Erle: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. Oktober 2021, 04:03 Uhr

alnu glut habitus, Oichtenriede, Michaelbeuern;
alnu glut, junge Blätter, St. Jakob am Thurn;

Die Erle kommt im Land Salzburg als Grau- und Schwarz-Erle vor.

2020: Baum des Jahres

Futterpflanze für Schmetterlinge, Insekten und andere Pflanzen. Auch Venedig wurde auf Erlen erbaut.

Sie können sehr nährstoffarme Standorte besiedeln. Durch ihren Laubfall entsteht eine neue Humusschicht, die als Nahrungsgrundlage für andere Pflanzen dient: Die Erle ist Baum des Jahres 2020, nominiert vom Kuratorium Wald und gekürt in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit.

Erlen sind sommergrüne Bäume oder Sträucher und gehören zur Familie der Birkengewächse. Drei der weltweit 35 vorkommenden Arten sind in Österreich heimisch: die Schwarz-Erle oder auch Rot-Erle genannt, die Grün-Erle oder Alpen-Erle und die Grau-Erle, auch als Weiß-Erle bekannt.

Die heimischen Arten haben eine besondere Fähigkeit: Sie gehen eine Symbiose mit einem Bakterium ein. Dieses bindet Stickstoff direkt aus der Luft und macht diesen in den Wurzelknöllchen für die Pflanze verfügbar. Sie wird somit immer ausreichend mit dem wichtigen Nährstoff versorgt. Durch die Symbiose können Erlen als Pioniere sehr nährstoffarme Standorte besiedeln. Mit der Zersetzung des abgefallenen Laubes entsteht eine neue Humusschicht, die als Nahrungsgrundlage für andere Pflanzen dient.

Viele Schmetterlings- und Insektenarten sind auf Erlen als Futterpflanze angewiesen. Sie bilden seltene Lebensräume, die weniger als ein Prozent der österreichischen Waldfläche ausmachen. Jedoch sind besonders Schwarz- und Grau-Erlenwälder bedroht.

Einige Erlenwälder sind besonders unter Schutz gestellt: In Salzburg sind im Europaschutzgebiet Salzachauen noch sehr ursprüngliche Wälder vorhanden. Erlen-Bruchwälder und Galeriewälder an Fließgewässern sind zudem nach dem Salzburger Naturschutzgesetz geschützte Lebensräume. Eingriffe sind bewilligungspflichtig. Darüber hinaus stellen Galeriewälder durch ihre lineare Struktur wichtige Verbindungskorridore für Tiere und Pflanzen dar.

Die Schwarz-Erle wird bis zu 25 Meter hoch, verträgt im Gegensatz zu den meisten anderen Arten dauerhaft „nasse Füße“ und besiedelt daher gerne überflutete Auwälder, sogenannte Erlen-Bruchwälder. Aufgrund ihres hohen Wärmebedarfs wird sie in höheren, kühleren Lagen von der Grau-Erle abgelöst. Diese kommt in Gebirgsauen, zum Beispiel in Tauerntälern, und als Galeriewald an Bach- und Flussufern bis zu einer Seehöhe von 1 400 Meter vor und erreicht meist eine Höhe von zehn bis 15 Meter. Noch höher ins Gebirge „klettert“ die Grün-Erle hinauf. Sie besiedelt steinige Flanken und schattige, feuchte Hänge. Als Strauch wird sie nicht höher als vier Meter. Die Grün-Erle verbessert den Boden und schützt vor Erosion.

Das Holz von Grau- und Schwarz-Erle wird als Brennstoff oder in der Faserindustrie eingesetzt. Rot-Erle wird als weiches, mittelschweres Holz auch gerne von Drechslern und im Möbelbau genutzt. Unter Wasser ist es sehr beständig und wurde deshalb zum Beispiel in Venedig zum Pfahlbau oder für kleine Brunntröge und Wasserleitungen verwendet

Quelle

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