahnstrecke München-Salzburg gelegene Rundlokschuppen wurde in den Jahren 1902-1905 errichtet. Er ist Teil eines ganzen Gebäudekomplexes, der unter anderem einen Verwaltungsbau, die Montagehalle, ein eigenes Elektrizitätswerk und verschiedene Werkstätten umfasst und somit ein bedeutendes Baudenkmal der Industriegeschichte darstellt. Die Stadt Freilassing hat 2003 den Lokschuppen von der Deutschen Bahn AG erworben. In Kooperation mit dem Deutschen Museum entstand ein Eisenbahnmuseum, die "Lokwelt Freilassing". Von den 20 radial angeordneten Gleisständen des Lokschuppens stehen 17 für die museale Nutzung zur Verfügung, die verbleibenden 3 werden als Werkstätte genutzt. Besonders schön ist der Innenraum des Lokschuppens, dessen Weite von der hölzernen Tragkonstruktion geprägt wird. Ein Relikt aus den aktiven Zeiten des Lokschuppens ist die Drehscheibe, seit 1924 mit einem Durchmesser von 23 Metern. Die dazugehörige Oberleitungsspinne ist im Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Bahn zu sehen.

Zeitspiegel

Vom Lokschuppen zur Lokwelt 1860 Eröffnung der Bahnstrecke München–Salzburg: Die Maximiliansbahn

1902-1905 Errichtung des Lokschuppens Freilassingab

1922 Erweiterung um die Elektro Halle

1924 Einbau einer neuen Drehscheibe

1994 Auflösung des Freilassinger Betriebswerkes

1998 Lehrwerkstätte wird aufgelöst; Aufnahme des Gebäudes in die Bayerische Denkmalliste


2002 Die Stadt Freilassing beschließt, den Lokschuppen von der Deutschen Bahn zu kaufen

2003 Grunderwerb von der Deutschen Bahn AG: Der Lokschuppen geht in den Besitz der Stadt über; Vertragsunterzeichnung mit dem Deutschen Museum

2004 Gründung des Vereines: „Freunde des Historischen Lokschuppens 1905 Freilassing e.V.“, Beginn der Sanierungsmaßnahmen im Lokschuppen

2005 "100 Jahre Lokschuppen": Ausstellung über die Geschichte des Bahnbetriebswerks; Neuauflage der Chronik über das Bahnbetriebswerk Freilassing. Sanierungsmaßnahmen: Dachtragewerk wird saniert, Dachoberlicht versetzt, neue Dachhaut, Verputz- und Malerarbeiten, Drehscheibe wieder funktionsfähig

2006 Die ersten historischen Loks des Deutschen Museums werden am 9. April im Lokschuppen eingestellt.

2. September 2006: Eröffnung der Lokwelt

Bildergalerie

Quelle