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| − | Die '''Alte Thürnitz''' war eine von [[Fürsterzbischof]] [[Paris Graf Lodron]] nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] [[1641]] erbaute Kaserne, die ''Lodron'sche Kaserne'', in der [[Altstadt|Stadt Salzburg]]. | + | Die '''Thürnitz''' war [[1641]] die erste in der [[Altstadt]] erbaute Kaserne der [[Stadt Salzburg]]. |
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| − | ==Geschichte== | + | == Geschichte == |
| − | Diese Kaserne stand am [[Gries]] (siehe auch [[Griesgasse]] und [[Ferdinand-Hanusch-Platz]]). Sie war (nach Fertigstellung unter Guidobald Graf Thun) ''216 Schritt lang und 10 Schritt breit'' (1 Schritt ist etwa 0,7 m, sie war also 150 m lang und 7 m breit). Sie hatte zwei (mittig drei) Stockwerke, einen innen gelegenen Gang mit Schießscharten zur Salzach und besaß etwa in der Mitte einen breit-turmartigen Aufbau über dem [[Fleischtor]] mit einem spitzen Satteldach zur Sicherung des im Turm mittig errichteten Durchganges.
| + | Durch den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] in [[Deutschland]] war das [[Erzstift Salzburg]] etwa ab [[1622]] ernsthaft bedroht. [[Fürsterzbischof]] [[Paris Graf Lodron]] aktivierte deshalb zur Verteidigung die [[Landfahne]], weshalb jeder Zehnte wehrfähige Einwohner des Landes zum Bau- und Wehrdienst eingezogen wurde. Weil diese für die Bevölkerung beschwerlich war, wurde [[1633]] der Beschluss gefasst, durch Werbung und beständige Soldaten ein dauernd stehendes Herr einzurichten, das wie bisher üblich, bei den Bürgern in der Stadt einquartiert wurde. Um diesem dann andauernden Übel abzuhelfen, insbesondere zahlreichen Soldaten in der Stadt unterzubringen und private Quartiere entlasten zu können, wurde 1641 gegenüber der [[Städtische Fleischbank|Städtischen Fleischbank]] am [[Gries]] mit dem Bau einer eigenen Kaserne begonnen. |
| − | Die Alte Türnitz, auch ''Fleischmarktkaserne'' genannt, wurde samt dem Torbogen größtenteils im Jahr [[1641]] als Teil der dritten Stadtbefestigung am [[Gries]] erbaut, um die zahlreichen Soldaten in der Stadt unterbringen zu können und private Quartiere entlasten zu können. Die Türnitz bildete in der Folge die Unterkunft für etwa 200 Soldaten samt deren Familien. Endgültig fertiggestellt wurde die Soldatenunterkunft erst in der Regentschaft von [[Fürsterzbischof]] [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein|Guidobald Graf Thun]]. Das Tor und die umgebende schmucke Kaserne wurde [[1862]]/63 abgerissen, weil die Verteidigungsmauern für die [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürger]] damals angeblich den Eindruck der Beengtheit vermittelt hätten. Es wurde den Bürgern vorgespielt, sie wären Gefangene hinter den eigenen Mauern. Zudem wurde - wenig sachlich - argumentiert, dass das Bauwerk den Luftaustausch von der Frischluftschneise der [[Salzach]] in die Altstadt hinein behindern würde. In Wirklichkeit lieferte die Kaserne mit ihren dicken Mauern billiges und direkt vor Ort nutzbares Material zur Beschlachtung der Salzachböschung.
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| − | Vor der Alten Thürnitz befand sich bis ins späte 18. Jahhrhuntert auch der [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#P|Pranger]], ebenfalls stand dort das Narrenhaus, eine rot gestrichene Plattform für Züchtigungen. Die Alte Thürnitz wurde im Rahmen der Stadterweiterung und der [[Salzachregulierung]] abgerissen. [[1873]] kam das Gelände in den Besitz der [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadt Salzburg]].
| + | Die Thürnitz - das Wort ist Slawisch und bedeutet schwer zugänglicher, abgeschiedener Ort - wurde auf Grund ihrer Lage auch ''Grieskaserne'', ''Fleischmarktkaserne'' oder auch ''Lodron'sche Kaserne'' genannt. |
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| − | [[1695]] bis [[1697]] wurde eine [[Neue Thürnitz|neue Thürnitz]] am [[Mirabellplatz]] erbaut. Daher der Name „Alte Thürnitz“ für die Kaserne am Gries. | + | Die Kaserne samt dem [[Fleischtor|Torbogen]] und [[Sternbastei]] wurde [[1654]] unter Fürsterzbischof [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein|Guidobald Graf Thun]] fertiggestellt. |
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| | + | Die Thürnitz war ''216 Schritte lang und 10 Schritte breit'', also etwa 150 Meter lang und 7 Meter breit (1 Schritt ist etwa 0,7 Meter). Sie hatte zwei Stockwerke, einen innen gelegenen Gang mit Schießscharten zur Salzach und besaß etwa in der Mitte über dem [[Fleischtor]] ein drittes Stockwerk oder einen breiteren Aufbau (einem Turm ähnlich) mit spitzem Satteldach, damit aus der erhöhten Position der Durchgang in der Mitte gesichert werden konnte. |
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| | + | Über dem Eingang zur Thürnitz war ein [[Wappen der Fürsterzbischöfe|Wappen]] angebracht mit der lateinischen Inschrift: ''"Urbis Custodiae et Civium Paci - Archiepiscopus Paris ex Com. Lodroni F(ecit) Anno M D C XXXX I '' - Übersetzung: Zum Schutze der Stadt und Für den Frieden der Bürger - Erzbischof Paris aus dem Geschlecht der Lodron - errichtet im Jahr 1641. |
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| | + | Die Thürnitz war für etwa 200 Soldaten samt deren Familien als Unterkunft konzipiert. |
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| | + | [[1695]] bis [[1697]] wurde am [[Mirabellplatz]] eine zweite Kaserne, die [[Neue Thürnitz|neue Thürnitz]] errichtet, wodurch sich dann die Bezeichnung „Alte Thürnitz“ für die Kaserne am Gries einbürgerte. |
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| | + | [[1862]]/63 wurden das Fleischtor und die umgebende schmucke Alte Thürnitz im Rahmen der Stadterweiterung und der [[Salzachregulierung]] abgerissen, weil die Verteidigungsmauern für die [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürger]] damals angeblich den Eindruck der Beengtheit vermittelt hätten. Es wurde den Bürgern vorgespielt, sie wären Gefangene hinter den eigenen Mauern. Zudem wurde - wenig sachlich - argumentiert, dass das Bauwerk den Luftaustausch von der Frischluftschneise der [[Salzach]] in die Altstadt hinein behindern würde. In Wirklichkeit lieferte die Kaserne mit ihren dicken Mauern billiges und direkt vor Ort nutzbares Material zur Beschlachtung der Salzachböschung. |
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| | + | Vor der Alten Thürnitz befand sich bis ins späte 18. Jahrhundert auch der [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#P|Pranger]], ebenfalls stand dort das Narrenhaus, eine rot gestrichene Plattform für Züchtigungen. [[1873]] kam das Gelände in den Besitz der [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadt Salzburg]]. |
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| | === Alte Ansichten von 1710 (nach der gleichen Vorlage ausgearbeitet) === | | === Alte Ansichten von 1710 (nach der gleichen Vorlage ausgearbeitet) === |
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| − | ==Weblink== | + | == Siehe auch == |
| | + | * [[Griesgasse]] und [[Ferdinand-Hanusch-Platz]] |
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| | + | == Weblink == |
| | [http://www.salzburg-city.com/history/2tore/1644_03a.html Alte Thürnitz] | | [http://www.salzburg-city.com/history/2tore/1644_03a.html Alte Thürnitz] |
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| − | ==Quellen== | + | == Quellen == |
| | {{Quelle Heimatkunde Hübl}} | | {{Quelle Heimatkunde Hübl}} |
| | * [http://www.salzburg-city.com/history/1wigeb/1644_03.htm www.salzburg-city.com] | | * [http://www.salzburg-city.com/history/1wigeb/1644_03.htm www.salzburg-city.com] |
| | + | * [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18630123&query=%22Grieskaserne%22&seite=1 [[ANNO]], [[Salzburger Zeitung]], 23. Januar 1863] |
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