Neukirchen am Großvenediger: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | Bekannt ist Neukirchen mit seinem über Jahrhunderte gewachsenen, idyllisch zwischen den [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] im Süden und den Kitzbüheler Alpen im Norden eingebetteten Dorfbild als der nach [[Mittersill]] wichtigste Ort des [[Nationalpark Hohe Tauern|Nationalparks Hohe Tauern]] und als (ebenfalls nach Mittersill) zweitgrößte Tourismusgemeinde des Oberpinzgaus. | ||
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| + | Gemessen an ihrer Fläche stellt die Gemeinde nach [[Rauris]], Krimml und [[Uttendorf]] die viertgrößte politische Gemeinde im Pinzgau dar. | ||
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| + | Neukirchen am Großvenediger hieß der Überlieferung nach ursprünglich Mitterdorf (siehe Lahnsteiner: "Oberpinzgau", Seite 241). Der neue Name kam auf, als der Dürrnbach die gesamte Ortschaft verschüttete und diese mitsamt einer neuen Kirche wieder aufgebaut wurde. Erstmals urkundlich festgehalten wurde der neue Ortsname im Jahr [[1074]] als "Niuchirchin" (vgl. Kürsinger: Oberpinzgau, Sbg. 1841, S. 104). Weitere Nennungen liegen aus den Jahren [[1130]] (Niunchirchin) und [[1190]] (Nuwinkirchin) vor. Ab dem Jahr [[1300]] lautete der Ortsname Nevnkirch bzw. Neukirch. In dieser Form taucht die Ortsbezeichnung auch in der berühmten Setznagelkarte von [[1575]] auf. | ||
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| + | Der Name entwickelte sich aus dem althochdeutschen "niwi" bzw. dem mittelhochdeutschn "niuwe" und bedeutet "neu" bzw. in seiner Zusammensetzung "zur neuen Kirche". Sowohl in der Mundart der Bevölkerung als auch im Amtsgebrauch wurde das "Neuen" zugunsten von "Neu" aufgegeben. Nach der Ortschaft benannten sich zur Mitte des [[13. Jahrhundert]]s auch die Herren von Neukirchen, die ihren Sitz auf dem Schloss Hochneukirchen hatten. | ||
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| + | Der Ortsteil Sulzau wurde erstmals [[1350]] als "Sultzaw" urkundlich genannt und diente ebenfalls einen Grafengeschlecht als Namensgeber. | ||
==Geschichte==</noinclude> | ==Geschichte==</noinclude> | ||
| − | Obwohl der | + | Obwohl der Oberpinzgau geschichtlich bereits in der Bronzezeit besiedelt war, wie Funde aus [[Krimml]] belegen, ist über Neukirchen aus dieser Zeit nichts bekannt. |
| − | Träger der frühesten historischen Daten ist zunächst der südwestlichst gelegene Teil des Gemeindegebietes, die Sulzau, wo bereits [[1050]] ein Herrensitz bestanden hat. Im Zusammenhang mit dem [[Graf von Mittersill|Grafen von Mittersill]] entstand im 12. Jahrhundert die Grafschaft Sulzau, vertreten durch den [[1165]] urkundlich erwähnten [[Graf Chunrad von Sulzowe]]. | + | Träger der frühesten historischen Daten ist zunächst der südwestlichst gelegene Teil des Gemeindegebietes, die Sulzau, wo bereits [[1050]] ein Herrensitz bestanden hat. Im Zusammenhang mit dem [[Graf von Mittersill|Grafen von Mittersill]] entstand im [[12. Jahrhundert]] die Grafschaft Sulzau, vertreten durch den [[1165]] urkundlich erwähnten [[Graf Chunrad von Sulzowe]]. Die erste direkte Nennung der Ortschaft "Sultzaw" stammt aus dem Jahr [[1350]]. |
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| + | Die erste Erwähnung des Ortes Neukirchen datiert aus dem Jahr [[1074]]. Überlieferungen zufolge soll sich aber bereits in den Jahren davor ein Kirchweiler mit dem Namen "Mitterdorf", westlich der heutigen Ortschaft, in der jetzigen Dürnbachau, befunden haben. Dieses Dorf soll durch den Dürnbach verschüttet worden sein und auf dem Schuttkegel des Wiesbaches mitsamt einer neuen Kirche ("Neukirchen") neu aufgebaut worden sein. | ||
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| + | Die Herrschaft über den Ort übten die Herren von Neukirchen aus, die von [[1126]] bis [[1547]] nachweisbar sind. Diese dienten den [[Salzburger Erzbischöfe]]n und stellten zeitweise die Gerichtsbarkeit im Oberpinzgau. Ihnen folgten die Grafen von Khuenburg, die von [[1558]] bis [[1849]] die Herrschaft in Neukirchen inne hatten. | ||
[[1433]] tritt ein [[Johann Chartel]] als der erste genannte Wirt des Gasthauses zur Post auf, einer alten Taverne, die bereits um [[1400]] bestanden haben dürfte und [[1970]] abgetragen wurde. [[1513]] fand der Samerhof erstmals urkundliche Erwähnung, der zur Zeit der Samerei (Tragtierverkehr) über den Tauern und ins Zillertal eine wichtige Zwischenstation bildete. | [[1433]] tritt ein [[Johann Chartel]] als der erste genannte Wirt des Gasthauses zur Post auf, einer alten Taverne, die bereits um [[1400]] bestanden haben dürfte und [[1970]] abgetragen wurde. [[1513]] fand der Samerhof erstmals urkundliche Erwähnung, der zur Zeit der Samerei (Tragtierverkehr) über den Tauern und ins Zillertal eine wichtige Zwischenstation bildete. | ||
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Selbst zur Zeit Napoleons - als im Oberpinzgau nach Österreichs Kriegserklärung an die Franzosen gekämpft wurde - lassen sich keine geschichtlichen Fakten nachweisen, obwohl Neukirchen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch Schauplatz von Kampfhandlungen gewesen sein muss. | Selbst zur Zeit Napoleons - als im Oberpinzgau nach Österreichs Kriegserklärung an die Franzosen gekämpft wurde - lassen sich keine geschichtlichen Fakten nachweisen, obwohl Neukirchen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch Schauplatz von Kampfhandlungen gewesen sein muss. | ||
| − | [[1841]] wird der [[Großvenediger]] erstmals bestiegen. | + | [[1841]] wird der [[Großvenediger]] erstmals bestiegen, angesehene Bürger Neukirchens sind daran beteiligt. |
| − | + | Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] ([[1914]]-[[1918]]) ließen 36 Neukirchner ihr Leben für den österreichischen Kaiser, weitere sechs wurden als vermisst gerechnet. | |
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| + | Mit Beschluss vom [[4. Jänner]] [[1929]] wurde Neukirchen aufgrund seiner wachsenden Bedeutung für den Fremdenverkehr zum Markt erhoben. Im Februar des selben Jahres erhielt die neue Marktgemeinde, einhergehend mit der Umbenennung auf "Neukirchen am Großvenediger". von der [[Salzburger Landesregierung]] ihr Wappen verliehen. | ||
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| + | Das Wappen verweist mit dem Steinbock auf das historische Wappen der Herren von Neukirchen und mit der Kugel auf jenes der Khuenburger. Die silberne Spitze stilisiert den Großvenediger, den höchsten Berg Salzburgs, dessen Namen die Gemeinde seit dem Tag der Wappenverleihung auch im Ortsnamen führt. | ||
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| + | Beschreibung: "Im blauen Felde ein aus einer erniedrigten silbernen Spitze wachsender weißer oder silberner Steinbock, der in den Vorderläufen eine von Rot und Silber gespaltene Kugel hält". | ||
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| + | Neukirchen erhielt sein Wappen am [[20. Februar]] [[1929]], gleichzeitig mit der Erweiterung des Ortsnamens auf "Neukirchen am Großvenediger". Nur wenige Woche zuvor war der Ort, aufgrund seiner wachsenden Bedeutung für den Fremdenverkehr im Pinzgau, zum Markt erhoben worden. | ||
==Religion und Kirche== | ==Religion und Kirche== | ||
| − | Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Neukirchen lässt sich auf das Jahr [[1243]] datieren. Da der Ortsname Neukirchen allerdings schon früher Bestand hat, deutet Vieles darauf, dass eine Kirche schon vorher existiert haben muss. Zu dieser Zeit war Neukirchen allerdings noch eine Filialkirche der Mutterpfarre [[Bramberg]]. Dies änderte sich erst [[1555]], als der Bramberger Pfarrer [[Rupert Ramsauer]] die Trennung von der [[Pfarre Bramberg]] vollzog. Neukirchen wird zum Vikariat erhoben und umfasst neben dem eigenen Pfarrgebiet die Dörfer Wald und Krimml als Filialkirche, das seinerseits [[1784]] die Selbständigkeit erreicht. [[1859]] wird Neukirchen zur Pfarre erhoben. Die Pfarrkirche ist dem heiligen Johannes geweiht. | + | Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Neukirchen lässt sich auf das Jahr [[1243]] datieren. Da der Ortsname Neukirchen allerdings schon früher Bestand hat, deutet Vieles darauf, dass eine Kirche schon vorher existiert haben muss. Zu dieser Zeit war Neukirchen allerdings noch eine Filialkirche der Mutterpfarre [[Bramberg]]. Dies änderte sich erst [[1555]], als der Bramberger Pfarrer [[Rupert Ramsauer]] die Trennung von der [[Pfarre Bramberg]] vollzog. Neukirchen wird zum Vikariat erhoben und umfasst neben dem eigenen Pfarrgebiet die Dörfer Wald und Krimml als Filialkirche, das seinerseits [[1784]] die Selbständigkeit erreicht. |
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| + | Gegen Ende des [[17. Jahrhundert]]s entwickelte sich eine bedeutende Wallfahrt zur Gnadenstatue am Hochaltar "Unserer Lieben Frau von Neukirchen", die besonders am Rosenkranzfest und an den Goldenen Samstagen von den Pilgern aufgesucht wurde. Als Unterkunft für den Vikar diente das alte Mesnerhaus, und ab [[1734]] der neu erbaute und noch heute bestehende Pfarrhof. | ||
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| + | [[1859]] wird Neukirchen zur Pfarre erhoben. Die Pfarrkirche ist dem heiligen Johannes geweiht. | ||
==Sehenswertes== | ==Sehenswertes== | ||
| − | + | * [[Pfarrkirche Neukirchen am Großvenediger]] | |
| + | ::Die dem hl. Johannes geweihte Kirche beherbergt im Inneren eine aus dem Jahr [[1500]] stammende, aus Holz gefertigte, gotische Madonnenfigur, zu der einst Wallfahrten veranstaltet wurden. Sehenswert sind außerdem ein Fresko aus dem [[14. Jahrhundert]], der Hochaltar von [[1781]] und die erst [[1911]] eingesetzten mit Tiroler Glasmalerei versehenen Kirchenfenster. | ||
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| + | * [[Kammerlanderstall]] | ||
| + | ::Das vom Verein TAURISKA betriebene Zentrum zur Pflege und Förderung regionaler Kultur zeigt im etwa 300 Jahre alten Kammerlanderstall, vom Künstler [[Thoma Felix de Martin Pinter]] (1909-1997) gefertigte, Figurenspiele mit einer Vielzahl an Szenen aus dem ländlichen Leben. | ||
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| + | * [[Kultur- und Informationszentrum Samerhofstall]] | ||
| + | ::Das Informationszentrum ist Sitz des Zukunftskollegiums "Nationalpark Hohe Tauern Neukirchen". Neben einer Ausstellung zum Thema "Mineral & Erz-Knappenweg Untersulzbachtal" werden laufend Vorträge und Seminare angeboten. Der Name des Zentrums bezieht sich auf den alten Samerhofstall, der in früheren Jahrhunderten als Pferdestall der Saumhändler (Samer) diente und zum nicht mehr existenten Samerhof gehörte. | ||
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| + | * [[Marktbrunnen (Neukirchen am Großvenediger)|Marktbrunnen]] | ||
| + | ::Der aus Marmor gefertigte Brunnen wurde [[1817]], auf Initiative von Johann Graf von Khuenburg und dem damaligen Pfarrer Stadler, an jener Stelle, an der bereits seit dem Jahr 1500 ein hölzerner Brunnen zur Viehtränke stand, zur Aufstellung gebracht. Der Brunnen zeigt die Wappen des Geschlechts der Neukirchner, der Grafen von Khuenburg und das Gemeindewappen, das seit 1929 die beiden vorgenannten ineinander vereint. | ||
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| + | * [[Schloss Hochneukirchen ]] | ||
| + | ::Das Schloss liegt am Nordrand der Ortschaft und stammt aus dem [[13. Jahrhundert]]. Einst Sitz der Herren von Neukirchen kam es nach den Bauernkriegen an die Khuenburger, die es weitere drei Jahrhunderte verwalteten. [[1878]] wurde es von der Gemeinde erworben und fand als Altersheim, später als Kaiser-Franz-Joseph-Spital und erneut als Altersheim Verwendung. Heute beherbergt das Schloss das Gemeindearchiv. Sein heutiges Aussehen erhielt der Bau vorwiegend im [[18. Jahrhundert|18.]] und [[19. Jahrhundert]]. | ||
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| + | * [[Ruine Friedburg]] | ||
| + | ::Die Ruine liegt am Eingang zum Obersulzbachtal und besteht aus einem 15 Meter hohen Bergfried und Ringmauern, die noch aus der Erbauungszeit stammen. Angelegt wurde die "Veste Sulzowe" mit Turm und Wehrmauer um das Jahr [[1000]]. Die erste urkundliche Nennung der Burg selbst stammt aus dem Jahr [[1292]], ein "Heinrich Graf von Solzowe", der mit seiner Nennung einen Hinweis auf die Burg gibt, wurde bereits [[1050]] erwähnt. [[1661]] wurde die Burg weitestgehend zerstört und nicht mehr aufgebaut. | ||
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| + | * [[Ruine Hieburg]] | ||
| + | ::Die heute noch stattliche Ruine steht gegenüber der verfallenen Friedburg auf einem weithin sichtbaren Hügel und lässt noch auf die einst großen Ausmaße der Burg und des Wehrturms schließen. Die "Veste Hieburg" war ursprünglich der Meierhof der Grafen von Sulzau. Der erste namentlich bekannte Besitzer war um [[1290]] Walther von Neukirchen. Nach einem Brand im Jahr [[1620]] wurde die Burg dem Verfall überlassen. | ||
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| + | * Naturdenkmal [[Untersulzbach-Wasserfall]] | ||
| + | ::Der 50 Meter hohe Wasserfall befindet sich am Eingang des Untersulzbachtals und ist leicht zugänglich. Zu erreichen ist er nach einer 45minütigen Gehzeit über den Knappenweg. Nach dem freien Fall durchtost das Wasser einige kleinere Katarakte und durchfließt schließlich eine rund 200 m lange, gewundene Klamm. | ||
| + | |||
| + | * [[Knappenweg]] | ||
| + | :: Seinen Ausgang beim Gasthof Schütthof im Ortsteil Sulzau nehmend, führt der Knappenweg am Untersulzbachwasserfall vorbei und endet nach etwa 1,5 Stunden Gehzeit beim Schaubergwerk Hochfeld. Entlang des Weges lässt sich die vielfältige Vegetation am Schluchtwasserfall, die Baumarten im Bergwald und der Gesteinsaufbau der Hohen Tauern bewundern. | ||
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| + | * [[Schaubergwerk Hochfeld]] | ||
| + | :: Der Schwerpunkt des Schaubergwerks liegt auf dem historischen Kupferbergbau. Die Führung durch die alten Stollen vermittelt die Arbeitsbedingungen und die Lebensweise der Knappen in der über 500jährigen Bergbaugeschichte des Ortes. | ||
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| + | ==Sport und Freizeit== | ||
| + | Die Gemeinde Neukirchen am Großvenediger ist neben Mittersill, das zweite Fremdenverkehrszentrum im Oberpinzgau. Die Wildkogelbahn (6er-Kabinenbahn; Restaurant neben der Bergstation) führt von Neukirchen auf den 2.225 m hohen Wildkogel. Im Winter ein sicheres Skigebiet ist der Wildkogel im Sommer Ausgangspunkt vieler landschaftlich reizvoller Wander- und Bergtouren. | ||
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| + | Lohnenswert sind Ausflüge in die beiden Sulzbachtäler. Im Obersulzbachtal bietet sich Bergsteigern die Kürsingerhütte als Stützpunkt für einen der schönsten Aufstiege zum Großvenediger an. Für Wanderer offeriert sich der Gletscherlehrweg, an dem sich, in Nähe der Postalm, Gletschertöpfe aus der Würmeiszeit befinden. Landschaftlichen Reiz bieten die Wanderwege zum Seebachsee (Seebachfall), Foiskarsee (Gamseckfall) und dem Blausee. | ||
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| + | Im Untersulzbachtal erreicht man über den Knappenweg das Naturdenkmals Untersulzbach-Wasserfall und des Schaubergwerk Hochfeld. Das innere Untersulzbachtal, ein streng geschütztes Sonderschutzgebiet des Nationalparks Hohe Tauern, beherbergt mit dem [[Untersulzbachkees]] den längsten Gletscher des Bundeslandes Salzburg. | ||
==Wirtschaft== | ==Wirtschaft== | ||
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[[1957]] gründeten Josef und Johanna Vorderegger in Neukirchen das [[Vorderegger Reisen|Busunternehmen Vorderegger]], das heute - inzwischen nach [[Zell am See]] umgezogen - eines der führenden Busunternehmen Westösterreichs ist. | [[1957]] gründeten Josef und Johanna Vorderegger in Neukirchen das [[Vorderegger Reisen|Busunternehmen Vorderegger]], das heute - inzwischen nach [[Zell am See]] umgezogen - eines der führenden Busunternehmen Westösterreichs ist. | ||
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* [[USC Neukirchen am Großvenediger]] - Fußballverein der [[1. Klasse Süd]] | * [[USC Neukirchen am Großvenediger]] - Fußballverein der [[1. Klasse Süd]] | ||
* [[Verein Tauriska]] - Verein zur Förderung eigener Kultur- und Regionalentwicklung in der Region [[Nationalpark Hohe Tauern]] | * [[Verein Tauriska]] - Verein zur Förderung eigener Kultur- und Regionalentwicklung in der Region [[Nationalpark Hohe Tauern]] | ||
| + | * [[ASVÖ-EV Neukirchen am Großvenediger]] | ||
| + | * [[Bergführervereinigung Neukirchen]] | ||
| + | * [[Bergrettung Neukirchen]] | ||
| + | * [[club HYPER]] | ||
| + | * [[DFC - Wildkogelfalken]] | ||
| + | * [[Flugsportclub Twister]] | ||
| + | * [[Freiwillige Feuerwehr Neukirchen]] | ||
| + | * [[Judo Union Neukirchen]] | ||
| + | * [[Kameradschaftsbund Neukirchen]] | ||
| + | * [[Krampusverein Venedigerpass Neukirchen]] | ||
| + | * [[Salzburger Zivilschutzverband]] | ||
| + | * [[Schuhplattlergruppe Neukirchen]] | ||
| + | * [[Tennisclub Neukirchen]] | ||
| + | * [[Trachtenmusikkapelle Neukirchen]] | ||
| + | * [[Vital Werkstatt]] | ||
| + | * [[Zeitungsverein Sporkulex]] | ||
==Persönlichkeiten== | ==Persönlichkeiten== | ||
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* [[Monika Kaserer]] - ehemalige Skirennläuferin | * [[Monika Kaserer]] - ehemalige Skirennläuferin | ||
* [[Christoph Dreier]] - Salzburger Skisportler und ÖSV Weltcupläufer | * [[Christoph Dreier]] - Salzburger Skisportler und ÖSV Weltcupläufer | ||
| + | * [[Flora Stainer]] (* 1909, + 1993), Heimatforscherin, Mundartdichterin | ||
== Quellen == | == Quellen == | ||
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* Statistik Austria | * Statistik Austria | ||
* Oberpinzgau.de | * Oberpinzgau.de | ||
| + | * Franz Hutter: "Neukirchner Kirchenführer" | ||
| + | * [[Friederike Zaisberger]], Nikolaus Pfeiffer: ''Salzburger Gemeindewappen.'' Verlag Alfred Winter. Salzburg 1985. ISBN 3-85380-048-3 | ||
| + | * [[Franz Hörburger]]: Salzburger Ortsnamensbuch. 9. Ergänzungsband der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 1982. | ||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
| − | * [http://www.neukirchen.at Homepage der Gemeinde] | + | * [http://www.neukirchen.at Offizielle Homepage der Gemeinde Neukirchen am Großvenediger] |
| − | * [http://www.statistik.at/blickgem/gemDetail.do?gemnr=50614 Statistische Daten] | + | * [http://www.statistik.at/blickgem/gemDetail.do?gemnr=50614&gemnam=Neukirchen%20am%20Gro%DFvenediger Statistische Daten] |
| + | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Neukirchen_am_Gro%C3%9Fvenediger "Neukirchen am Großvenediger" in der wikipedia] | ||
| + | * [http://www.urlaubsarena-wildkogel.at/Neukirchen-am-Grossv.51.0.html Urlaubsarena Wildkogel] | ||
[[Kategorie:Ort]] | [[Kategorie:Ort]] | ||
[[Kategorie:Pinzgau]]</noinclude> | [[Kategorie:Pinzgau]]</noinclude> | ||
Version vom 9. September 2007, 15:31 Uhr
| Karte | |
|---|---|
| Basisdaten | |
| Politischer Bezirk: | Zell am See (ZE) |
| Fläche: | 165,86 km² |
| Geografische Koordinaten: | 47° 15' N, 12° 16' O |
| Höhe: | 858 m ü. A. |
| Einwohner: | 2.616 ((2001) |
| Postleitzahl(en): | 5741 |
| Vorwahl: | 0 65 65 |
| Gemeindekennziffer: | 50 614 |
| Gliederung Gemeindegebiet: | 3 Katastralgemeinden |
| Gemeindeamt: | 5741 Neukirchen Marktstraße 171 |
| Offizielle Website: | www.neukirchen.at |
| Politik | |
| Bürgermeister: | Peter Nindl (ÖVP) |
| Gemeinderat: | 19 Mitglieder: 8 ÖVP, 8 SPÖ, 2 UHL, 1 FPÖ |
Neukirchen am Großvenediger ist eine Marktgemeinde im Pinzgau.
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt im westlichen Oberpinzgau und grenzt an die Nachbargemeinden Wald im Pinzgau, Krimml und Bramberg. Nördlich der Gemeinde liegt bereits das Bundesland Tirol (Kirchberg), südlich der Hohen Tauern Osttirol (Prägraten und Virgen). Neukirchen liegt außerdem am Oberlauf der Salzach und am Fuße des Großvenedigers, des höchsten Berges Salzburgs.
Bekannt ist Neukirchen mit seinem über Jahrhunderte gewachsenen, idyllisch zwischen den Hohen Tauern im Süden und den Kitzbüheler Alpen im Norden eingebetteten Dorfbild als der nach Mittersill wichtigste Ort des Nationalparks Hohe Tauern und als (ebenfalls nach Mittersill) zweitgrößte Tourismusgemeinde des Oberpinzgaus.
Gliederung
Das Gemeindegebiet umfasst die Katastralgemeinden Neukirchen, Rosenthal und Sulzau. Weiters unterteilt sich die Gemeinde in die folgenden Ortschaften.
- Mitterhohenbramberg 80
- Neukirchen am Großvenediger 1.609
- Rosental 613
- Sulzau 314
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften nach dem Stand der Volkszählung aus dem Jahr 2001 angegeben.
Gemessen an ihrer Fläche stellt die Gemeinde nach Rauris, Krimml und Uttendorf die viertgrößte politische Gemeinde im Pinzgau dar.
Etymologie
Neukirchen am Großvenediger hieß der Überlieferung nach ursprünglich Mitterdorf (siehe Lahnsteiner: "Oberpinzgau", Seite 241). Der neue Name kam auf, als der Dürrnbach die gesamte Ortschaft verschüttete und diese mitsamt einer neuen Kirche wieder aufgebaut wurde. Erstmals urkundlich festgehalten wurde der neue Ortsname im Jahr 1074 als "Niuchirchin" (vgl. Kürsinger: Oberpinzgau, Sbg. 1841, S. 104). Weitere Nennungen liegen aus den Jahren 1130 (Niunchirchin) und 1190 (Nuwinkirchin) vor. Ab dem Jahr 1300 lautete der Ortsname Nevnkirch bzw. Neukirch. In dieser Form taucht die Ortsbezeichnung auch in der berühmten Setznagelkarte von 1575 auf.
Der Name entwickelte sich aus dem althochdeutschen "niwi" bzw. dem mittelhochdeutschn "niuwe" und bedeutet "neu" bzw. in seiner Zusammensetzung "zur neuen Kirche". Sowohl in der Mundart der Bevölkerung als auch im Amtsgebrauch wurde das "Neuen" zugunsten von "Neu" aufgegeben. Nach der Ortschaft benannten sich zur Mitte des 13. Jahrhunderts auch die Herren von Neukirchen, die ihren Sitz auf dem Schloss Hochneukirchen hatten.
Der Ortsteil Sulzau wurde erstmals 1350 als "Sultzaw" urkundlich genannt und diente ebenfalls einen Grafengeschlecht als Namensgeber.
Geschichte
Obwohl der Oberpinzgau geschichtlich bereits in der Bronzezeit besiedelt war, wie Funde aus Krimml belegen, ist über Neukirchen aus dieser Zeit nichts bekannt.
Träger der frühesten historischen Daten ist zunächst der südwestlichst gelegene Teil des Gemeindegebietes, die Sulzau, wo bereits 1050 ein Herrensitz bestanden hat. Im Zusammenhang mit dem Grafen von Mittersill entstand im 12. Jahrhundert die Grafschaft Sulzau, vertreten durch den 1165 urkundlich erwähnten Graf Chunrad von Sulzowe. Die erste direkte Nennung der Ortschaft "Sultzaw" stammt aus dem Jahr 1350.
Die erste Erwähnung des Ortes Neukirchen datiert aus dem Jahr 1074. Überlieferungen zufolge soll sich aber bereits in den Jahren davor ein Kirchweiler mit dem Namen "Mitterdorf", westlich der heutigen Ortschaft, in der jetzigen Dürnbachau, befunden haben. Dieses Dorf soll durch den Dürnbach verschüttet worden sein und auf dem Schuttkegel des Wiesbaches mitsamt einer neuen Kirche ("Neukirchen") neu aufgebaut worden sein.
Die Herrschaft über den Ort übten die Herren von Neukirchen aus, die von 1126 bis 1547 nachweisbar sind. Diese dienten den Salzburger Erzbischöfen und stellten zeitweise die Gerichtsbarkeit im Oberpinzgau. Ihnen folgten die Grafen von Khuenburg, die von 1558 bis 1849 die Herrschaft in Neukirchen inne hatten.
1433 tritt ein Johann Chartel als der erste genannte Wirt des Gasthauses zur Post auf, einer alten Taverne, die bereits um 1400 bestanden haben dürfte und 1970 abgetragen wurde. 1513 fand der Samerhof erstmals urkundliche Erwähnung, der zur Zeit der Samerei (Tragtierverkehr) über den Tauern und ins Zillertal eine wichtige Zwischenstation bildete.
Selbst zur Zeit Napoleons - als im Oberpinzgau nach Österreichs Kriegserklärung an die Franzosen gekämpft wurde - lassen sich keine geschichtlichen Fakten nachweisen, obwohl Neukirchen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch Schauplatz von Kampfhandlungen gewesen sein muss.
1841 wird der Großvenediger erstmals bestiegen, angesehene Bürger Neukirchens sind daran beteiligt.
Während des Ersten Weltkriegs (1914-1918) ließen 36 Neukirchner ihr Leben für den österreichischen Kaiser, weitere sechs wurden als vermisst gerechnet.
Mit Beschluss vom 4. Jänner 1929 wurde Neukirchen aufgrund seiner wachsenden Bedeutung für den Fremdenverkehr zum Markt erhoben. Im Februar des selben Jahres erhielt die neue Marktgemeinde, einhergehend mit der Umbenennung auf "Neukirchen am Großvenediger". von der Salzburger Landesregierung ihr Wappen verliehen.
| Bevölkerungs- entwicklung | |
|---|---|
| Datum | Einwohner |
| 1869 | 971 |
| 1880 | 1.033 |
| 1890 | 1.038 |
| 1900 | 1.150 |
| 1910 | 1.237 |
| 1923 | 1.251 |
| 1934 | 1.443 |
| 1939 | 1.440 |
| 1951 | 1.800 |
| 1961 | 1.932 |
| 1971 | 2.108 |
| 1981 | 2.223 |
| 1991 | 2.479 |
| 2001 | 2.616 |
| 2006 | 2.613 |
Wappen
Das Wappen verweist mit dem Steinbock auf das historische Wappen der Herren von Neukirchen und mit der Kugel auf jenes der Khuenburger. Die silberne Spitze stilisiert den Großvenediger, den höchsten Berg Salzburgs, dessen Namen die Gemeinde seit dem Tag der Wappenverleihung auch im Ortsnamen führt.
Beschreibung: "Im blauen Felde ein aus einer erniedrigten silbernen Spitze wachsender weißer oder silberner Steinbock, der in den Vorderläufen eine von Rot und Silber gespaltene Kugel hält".
Neukirchen erhielt sein Wappen am 20. Februar 1929, gleichzeitig mit der Erweiterung des Ortsnamens auf "Neukirchen am Großvenediger". Nur wenige Woche zuvor war der Ort, aufgrund seiner wachsenden Bedeutung für den Fremdenverkehr im Pinzgau, zum Markt erhoben worden.
Religion und Kirche
Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Neukirchen lässt sich auf das Jahr 1243 datieren. Da der Ortsname Neukirchen allerdings schon früher Bestand hat, deutet Vieles darauf, dass eine Kirche schon vorher existiert haben muss. Zu dieser Zeit war Neukirchen allerdings noch eine Filialkirche der Mutterpfarre Bramberg. Dies änderte sich erst 1555, als der Bramberger Pfarrer Rupert Ramsauer die Trennung von der Pfarre Bramberg vollzog. Neukirchen wird zum Vikariat erhoben und umfasst neben dem eigenen Pfarrgebiet die Dörfer Wald und Krimml als Filialkirche, das seinerseits 1784 die Selbständigkeit erreicht.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts entwickelte sich eine bedeutende Wallfahrt zur Gnadenstatue am Hochaltar "Unserer Lieben Frau von Neukirchen", die besonders am Rosenkranzfest und an den Goldenen Samstagen von den Pilgern aufgesucht wurde. Als Unterkunft für den Vikar diente das alte Mesnerhaus, und ab 1734 der neu erbaute und noch heute bestehende Pfarrhof.
1859 wird Neukirchen zur Pfarre erhoben. Die Pfarrkirche ist dem heiligen Johannes geweiht.
Sehenswertes
- Die dem hl. Johannes geweihte Kirche beherbergt im Inneren eine aus dem Jahr 1500 stammende, aus Holz gefertigte, gotische Madonnenfigur, zu der einst Wallfahrten veranstaltet wurden. Sehenswert sind außerdem ein Fresko aus dem 14. Jahrhundert, der Hochaltar von 1781 und die erst 1911 eingesetzten mit Tiroler Glasmalerei versehenen Kirchenfenster.
- Das vom Verein TAURISKA betriebene Zentrum zur Pflege und Förderung regionaler Kultur zeigt im etwa 300 Jahre alten Kammerlanderstall, vom Künstler Thoma Felix de Martin Pinter (1909-1997) gefertigte, Figurenspiele mit einer Vielzahl an Szenen aus dem ländlichen Leben.
- Das Informationszentrum ist Sitz des Zukunftskollegiums "Nationalpark Hohe Tauern Neukirchen". Neben einer Ausstellung zum Thema "Mineral & Erz-Knappenweg Untersulzbachtal" werden laufend Vorträge und Seminare angeboten. Der Name des Zentrums bezieht sich auf den alten Samerhofstall, der in früheren Jahrhunderten als Pferdestall der Saumhändler (Samer) diente und zum nicht mehr existenten Samerhof gehörte.
- Der aus Marmor gefertigte Brunnen wurde 1817, auf Initiative von Johann Graf von Khuenburg und dem damaligen Pfarrer Stadler, an jener Stelle, an der bereits seit dem Jahr 1500 ein hölzerner Brunnen zur Viehtränke stand, zur Aufstellung gebracht. Der Brunnen zeigt die Wappen des Geschlechts der Neukirchner, der Grafen von Khuenburg und das Gemeindewappen, das seit 1929 die beiden vorgenannten ineinander vereint.
- Das Schloss liegt am Nordrand der Ortschaft und stammt aus dem 13. Jahrhundert. Einst Sitz der Herren von Neukirchen kam es nach den Bauernkriegen an die Khuenburger, die es weitere drei Jahrhunderte verwalteten. 1878 wurde es von der Gemeinde erworben und fand als Altersheim, später als Kaiser-Franz-Joseph-Spital und erneut als Altersheim Verwendung. Heute beherbergt das Schloss das Gemeindearchiv. Sein heutiges Aussehen erhielt der Bau vorwiegend im 18. und 19. Jahrhundert.
- Die Ruine liegt am Eingang zum Obersulzbachtal und besteht aus einem 15 Meter hohen Bergfried und Ringmauern, die noch aus der Erbauungszeit stammen. Angelegt wurde die "Veste Sulzowe" mit Turm und Wehrmauer um das Jahr 1000. Die erste urkundliche Nennung der Burg selbst stammt aus dem Jahr 1292, ein "Heinrich Graf von Solzowe", der mit seiner Nennung einen Hinweis auf die Burg gibt, wurde bereits 1050 erwähnt. 1661 wurde die Burg weitestgehend zerstört und nicht mehr aufgebaut.
- Die heute noch stattliche Ruine steht gegenüber der verfallenen Friedburg auf einem weithin sichtbaren Hügel und lässt noch auf die einst großen Ausmaße der Burg und des Wehrturms schließen. Die "Veste Hieburg" war ursprünglich der Meierhof der Grafen von Sulzau. Der erste namentlich bekannte Besitzer war um 1290 Walther von Neukirchen. Nach einem Brand im Jahr 1620 wurde die Burg dem Verfall überlassen.
- Naturdenkmal Untersulzbach-Wasserfall
- Der 50 Meter hohe Wasserfall befindet sich am Eingang des Untersulzbachtals und ist leicht zugänglich. Zu erreichen ist er nach einer 45minütigen Gehzeit über den Knappenweg. Nach dem freien Fall durchtost das Wasser einige kleinere Katarakte und durchfließt schließlich eine rund 200 m lange, gewundene Klamm.
- Seinen Ausgang beim Gasthof Schütthof im Ortsteil Sulzau nehmend, führt der Knappenweg am Untersulzbachwasserfall vorbei und endet nach etwa 1,5 Stunden Gehzeit beim Schaubergwerk Hochfeld. Entlang des Weges lässt sich die vielfältige Vegetation am Schluchtwasserfall, die Baumarten im Bergwald und der Gesteinsaufbau der Hohen Tauern bewundern.
- Der Schwerpunkt des Schaubergwerks liegt auf dem historischen Kupferbergbau. Die Führung durch die alten Stollen vermittelt die Arbeitsbedingungen und die Lebensweise der Knappen in der über 500jährigen Bergbaugeschichte des Ortes.
Sport und Freizeit
Die Gemeinde Neukirchen am Großvenediger ist neben Mittersill, das zweite Fremdenverkehrszentrum im Oberpinzgau. Die Wildkogelbahn (6er-Kabinenbahn; Restaurant neben der Bergstation) führt von Neukirchen auf den 2.225 m hohen Wildkogel. Im Winter ein sicheres Skigebiet ist der Wildkogel im Sommer Ausgangspunkt vieler landschaftlich reizvoller Wander- und Bergtouren.
Lohnenswert sind Ausflüge in die beiden Sulzbachtäler. Im Obersulzbachtal bietet sich Bergsteigern die Kürsingerhütte als Stützpunkt für einen der schönsten Aufstiege zum Großvenediger an. Für Wanderer offeriert sich der Gletscherlehrweg, an dem sich, in Nähe der Postalm, Gletschertöpfe aus der Würmeiszeit befinden. Landschaftlichen Reiz bieten die Wanderwege zum Seebachsee (Seebachfall), Foiskarsee (Gamseckfall) und dem Blausee.
Im Untersulzbachtal erreicht man über den Knappenweg das Naturdenkmals Untersulzbach-Wasserfall und des Schaubergwerk Hochfeld. Das innere Untersulzbachtal, ein streng geschütztes Sonderschutzgebiet des Nationalparks Hohe Tauern, beherbergt mit dem Untersulzbachkees den längsten Gletscher des Bundeslandes Salzburg.
Wirtschaft
1957 gründeten Josef und Johanna Vorderegger in Neukirchen das Busunternehmen Vorderegger, das heute - inzwischen nach Zell am See umgezogen - eines der führenden Busunternehmen Westösterreichs ist.
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Gerlos Alpenstraße (B 165), die Mittersill über den Gerlos Pass mit dem Zillertal in Tirol verbindet. Die Trasse der Pinzgaubahn ist nach dem Hochwasser von 2005 westlich von Mittersill nicht befahrbar, daher ist Neukirchen derzeit nur mit dem Postbus 670 Zell am See - Mittersill - Krimml an das Öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen.
Vereine
- USC Neukirchen am Großvenediger - Fußballverein der 1. Klasse Süd
- Verein Tauriska - Verein zur Förderung eigener Kultur- und Regionalentwicklung in der Region Nationalpark Hohe Tauern
- ASVÖ-EV Neukirchen am Großvenediger
- Bergführervereinigung Neukirchen
- Bergrettung Neukirchen
- club HYPER
- DFC - Wildkogelfalken
- Flugsportclub Twister
- Freiwillige Feuerwehr Neukirchen
- Judo Union Neukirchen
- Kameradschaftsbund Neukirchen
- Krampusverein Venedigerpass Neukirchen
- Salzburger Zivilschutzverband
- Schuhplattlergruppe Neukirchen
- Tennisclub Neukirchen
- Trachtenmusikkapelle Neukirchen
- Vital Werkstatt
- Zeitungsverein Sporkulex
Persönlichkeiten
- Monika Kaserer - ehemalige Skirennläuferin
- Christoph Dreier - Salzburger Skisportler und ÖSV Weltcupläufer
- Flora Stainer (* 1909, + 1993), Heimatforscherin, Mundartdichterin
Quellen
- Website der Gemeinde Neukirchen
- Statistik Austria
- Oberpinzgau.de
- Franz Hutter: "Neukirchner Kirchenführer"
- Friederike Zaisberger, Nikolaus Pfeiffer: Salzburger Gemeindewappen. Verlag Alfred Winter. Salzburg 1985. ISBN 3-85380-048-3
- Franz Hörburger: Salzburger Ortsnamensbuch. 9. Ergänzungsband der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 1982.