Strubklammspeicher: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. März 2020, 20:43 Uhr
Der Strubklammspeicher, früher Stausee Vordersee genannt, gehört zu den Oberalm-Gewässer-Kraftwerken in Faistenau im Flachgau.
Geografie
Er befindet sich - entgegen der gängigen Meinung - nicht in im Faistenauer Ortsteil Vordersee, sondern er ist in den Faistauer Ortsteilen Lidaun und Anger gelegen. Gespeist wird er von der Oberalm, der sich in das Gelände zwischen dem Todtberg und dem Kugelberg in Richtung der Strubklamm hinunter ins Wiestal einschneidet.
In SAGIS wird er aktuell (2019) als Strubklammspeicher bezeichnet, beim Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen gibt es keine Bezeichnung dafür.
An der am Strubklammspeicher vorbeiführenden Strubklammstraße befindet sich das Gasthaus Strubklamm.
Geschichte
Der Strubklammspeicher und die Staumauer entstanden in den Jahren 1920–1924 für die Wasserversorgung des alten Speicherkraftwerks Strubklamm. Vom Stausee auf Höhe von 664 m ü. A. führt ein Druckstollen hinunter auf 564 m ü. A. zum Speicherkraftwerk Strubklamm. Die unerwartet schlechten Bodenverhältnisse ließen viel Wasser versickern. Deshalb wurde zusätzlich das Wasser des Hintersees über einen Druckstollen ab dem Strüblweiher-Stausee für die Energiegewinnung im Kraftwerk herangezogen. Noch heute wird das mittlerweile neu gebaute Speicherkraftwerk Strubklamm mit Wasser über diesen Druckstollen versorgt.
hydrographischen Grundlagen des Projektes
Der projektierte, das Talbecken oberhalb der Strubklamm erfüllende Stausee hat bei einer Stauung auf Kote 666,50 eine Oberfläche von rund 34 ha. Die diesem Stauspiegel entsprechende aufgespeicherte Wassermenge beträgt 2,168 Mill. m³. Bei der projektierten Absenkung des Wasserspiegels um 9 m ist für wasserarme Zeiten eine Reserve von 1,9 Mill. m³ gesichert. Bei Hochwasser beträgt die Oberfläche 38 ha und der Inhalt 2,7 Mill. m³, so dass sich ein Hochwasserschutzraum von 540 000 m³ ergibt. Bei einer Absenkungsmöglichkeit von 13 m beträgt der Nutzinhalt des natürlichen Hinterseebeckens nach vorgenommenen Messungen und bei Berücksichtigung des derzeitigen Niederwasserspiegels des Sees 6,5 Mill. m³. Zusammen mit dem Staubecken der Strubklammsperre ergibt sich also ein ausnützbarer Stauraum von 8,4 Mill. m³. Für die Berechnung der Abflussverhältnisse der Oberalm wurden die Regenhöhen, Beobachtungen im Gebiet Hintersee für die Jahre 1900 bis 1910 und jene Verhältnisse zugrunde gelegt, welche für das im Betrieb stehende Wiestalwerk ermittelt wurden. Regenhöhe 2 000 mm, Niederwassermenge 7,2 sek/1, pro km², Mittelwassermenge 13 sek/l pro km². Für das Niederschlagsgebiet des Strubklammwerkes ergibt sich daher bei Niederwasser eine sekündliche Abflussmenge von 0,72 m³, bei Mittelwasser 1,3 m³. Nach den vorherigen Beobachtungen kann zuversichtlich mit einer fünf- bis sechsmaligen Füllung des Stauweihers im Verlaufe eines Jahres gerechnet werden. Für das Niederschlagsgebiet von 100 km² ergibt sich bei einer Regenhöhe von 2 000 mm eine Jahresniederschlagsmenge von 200 Mill. m³; werden für die Verdunstung und Versickerung 40 v.H. in Abzug gebracht, so kommen 120 Mill. m³ oder 3,8 m³/s im Mittel zum Abfluss.
Da die Hochwässer nicht voll ausgenützt werden können, soll mit Rücksicht auf den verhältnismäßig großen nutzbaren Stauinhalt der Sammelbecken mit einem Ausnützungsfaktor von 0,75 gerechnet werden, sonach mit einer jährlich nützbaren Wassermenge von 90 Mill. m³. Das mittlere Gefälle beträgt nach Abzug der Druckhöhenverluste 105 m, daher wird zur Erzeugung von 1 kW eine Wassermenge von 1,7 l/sec, oder für 1 kWh 6,12 m³ benötigt, so dass eine durchschnittliche Jahreskraftleistung von 14,7 Mill. kWh bzw. eine Durchschnittsleistung von rund 1 680 kW erreicht wird. Die Betriebsdaten des Wiestalwerkes lehren, dass die 24stündige durchschnittliche Erzeugung im Monate der Höchstbeanspruchung mit 11 Stunden täglich angenommen werden kann. Es könnte daher bei ll stündiger Benützungsdauer eine Höchstleistung von rund 3 670 kW gedeckt werden, welche Leistung eine Betriebswassermenge von 6,2 m³/sek erfordert.
Beschreibung
Der Stausee ist heute nur mehr als ein flaches Becken, das nur mit wenig Wasser gefüllt ist. Der Stausee hat heute etwa einen Nutzinhalt von 1,6 Mio. m³.
Weblink
- Lage auf SAGIS
Literatur
- Ing. Ferdinand Alber, "Die hydroelektrischen Anlagen der Stadt Salzburg", Elektrotechnik und Maschinenbau, 1922, Hauptteil, Heft 18, Seite 211, 2. Teil: "Strubklammwerk" Link
Bilder
Strubklammspeicher – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- ANNO, Die Wasserwirtschaft, 1925, Ausgabe 1, Seite 9
- ANNO, Ing. Ferdinand Alber, "Die hydroelektrischen Anlagen der Stadt Salzburg", Elektrotechnik und Maschinenbau, 1922, Hauptteil, Seite 211,
- SAGIS: Wasser → Kraftnutzung → Kraftwerksleitungen
- www.bergfex.at und blog.austria-insiderinfo.com Stausee Vordersee
Oberalm-Gewässer-Kraftwerke aktiv
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Historische Oberalm-Gewässer-Krafwerke
Speicherkraftwerk Strubklamm (historisch) → Kraftwerk Wiestal (historisch)
Speicher, Seen und Druckstollen
Hintersee (See) → Strüblweiher-Stausee (Beginn Druckstollen zu) → Strubklammspeicher → Staumauer Strubklamm (Druckstollen zu Speicherkraftwerk Strubklamm) →
→ Wiestalstausee → Wiestalseestaumauer (Druckstollen zu Speicherkraftwerk Wiestal) → Ausgleichsbecken Wiestal