Schlenkern nannte man früher das Wechseln der Dienstboten von einem Hof zum anderen.

Geschichte

Der 2. Februar, der Maria-Lichtmess-Tag, war ein entscheidender Tag im ländlichen Arbeitsjahr. Hier begann und endete das Arbeitsjahr. Zu diesem Termin wurde der Jahreslohn ausbezahlt, der „Arbeitsvertrag“ per Handschlag verlängert oder der Arbeitsplatz gewechselt. Die Dienstboten bekamen vom Bauern den Jahreslohn und Ihr Dienstbüchlein ausgehändigt. Es war ein wichtiges Dokument für den Besitzer. Alle Dienstorte sowie das Verhalten und die Leistungen der Magd oder des Knechts waren darin festgehalten. Wurde der Dienstplatz gewechselt, dann war vom „Schlenkern“ die Rede. Der Schlenkertag war der Tag um Lichtmess. Häufig war es der 3. Februar, der Blasiustag, an dem die Dienstboten mit ihrem Hab und Gut zum nächsten Arbeitsplatz übersiedelten. Dieses bestand aus den Kleidern, die sie am Leib trugen und aus einer Kiste in dem ihr ganzer Besitz seinen Platz fand. So wurde der 3. Februar auch "Truhentag" oder "Kastentag" genannt, weil das Übersiedlungsgut der Dienstboten zum neuen Dienstplatz gebracht wurde. Am 4. Februar konnten die Dienstboten den "Jahresurlaub" genießen. Am 5. Februar begann in der Regel nämlich das neue Arbeitsjahr.

Brauchtum heute

Die Blasius-Schlenkerfahrt ist zu einem schönen Brauch im Großarltal geworden. Seit 1995 findet sie alljärlich zur Erinerung an die Bediensteten, die Knechte, Mägde und Fuhrleute früherer Tage statt. Es kommt zur Aufstellung der Pferdegespanne beim Talwirt in Hüttschlag. Eine halbe Stunde später folgt die Abfahrt, die die Teilnehmer nach Hüttschlag und weiter nach Großarl führt. Zum Ausklang gibt es den "Rosser-Hoagascht" im Hotel Alte Post mit Musik und Unterhaltungsprogramm.

Quellen

"Salzburger Woche", Ausgabe "Pongauer Nachrichten", 27. Jänner 2011 - 16. Blasius-Schlenkerfahrt