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| | Das '''Bluntautal''' ist ein etwa sechs Kilometer langes Tal westlich von [[Golling an der Salzach]] im [[Tennengau]]. Schon der Thronfolger [[Erzherzog Franz Ferdinand]] ging hier zur Jagd. | | Das '''Bluntautal''' ist ein etwa sechs Kilometer langes Tal westlich von [[Golling an der Salzach]] im [[Tennengau]]. Schon der Thronfolger [[Erzherzog Franz Ferdinand]] ging hier zur Jagd. |
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| − | ==Das Tal== | + | == Das Tal == |
| | Es ist ein kurzes aber sehr wasserreiches Tal, durch das der [[Torrener Bach]] fließt, der bei Golling an der Salzach in die [[Salzach]] mündet. Im Norden ragen die 1 500 m hohen Wände des [[Göllstock]]s in die Höhe. Im Süden und Westen begrenzen die Steilabstürze des [[Hagengebirge]]s das Tal ab. Im Frühling leiten viele Wasserfälle die Schneeschmelze ins Tal. | | Es ist ein kurzes aber sehr wasserreiches Tal, durch das der [[Torrener Bach]] fließt, der bei Golling an der Salzach in die [[Salzach]] mündet. Im Norden ragen die 1 500 m hohen Wände des [[Göllstock]]s in die Höhe. Im Süden und Westen begrenzen die Steilabstürze des [[Hagengebirge]]s das Tal ab. Im Frühling leiten viele Wasserfälle die Schneeschmelze ins Tal. |
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| | Wenn man vom Parkplatz am Eingang des Tales wandern möchte, kann man zwischen einem naturbelassenen Wanderweg rechts (Nordseite des Tales) und einem guten Forstweg, der zum [[Gasthof Bärenwirt]] führt, links (Südseite des Tales) wählen. Auf dem Weg zum ''Bärenwirt'' kommt man jedenfalls an kleinen Badeseen des ''Fischbachs'' vorbei. | | Wenn man vom Parkplatz am Eingang des Tales wandern möchte, kann man zwischen einem naturbelassenen Wanderweg rechts (Nordseite des Tales) und einem guten Forstweg, der zum [[Gasthof Bärenwirt]] führt, links (Südseite des Tales) wählen. Auf dem Weg zum ''Bärenwirt'' kommt man jedenfalls an kleinen Badeseen des ''Fischbachs'' vorbei. |
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| − | ==Die Wasserfälle== | + | == Die Wasserfälle == |
| | Gleich hinter dem Bärenwirt sind vor allem im Frühjahr ab Mai schon die gewaltigen Wasserfälle der "Weißen Torren" zu sehen. Ein großer Teil des [[Hagengebirge]]s entwässert an die Oberfläche. Durch wegloses Steilgelände erreicht man die Quelle dieses Naturwunders. Bereits einige Meter und Kaskaden tiefer teilt sich der [[Wildbach]] bei ausreichendem Wasserstand. Der orographisch rechte Ast stürzt als wuchtiger Fall in eine 25 m tiefe enge Spalte und in der Folge über mehrere hohe Abbrüche. Der unterste und zugleich kleinste Fall wird als [[Torrener Wasserfall]] oder Bluntauwasserfall bezeichnet und kann über einen kleinen Weg erreicht werden. Der orographisch links abfließende Teil der "Weißen Torren" stürzt sich nach mehreren wunderschönen Kaskaden schließlich im freien Fall über eine 50 m hohe Felswand und wenig später in zwei Stufen hinunter ins Haupttal, wo er mit dem Fischbach zusammenfließt. Das Wasser des Fischbachs hat an dieser Stelle ebenfalls eine wilde Reise durch eine gewaltige Dolomit-Schlucht (400 Höhenmeter) mit dem eigenwilligen [[Fischbachwasserfall]], der das Wasser, wie auf einer Schanze hinaus schleudert, hinter sich. | | Gleich hinter dem Bärenwirt sind vor allem im Frühjahr ab Mai schon die gewaltigen Wasserfälle der "Weißen Torren" zu sehen. Ein großer Teil des [[Hagengebirge]]s entwässert an die Oberfläche. Durch wegloses Steilgelände erreicht man die Quelle dieses Naturwunders. Bereits einige Meter und Kaskaden tiefer teilt sich der [[Wildbach]] bei ausreichendem Wasserstand. Der orographisch rechte Ast stürzt als wuchtiger Fall in eine 25 m tiefe enge Spalte und in der Folge über mehrere hohe Abbrüche. Der unterste und zugleich kleinste Fall wird als [[Torrener Wasserfall]] oder Bluntauwasserfall bezeichnet und kann über einen kleinen Weg erreicht werden. Der orographisch links abfließende Teil der "Weißen Torren" stürzt sich nach mehreren wunderschönen Kaskaden schließlich im freien Fall über eine 50 m hohe Felswand und wenig später in zwei Stufen hinunter ins Haupttal, wo er mit dem Fischbach zusammenfließt. Das Wasser des Fischbachs hat an dieser Stelle ebenfalls eine wilde Reise durch eine gewaltige Dolomit-Schlucht (400 Höhenmeter) mit dem eigenwilligen [[Fischbachwasserfall]], der das Wasser, wie auf einer Schanze hinaus schleudert, hinter sich. |
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| − | ==Jochalmen und Carl von Stahl-Haus== | + | == Jochalmen und Carl von Stahl-Haus == |
| | Vom Gasthof Bärenhof weist die Ausschilderung "Jochalm" einen weiteren Weg. Es geht zunächst über den Fischbach und dann recht eben knapp einen Kilometer bis zur einer Weggabelung. Hier kann man entscheiden, ob man auf der Forststraße oder dem Almweg zu den Jochalmen aufsteigt. Dabei überwindet man eine Höhendifferenz von 507 [[m ü. A.]] auf 1 172 m ü. A. zur ''unteren Jochalm''. | | Vom Gasthof Bärenhof weist die Ausschilderung "Jochalm" einen weiteren Weg. Es geht zunächst über den Fischbach und dann recht eben knapp einen Kilometer bis zur einer Weggabelung. Hier kann man entscheiden, ob man auf der Forststraße oder dem Almweg zu den Jochalmen aufsteigt. Dabei überwindet man eine Höhendifferenz von 507 [[m ü. A.]] auf 1 172 m ü. A. zur ''unteren Jochalm''. |
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| | Der an schwerem Asthma leidende Thronfolger von Kaiser [[Franz Joseph I.]], Erzherzog Franz Ferdinand, ließ [[1907]] vom k.u.k. Militär eigens eine Fahrstraße zur Oberjochalm anlegen, die ihm und seinen Jagdgästen den Zugang zu seinem Jagdgebiet und zur Jagdhütte erleichtern sollte. Vom "''Stoanernen Bankerl''" aus schoss Erzherzog Franz Ferdinand an einem Tag oft um die 100 Stück Wild. | | Der an schwerem Asthma leidende Thronfolger von Kaiser [[Franz Joseph I.]], Erzherzog Franz Ferdinand, ließ [[1907]] vom k.u.k. Militär eigens eine Fahrstraße zur Oberjochalm anlegen, die ihm und seinen Jagdgästen den Zugang zu seinem Jagdgebiet und zur Jagdhütte erleichtern sollte. Vom "''Stoanernen Bankerl''" aus schoss Erzherzog Franz Ferdinand an einem Tag oft um die 100 Stück Wild. |
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| − | ==Vegetationstypen== | + | == Vegetationstypen == |
| | Gebirgsau, Mischwald, Quellfluren, Schutthaldenvegetation, Blockwald, bewirtschafteter Wald | | Gebirgsau, Mischwald, Quellfluren, Schutthaldenvegetation, Blockwald, bewirtschafteter Wald |
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| − | ====Flora==== | + | ==== Flora ==== |
| | [[Seidelbast]] (Daphne mezereum), [[Vogel-Nestwurz]] (Neottia nidus avis), [[Schneerose]] (Helleborus niger), [[Langblättriges Waldvöglein]] (Cephalantera longifolia), [[Schwalbenwurz-Enzian]] (Gentiana asclepiadea), [[Knabenkraut]] (Dactylorhiza), Aurikel (Primula auricula), Wolliger Schneeball (Viburnum lantana), [[Gemeine Waldrebe]] (Clematis vitalba), Nickendes Perlgras(Melica nudans), [[Huflattich]] (Tussilago farfara), [[Hasenlattich]] (Prenanthes purpurea), Kalk-Blaugras (Sesleria varia), Berg-Laserkraut (Laserpitium siler), [[Teufelskralle]] (Phyteuma orbiculare), Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva), [[Grüner Streifenfarn]] (Asplenium viride), [[Behaarter Kälberkropf]] (Chaerophyllum hirsutum). | | [[Seidelbast]] (Daphne mezereum), [[Vogel-Nestwurz]] (Neottia nidus avis), [[Schneerose]] (Helleborus niger), [[Langblättriges Waldvöglein]] (Cephalantera longifolia), [[Schwalbenwurz-Enzian]] (Gentiana asclepiadea), [[Knabenkraut]] (Dactylorhiza), Aurikel (Primula auricula), Wolliger Schneeball (Viburnum lantana), [[Gemeine Waldrebe]] (Clematis vitalba), Nickendes Perlgras(Melica nudans), [[Huflattich]] (Tussilago farfara), [[Hasenlattich]] (Prenanthes purpurea), Kalk-Blaugras (Sesleria varia), Berg-Laserkraut (Laserpitium siler), [[Teufelskralle]] (Phyteuma orbiculare), Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva), [[Grüner Streifenfarn]] (Asplenium viride), [[Behaarter Kälberkropf]] (Chaerophyllum hirsutum). |
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| − | ==Fauna== | + | == Fauna == |
| | Das Bluntautal beherbergt nahezu die Hälfte aller [[Schmetterling]]e des Bundeslandes Salzburg (z. B.: [[Apollofalter|Apollo-]], [[Wachtelweizen-Scheckenfalter|Scheckenfalter]], [[Augsburger Bären]]); [[Rotwild|Rot-]], [[Gamswild|Gams-]], [[Rehwild]], [[Feldhase]], [[Rotfuchs]], [[Baummarder]], [[Eichhörnchen]], [[Feuersalamander]], [[Erdkröte]], [[Blindschleiche]], [[Zauneidechse]], [[Kreuzotter]], [[Buchfink]], [[Kuckuck]] und [[Buntspecht]]. | | Das Bluntautal beherbergt nahezu die Hälfte aller [[Schmetterling]]e des Bundeslandes Salzburg (z. B.: [[Apollofalter|Apollo-]], [[Wachtelweizen-Scheckenfalter|Scheckenfalter]], [[Augsburger Bären]]); [[Rotwild|Rot-]], [[Gamswild|Gams-]], [[Rehwild]], [[Feldhase]], [[Rotfuchs]], [[Baummarder]], [[Eichhörnchen]], [[Feuersalamander]], [[Erdkröte]], [[Blindschleiche]], [[Zauneidechse]], [[Kreuzotter]], [[Buchfink]], [[Kuckuck]] und [[Buntspecht]]. |
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| − | ====Bären==== | + | ==== Bären ==== |
| | Der Gollinger Chronik kann man entnehmen, dass in diesem Tal früher auch Bären gelebt haben. Dort heißt es, [[1523]] habe [[Fürsterzbischof]] [[Matthäus Lang]] bestimmt, dass es frei sei, Bären, Wölfe und Luchse "in der Gmein zu jagen und zu fangen". Die Bärenjäger mussten Bärenhunde halten, durften aber keine Büchse gebrauchen. Es gibt auch noch eine [[Bärenhöhle (Bluntautal)|Bärenhöhle]] genannte Höhle im Tal, in der man diverse Knochenreste gefunden hat. | | Der Gollinger Chronik kann man entnehmen, dass in diesem Tal früher auch Bären gelebt haben. Dort heißt es, [[1523]] habe [[Fürsterzbischof]] [[Matthäus Lang]] bestimmt, dass es frei sei, Bären, Wölfe und Luchse "in der Gmein zu jagen und zu fangen". Die Bärenjäger mussten Bärenhunde halten, durften aber keine Büchse gebrauchen. Es gibt auch noch eine [[Bärenhöhle (Bluntautal)|Bärenhöhle]] genannte Höhle im Tal, in der man diverse Knochenreste gefunden hat. |
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| − | ==Geologie== | + | == Geologie == |
| | Geologisch gesehen liegt das Tal in den [[Nördliche Kalkalpen|Nördlichen Kalkalpen]]. | | Geologisch gesehen liegt das Tal in den [[Nördliche Kalkalpen|Nördlichen Kalkalpen]]. |
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| − | ==Quellen== | + | == Bilder == |
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| | + | == Quellen == |
| | * [http://www.uwendler.de/abtenau/ausfluege/golling2.htm www.uwendler.de] | | * [http://www.uwendler.de/abtenau/ausfluege/golling2.htm www.uwendler.de] |
| | * [http://service.salzburg.gv.at/natur/Index?cmd=suchen&bezeichnung=Bluntautal¬yp=&nummer=&gkz=0&cmdsubmit=Suchen service.salzburg.gv.at] | | * [http://service.salzburg.gv.at/natur/Index?cmd=suchen&bezeichnung=Bluntautal¬yp=&nummer=&gkz=0&cmdsubmit=Suchen service.salzburg.gv.at] |