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| − | Das '''Krumltal''' | + | Das '''Krumltal''', auch ''in der Kruml'' genannt, ist ein Seitental des [[Hüttwinkltal]]s im Gemeindegebiet von [[Rauris]] im [[Pinzgau]]. |
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| − | Das Krumltal zweigt zwischen [[Bucheben]] und [[Kolm-Saigurn]] beim Gasthof Lechnerhäusl vom Hüttwinkltal nach Westen ab. Es verläuft | + | Das Krumltal zweigt zwischen [[Bucheben]] im Norden und [[Kolm-Saigurn]] im Süden beim Gasthof Lechnerhäusl vom Hüttwinkltal nach Westen ab. Es verläuft in einem leichten Bogen nach Südwesten. Der Talschluss liegt westlich des [[Ritterkopf]]es, östlich des [[Gamskarkogel]]s und nördlich des [[Krumlkees]]. Im Nordwesten erhebt sich über dem Talboden die Krumlschafweide, eine etwa 1,5 km lange und sich zwischen 1 800 und 2 300 m ü. A. erhebende Almfläche. Darüber befinden sich im Halbbogen von Südwesten nach Osten die "Tiefe Scharte" (2 634 m ü. A.), der Edlenkopf (2 923 m ü. A.), der Gamskopf (2 765 m ü. A.) und die "Rote Wand" (2 472 m ü. A.). |
| − | + | Das Krumltal wird durch den [[Krumlbach]] entwässert, der in seinem Verlauf zwei sehenswerte Wasserfälle bildet. Das Tal ist ein beliebtes Wandergebiet. Die [[Bräualm]] bietet allen Wanderern eine almtypische Verköstigung. | |
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| − | Das | + | Das Krumltal ist auch wegen seines [[Mineralien]]reichtums bekannt. Neben diesen kommt im Krumltal auch der [[Rauriser Naturstein]] vor. |
| − | Im Krumltal leben auch zahlreiche [[Schmetterling]]e, worauf schon [[Wilhelm Ritter von Arlt]] hingewiesen | + | === Archäologie === |
| + | Im Krumltal wurde [[1955]] von Peter Schwegel im Bereich der Rohrmoosalm (1 699 m ü. A.) am Westfuß des Ritterkopfes ein Bronzeschwert aus der Zeit um 1300 v. Chr. gefunden. | ||
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| + | Das das Krumltal findet vor allem wegen der Nistplätze der [[Bartgeier]] in den Medien Erwähnung. Jungvögel dieser in den [[Hohen Tauern]] einst heimischen, aber inzwischen ausgerotteten Vogelart wurden im Rahmen eines Wiederansiedelungsprogramms "in der Kruml" ausgesetzt, und im Jahr [[2010]] ist es erstmals einem Bartgeierpaar gelungen, ein Küken erfolgreich groß zu ziehen. [[2018]] wurde aber dann die Freilassung von Bartgeier gestoppt. Da im Winter 2017/2018 ein Vogel eines Paares verschwand, was sehr auffällig war, wurde das Projekt gestoppt. Bartgeier leben 30 bis 40 Jahre und die Paare bleiben lebenslang zusammen. Die freigelassenen Tiere sind besendert. Man hatte aber festgestellt, dass das Signal dieses Vogels weg war.<ref>{{Quelle SN|19. November 2018}}</ref> | ||
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| + | Im März [[2023]] waren aber dann wieder gleich vier Bartgeier-Jungvögel geschlüpft. Das gab es seit der Wiederansiedelung der Vögel im Jahr 1986 noch nie. Im [[Nationalpark Hohe Tauern]] hatten alle sechs Bartgeier-Paare mit der Brut begonnen, Anfang März erblickten nun vier Jungvögel das Licht der Welt, berichtet das Greifvogelmonitoring am Dienstag, den [[28. März]], in einer Aussendung. Die ersten zwei kritischen Wochen nach dem Schlüpfen, wo sich zeigt, ob die Eltern den Nachwuchs auch wirklich eigenständig versorgen können, sind vorüber und man könne nun die vier Freilandbruten bestätigen. Einen derartigen Bruterfolg habe es im größten Schutzgebiet der Alpen bisher noch nie gegeben. | ||
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| + | Im Krumltal leben auch zahlreiche [[Schmetterling]]e, worauf schon [[Wilhelm Ritter von Arlt]] hingewiesen hatte. Neben [[Lägerfluren]] wachsen [[Wollkratzdistel]]stauden, auch sie bieten Nahrung für mehrere Falterarten. | ||
== Kind wurde auf Kalb sitzend fotografiert == | == Kind wurde auf Kalb sitzend fotografiert == | ||
| − | Im Sommer [[2020]] sperrte ein Grundbesitzer den Durchgang seiner Alm im Krumltal, nachdem Wanderer ihr Kind auf ein Kalb zum Fotografieren | + | Im Sommer [[2020]] sperrte ein Grundbesitzer den Durchgang seiner Alm im Krumltal, nachdem Wanderer ihr Kind auf ein Kalb zum Fotografieren setzten und die Mutterkuh bereits herantrabte. Mehr siehe [[Leichtsinniges Wandererverhalten auf Almen]]. |
== Quellen == | == Quellen == | ||
| − | * Wanderkarte WK 193, 1 | + | * Wanderkarte WK 193, 1:50 000, [[Hoher Sonnblick|Sonnblick]], [[Großglockner Hochalpenstraße|Großglocknerstraße]], Unterpinzgau; freytag & berndt, [[Wien]] |
| − | * [[Josef Lahnsteiner]] | + | * [[Josef Lahnsteiner]]: "[[Unterpinzgau]], [[Zell am See]], [[Taxenbach]], Rauris", Eigenverlag, [[Hollersbach]], 1960 |
| − | * Salzburgwiki, Stichwort Rauriser Naturstein | + | * [[Salzburgwiki]], Stichwort Rauriser Naturstein |
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Version vom 28. März 2023, 08:58 Uhr
Das Krumltal, auch in der Kruml genannt, ist ein Seitental des Hüttwinkltals im Gemeindegebiet von Rauris im Pinzgau.
Geografie
Das Krumltal zweigt zwischen Bucheben im Norden und Kolm-Saigurn im Süden beim Gasthof Lechnerhäusl vom Hüttwinkltal nach Westen ab. Es verläuft in einem leichten Bogen nach Südwesten. Der Talschluss liegt westlich des Ritterkopfes, östlich des Gamskarkogels und nördlich des Krumlkees. Im Nordwesten erhebt sich über dem Talboden die Krumlschafweide, eine etwa 1,5 km lange und sich zwischen 1 800 und 2 300 m ü. A. erhebende Almfläche. Darüber befinden sich im Halbbogen von Südwesten nach Osten die "Tiefe Scharte" (2 634 m ü. A.), der Edlenkopf (2 923 m ü. A.), der Gamskopf (2 765 m ü. A.) und die "Rote Wand" (2 472 m ü. A.).
Das Krumltal wird durch den Krumlbach entwässert, der in seinem Verlauf zwei sehenswerte Wasserfälle bildet. Das Tal ist ein beliebtes Wandergebiet. Die Bräualm bietet allen Wanderern eine almtypische Verköstigung.
Geologie
Das Krumltal ist auch wegen seines Mineralienreichtums bekannt. Neben diesen kommt im Krumltal auch der Rauriser Naturstein vor.
Archäologie
Im Krumltal wurde 1955 von Peter Schwegel im Bereich der Rohrmoosalm (1 699 m ü. A.) am Westfuß des Ritterkopfes ein Bronzeschwert aus der Zeit um 1300 v. Chr. gefunden.
Fauna
Bartgeier
Das das Krumltal findet vor allem wegen der Nistplätze der Bartgeier in den Medien Erwähnung. Jungvögel dieser in den Hohen Tauern einst heimischen, aber inzwischen ausgerotteten Vogelart wurden im Rahmen eines Wiederansiedelungsprogramms "in der Kruml" ausgesetzt, und im Jahr 2010 ist es erstmals einem Bartgeierpaar gelungen, ein Küken erfolgreich groß zu ziehen. 2018 wurde aber dann die Freilassung von Bartgeier gestoppt. Da im Winter 2017/2018 ein Vogel eines Paares verschwand, was sehr auffällig war, wurde das Projekt gestoppt. Bartgeier leben 30 bis 40 Jahre und die Paare bleiben lebenslang zusammen. Die freigelassenen Tiere sind besendert. Man hatte aber festgestellt, dass das Signal dieses Vogels weg war.[1]
Im März 2023 waren aber dann wieder gleich vier Bartgeier-Jungvögel geschlüpft. Das gab es seit der Wiederansiedelung der Vögel im Jahr 1986 noch nie. Im Nationalpark Hohe Tauern hatten alle sechs Bartgeier-Paare mit der Brut begonnen, Anfang März erblickten nun vier Jungvögel das Licht der Welt, berichtet das Greifvogelmonitoring am Dienstag, den 28. März, in einer Aussendung. Die ersten zwei kritischen Wochen nach dem Schlüpfen, wo sich zeigt, ob die Eltern den Nachwuchs auch wirklich eigenständig versorgen können, sind vorüber und man könne nun die vier Freilandbruten bestätigen. Einen derartigen Bruterfolg habe es im größten Schutzgebiet der Alpen bisher noch nie gegeben.
Zu den erfolgreichen Paaren gehören das Bartgeier-Paar am Katschberg, welches inzwischen seinen zehnten Jungvogel aufzieht sowie das Krumltaler Paar, das bereits zum neunten Mal erfolgreich gebrütet hat. Das über 35 Jahre alte Bartgeier-Weibchen aus dem Krumltal ist der älteste Brutvogel der Alpen und gilt somit als die "Grande Dame der Bartgeier".[2]
Schmetterlinge
Im Krumltal leben auch zahlreiche Schmetterlinge, worauf schon Wilhelm Ritter von Arlt hingewiesen hatte. Neben Lägerfluren wachsen Wollkratzdistelstauden, auch sie bieten Nahrung für mehrere Falterarten.
Kind wurde auf Kalb sitzend fotografiert
Im Sommer 2020 sperrte ein Grundbesitzer den Durchgang seiner Alm im Krumltal, nachdem Wanderer ihr Kind auf ein Kalb zum Fotografieren setzten und die Mutterkuh bereits herantrabte. Mehr siehe Leichtsinniges Wandererverhalten auf Almen.
Quellen
- Wanderkarte WK 193, 1:50 000, Sonnblick, Großglocknerstraße, Unterpinzgau; freytag & berndt, Wien
- Josef Lahnsteiner: "Unterpinzgau, Zell am See, Taxenbach, Rauris", Eigenverlag, Hollersbach, 1960
- Salzburgwiki, Stichwort Rauriser Naturstein
Einzelnachweise
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 19. November 2018
- ↑ SALZBURG24 vom 28. März 2023