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| | [[Datei:Viel beisammen.jpg|thumb|der historische Kern von Guggenthal]] | | [[Datei:Viel beisammen.jpg|thumb|der historische Kern von Guggenthal]] |
| − | Das '''Gut Guggenthal''' ist das alte Zentrum der Ortschaft [[Guggenthal]] in der [[Flachgau]]er Gemeinde [[Koppl]] und gehört zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in Koppl|denkmalgeschützten Objekten]] der Gemeinde. | + | Das '''Gut Guggenthal''' ist das alte Zentrum der Ortschaft [[Guggenthal]] in der [[Flachgau]]er Gemeinde [[Koppl]] und gehört zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in Koppl|denkmalgeschützten Objekten]] in der Gemeinde. |
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| | == Geschichte == | | == Geschichte == |
| − | Das Gut Guggenthal wurde erstmals [[1272]] urkundlich als ein "''Gut unterm [[Nockstein]] bei Gukkental''" erwähnt. Der Name ''Gugg'' kommt von der Bedeutung ''schau ins Tal'', weil Guggenthal durch seine Lage auf einer Anhöhe einen ausgezeichneten Blick über das [[Salzachtal]] und das [[Salzburger Becken]] frei gibt. | + | Das Gut Guggenthal wurde erstmals [[1272]] urkundlich als ein "''Gut unterm [[Nockstein]] bei Gukkental''" erwähnt. Der Name ''Gugg'' kommt von der Bedeutung ''schau ins Tal'', weil Guggenthal durch seine Lage auf einer Anhöhe einen ausgezeichneten Blick über das [[Salzachtal]] und das [[Salzburger Becken]] freigibt. Die [[Kirche zum hl. Kreuz und zur hl. Elisabeth]] bildet zusammen mit dem [[Guggenthaler Bier|Brauhaus]], der [[Villa Weickl]], dem [[Braugasthof Guggenthal]] und diversen Nebengebäuden ein geschichtliches Gesamtkunstwerk. |
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| − | [[1860]] erwarb [[Georg Weickl]] das Gut aus einer Konkursmasse. Seine Witwe Elisabeth Weickl, geborene Fürnkranz verkaufte es am [[4. September]] [[1875]] um 150.000 [[Gulden|fl]] an Sigmund Hatschek. Dieser übergab es [[1915]] seinem Sohn [[Richard Hatschek|Richard]]. | + | [[1860]] erwarb [[Georg Weickl]] das Gut aus einer Konkursmasse. Seine Witwe Elisabeth Weickl, geborene Fürnkranz, verkaufte es am [[4. September]] [[1875]] um 150.000 [[Gulden|fl]] an Sigmund Hatschek. Dieser übergab es [[1915]] seinem Sohn [[Richard Hatschek|Richard]]. Nach dem Tod von [[Maria Hatschek]], der Witwe von Richard Hatschek, erbte ihr Neffe Peter Strache [[1991]] das Gut Guggenthal, der es einige Jahre später an Investoren verkaufte. |
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| − | Die [[Kirche zum hl. Kreuz und zur hl. Elisabeth]] bildet zusammen mit dem [[Guggenthaler Bier|Brauhaus]], der [[Villa Weickl]], dem [[Braugasthof Guggenthal]] und diversen Nebengebäuden bilden ein geschichtliches Gesamtkunstwerk.
| + | [[2002]] kaufte die [[Österreichisches Verkehrsbüro Aktiengesellschaft|Verkehrsbüro Group]] die schon bereits stark sanierungsbedürftigen Gebäude und wollte ein Fünfsterne-Hotel mit 186 Zimmer um kolportierte 40 Mio Euro errichten. Jedoch scheiterten alle Verhandlungen mit Finanziers und Hotelbetreiberfirmen. Im Oktober [[2008]] verkaufte sie das Areal wieder an eine Investorengruppe. |
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| − | Nach dem Tod von [[Maria Hatschek]], der Witwe von Richard Hatschek, erbte ihr Neffe Peter Strache [[1991]] das Gut Guggenthal, der es einige Jahre später an Investoren verkaufte.
| + | Im September [[2010]] teilte der Eigentümervertreter [[Hubert Czernin]] von 'Czernin & Partner' mit, dass bereits im Oktober mit den Renovierungsarbeiten begonnen werden sollte. Zunächst sollte das ''Schmiedhäusl'', das zwischen der Brauerei und der Villa steht, saniert werden. In Folge sollte der Braugasthof auf 280 Sitzplätze und mit einem Gastgarten mit über 400 Plätzen erweitert werden. Westlich des Braugasthofes sollte ein Parkplatz mit 330 Parkplätzen errichtet werden, damit der historische Kern des Ensembles verkehrsfrei bleibt. Im Eiskeller der [[Ceconi]]-Villa sollten Themen rund um den Wein präsentiert werden. Für die Brauerei war man mit zwei Salzburger Brauereien in Verhandlung, diese in eine Schaubrauerei umzubauen. Auch an die Einrichtung eines Automobilmuseums war gedacht. Vom gesamten Areal, das insgesamt 90 Hektar groß ist, sind 20 Hektar Bauland. So war auch noch geplant ein Hotel in Form eines Chalet-Dorfs mit 100 Wohneinheiten zu errichten. Für die Verkehrsaufschließung hatten die neuen Eigentümer bereits drei Millionen Euro aufgewendet. |
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| − | Doch die gesamte Anlage verfiel zusehends. Es kam zu [[Guggenthal Vandalenakte|Vandalenakten]] und am [[24. Juni]] [[2018]] zu einem [[Großbrand ehemalige Brauerei Guggenthal|Großbrand]], der das denkmalgeschützte [[Brauerei Guggenthal|Brauhaus]] zerstörte.
| + | 2010 stellten die Betreiber auch ein [[Projekt Seilbahn auf den Gaisberg]] vor, das aber ebenso wie alle anderen 2010 vorgestellten Pläne nicht verwirklicht wurde. |
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| | + | Anfang 2013 wurde dann bekannt, dass das Salzburger Trio Michael Mayer, Erich Walketseder und Karl Weichselbaumer das denkmalgeschützte Ensemble erworben hatte. Mayer und Walketseder hatten gemeinsam mit Marco Sillaber das [[Gusswerk]] im [[Salzburg]]er Stadtteil [[Kasern]] aufgebaut. Um drei Millionen Euro wurde laut Kaufvertrag, der im Grundbuch abrufbar ist, die Liegenschaft damals verkauft. Diese beinhaltete Bauland von 47 000 Quadratmetern, auf denen die ehemalige Brauerei, die Ceconi-Villa und der Braugasthof stehen. Zudem waren noch 122 000 Quadratmeter Grünland in dem Kaufpreis enthalten. In ihrem Eigentum waren nun auch die Wiesen unterhalb des gründerzeitlichen Baujuwels sowie das "[[Schloss Guggenthal|Schlössl]]" und das Betriebsgebiet an der [[Wolfgangseestraße (Koppl)|Wolfgangseestraße]], in Summe rund 20 Hektar. Neben ''Lofts'' für Wohnen und Arbeiten hatten sie auch die Ansiedlung ''innovativer'' Firmen aus den Bereichen Design, Marketing, Mode, Kunst und der kreativen Gastronomie im Visier. Auch an eine Kleinbrauerei dachten sie, um an die Tradition des Guggenthaler Biers anzuknüpfen. Doch auch diesen Visionen wurde nichts. |
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| | + | Die [[Radstadt|Radstädter]] Baufirma [[Steiner & Wanner]] und Ex-[[Alpine Holding GmbH|Alpine]]-Chef [[Dietmar Aluta-Oltyan]] errichteten auf dem als Zweitwohngebiet gewidmeten "Professorfeld" die dicht verbaute Siedlung [[The View2]] im gehobenen Preissegment. Der Rest des 90 Hektar großen Areals steht seither noch zum Verkauf.<ref>Salzburger Nachrichten, 24. Jänner 2013</ref> Vorgesehen gewesen wäre bei der Raumordnungswidmung ursprünglich gewesen, die Einnahmen aus der Bebauung des Professorfeldes für die Sanierung des Industrieensembles zu verwenden. Das war aber nirgendwo festgeschrieben. Diese Raumordnungslücke nutzten die Ex-Besitzer: Jetzt stehen auf dem Professorfeld Luxus-Wohnungen wie eine Trabantensiedlung, das historische Ensemble mit Braugasthof und Ceconi-Villa sowie einigen Nebenbauten verfielen weiter.<ref>Quelle [https://www.sn.at/salzburg/chronik/gut-guggenthal-heikle-ermittlungsarbeiten-nach-der-brandursache-29631859 www.sn.at], abgefragt am 25. Juni 2018</ref> |
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| | + | In den frühen Morgenstunden am [[24. Juni]] [[2018]] kam es dann zu einem [[Großbrand ehemalige Brauerei Guggenthal|Großbrand in der ehemaligen Brauerei Guggenthal]], bei dem das Gebäude bis auf die Grundmauern niederbrannte und fast auf den Tag genau zwei Jahre später, am [[23. Juni]] [[2020]], wurde ein Feuer, wieder in den frühen Morgenstunden, in der [[Villa Weickl|Weickl-Villa]] entdeckt und konnte noch rechtzeitig gelöscht werden. |
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| | + | Ende August [[2020]] wurde bekannt, dass die Eigentümer des Ensembles um die abgebrannte Brauerei wieder mit dem ehemaligen Alpine-Chef Dietmar Aluta-Oltyan verhandeln. |
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| | Datei:Damals.jpg|Braugasthof Guggenthal, westliche Ansicht von der Brauhausstraße aus |[[Braugasthof Guggenthal]] | | Datei:Damals.jpg|Braugasthof Guggenthal, westliche Ansicht von der Brauhausstraße aus |[[Braugasthof Guggenthal]] |
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| | * [https://www.facebook.com/barbara.aichner/media_set?set=a.1007010279376091.1073741902.100002013849308&type=3 www.facebook.com], eine Bildersammlung von Barbara Maria Aichner | | * [https://www.facebook.com/barbara.aichner/media_set?set=a.1007010279376091.1073741902.100002013849308&type=3 www.facebook.com], eine Bildersammlung von Barbara Maria Aichner |
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| − | == Quelle == | + | == Quellen == |
| − | * Salzburgwiki-Artikel Guggenthal | + | * Beitrag in den [[Salzburger Nachrichten]] am 11. September 2004 von Burgi Schobersberger |
| | + | * ''Salzburger Nachrichten'' am 23. Oktober 2008 und 23. September 2010 |
| | + | * E-Mail von [[Hans Kutil]] an Admin. [[Benutzer:Peter Krackowizer]] im November 2017 (geschichtliche Ergänzungen) |
| | * [https://www.sn.at/salzburg/chronik/gut-guggenthal-die-ermittler-fanden-keine-hinweise-auf-brandstiftung-29631859 SN vom 28. Juni 2018: ''Gut Guggenthal: Die Ermittler fanden keine Hinweise auf Brandstiftung''] ([[Anton Prlic|Anton Prlić]], [[Daniele Pabinger]], [[Robert Ratzer]]) | | * [https://www.sn.at/salzburg/chronik/gut-guggenthal-die-ermittler-fanden-keine-hinweise-auf-brandstiftung-29631859 SN vom 28. Juni 2018: ''Gut Guggenthal: Die Ermittler fanden keine Hinweise auf Brandstiftung''] ([[Anton Prlic|Anton Prlić]], [[Daniele Pabinger]], [[Robert Ratzer]]) |
| | + | * [https://www.sn.at/salzburg/chronik/gut-guggenthal-steht-vor-dem-verkauf-91713016 www.sn.at], 20. August 2020, Gut Guggenthal steht vor dem Verkauf |
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| | {{SORTIERUNG: Guggenthal, Gut}} | | {{SORTIERUNG: Guggenthal, Gut}} |
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