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Der Gletscher ist in den ''obersten Pasterzeboden'', sowie das ''obere'' und ''mittlere Pasterzekees'' gegliedert. Die [[Großglockner Hochalpenstraße]] führt bis zur [[Kaiser-Franz-Josefs-Höhe]] an die Pasterze heran. | Der Gletscher ist in den ''obersten Pasterzeboden'', sowie das ''obere'' und ''mittlere Pasterzekees'' gegliedert. Die [[Großglockner Hochalpenstraße]] führt bis zur [[Kaiser-Franz-Josefs-Höhe]] an die Pasterze heran. | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
| − | Der Villacher Bauunternehmer Albert Wirth kaufte im Sommer [[1918]] 40 Quadratkilometer Gletscher und Ödland um die Pasterze herum und schenkte dieses Gebiet dem [[Alpenverein]] mit der Auflage, dieses Gebiet ''für ewige Zeiten als Naturschutzgebiet der spekulativen alpinen Fremdenindustrie zu entziehen''. Er bezahlte dafür € 4000.-- (Geldwert 2008). | + | Der Villacher Bauunternehmer [[Albert Wirth]] kaufte im Sommer [[1918]] 40 Quadratkilometer Gletscher und Ödland um die Pasterze herum und schenkte dieses Gebiet dem [[Alpenverein]] mit der Auflage, dieses Gebiet ''für ewige Zeiten als Naturschutzgebiet der spekulativen alpinen Fremdenindustrie zu entziehen''. Er bezahlte dafür € 4000.-- (Geldwert 2008). |
| − | Wirths Legat an den Alpenverein zog die Grenze des ''Pasterzen-Naturschutzgebiets'' auf der ''Kaiser-Franz-Josef-Höhe''. Der einzige Zugang zu diesem Gebiet von der Großglockner Hochalpenstraßen stellt der [[Großglockner Hochalpenstraße#Beliebte Wanderwege ausgehend von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe|Gamsgrubenweg]] dar, wo sich auch die [[Hofmann-Hütte]] vom [[ | + | Wirths Legat an den Alpenverein zog die Grenze des ''Pasterzen-Naturschutzgebiets'' auf der ''Kaiser-Franz-Josef-Höhe''. Der einzige Zugang zu diesem Gebiet von der Großglockner Hochalpenstraßen stellt der [[Großglockner Hochalpenstraße#Beliebte Wanderwege ausgehend von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe|Gamsgrubenweg]] dar, wo sich auch die [[Hofmann-Hütte]] vom Alpenverein befindet. |
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| + | Im [[19. Jahrhundert]] reichte die Pasterze noch bis zum [[Glocknerhaus]], zu der später die [[Alte Glocknerstraße]] als Maustraße hinauf führte. Erst im Zuge der Errichtung der Großglockner-Hochalpenstraße konnte man dem Rückzug des Gletschers mit der "Verlängerung" dieser alten Glocknerstraße bis zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe Rechnung tragen. | ||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
Version vom 4. Juli 2009, 08:49 Uhr
Die Pasterze ist ein Talgletscher des Großglockners und mit einer derzeitigen Länge von neun Kilometern (2007) ist er der größte Gletscher Österreichs. Er ist der größte und ebenmäßigste Gletscher der Ostalpen.
Lage
Sie liegt im Nationalpark Hohe Tauern im Gebiet der Glocknergruppe am Nordabhang des Großglockners und zieht sich vom firnbedeckten Johannisberg (3.460 m ü. A.) nach Südosten. Seit dem neuzeitlichen Maximalstand von 1856 wird eine starke Abnahme der Länge und Mächtigkeit beobachtet. 1852 hatte die Pasterze eine Masse von 3,5 Milliarden Kubikmeter, 2008 nur mehr 1,68 Milliarden, also kam es fast zu einer Halbierung. Jährlich geht sie um 20 Meter zurück.
Der Gletscher ist in den obersten Pasterzeboden, sowie das obere und mittlere Pasterzekees gegliedert. Die Großglockner Hochalpenstraße führt bis zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe an die Pasterze heran.
Geschichte
Der Villacher Bauunternehmer Albert Wirth kaufte im Sommer 1918 40 Quadratkilometer Gletscher und Ödland um die Pasterze herum und schenkte dieses Gebiet dem Alpenverein mit der Auflage, dieses Gebiet für ewige Zeiten als Naturschutzgebiet der spekulativen alpinen Fremdenindustrie zu entziehen. Er bezahlte dafür € 4000.-- (Geldwert 2008).
Wirths Legat an den Alpenverein zog die Grenze des Pasterzen-Naturschutzgebiets auf der Kaiser-Franz-Josef-Höhe. Der einzige Zugang zu diesem Gebiet von der Großglockner Hochalpenstraßen stellt der Gamsgrubenweg dar, wo sich auch die Hofmann-Hütte vom Alpenverein befindet.
Im 19. Jahrhundert reichte die Pasterze noch bis zum Glocknerhaus, zu der später die Alte Glocknerstraße als Maustraße hinauf führte. Erst im Zuge der Errichtung der Großglockner-Hochalpenstraße konnte man dem Rückzug des Gletschers mit der "Verlängerung" dieser alten Glocknerstraße bis zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe Rechnung tragen.
Weblinks
Quellen
- aeiou Österreich
- Großglockner Magazin Nr. 2/08 Geschenk eines Industriellen, Großglockner Hochalpenstraßen AG
- Salzburger Nachrichten, 7. März 2009