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Version vom 26. April 2016, 19:42 Uhr
Lägerfluren (Rumicetum alpini, Peucedanetum ostruthii, Deschamsia cespitosa-Gesellschaft) sind Alm-Flächen, die von intensiver Düngung und Viehtritten geprägt sind. Diese Düngung stammt in der Regel von Weidetieren, entsteht aber auch durch Wildtiere.
Beschreibung
Lägerfluren entstehen im Umfeld von zu den Almgebäuden zählenden Viehställen oder Viehunterständen (Scherm) und sonstigen Lagerplätzen des Weideviehs oder auf von Wildtieren oft aufgesuchten Plätzen. Sie sind auch im Umfeld ehemaliger Pferche, auch Pfrenger genannt, zu bemerken. Durch das Verweilen der Tiere wird der Boden durch Harn und Kot intensiv gedüngt und stark zertreten. Diese „Behandlung“ vertragen nur wenige Pflanzen und Tiere und es entsteht ein eigener Lebensraum, in dem stickstoffliebende und weideresistente Pflanzen und Kräuter vorkommen.
Die Flora der Lägerfluren
Brennnessel und Alpen-Ampfer wachsen auf Lägerfluren in Massenbeständen und kennzeichnen solche Einstände noch nach Jahrzehnten der Nichtmehrnutzung. Hier findet sich auch das Alpen-Greiskraut, der Gute Heinrich, der Scharfe Hahnenfuß, die Hain-Sternmiere, der Dorn-Hohlzahn und das Quellen-Hornkraut.
Gräser fehlen auf Grund der Viehtritte und finden sich erst wieder in einigem Abstand. Die Gräser Rasen-Schmiele, das Alpen-Lieschgras und das Läger-Rispengras gedeihen hier am ehesten. Typischer Weidezeiger sind die Alpen-Kratzdistel, der Weiße Germer und der Blaue Eisenhut.
An weniger beanspruchten Stellen finden sich Alpen-Mutterwurz, Gold-Pippau, Gold-Fingerwurz, Berg-Nelkenwurz, Berg-Hahnenfuß und Spitzlappiger Frauenmantel.
Bemerkenswertes
Während die meisten der zahlreichen Schmetterlingsarten auf extensiv genutzten Almflächen vorkommen, vollendet der Hopfenwurzelbohrer (Hepialus humuli), ein Angehöriger der Familie der Wurzelbohrer, seine Entwicklung auf Lägerfluren.
Quellen
- Helmut Hartl und Thomas Peer Nationalpark Hohe Tauern, Pflanzen, Wissenschaftliche Schriften, HG Sekretariat des Nationalparkrates, Matrei in Osttirol, 2005