Änderungen

Zeile 8: Zeile 8:  
Im Jahr [[1812]] hatte [[Johann Wolfgang Hagenauer]] (Johannes Wolfgangus), Sohn des hochfürstlichen Kammerdieners und Hof-Architekten [[Wolfgang Hagenauer]], in der [[Wallfahrtsbasilika Maria Plain]] bei Salzburg Theresia Leopoldine [[Karl Maria Enk von der Burg|Enck von der Burg]] (* 1792; † 1852), Tochter des wirklichen [[Salzburger Hofkammer|Hofkammerrat]]hs Franz Leopold Enck (Enk) von der Burg und der Josefa Theresia Strasser, geheiratet. [[1816]] übersiedelte das Paar nach Linz, wo Johann Wolfgang als Amts- und Kreis-Ingenieur und später als [[Reich#k._k.|k. k.]] Wasserbau-Director tätig war. Im Jahr [[1850]] sollte er ohne Nachkommen sterben, worauf seine Frau Landschafts-Gemälde des letzten Salzburger Hofmalers, [[Andreas Nesselthaler]], dem [[SMCA|Salzburger Museum Carolino-Augusteum]] vermachte. Sein Cousin Franz de Paula II., Sohn des hochfürstlichen Baudirektors [[Johann Georg von Hagenauer|Johann Georg III. von Hagenauer]], studierte in Salzburg Rechtswissenschaften, machte danach ausgedehnte Reisen in Oberitalien und sollte erst [[1825]] nach Linz übersiedeln. Franz de Paula hatte in Linz die Stelle eines k.k. "Statthalter-Concipient" und später die des [[Reich#k._k.|k.k.]]  Registraturs-Direktors inne. [[1823]] heiratete er die Edle Barbara [[Franz Joseph Karl Schloßgangl von Edlenbach|Schloßgängl von Edlenbach]] (Tochter eines Juristen und hochfürstlichen Hofrates), die wie die Frau seines Cousins Johann Wolfgang aus einer Adelsfamilie des höheren Salzburger Beamtenstandes stammte. Johann Wolfgang und Franz de Paula (II.) waren ja beide in der Landesverwaltung tätig, da wahrscheinlich die vorangegangenen unsicheren Krisenjsahre sie dazu bewegt hatten, sich für den beständigeren Staatsdienst zu entscheiden.  
 
Im Jahr [[1812]] hatte [[Johann Wolfgang Hagenauer]] (Johannes Wolfgangus), Sohn des hochfürstlichen Kammerdieners und Hof-Architekten [[Wolfgang Hagenauer]], in der [[Wallfahrtsbasilika Maria Plain]] bei Salzburg Theresia Leopoldine [[Karl Maria Enk von der Burg|Enck von der Burg]] (* 1792; † 1852), Tochter des wirklichen [[Salzburger Hofkammer|Hofkammerrat]]hs Franz Leopold Enck (Enk) von der Burg und der Josefa Theresia Strasser, geheiratet. [[1816]] übersiedelte das Paar nach Linz, wo Johann Wolfgang als Amts- und Kreis-Ingenieur und später als [[Reich#k._k.|k. k.]] Wasserbau-Director tätig war. Im Jahr [[1850]] sollte er ohne Nachkommen sterben, worauf seine Frau Landschafts-Gemälde des letzten Salzburger Hofmalers, [[Andreas Nesselthaler]], dem [[SMCA|Salzburger Museum Carolino-Augusteum]] vermachte. Sein Cousin Franz de Paula II., Sohn des hochfürstlichen Baudirektors [[Johann Georg von Hagenauer|Johann Georg III. von Hagenauer]], studierte in Salzburg Rechtswissenschaften, machte danach ausgedehnte Reisen in Oberitalien und sollte erst [[1825]] nach Linz übersiedeln. Franz de Paula hatte in Linz die Stelle eines k.k. "Statthalter-Concipient" und später die des [[Reich#k._k.|k.k.]]  Registraturs-Direktors inne. [[1823]] heiratete er die Edle Barbara [[Franz Joseph Karl Schloßgangl von Edlenbach|Schloßgängl von Edlenbach]] (Tochter eines Juristen und hochfürstlichen Hofrates), die wie die Frau seines Cousins Johann Wolfgang aus einer Adelsfamilie des höheren Salzburger Beamtenstandes stammte. Johann Wolfgang und Franz de Paula (II.) waren ja beide in der Landesverwaltung tätig, da wahrscheinlich die vorangegangenen unsicheren Krisenjsahre sie dazu bewegt hatten, sich für den beständigeren Staatsdienst zu entscheiden.  
   −
Im biedermeierlichen Linz bestand das gesellschaftliche Umfeld der beiden Cousins Johann Wolfgang und Franz de Paula von Hagenauer nun hauptsächlich aus hohen Beamten und deren Familien, Mitgliedern des Klerus (wie der Benediktiner Michael Leopold Enk von der Burg), sowie Künstlern. Zu den Beamtenfamilien gehörten unter anderem die Ritter von Spaun, die [[Karl Maria Enk von der Burg|Enk von der Burg]], die Schloßgängl von Edlenbach, die Steyrer von Riedenburg, die Grafen [[Carl Graf Chorinsky|Chorinsky]] oder die Freiherrn von Vogelsang. Mit ihnen waren die Hagenauer meist nicht nur verwandt oder verschwägert, sondern oft auch beruflichen verbunden. Am stärksten aber verbanden diese Familien ihre starke Religiosität und die Frömmigkeit im Glauben sowie ihre Leidenschaft zur Kunst. Die Hagenauer-Cousins waren ja in ihrer Kindheit und Jugend in [[Passau]] und Salzburg in der beeindruckenden Welt von Kirchenfürsten, hohen Geistlichen und herausragenden Künstlern (Musikern, Bildhauern, Architekten und Malern) aufgewachsen. Nun waren auch in den Linzer Salons, bei Konzertabenden oder bei den sogenannten "Landpartien" dieser Familien häufig Künstler geladen. Einige dieser Künstler wurden von den Familien gefördert, mit manchen verband sie auch eine lebenslange Freundschaft. Der heute Bekannteste war sicherlich der Komponist [[Franz Schubert]], den die später verwandten Freiherren von Spaun gefördert hatten. Aber auch die Maler Moritz von Schwind (der Trauzeuge bei einer Hagenauer-Hochzeit wurde) und Leopold Kupelwieser, die Schriftsteller [[Adalbert-Stifter-Straße|Adalbert Stifter]] (der Hauslehrer der Hagenauer-Kinder wurde), Franz Grillparzer und Eduard von Bauernfeld, oder die Dichter Freiherr Ernst von Feuchtersleben sowie Franz von Schober (und einige mehr) gehörten zum engeren Kreis der Familien. Franz de Paula II. von Hagenauer hatte 1835 ein beachtliches Vermögen von seinem Vater geerbt. Seine Kinder Franz de Paula III. (1824 - 1885), Eugen (1825 - 1880), Julius (1826 - 1879) und Helena (*1835), wurden unter anderem von dem Schriftsteller und Maler Adalbert Stifter unterrichtet. Alle Brüder studierten später in Wien, wobei die beiden älteren wie ihr Vater Jurist wurden und der Jüngste Philosophie studierte. Vorerst blieben alle Brüder als Beamte in Linz, nur der älteste Sohn, Franz de Paula (III.), sowie dessen Neffe Arnold II. (Sohn des Julius) sollten später nach Wien übersiedeln.  
+
Im biedermeierlichen Linz bestand das gesellschaftliche Umfeld der beiden Cousins Johann Wolfgang und Franz de Paula von Hagenauer nun hauptsächlich aus hohen Beamten und deren Familien, Mitgliedern des Klerus (wie der Benediktiner Michael Leopold Enk von der Burg), sowie Künstlern. Zu den Beamtenfamilien gehörten unter anderem die Ritter von Spaun, die [[Karl Maria Enk von der Burg|Enk von der Burg]], die Schloßgängl von Edlenbach, die Steyrer von Riedenburg, die Grafen [[Carl Graf Chorinsky|Chorinsky]] oder die Freiherrn von Vogelsang. Mit ihnen waren die Hagenauer meist nicht nur verwandt oder verschwägert, sondern oft auch beruflichen verbunden. Am stärksten aber verbanden diese Familien ihre starke Religiosität und die Frömmigkeit im Glauben sowie ihre Leidenschaft zur Kunst. Die Hagenauer-Cousins waren ja in ihrer Kindheit und Jugend in [[Passau]] und Salzburg in der beeindruckenden Welt von Kirchenfürsten, hohen Geistlichen und herausragenden Künstlern (Musikern, Bildhauern, Architekten und Malern) aufgewachsen. Nun waren auch in den Linzer Salons, bei Konzertabenden oder bei den sogenannten "Landpartien" dieser Familien häufig Künstler geladen. Einige dieser Künstler wurden von den Familien gefördert, mit manchen verband sie auch eine lebenslange Freundschaft. Der heute Bekannteste war sicherlich der Komponist [[Franz Schubert]], den die später verwandten Freiherren von Spaun gefördert hatten. Aber auch die Maler Moritz von Schwind (der Trauzeuge bei einer Hagenauer-Hochzeit wurde) und Leopold Kupelwieser, die Schriftsteller [[Adalbert-Stifter-Straße|Adalbert Stifter]] (der Hauslehrer der Hagenauer-Kinder wurde), Franz Grillparzer und Eduard von Bauernfeld, oder die Dichter Freiherr Ernst von Feuchtersleben sowie Franz von Schober (und einige mehr) gehörten zum engeren Kreis der Familien. Franz de Paula II. von Hagenauer hatte 1835 ein kleines Vermögen von seinem Vater geerbt, das sich aus dessen Erbe seines kinderlosen Schwagers in Passau, aus dem Gurkerhof in Salzburg, der Burg Radeck bei Salzburg und dem Haus in der Rotenturmstraße in der Wiener Innenstadt zusammen setzte. Seine Kinder Franz de Paula III. (1824 - 1885), Eugen (1825 - 1880), Julius (1826 - 1879) und Helena (*1835), wurden unter anderem von dem Schriftsteller und Maler Adalbert Stifter unterrichtet. Alle Brüder studierten später in Wien, wobei die beiden älteren wie ihr Vater Jurist wurden und der Jüngste Philosophie studierte. Vorerst blieben alle Brüder als Beamte in Linz, nur der älteste Sohn, Franz de Paula (III.), sowie dessen Neffe Arnold II. (Sohn des Julius) sollten später nach Wien übersiedeln.  
    
Die jüngste Tochter des Franz (II.) von Hagenauer, Helena von Hagenauer, hatte 1852 Major Karl Elßler geheiratet. Karl war der Sohn von Johann Florian Elßler, der im damaligen Ungarn in der Glanzzeit von Eisenstadt im Dienste des Fürsten Esterházy stand, sowie Faktotum und Leib-Kopist von Joseph Haydn bis zu dessen Tod 1809 war. Die bekannten Geschwister von Major Karl Elßler waren Johann Elßler, Chordirektor an der Berliner Oper, sowie die damals berühmtesten Tänzerinnen des 19. Jahrhunderts, Therese und Franziska (Fanny) Elßler. Therese war in morganatischer Ehe mit Prinz Adalbert von Preußen als Freifrau von Barnim verheiratet (Sohn Adalbert Freiherr von Barnim). Die Schwester Fanny Elßler hatte aus einer Verbindung mit Leopold von Neapel-Sizilien, Prinz von Salerno und Sohn des Königs Ferdinand IV. von Neapel, einen Sohn Franz. Dieser Sohn wuchs in Eisenstadt auf und nahm sich 1873 das Leben. Aus einer Verbindung mit ihrem Jugendfreund Anton Stuhlmüller hatte Fanny Elßler auch eine Tochter namens Therese, die den Truchsess und Rittmeister Victor Weber Edler von Webenau heiraten sollte.
 
Die jüngste Tochter des Franz (II.) von Hagenauer, Helena von Hagenauer, hatte 1852 Major Karl Elßler geheiratet. Karl war der Sohn von Johann Florian Elßler, der im damaligen Ungarn in der Glanzzeit von Eisenstadt im Dienste des Fürsten Esterházy stand, sowie Faktotum und Leib-Kopist von Joseph Haydn bis zu dessen Tod 1809 war. Die bekannten Geschwister von Major Karl Elßler waren Johann Elßler, Chordirektor an der Berliner Oper, sowie die damals berühmtesten Tänzerinnen des 19. Jahrhunderts, Therese und Franziska (Fanny) Elßler. Therese war in morganatischer Ehe mit Prinz Adalbert von Preußen als Freifrau von Barnim verheiratet (Sohn Adalbert Freiherr von Barnim). Die Schwester Fanny Elßler hatte aus einer Verbindung mit Leopold von Neapel-Sizilien, Prinz von Salerno und Sohn des Königs Ferdinand IV. von Neapel, einen Sohn Franz. Dieser Sohn wuchs in Eisenstadt auf und nahm sich 1873 das Leben. Aus einer Verbindung mit ihrem Jugendfreund Anton Stuhlmüller hatte Fanny Elßler auch eine Tochter namens Therese, die den Truchsess und Rittmeister Victor Weber Edler von Webenau heiraten sollte.