Caspar Moser: Unterschied zwischen den Versionen
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Ungefähr zur gleichen Zeit wie die Kameral-Bräuhäuser wurden auch die landesfürstlichen Meiereien im Herzogthume Salzburg der öffentlichen Versteigerung zugeführt. Es waren ihrer acht, darunter jene in Altenthann bei Henndorf. Auch diese erwarben die Mosers. Ihren land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz vergrößerten sie im Laufe der folgenden Jahre noch bedeutend. Ein nicht geringer Teil der Henndorfer Bevölkerung verdiente sich bei Caspar Moser das Brot, und in Henndorf begann ein großer wirtschaftlicher Aufschwung. | Ungefähr zur gleichen Zeit wie die Kameral-Bräuhäuser wurden auch die landesfürstlichen Meiereien im Herzogthume Salzburg der öffentlichen Versteigerung zugeführt. Es waren ihrer acht, darunter jene in Altenthann bei Henndorf. Auch diese erwarben die Mosers. Ihren land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz vergrößerten sie im Laufe der folgenden Jahre noch bedeutend. Ein nicht geringer Teil der Henndorfer Bevölkerung verdiente sich bei Caspar Moser das Brot, und in Henndorf begann ein großer wirtschaftlicher Aufschwung. | ||
Version vom 9. Januar 2009, 06:17 Uhr
Die Familie Moser spielte im Henndorf des 19. Jahrhunderts als Gastwirte, Brauereibesitzer, Gutsbesitzer und Bürgermeister eine bedeutende Rolle.
Caspar (I.) Moser (* 2.1.1757 Kundl (Tirol)), Bauernsohn vom Distlberg in Kundl, und seine erste Frau Christine (verw. Saermetzin geb. Kleinlechner) aus Ebenau erwarben 1786 um 4200 Gulden das Wirtshaus „Obere Tafern“ in Henndorf an der Wiener Straße.
Nach Christines frühem Tod heiratete Caspar Moser 1797 zweiter Ehe Anna Maria Neudecker, Bräuerstochter aus Mühlbach in in Bayern, in dritter Ehe 1802 Anna Maria Schaidl, Wirtstochter aus Radstadt.
Diese legte den Grundstein zum Reichtum der Familie, indem sie zur Zeit der französischen Besatzung 1805 die Gutscheine, mit denen die Besatzer bezahlten, aufkaufte und deren Einlösung erlangte.
Am 20. Juli 1808 wurden die Kameral-Bräuhäuser im - 1805 österreichisch gewordenen – Herzogtum Salzburg und Fürstentum [[/Berchtesgadener_Land| Berchtesgaden] zur öffentlichen Versteigerung für jedermann mit Ausnahme der Juden angeboten (es waren ihrer vier, je eines in Deisendorf (im Rupertiwinkel), Lofer, Berchtesgaden und Henndorf). Mit Kaufvertrag vom 17. Oktober 1808 erwarb der Gastwirt Caspar Moser die Kameral-Brauerei Henndorf um 15.100 Gulden.
Ungefähr zur gleichen Zeit wie die Kameral-Bräuhäuser wurden auch die landesfürstlichen Meiereien im Herzogthume Salzburg der öffentlichen Versteigerung zugeführt. Es waren ihrer acht, darunter jene in Altenthann bei Henndorf. Auch diese erwarben die Mosers. Ihren land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz vergrößerten sie im Laufe der folgenden Jahre noch bedeutend. Ein nicht geringer Teil der Henndorfer Bevölkerung verdiente sich bei Caspar Moser das Brot, und in Henndorf begann ein großer wirtschaftlicher Aufschwung.
Der erste Caspar Moser starb am 29. April 1827 mit 72 Jahren in Henndorf an "Entkräftung". Er hinterließ ein Vermögen von 34.423 Gulden. Seine Witwe Anna folgte ihm am 8. Oktober 1851.
Beider Gebeine ruhen in der Moserschen Grabstätte im Eingang der Henndorfer Pfarrkirche.
Caspar (I.) Moser hatte aus erster Ehe keine Kinder, aus zweiter Ehe die Töchter (Maria) Katharina und (Anna) Maria (verh. Poschacher, Mutter des Salzburger Vizebürgermeisters Peter Poschacher), aus dritter Ehe die Söhne Caspar (II.) Ferdinand Moser (* 19.10.1804) und Johann Moser (* 17.5.1806).
Quellen
- Walburg Schobersberger, Carl Mayr und sein Umkreis, in: Henndorf am Wallersee. Herausgegeben von Ehrenfellner und Falk. Eigenverlag der Gemeinde Henndorf am Wallersee 1992. S. 352 ff.