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Version vom 7. Februar 2012, 14:08 Uhr
Auch Salzburg blieb nicht von der Pest verschont.
Allgemeines
Pest ist eine hochgradige ansteckende Krankheit, die in verschiedenen Formen aufgetreten war. Da man ja nicht wusste, wodurch sie hervorgerufen wurde, gab es auch manch sonderliche Bekämpfung dieser Seuche.
So glaubte man, dass die Pest durch schlechten Atem übertragen wird. Daher entstanden die langen Schnäbel, die sich Ärzte umbanden, wenn sie zu Patienten gingen. Auch meinte man, mit Essig könne man alles desinfizieren und stellte Essigschalen in verseuchten Räumen auf. Daneben nahm man den Zorn Gottes als Ursache an, ebenso wie Nahrungsmittel, die in "giftiger Luft" wuchsen, Erdbeben oder meteorische Ereignisse Pest in den Augen der Menschen ausbrechen ließ.
Die Pest in Salzburg
Erstmals erreichte die Pest Salzburg in den Jahren 1348 bis 1350. Es war dies die größte Pestepedemie der Ostalpen. Im Pongau veröden 40 % der Güter, die dem Erzstift St. Peter gehören. Auch die Bevölkerung im Pinzgau wird stark dezimiert. Im zu Salzburg gehörenden Mühldorf am Inn sterben angeblich 1 400 Menschen.
Im Zusammenhang mit dieser Epidemie mussten die Juden einen "gehörnten Hut" und die jüdischen Frauen Glöckchen tragen.
1393 brach im Lande neuerlich die Pest aus. Noch ein drittes Mal kam der "Schwarze Tod" ins Land: 1571. In Hallein dann nochmals 1597, wovon ein Massengrab bei Renovierungsarbeiten der Stadtpfarrkirche Hallein 2005 gefunden wurde. Auch ob die Pestepidemie von 1628, die sich in ganz Faistenau ausbreitete, nach Hintersee überschwappte, ist nicht belegbar.
Infektions- oder Pest-Ordnungen
Im Erzstift Salzburg ist eine solche 1547 erstmals erschienen, in Graz bereits 1521, in Innsbruck war es 1534 und in Wien 1540. Eine Verordnung im damals bayerischen Innviertel folgte erst 1585. Erzbischof Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg erließ 1679 eine Infektionsordnung.
Den oben angeführten vermeintlichen Gründen der Entstehung von Pest entsprechend wurden religiöse Handlungen oft als erste Hilfe empfohlen. Ergänzend wurden Maßnahmen zur Luftverbesserung und sorgfältige Auswahl der Ernährung vorgeschlagen. Kranke wurde von Gesunden streng getrennt, was eine Isolierung der infizierten Personen mit sich zog.
Zur Durchführung und Überwachung dieser Maßnahmen kam es zur Bestellung von Ordinatoren, Ärzten, Aderlassern, Zuträgern, Auswärtern, Priestern und Totengräbern. Kranke wurden in Bruderhäuser und Lazarette eingewiesen und ein Verbot von Menschenansammlungen wurde erlassen. …
Weblink
Quellen
- Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
- Die ersten Infektions- oder Pest-Ordnungen, Heinz Flamm, ISBN 978-3-7001-6064-9[1]
Fußnoten
- ↑ Quelle hw.oeaw.ac.at, Datenstand abgerufen am 5. Mai 2010