Franz Schoosleitner: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
K (+ Kategorie(n))
Zeile 3: Zeile 3:
  
 
==Leben==
 
==Leben==
Als Sohn des Kerschenbauers in [[Vetterbach]] wurde Franz Schoosleitner am 4. Oktober 1856 geboren. Er trat früh als eifriger Schüler in Erscheinung, ein Studium konnte aufgrund von Geldnot durch einen Hausbrand nicht angetreten werden. 1882 kaufte er das Drahtzuganwesen in [[Unterdorf]] und richtete ein Gasthaus ein. 1883 mietete sich der Steirer Nikolaus Gärtner im Drahtzug ein und baute einen Teil des Anwesens in ein Metallschmelz- Raffineriewerk um. Franz Schoosleitner wurde zum Verwalter und ab 1887 begann die Zinnoxid-Produktion (damals das größte Zinnoxidwerk in Europa). Außerdem kam er in Besitz eines kleinen Sägewerkes, welches an August Heuberger verkauft wurde.
+
Als Sohn des Kerschenbauers in [[Vetterbach]] wurde Franz Schoosleitner am 4. Oktober 1856 geboren. Er trat früh als eifriger Schüler in Erscheinung, ein Studium konnte aufgrund von Geldnot durch einen Hausbrand nicht angetreten werden. 1882 kaufte er das Drahtzuganwesen in [[Unterdorf]] und richtete ein Gasthaus ein. 1883 mietete sich der Steirer [[Nikolaus Gärtner]] im Drahtzug ein und baute einen Teil des Anwesens in ein Metallschmelz- Raffineriewerk um. Franz Schoosleitner wurde zum Verwalter und ab 1887 begann die Zinnoxid-Produktion (damals das größte Zinnoxidwerk in Europa). Außerdem kam er in Besitz eines kleinen Sägewerkes, welches an August Heuberger verkauft wurde.
  
Ab 1886 war er Mitglied des Thalgauer Gemeinderates, [[1889]] bis [[1891]] und ab [[1906]] [[Bürgermeister der Marktgemeinde Thalgau|Gemeindevorsteher von Thalgau]]. Er erwarb sich besondere Verdienste durch kommunale Bauvorhaben, so durch Fischbach- und Mitterbachregulierung, die Erweiterung des Friedhofs, den Bau des Gemeindehauses und durch die Umlegung der Landstraße. 1900 verlieh ihm die Gemeindevertretung die Ehrenbrügerschaft
+
Ab 1886 war er Mitglied des Thalgauer Gemeinderates, [[1889]] bis [[1891]] und ab [[1906]] [[Bürgermeister der Marktgemeinde Thalgau|Gemeindevorsteher von Thalgau]]. Er erwarb sich besondere Verdienste durch kommunale Bauvorhaben, so durch [[Fischbach]]- und [[Mitterbach]]<nowiki>regulierung</nowiki>, die Erweiterung des Friedhofs, den Bau des Gemeindehauses und durch die Umlegung der Landstraße.  
  
 
Er war Initiator der im Jahr 1906 erfolgten Gründung des Salzburger Bauernbundes, danach bis zu seinem Tod dessen Präsident. In der Christlichsozialen Partei war er die unbestrittene Leitfigur. Ab 1909 bekleidete er zeitweise das Amt des [[Landeshauptmann]]-Stellvertreters.
 
Er war Initiator der im Jahr 1906 erfolgten Gründung des Salzburger Bauernbundes, danach bis zu seinem Tod dessen Präsident. In der Christlichsozialen Partei war er die unbestrittene Leitfigur. Ab 1909 bekleidete er zeitweise das Amt des [[Landeshauptmann]]-Stellvertreters.
Zeile 12: Zeile 12:
  
 
Ihn charakterisierten die „scharfe Schneide seiner klaren und eindeutigen Reden, der treffliche Witz sowie die uneingeschränkte Liebe zum Landvolk“.<ref>Nachruf, zitiert bei [[Bernhard Iglhauser|Iglhauser, Bernhard]], [http://www.salzburgerbildungswerk.at/datenbank/publikationen/artikel/SBW1-06.pdf ''Von Mozart und anderen großen Söhnen'', in: Dreieck (Magazin für Erwachsenenbildung des Salzburger Bildungswerkes) Nr.&nbsp;1/2006 S.&nbsp;41.]</ref>
 
Ihn charakterisierten die „scharfe Schneide seiner klaren und eindeutigen Reden, der treffliche Witz sowie die uneingeschränkte Liebe zum Landvolk“.<ref>Nachruf, zitiert bei [[Bernhard Iglhauser|Iglhauser, Bernhard]], [http://www.salzburgerbildungswerk.at/datenbank/publikationen/artikel/SBW1-06.pdf ''Von Mozart und anderen großen Söhnen'', in: Dreieck (Magazin für Erwachsenenbildung des Salzburger Bildungswerkes) Nr.&nbsp;1/2006 S.&nbsp;41.]</ref>
 +
 +
== Ehrungen ==
 +
1900 verlieh ihm die Gemeindevertretung die [[Ehrenbürger der Marktgemeinde Thalgau|Ehrenbürgerschaft]].
  
 
Nach ihm ist in Thalgau die [[Franz Schoosleitner-Straße (Thalgau)|Franz Schoosleitner-Straße]] benannt.
 
Nach ihm ist in Thalgau die [[Franz Schoosleitner-Straße (Thalgau)|Franz Schoosleitner-Straße]] benannt.
Zeile 19: Zeile 22:
 
* Artikel [[Bürgermeister der Marktgemeinde Thalgau]].
 
* Artikel [[Bürgermeister der Marktgemeinde Thalgau]].
 
<references/>
 
<references/>
* Salzburger Chronik Nr. 205/1917
+
* [[Salzburger Chronik]] Nr. 205/1917
  
[[Kategorie:Person|Schoosleitner, Franz]]
+
{{SORTIERUNG: Schoosleitner, Franz}}
[[Kategorie:Person (Geschichte)|Schoosleitner, Franz]]
+
[[Kategorie:Person]]
[[Kategorie:Politiker|Schoosleitner, Franz]]
+
[[Kategorie:Person (Geschichte)]]
[[Kategorie:Bürgermeister|Schoosleitner, Franz]]
+
[[Kategorie:Politik]]
[[Kategorie:Bürgermeister (Flachgau)|Schoosleitner, Franz]]
+
[[Kategorie:Politiker]]
[[Kategorie:Bürgermeister der Marktgemeinde Thalgau|Schoosleitner, Franz]]
+
[[Kategorie:Bürgermeister]]
[[Kategorie:Wirtschaftstreibender|Schoosleitner, Franz]]
+
[[Kategorie:Bürgermeister (Flachgau)]]
[[Kategorie:Unternehmer|Schoosleitner, Franz]]
+
[[Kategorie:Bürgermeister der Marktgemeinde Thalgau]]
[[Kategorie:Unternehmer (historisch)|Schoosleitner, Franz]]
+
[[Kategorie:Wirtschaftstreibender]]
[[Kategorie:Gastwirt|Schoosleitner, Franz]]
+
[[Kategorie:Unternehmer]]
[[Kategorie:Salzburgs Töchter und Söhne|Schoosleitner, Franz]]
+
[[Kategorie:Unternehmer (historisch)]]
[[Kategorie:Thalgau|Schoosleitner, Franz]]
+
[[Kategorie:Gastwirt]]
 +
[[Kategorie:Salzburgs Töchter und Söhne]]
 +
[[Kategorie:Thalgau]]
 +
[[Kategorie:Ehrenbürger]]
 +
[[Kategorie:Ehrenbürger der Marktgemeinde Thalgau]]

Version vom 22. Oktober 2015, 16:17 Uhr

Franz Schoosleitner, Landeshauptmannstellvertreter in Salzburg

Franz Schoosleitner (* 4. Oktober 1856 Thalgau, † 7. September 1917 ebenda) war ein Thalgauer Gast- und Landwirt (Drahtzugbauer), führender Politiker des Salzburger Bauernbundes sowie der Christlichsozialen Partei Salzburg und Schwiegervater seines späteren Nachfolgers Ferdinand Zuckerstätter.

Leben

Als Sohn des Kerschenbauers in Vetterbach wurde Franz Schoosleitner am 4. Oktober 1856 geboren. Er trat früh als eifriger Schüler in Erscheinung, ein Studium konnte aufgrund von Geldnot durch einen Hausbrand nicht angetreten werden. 1882 kaufte er das Drahtzuganwesen in Unterdorf und richtete ein Gasthaus ein. 1883 mietete sich der Steirer Nikolaus Gärtner im Drahtzug ein und baute einen Teil des Anwesens in ein Metallschmelz- Raffineriewerk um. Franz Schoosleitner wurde zum Verwalter und ab 1887 begann die Zinnoxid-Produktion (damals das größte Zinnoxidwerk in Europa). Außerdem kam er in Besitz eines kleinen Sägewerkes, welches an August Heuberger verkauft wurde.

Ab 1886 war er Mitglied des Thalgauer Gemeinderates, 1889 bis 1891 und ab 1906 Gemeindevorsteher von Thalgau. Er erwarb sich besondere Verdienste durch kommunale Bauvorhaben, so durch Fischbach- und Mitterbachregulierung, die Erweiterung des Friedhofs, den Bau des Gemeindehauses und durch die Umlegung der Landstraße.

Er war Initiator der im Jahr 1906 erfolgten Gründung des Salzburger Bauernbundes, danach bis zu seinem Tod dessen Präsident. In der Christlichsozialen Partei war er die unbestrittene Leitfigur. Ab 1909 bekleidete er zeitweise das Amt des Landeshauptmann-Stellvertreters.

Nach monatelangem Leiden starb Franz Schoosleitner am 7. September 1917. Er wurde in einer Gruft im Thalgauer Friedhof, die auch einigen Nachkommen als Grabstätte dient, am 10. September bestattet.

Ihn charakterisierten die „scharfe Schneide seiner klaren und eindeutigen Reden, der treffliche Witz sowie die uneingeschränkte Liebe zum Landvolk“.[1]

Ehrungen

1900 verlieh ihm die Gemeindevertretung die Ehrenbürgerschaft.

Nach ihm ist in Thalgau die Franz Schoosleitner-Straße benannt.

Quellen