Jakob Viehauser: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Jakob Viehauser''' (* [[22. Jänner]] [[1869]] in [[Dienten am Hochkönig]]; † [[14. Dezember]] [[1950]] ebenda)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/dienten/TFBVII/?pg=49 Taufbuch der Pfarre Dienten, Band VII, S. 22]</ref> war ein [[SDAP|sozialdemokratischer]] Politiker, insbesondere Abgeordneter zum [[Salzburger Landtag]] und zum [[Nationalrat]].
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'''Jakob Viehauser''' (* [[22. Jänner]] [[1869]] in [[Dienten]]; † [[14. Dezember]] [[1950]] ebenda)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/dienten/TFBVII/?pg=49 Taufbuch der Pfarre Dienten, Band VII, S. 22]</ref> war ein [[SDAP|sozialdemokratischer]] Politiker, [[Bürgermeister der Gemeinde Dienten am Hochkönig|Bürgermeister der Gemeinde Dienten]] insbesondere Abgeordneter zum [[Salzburger Landtag]] und zum [[Nationalrat]].
  
 
== Leben ==
 
== Leben ==
Der Sohn eines Kleinbauern besuchte die [[Volksschule Dienten|Volksschule]] und arbeitete danach als Landarbeiter, Forstarbeiter und wie sein Vater als Bergmann. Nach seiner Pensionierung war er Pächter eines Gasthauses, Hausbesitzer,<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19070511&seite=5&zoom=33&query=%22dienten%2Bviehauser%22~100&ref=anno-search ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 11. Mai 1907, Seite 5</ref>Holzhändler, Landesproduktenhändler und zuletzt machte sich Viehauser als Frächter mit Pferdefuhrwerken selbständig.<ref>[http://digital.onb.ac.at/OnbViewer/viewer.faces?doc=ABO_%2BZ144478408 Salzburger Amtskalender]: für das Jahr 1926, Seite 199</ref> Er war der Bruder von [[Josef Viehauser]], [[Zachhof|Zachhofbauer]] (erste Gemeinderat von Dienten) und [[Rupert Viehauser]], [[Erbhöfe im Pinzgau|Hirschegg]]erbauer ([[Erbhof]]).<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19180608&query=%22viehhauser%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 8. Juni 1918, Seite 4</ref>   
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Der Sohn eines Kleinbauern besuchte die [[Volksschule Dienten|Volksschule]] und arbeitete danach als Landarbeiter, Forstarbeiter und wie sein Vater als Bergmann. Nach seiner Pensionierung war er Pächter eines Gasthauses, Hausbesitzer,<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19070511&seite=5&zoom=33&query=%22dienten%2Bviehauser%22~100&ref=anno-search ANNO], "[[Salzburger Chronik]]", Ausgabe vom 11. Mai 1907, Seite 5</ref>Holzhändler, Landesproduktenhändler und zuletzt machte sich Viehauser als Frächter mit Pferdefuhrwerken selbständig.<ref>[http://digital.onb.ac.at/OnbViewer/viewer.faces?doc=ABO_%2BZ144478408 ANNO], "[[Salzburger Amtskalender]]" für das Jahr 1926, Seite 199</ref> Er war der Bruder von [[Josef Viehauser]], [[Zachhof|Zachhofbauer]] (erste Gemeinderat von Dienten) und [[Rupert Viehauser]], [[Erbhöfe im Pinzgau|Hirschegg]]erbauer ([[Erbhof]]).<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19180608&query=%22viehhauser%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 8. Juni 1918, Seite 4</ref>   
  
Als Bergknappe in [[Mühlbach am Hochkönig]] gründete er gemeinsam mit dem Wanderlehrer Anton Losert einen Arbeiterbildungsverein für Bergknappen in Dienten. Später schuf er eine sogenannte [[Bruderlade]] sowie eine Unfallversicherung für Bergarbeiter, die sich aufgrund seines Engagements auch gewerkschaftlich organisierten. Viehauser war maßgebend am sozialdemokratischen Organisationsaufbau im [[Pinzgau]] beteiligt und wirkte ab 1913 als Obmann-Stellvertreter des dortigen Sozialdemokratischen Vereins.
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Jakob Vincenz Viehauser heiratete [[1892]] die Stöcklwirtstochter Theresia Schattauer (* [[30. November]] [[1865]]; † [[30. Oktober]] [[1940]]),<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/dienten/TRBIV/?pg=55 Trauungsbuch der [[Pfarre Dienten]], Band IV, S. 52]</ref> deren Vater [[Jakob Schattauer junior]] wie Großvater [[Jakob Schattauer senior]] ebenfalls Bürgermeister der Gemeinde waren.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svz&datum=19501223&query=%22viehhauser%22&ref=anno-search&seite=6 ANNO], Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 23. Dezember 1950, Seite 6</ref>
  
Er gehörte gemeinsam mit Johann Gehwolf ([[Werfen]]), [[Franz Brutar]] ([[Lend]]), Georg Koller ([[Taxenbach]]), Simon Abram und Richard Herzog ([[Saalfelden am Steinernen Meer|Saalfelden]]) zu den ersten sozialdemokratischen Vertrauensmännern im [[Land Salzburg]]. 1903 wurde er, gemeinsam mit vier anderen Bergknappen, in die Gemeindevertretung von Dienten gewählt und in weiterer Folge zum Bürgermeister bestimmt. Damit war er das erste sozialdemokratische Gemeindeoberhaupt im Land Salzburg.
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Im [[Ersten Weltkrieg]] starben seine beiden Söhne, Schützen der Unterjäger Jakob Viehauser und Karl Viehauser.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19161117&query=%22viehhauser%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], "[[Salzburger Volksblatt]]", Ausgabe vom 17. November 1916, Seite 4</ref>
  
Viehauser war [[1907]] [[Reichsrat]]skanditat für die Pinzgauer Landgemeinden. Im selben Jahr wurde er gemeinsam mit [[Anton Schönauer|Schönauer]] beim Salzburger Landesparteitag als Vorsitzender in das Präsidium gewählt.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19071206&seite=2&zoom=33&query=%22wahl%2Bviehauser%22~10&ref=anno-search ANNO], Salzburger Wacht, Ausgabe vom 6. Dezember 1907, Seite 2</ref>
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Das von Viehauser seit [[1910]] gepachtete Gut Schiemberg Nr. 1 in Schattberg-Dienten, das der Veitscher Magnesitwerke-Aktiengesellschaft in Wien gehörte, wurde [[1922]] von der Agrar-Landeskommission im Enteignungsverfahren einen anderen Bewerber zuerkannt.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19220210&seite=1&zoom=33&query=%22viehhauser%2Bjakob%22~10&ref=anno-search ANNO], "[[Salzburger Wacht]]", Ausgabe vom 10. Februar 1922, Seite 1 bis 2</ref>
  
Nach den Ereignissen des Februars [[1934]] wurde er, ebenso wie zahlreiche andere Sozialdemokraten, verfolgt. Trotzdem gelang es Jakob Viehauser, auch im Land Salzburg eine illegale Organisation von Revolutionären Sozialisten aufzubauen, die trotz aller Widerstände die Funktionärsausbildung fortsetzte.
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== Politische Karriere ==
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Als Bergknappe in [[Mühlbach am Hochkönig|Mühlbach]] gründete er gemeinsam mit dem Wanderlehrer Anton Losert einen Arbeiterbildungsverein für [[Bergknappen]] in Dienten. Später schuf er eine sogenannte [[Bruderlade]] sowie eine Unfallversicherung für Bergarbeiter, die sich aufgrund seines Engagements auch gewerkschaftlich organisierten. Viehauser war maßgebend am sozialdemokratischen Organisationsaufbau im [[Pinzgau]] beteiligt und wirkte [[ab]] 1913 als Obmann-Stellvertreter des dortigen Sozialdemokratischen Vereins.
  
Viehauser wurde am [[17. Oktober]] [[1926]] bei der Gründungsversammlung der Raiffeisenkassa Dienten in den Vorstand gewählt.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19261020&query=%22viehhauser%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 20. Oktober 1926, Seite 5</ref>
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[[1903]] wurde Jakob Viehauser, gemeinsam mit vier anderen Bergknappen, in die [[Gemeindevertretung]] von Dienten gewählt und in weiterer Folge zum Bürgermeister bestimmt. Damit war er das erste sozialdemokratische Gemeindeoberhaupt im Land Salzburg.  
  
Jacob Vincenz Viehauser heiratete [[1892]] die Stöcklwirtstochter Theresia Schattauer (* [[30. November]] [[1865]]; † [[30. Oktober]] [[1940]])<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/dienten/TRBIV/?pg=55 Trauungsbuch der [[Pfarre Dienten]], Band IV, S. 52]</ref>deren Vater [[Jakob Schattauer junior|Jakob Schattauer]] wie Großvater [[Jakob Schattauer senior|Jakob Schattauer]] ebenfalls Bürgermeister der Gemeinde waren.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svz&datum=19501223&query=%22viehhauser%22&ref=anno-search&seite=6 ANNO], Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 23. Dezember 1950, Seite 6</ref>
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Er gehörte gemeinsam mit Johann Gehwolf ([[Werfen]]), [[Franz Brutar]] ([[Lend]]), Georg Koller ([[Taxenbach]]), [[Simon Abram]] und Richard Herzog ([[Saalfelden am Steinernen Meer|Saalfelden]]) zu den ersten sozialdemokratischen Vertrauensmännern im [[Land Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]]. 1903 wurde er, gemeinsam mit vier anderen Bergknappen, in die Gemeindevertretung von Dienten gewählt und in weiterer Folge zum Bürgermeister bestimmt. Damit war er das erste sozialdemokratische Gemeindeoberhaupt im Land Salzburg.
  
Im [[Ersten Weltkrieg]] starben seine beiden Söhne, Schütze Unterjäger Jakob Viehauser und Karl Viehauser.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19161117&query=%22viehhauser%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 17. November 1916, Seite 4</ref>
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Viehauser war [[1907]] [[Reichsrat]]skanditat für die Pinzgauer Landgemeinden. Im selben Jahr wurde er gemeinsam mit [[Anton Schönauer|Schönauer]] beim Salzburger Landesparteitag als Vorsitzender in das Präsidium gewählt.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19071206&seite=2&zoom=33&query=%22wahl%2Bviehauser%22~10&ref=anno-search ANNO], Salzburger Wacht, Ausgabe vom 6. Dezember 1907, Seite 2</ref>
  
Das von Viehauser seit [[1910]] gepachtete Gut Schiemberg Nr. 1 in Schattberg-Dienten, das der Veitscher Magnesitwerke-Aktiengesellschaft in Wien gehörte, wurde 1922 von der Agrar-Landeskommission im Enteignungsverfahren einen anderen Bewerber zuerkannt.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19220210&seite=1&zoom=33&query=%22viehhauser%2Bjakob%22~10&ref=anno-search ANNO], Salzburger Wacht, Ausgabe vom 10. Februar 1922, Seite 1 bis 2</ref>
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Viehauser wurde am [[17. Oktober]] [[1926]] bei der Gründungsversammlung der Raiffeisenkasse Dienten in den Vorstand gewählt.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19261020&query=%22viehhauser%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 20. Oktober 1926, Seite 5</ref>
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Von 1926 bis [[1928]] war er nochmals Bürgermeister von Dienten.
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Nach den [[Februaraufstand|Ereignissen des Februars]] [[1934]] wurde er, ebenso wie zahlreiche andere Sozialdemokraten, verfolgt. Trotzdem gelang es Jakob Viehauser, auch im Land Salzburg eine illegale Organisation von Revolutionären Sozialisten aufzubauen, die trotz aller Widerstände die Funktionärsausbildung fortsetzte.
 
    
 
    
 
== Politische Ämter ==
 
== Politische Ämter ==
 
Jakob Viehauser war
 
Jakob Viehauser war
 
* [[Gemeindevertreter]] der Gemeinde Dienten am Hochkönig ab [[1903]],
 
* [[Gemeindevertreter]] der Gemeinde Dienten am Hochkönig ab [[1903]],
* [[Bürgermeister der Gemeinde Dienten am Hochkönig|Bürgermeister]] von Dienten von 1903 bis [[1913]] und von [[1926]] bis [[1928]],
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* Bürgermeister von Dienten von 1903 bis [[1913]] und von [[1926]] bis [[1928]],
 
* [[Landtagsabgeordneter|Abgeordneter]] zum Salzburger Landtag ([[1919]]–[[1922]]) und
 
* [[Landtagsabgeordneter|Abgeordneter]] zum Salzburger Landtag ([[1919]]–[[1922]]) und
 
* [[Nationalratsabgeordneter|Abgeordneter]] zum Nationalrat ([[14. September]] 1922–[[20. November]] [[1923]]).
 
* [[Nationalratsabgeordneter|Abgeordneter]] zum Nationalrat ([[14. September]] 1922–[[20. November]] [[1923]]).
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* [[Josef Kaut|Kaut, Josef]]: ''Der Steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Arbeiterbewegung im Lande Salzburg.'' Wiener Volksbuchhandlung 1961.
 
* [[Josef Kaut|Kaut, Josef]]: ''Der Steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Arbeiterbewegung im Lande Salzburg.'' Wiener Volksbuchhandlung 1961.
 
* [[Ferdinand Hölzl|Hölzl, Ferdinand]]: Pinzgauer Parteichronik. Band 1: Die Sozialdemokraten und Gewerkschaften. Zell am See 1983.
 
* [[Ferdinand Hölzl|Hölzl, Ferdinand]]: Pinzgauer Parteichronik. Band 1: Die Sozialdemokraten und Gewerkschaften. Zell am See 1983.
* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19310905&query=%22biehauser+dienten%22~100&ref=anno-search&seite=4 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom [[5. September]] 1931, Seite 4 und Seite 9
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* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19310905&query=%22biehauser+dienten%22~100&ref=anno-search&seite=4 ANNO], "[[Salzburger Chronik]]", Ausgabe vom [[5. September]] 1931, Seite 4 und Seite 9
* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19161207&seite=3&zoom=33&query=%22biehaufer%2Bdienten%22~100&ref=anno-search ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], Ausgabe vom [[7. Dezember]] 1916, Seite 3-5
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* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19161207&seite=3&zoom=33&query=%22biehaufer%2Bdienten%22~100&ref=anno-search ANNO], "[[Salzburger Volksblatt]]", Ausgabe vom [[7. Dezember]] 1916, Seite 3-5
  
 
== Einzelnachweise ==
 
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Version vom 17. Juli 2023, 08:44 Uhr

Jakob Viehauser (* 22. Jänner 1869 in Dienten; † 14. Dezember 1950 ebenda)[1] war ein sozialdemokratischer Politiker, Bürgermeister der Gemeinde Dienten insbesondere Abgeordneter zum Salzburger Landtag und zum Nationalrat.

Leben

Der Sohn eines Kleinbauern besuchte die Volksschule und arbeitete danach als Landarbeiter, Forstarbeiter und wie sein Vater als Bergmann. Nach seiner Pensionierung war er Pächter eines Gasthauses, Hausbesitzer,[2]Holzhändler, Landesproduktenhändler und zuletzt machte sich Viehauser als Frächter mit Pferdefuhrwerken selbständig.[3] Er war der Bruder von Josef Viehauser, Zachhofbauer (erste Gemeinderat von Dienten) und Rupert Viehauser, Hirscheggerbauer (Erbhof).[4]

Jakob Vincenz Viehauser heiratete 1892 die Stöcklwirtstochter Theresia Schattauer (* 30. November 1865; † 30. Oktober 1940),[5] deren Vater Jakob Schattauer junior wie Großvater Jakob Schattauer senior ebenfalls Bürgermeister der Gemeinde waren.[6]

Im Ersten Weltkrieg starben seine beiden Söhne, Schützen der Unterjäger Jakob Viehauser und Karl Viehauser.[7]

Das von Viehauser seit 1910 gepachtete Gut Schiemberg Nr. 1 in Schattberg-Dienten, das der Veitscher Magnesitwerke-Aktiengesellschaft in Wien gehörte, wurde 1922 von der Agrar-Landeskommission im Enteignungsverfahren einen anderen Bewerber zuerkannt.[8]

Politische Karriere

Als Bergknappe in Mühlbach gründete er gemeinsam mit dem Wanderlehrer Anton Losert einen Arbeiterbildungsverein für Bergknappen in Dienten. Später schuf er eine sogenannte Bruderlade sowie eine Unfallversicherung für Bergarbeiter, die sich aufgrund seines Engagements auch gewerkschaftlich organisierten. Viehauser war maßgebend am sozialdemokratischen Organisationsaufbau im Pinzgau beteiligt und wirkte ab 1913 als Obmann-Stellvertreter des dortigen Sozialdemokratischen Vereins.

1903 wurde Jakob Viehauser, gemeinsam mit vier anderen Bergknappen, in die Gemeindevertretung von Dienten gewählt und in weiterer Folge zum Bürgermeister bestimmt. Damit war er das erste sozialdemokratische Gemeindeoberhaupt im Land Salzburg.

Er gehörte gemeinsam mit Johann Gehwolf (Werfen), Franz Brutar (Lend), Georg Koller (Taxenbach), Simon Abram und Richard Herzog (Saalfelden) zu den ersten sozialdemokratischen Vertrauensmännern im Land Salzburg. 1903 wurde er, gemeinsam mit vier anderen Bergknappen, in die Gemeindevertretung von Dienten gewählt und in weiterer Folge zum Bürgermeister bestimmt. Damit war er das erste sozialdemokratische Gemeindeoberhaupt im Land Salzburg.

Viehauser war 1907 Reichsratskanditat für die Pinzgauer Landgemeinden. Im selben Jahr wurde er gemeinsam mit Schönauer beim Salzburger Landesparteitag als Vorsitzender in das Präsidium gewählt.[9]

Viehauser wurde am 17. Oktober 1926 bei der Gründungsversammlung der Raiffeisenkasse Dienten in den Vorstand gewählt.[10]

Von 1926 bis 1928 war er nochmals Bürgermeister von Dienten.

Nach den Ereignissen des Februars 1934 wurde er, ebenso wie zahlreiche andere Sozialdemokraten, verfolgt. Trotzdem gelang es Jakob Viehauser, auch im Land Salzburg eine illegale Organisation von Revolutionären Sozialisten aufzubauen, die trotz aller Widerstände die Funktionärsausbildung fortsetzte.

Politische Ämter

Jakob Viehauser war

Karikaturlink

  • ANNO ein Link zu einer Karikatur im Kärntner Landbote auf Seite 3 vom 13. Oktober 1923.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Taufbuch der Pfarre Dienten, Band VII, S. 22
  2. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 11. Mai 1907, Seite 5
  3. ANNO, "Salzburger Amtskalender" für das Jahr 1926, Seite 199
  4. ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 8. Juni 1918, Seite 4
  5. Trauungsbuch der Pfarre Dienten, Band IV, S. 52
  6. ANNO, Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 23. Dezember 1950, Seite 6
  7. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 17. November 1916, Seite 4
  8. ANNO, "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 10. Februar 1922, Seite 1 bis 2
  9. ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 6. Dezember 1907, Seite 2
  10. ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 20. Oktober 1926, Seite 5
Zeitfolge