Schrempf: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Herren v. Schrimpf, Wernher der Schrimpf wird am 22. November 1290 als Zeuge genannt<ref>[http://www.monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KURaitenhaslach/1290_11_22/charter?q=schrimpf Wenher der Schrimpff]</ref> Ulrich III. Schrimpf wird Abt von St. Paul.<ref>[http://www.monasterium.net/mom/search?q=schrimpf&sort=date&arch= Ulrich III. Schrimpf]</ref> Vermutlich sind diese Schrimpf-Schrempf mit den Schrempf in Hall verwandt. Eine andere Linie Schrimpf tritt in der Grafschaft Henneberg in Erscheinung. Nach Siebmacher ein fränkisches, auch in der Grafschaft Henneberg im 14. und 15. Jahrhundert begütertes Geschlecht. Es erlosch kurz vor 1600. Ihr Wappen: In zwei Reihen geschachter Querbalken. Ob diese Schrimpf mit den österreichischen Schrimpf verwandt waren, ist zwar anzunehmen kann aber aufgrund der unterschiedlichen Schreibweisen und fehlenden Urkunden nicht bewiesen werden. | Die Herren v. Schrimpf, Wernher der Schrimpf wird am 22. November 1290 als Zeuge genannt<ref>[http://www.monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KURaitenhaslach/1290_11_22/charter?q=schrimpf Wenher der Schrimpff]</ref> Ulrich III. Schrimpf wird Abt von St. Paul.<ref>[http://www.monasterium.net/mom/search?q=schrimpf&sort=date&arch= Ulrich III. Schrimpf]</ref> Vermutlich sind diese Schrimpf-Schrempf mit den Schrempf in Hall verwandt. Eine andere Linie Schrimpf tritt in der Grafschaft Henneberg in Erscheinung. Nach Siebmacher ein fränkisches, auch in der Grafschaft Henneberg im 14. und 15. Jahrhundert begütertes Geschlecht. Es erlosch kurz vor 1600. Ihr Wappen: In zwei Reihen geschachter Querbalken. Ob diese Schrimpf mit den österreichischen Schrimpf verwandt waren, ist zwar anzunehmen kann aber aufgrund der unterschiedlichen Schreibweisen und fehlenden Urkunden nicht bewiesen werden. | ||
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| + | Genannt wird auch ein Graf Konrad Schrimpf von Öttingen, genannt Schrimpf. Man kannte ihn als störrischen Schwaben. Der Landvogt war ihm auf den Fersen und er starb landesflüchtig im Kloster Kaisheim <ref>Graf Konrad Schrimpf [http://www.regesta-imperii.de/regesten/6-4-2-heinrich-vii/nr/aa374a4d-4d2c-4b5b-977c-7a3755495644.html]</ref>. Der Legende nach zeugte er in Stams/ Tirol einen männlichen Nachkommen, der sich Schrempf nannte. Er führte einen "grausigen Mannskopf" im Wappen. Ob Konrad jemals in Stams war lässt sich nicht nachvollziehen, sicher ist aber, dass zwischen den Klöstern Kaisheim und Stams eine sehr enge Beziehung bestand, denn Stift Stams wurde 1273 als Tochterkloster von Kaisheim gegründet.<ref> Kloster Kaisheim [https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Kaisheim]</ref> | ||
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Version vom 1. Oktober 2017, 19:21 Uhr
Schrempf ist ein alter Salzburger Familienname und der Name einer alten österreichischen Adels- Patrizier- und Gewerkenfamilie.
Herleitung des Namens
Schrempf, Schrimpf und Schrampf ist ein Wort aus dem Mittelhochdeutsch und heißt schram "Schramme", in der Bedeutung einer langen Hautwunde, abgeleitet von schramen "aufreißen, öffnen". Schrempf war möglicherweise der Beiname für einen Mann, der auffällige Schrammen aufwies.[1] Deutungen, dass der Familienname Schrempf ein Beiname für eine Person sei, die eine oder mehrere auffällige Schrammen aufweist, sind möglich. Der Familienname Schrempf und der Ausdruck Schramme stammen wohl vom verlorenen Verb „schrempfen“ ab.[2]
Auf eine weitere Ableitung des Namens Schrempf weist der deutsche Synonymforscher Emmanuel Macht in seinem Buch über die deutschsprachige Etymologie "Das Wort, denn ich" mit dem Verb "schrempfen" hin. Es beschreibt grundsätzlich eine periodisch schwingende Hüftbewegung in der vertikalen Achse. Während das Wort schon in der Biedermeierzeit im alltäglichen Sprachgebrauch Einzug fand, verlor sich die Bedeutung, mit Ausnahme des abgeleiteten Familiennamens, in der Neuzeit weitgehend.[3]
Vorkommen der Schrempf in Tirol
Erste Dokumentationen des Geschlechtes der Schrempf kann 1312 in Tirol nachgewiesen werden. Die Schrempf sind ein bedeutendes Gewerkengeschlecht in Schwaz und Hall. Konrad Schrempf war Salzmeier. Fortan stellten sie auch Ratsherren in der Stadt Hall. Im 14. Jahrhundert sind die Schrempf in der Bruderschaft St. Christoph am Arlberg erwähnt. Vigil Raber[4] hat deren Wappen in seinem Wappenbuch erfasst.[5] Stephan von Mayerhofen[6] erwähnt einige Details in seiner "Genealogie des Tiroler Adels".[7]
Vorkommen der Schrempf in Salzburg
Während Karl Finsterwalder in dem Standardwerk Tiroler Familiennamenkunde den Familiennamen Schrempf gar nicht anführt, ist der Name beispielsweise im Pinzgau bis in die Gegenwart lebendig und gut bekannt und wird auch von Leopold Ziller in seiner Abhandlung Die Salzburger Familiennamen ausführlich behandelt.
Laut Ziller ist Schrempf ein alter Salzburger Familienname, der bereits gegen Ende des 15. Jahrhunderts in den Gebirgsgauen vorkommt. 1496 Balthasar Schrempf in Kaprun, Gutsnamen in Unken und Niedernsill, wo ca. 1550 ein Schrempf einheiratet. 1606 kommt ebenfalls in Niedernsill ein Paulus Schrempf vor, 1606 ein Christoph Schrempf, Bader in Uttendorf. 1496 wird ein Schrempfgut zu Unken genannt, 1608 ist ein Hanns Schrempf Bergrichter Bürger der Stadt Salzburg.
Vorkommen der Schrempf im Salzkammergut
Ende des 15. Jahrhunderts können die Schrempf in Bad Ischl und Hallstatt als Gewerken, Hammerherren und Salzfertiger nachgewiesen werden. Diese Schrempf entstammen einer Seitenlinie der Schrempf in Hall. Die Schrempfgasse in Bad Goisern wurde nach ihnen benannt, sie besaßen hier drei Häuser. S. röm. Kais. Majestät Salzfertiger und Ratsherr Martin I. Schrempf wurde vermutlich um 1542 Bürger von Ischl. Er konnte seinen Stand und sein Vermögen entsprechend erweitern. Ihm und seiner Familie, sowie deren Nachkommen wurde am 14. Dezember 1567 Wappen samt Lehenartikel verliehen und 1574 die Adelsfreiheit samt Nobilitierung und Wappenbesserung erteilt.[8] Frank[9] schreibt im Zusammenhang: Schrempf[f], Martin, Schreiber zu Hallstatt, Lienhard, Georg, Wolfgang, Mathias, Hans, Brüder, Christoph, Thomas, Colman, Wilhelm, Vettern, Wappen m. Lehenart., Wien 14. XII. 1567.
Um 1599 war Martin II. Schrempf Verweser des kaiserlichen Salzamtes zu Ischl. Die wenigen Nachkommen dieser Linie leben heute in Wien.
Vorkommen der Schrampff
Die Ritter von Schrampf[10] sind ein "altes adeliches Geschlecht aus Steyer" verwandt mit den adeligen Familien Herberstein, Saurau, Rottal, Rüd von Kahlenberg, Stainach, Eibiswald, etc. 1348 lebt ein Warmuth Schrampff, 1350 tritt Hanns Schrampff als Pfeger der Herrschaft Merenberg in Erscheinung, 23. Jänner 1416 Befehl von Herzog Ernst von Österreich an Hanns I. Schrampff[11] 1446 war Hans Schrampf bei dem großen Aufgebote gegen die Ungarn zugegen.
1482 wird Jorgen Schrampffen vom Kaiser zum Pfleger der Herrschaft "Lauenmundt" (Lavamünd) ernannt. Georg Ernst Schrampf von Aichberg kauft 1628 Schloss Schwarzenegg.[12]
Vorkommen der Schrimpff
Die Herren v. Schrimpf, Wernher der Schrimpf wird am 22. November 1290 als Zeuge genannt[13] Ulrich III. Schrimpf wird Abt von St. Paul.[14] Vermutlich sind diese Schrimpf-Schrempf mit den Schrempf in Hall verwandt. Eine andere Linie Schrimpf tritt in der Grafschaft Henneberg in Erscheinung. Nach Siebmacher ein fränkisches, auch in der Grafschaft Henneberg im 14. und 15. Jahrhundert begütertes Geschlecht. Es erlosch kurz vor 1600. Ihr Wappen: In zwei Reihen geschachter Querbalken. Ob diese Schrimpf mit den österreichischen Schrimpf verwandt waren, ist zwar anzunehmen kann aber aufgrund der unterschiedlichen Schreibweisen und fehlenden Urkunden nicht bewiesen werden.
Genannt wird auch ein Graf Konrad Schrimpf von Öttingen, genannt Schrimpf. Man kannte ihn als störrischen Schwaben. Der Landvogt war ihm auf den Fersen und er starb landesflüchtig im Kloster Kaisheim [15]. Der Legende nach zeugte er in Stams/ Tirol einen männlichen Nachkommen, der sich Schrempf nannte. Er führte einen "grausigen Mannskopf" im Wappen. Ob Konrad jemals in Stams war lässt sich nicht nachvollziehen, sicher ist aber, dass zwischen den Klöstern Kaisheim und Stams eine sehr enge Beziehung bestand, denn Stift Stams wurde 1273 als Tochterkloster von Kaisheim gegründet.[16]
Bemerkenswertes
Ziller erwähnt es als bemerkenswert, dass der Familienname Schrempf wahrscheinlich durch emigrierte Protestanten in die steirische Ramsau (Ramsau am Dachstein), wo es auch ein Schrempfgut gibt und der Name bis heute besteht, eingedrungen ist. Dieses Schrempfgut war dem Radstädter Pflegeamt dienstpflichtig, ein Hinweis auf den Zusammenhang mit den Salzburger Schrempf. Der Name Schrempf befindet sich auch unter den Familiennamen der 1731 bzw. 1732 emigrierten Salzburger Protestanten.
Siehe auch
- Franz Schrempf
- Thomas Bernhard Schrempf im EnnstalWiki
- Veit Schrempf, kursächsischer Münzkassier und Münzmeister lt. Dekret 07. Juni 1773
- Christoph Schrempf[17], deutscher Theologe und Philosoph
- Friedrich Christian Schrempf[18], Redakteur und Mitglied des Deutschen Reichstags
- Schrempf Friedberg & Cie
- Berchtold Schrempf, Burggraf auf Schloss Waxenberg 1320 [19]
- Andrä Schrempf, Pfleger zu Wildhaus (Wildhaws), 04. Februar 1493 [20]
- Matthäus Schrempf, Stadtrichter in Tittmoning, 1488
- Wernher der Schrimpf, am 22.11.1290 als Zeuge und Siegler (Urkunde der Adelheid von Rohr) [21]
Weblinks
Quellen
- Karl Finsterwalder: Tiroler Familiennamenkunde, Schlernschriften 284, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 1990
- Leopold Ziller: Die Salzburger Familiennamen, Hrsg. Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1986
- Hermann Gollub: Stammbuch der ostpreußischen Salzburger, Salzburger Verein Gumbinnen 1934, Unveränderter Nachdruck: Salzburger Verein e.V. - Vereinigung der Nachkommen salzburgischer Emigranten -, Bielefeld
- AT-OeStA/FHKA SUS Fam.A. S-279: Internet: Schrempf, Martin. Akt. 12.04.1568-1574
- Schrempf´sche Familiengesellschaft
- Johann Georg Adam von Hoheneck: Der löblichen Herren Stände Deß Ertz- und Hertzogthumb Oesterreich ob der Enns, S. 596
Fußnoten
- ↑ Hjalmar Falk, Alf Torp: Wortschatz der germanischen Spracheinheit. Teil 3, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 1909/1979. S. 474; ursprünglich als: Fick, August; Vergleichbares Wörterbuch der indogermanischen Sprachen. Teil 3.
- ↑ Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, Leipzig 1854 - 1960 www.woerterbuchnetz.de)
- ↑ Emmanuel Macht: Das Wort, denn ich, Wien 1934
- ↑ siehe [Vigil Raber
- ↑ Susanne Siebert web.archive.org und www.bautz.de, Band 7 S. 1173 - 1175, Raber, Vigil
- ↑ Stephan von Mayerhofen und Österreichisches Biographisches Lexikon: 1815 – 1950: www.biographien.ac.at/oebl_6/11.pdf Mayrhofen zu Koburg und Anger, Stephan von (1751 - 1848)]. Bd. 6 (Lfg. 26, 1973). S. 11
- ↑ Stephan von Mayrhofen
- ↑ AT-OeStA/FHKA SUS Fam.A. S-279: Internet: Schrempf, Martin. Akt. 12.04.1568-1574, abgerufen: 11. Jänner 2014, S-279
- ↑ Frank, Karl Friedrich von: Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich und die Österreichischen Erblande bis 1806 sowie kaiserlich österreichische bis 1823 mit einigen Nachträgen zum "Alt-Österreichischen Adels-Lexikon" 1823 - 1918. 1. - 5. Band. [Sowie]: Alt-Österreichisches Adels-Lexikon. Verfasst und herausgegeben von Karl Friedrich von Frank zu Döfering. I. Band (1823 - 1918).
- ↑ Schrampff, Ritter von Schrampff
- ↑ H.Schrampf besaß lehen von St. Paul books.google.at
- ↑ Schloss Schwarzenegg
- ↑ Wenher der Schrimpff
- ↑ Ulrich III. Schrimpf
- ↑ Graf Konrad Schrimpf [1]
- ↑ Kloster Kaisheim [2]
- ↑ siehe wikipedia.de
- ↑ siehe wikipedia.de
- ↑ Berchtold Schrempff, Burgraf books.google.at
- ↑ Andrä Schrempff, Pfleger zu Wildhaus www.monasterium.net
- ↑ Wenher der Schrimpff, www.monasterium.net