Mülln: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | Zum Namen: Mülln wird erstmals 790 als „ad molendina“, bei den Mühlen genannt. Mülln ist aus einem Mühlendorf hervorgegangen. Die Mühlen wurden zuerst mit dem Überwasser des Moores und später durch einen Arm des Almkanals gespeist. Spätestens seit dem dem 12. Jahrhundert hat die Gegend und der Siedlungskern am Nordfuß des Mönchsberges den Namen Mülln. | ||
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| + | Die Augustinerkirche "zu Unseren Lieben Frau zu Mülln" ist seit 1835 inkorporierte Pfarre der Benediktinerabtei Michaelbeuern. Eine erste Kapelle in Mülln wurde 1148 erstmals erwähnt. Erzbischof Gebhard hatte damals den baufällig gewordenen Altar der Marien-Kapelle erneuern lassen. Mülln wurde als vermutlich älteste Salzburger Vorstadt bald als Vorbefestigung der Stadt militärisch stark gesichert und mit Mauern und starken Wehrtürmen versehen. Auch die Kirche, damals vermutlich an der Müllner Hauptstraße gelegen, wurde hier mit einbezogen. Aus dieser Zeit ist eine altes romanisches Kruzifix erhalten. Erzbischof Johann von Reisberg begann für eine nun deutlich gewachsene Kirchengemeinde im Jahr 1439 mit dem Neubau der Kirche in Form einer gotischen Saalkirche, die in ihrer Grundsubstanz bis heute erhalten ist. Diese Kirche wurde kurz nach 1460 Pfarrkirche, die aber später immer mehr verfiel. Erzbischof Wolf Dietrich erneuerte die Kirche, baute sie um und übergab sie den Augustiner-Eremiten als neue Klosterkirche. 1674 bekam die Kirche ihren barocken Zwiebelhelm und den straßenseitigen Vorbau hinter dem sich nun das geräumige Stiegenhaus mit seinen Malereien und seiner Dreifaltigkeitskapelle verbirgt. Turm und Vorhaus wurden von Baumeister Sebastian Stumpfegger, der auch als Mitarbeiter von Fischer von Erlach arbeitete, errichtet. 1833 wurde die Kirche den Benediktinern zu Michaelbeuern übergeben. Bekannt ist in der Kirche der Hochaltar mit seiner Gnadenmadonna samt Jesuskind (um 1460 entstanden). | ||
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| + | Der historische Ortskern Mülln liegt am nördlichsten Ausläufer des Mönchsberges unter der landschaftlich dominanten Müllner Pfarrkirche mit seiner schmucken Friedhofskapelle und bildet den nördlichen Eckpfeiler der mittelalterlichen Bebauung des Salzburger Altstadtgebietes. Der Kern von Mülln war im Mittelalter weitgehend ungeschützt, erst um 1600 wurden dort zur militärischen Sicherung niedrige Wehrmauern errichtet. | ||
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| + | Das '''Leprosenhaus''' mit seiner Leprosenhauskirche ist als "Sundersiechenhaus" erstmals schon im 13. Jahrhundert erwähnt. Der bestehende viergeschossige Bau stammt aus dem 18. Jahrhundert und besitzt einen fast quadratischen Grundriss. Die Leprosenhauskirche ist ein eher schlichter Saalbau, der den Heiligen Hieronymus und Antonius geweiht ist. | ||
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| + | Das '''Mutterhaus''' der Barmherzigen Schwestern wurde 1862/63 erbaut, die zugehörige Kirche 1885. Die Figur des Heiligen Michael (vor 1720 geschaffen) im Garten des Mutterhauses aufgestellt, zierte einst den Michaelsbrunnen am "Michaelplatz", dem heutigen Mozartplatz. Die Statue des Heiligen Nepomuk wurde von Josef Anton Pfaffinger geschaffen und stand ursprünglich am altstadtseitigen Portal der Stadtbrücke (heute Staatsbrücke). | ||
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| + | Die '''Müllner Hauptstraße''' hat ihren mittelalterlichen Vorstadtcharakter weitgehend bewahrt. Bemerkenswert ist die Gabelung zum Bärengässchen dem dortigen Gasthof, der im Kern aus dem 15. – 16. Jahrhundert stammt. Auch das Gasthaus "Krimpelstätter" (Nr. 31) ist als "Weißes Schwanenwirtshaus" ein im Kern mittelalterlicher Bau. Die Häuser Nr. 11 und 13 sind Handwerkshäuser des 17. Jahrhunderts. Nr. 14 und Nr. 17 besitzen je ein spätgotisches Portal. | ||
| + | Am Bärengässchen und Salzachgässchen sind einige ehemalige Mühlen in ihrem heutigen Kern aus dem 16. – 18. Jahrhundert erhalten. | ||
| + | Die '''Klausenkaserne''': Fürsterzbischof Johann Ernst Graf Thun erbaute 1695 -1697 hier ein Militärkrankenhaus. Während die Hohe Salzburger Landschaft für die Liegenschaft kümmere, wurde die medizinischen Versorgung und die Verpflegung aus Mittel des jeweiligen Soldes der Soldaten bestritten. In den napoleonischen Kriegen wurde neben dem Klausenspital in Anbetracht der vielen Verwundeten 1809 auch das Theatinerkloster als Truppenspital verwendet. Seit 1813 wurde das Klausenspital dann zu einer Kaserne umgewandelt. Seit dem 1. Weltkrieg wird das Gebäude vor dem Klausentor nicht mehr als Kaserne genutzt. Trotzdem wird es bis heute vielfach unter diesem Namen bekannt. | ||
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| + | '''Der Müllnersteg''': Am 11.5.1669 wurde zuerst als provisorischer hölzerner Steg errichtet. Damals wurde auch die Steinstiege zum Kai hinunter errichtet. Der folgende dauerhafte Steg mit zwei steinernen Pfeilern wurde am 15. 8. 1878 unter dem damaligen Namen Franz-Carl-Gehbrücke eröffnet. Sie ist nach dem Vater von Kaiser Franz Josef benannt und wurde vom Erzherzog-Franz-Carl-Gehbrücken-Verein erbaut. Ähnlich wie beim Makartsteg und beim Mozartsteg befand sich neben dem Steg ein Mauteinnehmerhäuschen, wo die Brückenbenützer einen kleinen Betrag zu errichten hatten. Die Brücke wurde 1944 durch Bomben zerstört und danach wiedererrichtet. Die heutige Brücke wurde anstelle der baufällig gewordenen Vorläuferbrücke 2000 errichtet. | ||
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| + | == Äußeres Mülln == | ||
| + | ]Dieser Siedlungraum liegt außerhalb des historischen Ortskernes und nächst der Chirurgie West der Landeskrankenanstalten und der Aiglhofstraße und der Augustinergasse. | ||
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| + | Die''' Müllner Volksschule''': Die Ursprünge der Müllner Schule dürften bereits in die früher Neuzeit zurückreichen und in der damaligen Klosterschule Mülln zu finden sein, neben der sich schon bald vermutlich eine Stadtschule entwickelte. Markus Sittikus erließ jedenfalls bereits 1613 eine Schulordnung, in der unter den „bestätigten deutschen Schulen“ auch Mülln erwähnt ist. In diesen Schulen wurden neben dem Trivium (Lesen, Rechnen, Schreiben) religiöse Inhalte vermittelt. 1632 muss der Prior von Mülln ermahnt werden, die Kinderlehre, die damals in der unruhigen Zeit des Dreißigjährigen Krieges 11 Jahre nicht abgehalten worden war, fortan alle Sonntage wieder durchzuführen. Neben der Schule in Mülln bestand in diesem Vorstadtraum noch eine Soldatenschule im Johannisschlössl am Mönchsberg. 1812 wurde die Schule Mülln zweiklassig und 1871 dreiklassig. 1871 wurde auch der Turnunterricht eingeführt. Das heutige Schulgebäude wurde 1897 eingeweiht. Es war nach Plänen der Stadtgemeinde Salzburg errichtet worden. | ||
| + | Der '''Aiglhof''': Erstmals taucht der alte Hof im 14. Jahrhundert auf, als die Herrn von Kuchl das Lehen 1377 samt den umgebenden Gründen an Paul Köllerer (Köllrer) verkauften. Paul Köllerer seinerseits schenkt den Hof seiner Tochter anlässlich deren Vermählung mit Georg Aigl, der einer alten Salzburger Patrizierfamilie entstammt. 1511 erwarb Pachaimer der damalige Hofkanzler den Hof, der im Zuge der Bauernkriege m Jahr 1525 schwer beschädigt wurde. 1588 kaufte die bekannte Familie Thenn diesen Hof und 1592 Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau. 1596 übernimmt dessen Münzmeister Christoph Geizkofler den Besitz, im Jahr 1600 dann der Domprobst Michael von Wolkenstein. Seit 1604 steht der Hof bis heute ständig im Eigentum des Stiftes St. Peter. 1796-1799 ließ dabei Abt Dominikus Haugenauer den Aiglhof erneuern und erweitern. Er ließ dabei auch die dortige Schlosskapelle mit dem Altarblatt von Martin Johann Schmidt (Kremser Schmidt) erbauen, welches die Begegnung Christi mit dem ungläubigen Thomas darstellt. | ||
| + | Im Hof des Verwaltungsgebäudes der Landskrankenanstalten wurde im 19. Jahrhundert eine unterirdische fünf Meter tiefe aufwändig gestaltete Brunnenanlage mit Konglomerattreppe zum tief liegenden Wasserbecken, die aus der Zeit von 1280 stammt. | ||
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| + | == Der Spitalsbezirk St. Johanns == | ||
| + | Im Stadtteil Mülln befindet sich auch das Landeskrankenanstalten Salzburg das den Hauptteil der medizinischen Versorgung der Stadt Salzburg und ihrem Umland sicherstellt. Im Volksmund wird für das LKH auch der bis 1938 offizielle Name St. Johanns-Spital gebraucht. | ||
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| + | Die ursprüngliche barocke Spitalsanlage mit der zentralen Kirche St. Johannes, heute die Pfarrkirche des Spitals-Pfarrsprengels wurde im Auftrag von "Stifter" Erzbischof Johann Ernst von Thun, dem die soziale Arbeit ein besonderes Anliegen war, auf den Fundamenten des älteren Grimmingschlosses von Fischer von Erlach erbaut und 1704 eingeweiht. (Johann Ernst von Thun belebte mit dem neuen Spitalnamen Namen einen alten Namen wieder, hieß doch schon das alte Spital der Erhardkirche nach dem Heiligen Johannes d.T.) Die Altarblätter der Kirche wurden nach Johann Michael Rottmayr selbst oder nach Entwürfen von Rottmayr angefertigt. Beiderseits der Kirche finden sich die alten symmetrisch angeordneten ursprünglichen Spitalstrakte, wobei die eine Seite jene den Männern und die andere den Frauen vorbehalten war. Seit 1891 ist die Spitalskirche eine eigene Pfarrkirche. | ||
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==Bauten== | ==Bauten== | ||
* [[St.-Johann-Spital]], das [[Salzburger Landeskrankenhaus]] mit | * [[St.-Johann-Spital]], das [[Salzburger Landeskrankenhaus]] mit | ||
Version vom 23. März 2007, 14:30 Uhr
Mülln ist ein Stadtteil im Westen der Stadt Salzburg. Mülln ist ein kleiner Stadtteil im Norden der Altstadt von Salzburg. Der kleine Stadtteil besitzt gut 1000 Bewohner.
Geschichte
Zum Namen: Mülln wird erstmals 790 als „ad molendina“, bei den Mühlen genannt. Mülln ist aus einem Mühlendorf hervorgegangen. Die Mühlen wurden zuerst mit dem Überwasser des Moores und später durch einen Arm des Almkanals gespeist. Spätestens seit dem dem 12. Jahrhundert hat die Gegend und der Siedlungskern am Nordfuß des Mönchsberges den Namen Mülln.
Die Pfarrkirche
Die Augustinerkirche "zu Unseren Lieben Frau zu Mülln" ist seit 1835 inkorporierte Pfarre der Benediktinerabtei Michaelbeuern. Eine erste Kapelle in Mülln wurde 1148 erstmals erwähnt. Erzbischof Gebhard hatte damals den baufällig gewordenen Altar der Marien-Kapelle erneuern lassen. Mülln wurde als vermutlich älteste Salzburger Vorstadt bald als Vorbefestigung der Stadt militärisch stark gesichert und mit Mauern und starken Wehrtürmen versehen. Auch die Kirche, damals vermutlich an der Müllner Hauptstraße gelegen, wurde hier mit einbezogen. Aus dieser Zeit ist eine altes romanisches Kruzifix erhalten. Erzbischof Johann von Reisberg begann für eine nun deutlich gewachsene Kirchengemeinde im Jahr 1439 mit dem Neubau der Kirche in Form einer gotischen Saalkirche, die in ihrer Grundsubstanz bis heute erhalten ist. Diese Kirche wurde kurz nach 1460 Pfarrkirche, die aber später immer mehr verfiel. Erzbischof Wolf Dietrich erneuerte die Kirche, baute sie um und übergab sie den Augustiner-Eremiten als neue Klosterkirche. 1674 bekam die Kirche ihren barocken Zwiebelhelm und den straßenseitigen Vorbau hinter dem sich nun das geräumige Stiegenhaus mit seinen Malereien und seiner Dreifaltigkeitskapelle verbirgt. Turm und Vorhaus wurden von Baumeister Sebastian Stumpfegger, der auch als Mitarbeiter von Fischer von Erlach arbeitete, errichtet. 1833 wurde die Kirche den Benediktinern zu Michaelbeuern übergeben. Bekannt ist in der Kirche der Hochaltar mit seiner Gnadenmadonna samt Jesuskind (um 1460 entstanden).
Inneres Mülln
Der historische Ortskern Mülln liegt am nördlichsten Ausläufer des Mönchsberges unter der landschaftlich dominanten Müllner Pfarrkirche mit seiner schmucken Friedhofskapelle und bildet den nördlichen Eckpfeiler der mittelalterlichen Bebauung des Salzburger Altstadtgebietes. Der Kern von Mülln war im Mittelalter weitgehend ungeschützt, erst um 1600 wurden dort zur militärischen Sicherung niedrige Wehrmauern errichtet.
Das Leprosenhaus mit seiner Leprosenhauskirche ist als "Sundersiechenhaus" erstmals schon im 13. Jahrhundert erwähnt. Der bestehende viergeschossige Bau stammt aus dem 18. Jahrhundert und besitzt einen fast quadratischen Grundriss. Die Leprosenhauskirche ist ein eher schlichter Saalbau, der den Heiligen Hieronymus und Antonius geweiht ist.
Das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern wurde 1862/63 erbaut, die zugehörige Kirche 1885. Die Figur des Heiligen Michael (vor 1720 geschaffen) im Garten des Mutterhauses aufgestellt, zierte einst den Michaelsbrunnen am "Michaelplatz", dem heutigen Mozartplatz. Die Statue des Heiligen Nepomuk wurde von Josef Anton Pfaffinger geschaffen und stand ursprünglich am altstadtseitigen Portal der Stadtbrücke (heute Staatsbrücke).
Die Müllner Hauptstraße hat ihren mittelalterlichen Vorstadtcharakter weitgehend bewahrt. Bemerkenswert ist die Gabelung zum Bärengässchen dem dortigen Gasthof, der im Kern aus dem 15. – 16. Jahrhundert stammt. Auch das Gasthaus "Krimpelstätter" (Nr. 31) ist als "Weißes Schwanenwirtshaus" ein im Kern mittelalterlicher Bau. Die Häuser Nr. 11 und 13 sind Handwerkshäuser des 17. Jahrhunderts. Nr. 14 und Nr. 17 besitzen je ein spätgotisches Portal. Am Bärengässchen und Salzachgässchen sind einige ehemalige Mühlen in ihrem heutigen Kern aus dem 16. – 18. Jahrhundert erhalten. Die Klausenkaserne: Fürsterzbischof Johann Ernst Graf Thun erbaute 1695 -1697 hier ein Militärkrankenhaus. Während die Hohe Salzburger Landschaft für die Liegenschaft kümmere, wurde die medizinischen Versorgung und die Verpflegung aus Mittel des jeweiligen Soldes der Soldaten bestritten. In den napoleonischen Kriegen wurde neben dem Klausenspital in Anbetracht der vielen Verwundeten 1809 auch das Theatinerkloster als Truppenspital verwendet. Seit 1813 wurde das Klausenspital dann zu einer Kaserne umgewandelt. Seit dem 1. Weltkrieg wird das Gebäude vor dem Klausentor nicht mehr als Kaserne genutzt. Trotzdem wird es bis heute vielfach unter diesem Namen bekannt.
Der Müllnersteg: Am 11.5.1669 wurde zuerst als provisorischer hölzerner Steg errichtet. Damals wurde auch die Steinstiege zum Kai hinunter errichtet. Der folgende dauerhafte Steg mit zwei steinernen Pfeilern wurde am 15. 8. 1878 unter dem damaligen Namen Franz-Carl-Gehbrücke eröffnet. Sie ist nach dem Vater von Kaiser Franz Josef benannt und wurde vom Erzherzog-Franz-Carl-Gehbrücken-Verein erbaut. Ähnlich wie beim Makartsteg und beim Mozartsteg befand sich neben dem Steg ein Mauteinnehmerhäuschen, wo die Brückenbenützer einen kleinen Betrag zu errichten hatten. Die Brücke wurde 1944 durch Bomben zerstört und danach wiedererrichtet. Die heutige Brücke wurde anstelle der baufällig gewordenen Vorläuferbrücke 2000 errichtet.
Äußeres Mülln
]Dieser Siedlungraum liegt außerhalb des historischen Ortskernes und nächst der Chirurgie West der Landeskrankenanstalten und der Aiglhofstraße und der Augustinergasse.
Die Müllner Volksschule: Die Ursprünge der Müllner Schule dürften bereits in die früher Neuzeit zurückreichen und in der damaligen Klosterschule Mülln zu finden sein, neben der sich schon bald vermutlich eine Stadtschule entwickelte. Markus Sittikus erließ jedenfalls bereits 1613 eine Schulordnung, in der unter den „bestätigten deutschen Schulen“ auch Mülln erwähnt ist. In diesen Schulen wurden neben dem Trivium (Lesen, Rechnen, Schreiben) religiöse Inhalte vermittelt. 1632 muss der Prior von Mülln ermahnt werden, die Kinderlehre, die damals in der unruhigen Zeit des Dreißigjährigen Krieges 11 Jahre nicht abgehalten worden war, fortan alle Sonntage wieder durchzuführen. Neben der Schule in Mülln bestand in diesem Vorstadtraum noch eine Soldatenschule im Johannisschlössl am Mönchsberg. 1812 wurde die Schule Mülln zweiklassig und 1871 dreiklassig. 1871 wurde auch der Turnunterricht eingeführt. Das heutige Schulgebäude wurde 1897 eingeweiht. Es war nach Plänen der Stadtgemeinde Salzburg errichtet worden. Der Aiglhof: Erstmals taucht der alte Hof im 14. Jahrhundert auf, als die Herrn von Kuchl das Lehen 1377 samt den umgebenden Gründen an Paul Köllerer (Köllrer) verkauften. Paul Köllerer seinerseits schenkt den Hof seiner Tochter anlässlich deren Vermählung mit Georg Aigl, der einer alten Salzburger Patrizierfamilie entstammt. 1511 erwarb Pachaimer der damalige Hofkanzler den Hof, der im Zuge der Bauernkriege m Jahr 1525 schwer beschädigt wurde. 1588 kaufte die bekannte Familie Thenn diesen Hof und 1592 Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau. 1596 übernimmt dessen Münzmeister Christoph Geizkofler den Besitz, im Jahr 1600 dann der Domprobst Michael von Wolkenstein. Seit 1604 steht der Hof bis heute ständig im Eigentum des Stiftes St. Peter. 1796-1799 ließ dabei Abt Dominikus Haugenauer den Aiglhof erneuern und erweitern. Er ließ dabei auch die dortige Schlosskapelle mit dem Altarblatt von Martin Johann Schmidt (Kremser Schmidt) erbauen, welches die Begegnung Christi mit dem ungläubigen Thomas darstellt. Im Hof des Verwaltungsgebäudes der Landskrankenanstalten wurde im 19. Jahrhundert eine unterirdische fünf Meter tiefe aufwändig gestaltete Brunnenanlage mit Konglomerattreppe zum tief liegenden Wasserbecken, die aus der Zeit von 1280 stammt.
Der Spitalsbezirk St. Johanns
Im Stadtteil Mülln befindet sich auch das Landeskrankenanstalten Salzburg das den Hauptteil der medizinischen Versorgung der Stadt Salzburg und ihrem Umland sicherstellt. Im Volksmund wird für das LKH auch der bis 1938 offizielle Name St. Johanns-Spital gebraucht.
Die ursprüngliche barocke Spitalsanlage mit der zentralen Kirche St. Johannes, heute die Pfarrkirche des Spitals-Pfarrsprengels wurde im Auftrag von "Stifter" Erzbischof Johann Ernst von Thun, dem die soziale Arbeit ein besonderes Anliegen war, auf den Fundamenten des älteren Grimmingschlosses von Fischer von Erlach erbaut und 1704 eingeweiht. (Johann Ernst von Thun belebte mit dem neuen Spitalnamen Namen einen alten Namen wieder, hieß doch schon das alte Spital der Erhardkirche nach dem Heiligen Johannes d.T.) Die Altarblätter der Kirche wurden nach Johann Michael Rottmayr selbst oder nach Entwürfen von Rottmayr angefertigt. Beiderseits der Kirche finden sich die alten symmetrisch angeordneten ursprünglichen Spitalstrakte, wobei die eine Seite jene den Männern und die andere den Frauen vorbehalten war. Seit 1891 ist die Spitalskirche eine eigene Pfarrkirche.
Bauten
- St.-Johann-Spital, das Salzburger Landeskrankenhaus mit
- Augustiner Kloster mit dem
- Augustiner Kirche