Osterbrauch: Unterschied zwischen den Versionen

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==Speisenweihe==  
 
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Auch die Speisenweihe nach der Osterliturgie der katholischen Kirche gehört nach wie vor zu einem der beliebtes Bräuche rund um die Osterzeit in Salzburg.Mit viel Liebe werden die Weihkörbe mit Lebensmitteln bestückt. Nach altem Brauch mit Schinken, Brot, Butter, Eier, Kren und Salz. Speisenweihen zu Ostern sind alte Tradition. Eine Segnung von Milch und Honig ist ab dem 10. Jhdt. bekannt. Nach und nach kamen die für die Osterzeit typischen Speisen hinzu.  
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Auch die Speisenweihe nach der Osterliturgie der katholischen Kirche gehört nach wie vor zu einem der beliebtes Bräuche rund um die Osterzeit in Salzburg. Mit viel Liebe werden die Weihkörbe mit Lebensmitteln bestückt. Nach altem Brauch mit Schinken, Brot, Butter, Eier, Kren und Salz. Speisenweihen zu Ostern sind alte Tradition. Eine Segnung von Milch und Honig ist ab dem 10. Jhdt. bekannt. Nach und nach kamen die für die Osterzeit typischen Speisen hinzu.
 
 
  
 
==Weihbutter==  
 
==Weihbutter==  

Version vom 21. März 2008, 14:30 Uhr

Der Gau mit dem intensivsten Osterbrauchtum in Salzburg ist zweifelsohne der Lungau. Besonders geschätzt werden die am Gründonnerstag gelegten Eier. Den so genannten "Antlass-Eiern" werden besondere Kräfte zugeschrieben. Sie werden über das Hausdach geworfen, im Dachboden versteckt und im Acker vergraben.

Osterfeuer

Weitum leuchten in der Osternacht die mehrere Meter hohen gezimmerten Osterfeuer. Sie künden weithin sichtbar die Auferstehung des Herrn. Ein origineller Brauch hat sich in Wölting bei Tamsweg erhalten: Das so genannte Gonesrennen. Dazu stellen sich Paare in einer Reihe auf, wobei der Bursch in der ersten Reihe keine Partnerin hat. Er wird als Gones bezeichnet und versucht nun, das Mädchen des letzten Paares einzufangen. Gelingt es ihm, kann er den Gones an den Burschen abgeben.

Speisenweihe

Auch die Speisenweihe nach der Osterliturgie der katholischen Kirche gehört nach wie vor zu einem der beliebtes Bräuche rund um die Osterzeit in Salzburg. Mit viel Liebe werden die Weihkörbe mit Lebensmitteln bestückt. Nach altem Brauch mit Schinken, Brot, Butter, Eier, Kren und Salz. Speisenweihen zu Ostern sind alte Tradition. Eine Segnung von Milch und Honig ist ab dem 10. Jhdt. bekannt. Nach und nach kamen die für die Osterzeit typischen Speisen hinzu.

Weihbutter

Zwölf Kilogramm wog einst die Weihbutter beim Wengerbauern auf der Haiden bei Tamsweg. "Ich hab mir einen Model nach altem Muster für einen Sieben-Kilo-Stock machen lassen", erzählt Katharina Lassacher, eine Tochter des Hauses und heutige Sticklerbäuerin aus St. Martin.

Osterkrippen

Anders als Weihnachts-krippen, sind Osterkrippen mit der Darstellung der letzten Lebenstage Jesu und seiner Auferstehung wenig bekannt. gudrun weinzierlsalzburg. Osterkrippen sind in der Barockzeit entstanden und haben sich regional - beispielsweise in Tirol - bis heute im religiösen Brauchtum erhalten. Seit einigen Jahren wird aber auch die Osterkrippe in Anlehnung an alte Darstellungen wie in neuen, persönlichen Interpretationen wieder belebt. Dass Osterkrippen und Passionsdarstellungen von Künstlern und Kunsthandwerkern neu geschaffen und präsentiert werden, geht nicht zuletzt auf die Initiative von Hans Köhl, Leiter des Salzburger Heimatwerkes, zurück.

Sieben Jahre schon gibt es im Salzburger Heimatwerk eine "Osterkrippenausstellung" mit Kleinodien, geschnitzten wie getöpferten Passions- und Kreuzesdarstellungen und Klosterarbeiten. 2006 sind 120 Exponate ausgestellt. Vieles davon wird verkauft, denn "Menschen wollen wieder tieferen Bezug zum Leben Jesu bekommen und freuen sich, auch in der Passions- und Osterzeit ein Betrachtungsobjekt zu haben", sagt Hans Köhl. Eva Maria Pichler hat zum Beispiel ein Barockgrab, ein so genanntes Heiliges Grab aus Modelliermasse geschaffen und mit bunten Glassteinen verziert. Albert Steiner aus Seeham hat das Modellieren in seiner Ausbildung zum Konditor gelernt: Er fertigt seit 1997 Krippenfiguren, im Heimatwerk ist ein "Palmsonntag" zu sehen. Krippenfeier und Passion darstellen "Als Kind bin ich in der Karwoche immer zu den Oster- und Fastenkrippen nach Tauer und nach Absam gegangen, diese Darstellungen von der Auferstehung haben mich so beeindruckt", sagt die Pastoralassistentin, Religionslehrerin und Erwachsenenbildnerin Claudia Frauenlob, eine Tirolerin, die heute in Seekirchen lebt. Im Glauben verwurzelt und verbunden mit christlichen Traditionen, stellte sie fest, dass weder Kinder noch ihre Eltern heute viel vom Ostergeschehen wissen. Sie hat sich ihrer Kindheitseindrücke erinnert, an den Kalvarienberg und die prunkvolle, klassische Kirchenbarockkrippe in Tauer (nördlich von Innsbruck) und die kleinen Wachsfiguren der Kastenkrippe, die in die Wand der Absamer Totenkapelle eingelassen war. Selbst eine Osterkrippe zu bauen nahm sie sich irgendwann vor, biblische Gestalten und Kulisse wurden von ihrer künstlerisch begabten Mutter beigesteuert.

Zur Freude von Kindern und Müttern steht diese Krippe vor Ostern nun in der Kapelle des Katholischen Bildungswerkes in Elsbethen. Über zwanzig kleine Gruppen von Müttern und Kindern treffen sich bei der Krippe zu einer Feierstunde mit Claudia Frauenlob, die erzählend und musizierend die Darstellungen der Krippe erläutert: den Einzug Jesu in Jerusalem am Palmsonntag, Jesus am Ölberg, die Verleugnung des Petrus, Verurteilung, die um Jesu Kleider würfelnden Soldaten, Kreuzigung, Grablegung, die weinenden Frauen, die Begegnung Magdalenas mit dem auferstandenen Jesus.

Die Kinder zwischen vier und acht Jahren machen begeistert mit, erzählen was sie in der Krippe erkennen und spielen spontan die Passion nach. Mit zwei weißen Tüchern wird der Weg nach Jerusalem, der Ölberg, das Kreuz, das Grab verdeutlicht. Am Schluss - nach der Auferstehung, die den Kindern Anlass zum spontanen Tanzen mit bunten Tüchern wird feiert man ein einfaches Abendmahl.

Claudia Frauenlob hat Matze mitgebracht, jene dünnen knusprigen Brotfladen, die vom Gesetzbuch Mose abgeleitet beim jüdischen Paschafest gegessen werden und die auch die Grundlage unserer Hostie sind.

In dieser kleinen Feier lässt sich auch erfahren, warum der Osterhase bei uns Geschenke bringt, die die Kinder suchen müssen. Auch dieser Brauch hat im jüdischen Paschafest seine Wurzel: Die jüdische Osterfeier darf erst beginnen, wenn das letzte Brot gegessen ist. Von den Kindern verstecktes Brot muss von den Eltern gesucht werden, erst dann darf gefeiert werden und erst dann gibt es Geschenke.Die Fastenkrippen-Ausstellung im Heimatwerk ist noch bis 15. April (samstags bis 17 Uhr) zu sehen.

Ölbergsingen

salzburg (SN-stl). Die österliche Zeit ist reich an volkskulturellen Aspekten. Die Kirche selbst eröffnet die Kartage mit der Abendmahlsfeier am Gründonnerstag. In die Liturgie dieses abendlichen Gottesdienstes ist vielfach die Fußwaschung eingebaut. Würdige Männer werden eingeladen, als Apostel zu fungieren. Im Salzburger Dom wird Erzbischof Alois Kothgasser heute, Donnerstag, Männern der Feuerwehr die Füße waschen.

Weitum bekannt ist der Spruch, dass am Gründonnerstag die Glocken nach Rom fliegen und erst wieder zur Auferstehung kommen. In dieser Zeit künden Ratschen die Gebetszeiten und Gottesdienstzeiten an.

In Großarl findet in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag das Ölbergsingen statt. Ab acht Uhr abends bis vier Uhr früh künden Männer vom Ort und dann die Bauern singend jede Stunde vom Leiden Christi.

Am Gründonnerstag gelegte, so genannte "Antlasseier" werden über Häuser und Ställe geworfen und an neuralgische Punkte in Haus und Hof gelegt. Das soll "Unreim" verhindern und Glück bringen. Antlass bedeutet die Entlassung der Büßer von der Kirchenstrafe.

Reich an österlichem Brauchtum ist vor allem der Lungau. Weitum bekannt sind dort die großen gezimmerten Osterfeuer. Die vier bis sechs Meter hohen, mit Holzabfällen gefüllten "Kästen" leuchten in der Osternacht weit in das Land hinein.

Originell ist der unterhaltsame Goneslauf am Ostermontag in Wölting bei Tamsweg.



Aus der Heimat


7-.20.4-13



Frühlingskonzerte, Reiterfeste, Blasmusik und Volkslied umschließen nun den weltlichen Teil der vielen Veranstaltungen in Stadt und Land, die zu freudvoller Unterhaltung laden. Freudvoll waren seinerzeit auch die Tage nach Ostern, an denen die zu Ostern Getauften ihre weißen Taufgewänder eine Woche lang anbehielten. Man sprach von der weißen Woche und gab dem zweiten Sonntag der Osterzeit den Namen "Weißer Sonntag". Im 4. Jahrhundert, zur Zeit des heiligen Augustinus, waren die ersten acht Tage der Osterzeit sogar arbeitsfrei und man besuchte in der Osteroktav täglich den Gottesdienst. Dazu gab es Unterweisungen für die Neugetauften und natürlich Speis und Trank. Letzteres ist geblieben, die Osteroktav aber aus Arbeitsgründen auf den Ostermontag zusammengeschrumpft. Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert war der Weiße Sonntag ein beliebter Termin für die Erstkommunion der Kinder, die nach einem Dekret von Pius X. für das siebente Lebensjahr festgelegt wurde. Vorher gab es keine gemeinsame Feier, der Termin wurde von den Eltern bestimmt. Heute ist "Christi Himmelfahrt" der bevorzugte Termin für die Erstkommunion, die damit in die fünfzigtägige liturgische Freudenzeit (pentecoste) eingebettet ist. Pfingsten ist das zweitgrößte Fest des Kirchenjahres und wird am siebten Sonntag nach Ostern begangen. Das Fest erinnert an die Sendung des Hl. Geistes. Von dem früher reichen Brauchtum hat sich bis in unsere Zeit wenig erhalten, wobei aber Pfingsten noch immer als Haupttermin für die Firmungen gilt.


Gelebtes Brauchtum rund um die Osterzeit Ganz oben auf der Rangliste steht der Osterhase als österlicher Eierbringer. Dicht gefolgt von den bemalten oder gefärbten Ostereiern. Das Ei gilt den Christen als Sinnbild des Lebens und der Auferstehung. Auch das Osterlamm wird als Zeichen des Lebens verstanden. Daneben symbolisiert das weiße Fell der Tiere die Reinheit und friedliche Lebensweise eines guten Christenmenschen. Die Osterkerze, die dem Brauch nach von Karsamstag auf Ostersonntag am geweihten Osterfeuer entzündet wird, steht für Jesu Auferstehung und damit für den Sieg des Lebens über den Tod.