Diskussion:Joseph Mohr: Unterschied zwischen den Versionen

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(Diskussion um das Geburtshaus Joseph Mohr aus Steingasse hier eingefügt)
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bei Fragen - der Schöpfer war wieder einmal ich ohne mich angemeldet zu haben [[Benutzer:Mosaico|mosaico]] 11:00, 14. Mär 2007 (CET)
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==mohr in 9 oder 31==
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die geschichte ist wohl nicht so klar, wie in letzter zeit oft behauptet. in einem leserbrief in den SN vom 12. jänner 2008 schreibt ingeborg gürtler:
  
==Diskussion Steingasse welches Haus==
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<div  style="font-size:10px; margin-left: 20px">Sehr geehrter Herr  Bürgermeister Schaden! Trotz unseres Einspruchs (bereits im Juli 2006 an  Ihr Kultur-Referat) wird die unbelegte Meinung des Herrn  Prof. Fischer  als angebliche Wahrheit weiterhin publiziert. Aus Ihrem Munde: „Es ist  eine Legende, dass im Haus Steingasse 9 Joseph Mohr geboren wurde.“ Dem  muss ich nochmals schriftlich widersprechen.
bitte [http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Diskussion:Steingasse hier] lesen
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Tatsache  ist, dass das Haus Steingasse 9 seit jeher als das Mohr-Geburtshaus  bekannt ist und durch mündliche Überlieferung durch die Hausbewohner,  die ohne Unterbrechung nachzuvollziehen ist, auch bestätigt. Wer hätte  damals Interesse haben können, etwas Falsches zu erzählen? Dieser  Überlieferung ist wohl mehr Glauben zu schenken als einem Gutachten,  basierend auf einer Volkszählung aus 1794, die da sagt, dass Josef Mohr  (damals 1 ½ Jahre alt) und seine Mutter im Haus Nr. 31 gezählt und  aufgeführt wurden, was beweisen soll, dass Joseph Mohr ebenda auch  geboren sein muss.
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Ich habe nochmals mit meiner  Cousine, Frau Dr. Roswitha Kirk (Mitbesitzerin), Kontakt aufgenommen.  Frau Dr. Kirk hat mit ihrer Mutter, die jetzt im 100. Lebensjahr steht,  aber bei voller geistiger Frische ist, wiederholt darüber gesprochen und  von ihr immer bestätigt bekommen, dass Joseph Mohr in unserem Haus  geboren wurde.
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Sie weiß sogar einen Umstand, der  ebenfalls mündlich überliefert wurde und der vielleicht den Irrtum  aufklären kann: Die Mutter von Joseph Mohr war eine ganz einfache Frau,  die ihr Kind ledig bekam. Übrigens: Joseph war sehr schwächlich und  wurde im Dom notgetauft. Diese Frau hat immer selbst für ihr Fortkommen  sorgen müssen und hatte im jetzigen Haus 31 eine Arbeitsstelle und ein  ihr zur Verfügung stehendes Dienstbotenzimmer (wenn ihre Anwesenheit  notwendig war). Damals gab es keine Höchstarbeitszeit pro Woche. Dass  sie in diesem Fall auch ihren kleinen Buben fallweise in diesem Zimmer  bei sich hatte, ist wohl nachzuvollziehen. Ihr Hauptwohnsitz zur Geburt  ihres Sohnes war aber die Steingasse 9 und ist es auch geblieben.
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Meine  Großtante und ehemalige Miteigentümerin des Hauses, Frau Auguste  Winkler, geb. 6. 8. 1893, hat mir zu ihren Lebzeiten erzählt, dass sie  aus direkter Überlieferung weiß, wo genau, auf welchem Platz und in  welchem Zimmer im 2. Stock des Hauses die Wiege von Joseph Mohr  gestanden hat. So etwas erfindet doch niemand. Meine Großtante war  außerdem eine tiefgläubige Frau.
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Abschließend möchte  ich nochmals festhalten, dass die Erinnerungstafel zu Recht an unserem  Hause angebracht ist und ich ersuche Sie daher, sehr geehrter Herr  Bürgermeister, nicht Ihrerseits „Legenden“ zu verbreiten, die in keiner  Weise stichhaltig belegt werden können.
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===== Fakten kontra mündlich tradierte Gerüchte =====
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:Angebliche  alte mündliche Überlieferungen ersetzen keine korrekte und  nachvollziehbare Geschichtsschreibung. Es bleibt menschlich mehr als  verständlich, dass jeder Hausbewohner des Hauses Steingasse Nr. 9 die  große Ehre haben und behalten will, im Haus des berühmten Dichters zu  leben. Für diese große Ehre lohnt es sich auch zu kämpfen. Auch dies ist  menschlich verständlich. Die Fakten sprechen leider dagegen. Wann in  der Geschichte die Verwechslung der beiden Häuser Steingasse 31 und  Steingasse 9 passiert sein soll, kann natürlich heute nicht mehr geklärt  werden. Frau Dr. Roswitha Kirk als Mitbesitzerin ist an der  Verwechslung sicher nicht schuld. Die bunten aber fragwürdigen Mythen  und Legenden dürften vielleicht schon im späten 19. Jahrhundert  entstanden sein.
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:Der zeitweise erbitterte Streit um  das Geburtshaus ist nun aber schon viele viele Jahre alt. Ein stetes  Aufwärmen ohne neue Fakten bringt nicht weiter. Die tradierte Annahme  zweier Wohnsitze der armen jungen und ledigen Mutter von Mohr erscheint  jedenfalls extrem unwahrscheinlich. Ungeklärt bleibt auch, warum erst  die jetzigen Bewohner die These vom Mohrgeburtshaus Steingasse 9  verbreiten und nicht schon frühere Bewohner Jahrzehnte früher. Warum  scheint in den vielen vergangenen Jahrzehnten die These vom  Mohrgeburtshaus Steingasse 9 bisher nirgends (etwa in Salzburgführern)  schriftlich auf. Hatte man Angst, damit auf Widerspruch zu stoßen? Prof  Fischer hat daher nachweislich (!) recht, wenn er feststellt, dass es  eine Legende bleibt, dass  Mohr im Haus Nr. 9 geboren wurde.  [[Benutzer:Dr. Reinhard Medicus|Dr. Reinhard Medicus]] 08:34, 13. Jan  2008 (CET)
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::Man kann die Sachlage wie auch die  Streitfrage doch auch ganz '''neutral''', '''sachlich''' und  '''wertfrei''' in den Artikel mit einbauen. Hier lässt sich das sowieso  nicht klären. Im übrigen fand ich deine stellungnahme vor deiner  erneuten bearbeitung wesentlich sachlicher - so sollte es sein ;-)  Danach eingefügte Sätze wie "Hatte man Angst, damit auf Widerspruch zu  stoßen?" sollte man vor dem Speichervorgang vl nochmals kurz überdenken,  egal ob Vertreter der "Gegenseite" deine persönliche Meinung hier lesen  oder nicht, meint TriQ
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::: nachdem der baustein  "Gerücht" wohl nicht ganz adäquat ist, habe ich den verweis auf diese  diskussion als fußnote eingefügt, erklärt [[Benutzer:Mecl67|Mecl67]]  14:42, 13. Jan 2008 (CET)
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Die Diskussionsseite dient  nun einmal der Diskussion. Dabei sind Fragen mehr als legitim. Fragen  stellen dabei keine persönliche Menung dar, sondern bleiben eben offene  Fragen. Kennst Du, TriQ, eine Antwort auf die gestellte Frage? Was soll  an dem Diskussionsbeitrag problematisch sein, fragt sich [[Benutzer:Dr. Reinhard Medicus|Dr. Reinhard Medicus]] 15:41, 13. Jan 2008 (CET)
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Ich  glaube übrigens keineswegs, dass diese Diskussion im Beitrag Steingasse  was verloren hätte. Fest steht, dass im Haus Nr. 31 die Mutter von Mohr  wohnte. Damit bleibt der postulierte zweite Wohnsitz (das könnte dabei  bestenfalls ein Nebenwohnsitz gewesen sein) angesichts der  Lebensumstände der jungen Frau zu unglaubwürdig um erwähnenswert zu  bleiben. [[Benutzer:Dr. Reinhard Medicus|Dr. Reinhard Medicus]] 15:41,  13. Jan 2008 (CET)
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:Der Wohnort von Joseph Mohr als  Kind war im 19. Jahrhundert unbekannt. "Entdeckt" wurde er erst von  Domkapellmeister Hermann Spies (1892-1920), als er Akten der  Volkszählung durchsah. Leider ordnete Spieß damals leider irrtümlich ein  "falches" Haus in der Steingasse zu. Von einer direkten Tradtion der  Überleiferung bis zu Lebzeiten von Mohr kann in Salzburg daher nicht  gesprochen werden. --[[Benutzer:Dr. Reinhard Medicus|Dr. Reinhard  Medicus]] 06:01, 6. Dez. 2010 (CET)

Version vom 6. Dezember 2010, 10:21 Uhr

mohr in 9 oder 31

die geschichte ist wohl nicht so klar, wie in letzter zeit oft behauptet. in einem leserbrief in den SN vom 12. jänner 2008 schreibt ingeborg gürtler:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schaden! Trotz unseres Einspruchs (bereits im Juli 2006 an Ihr Kultur-Referat) wird die unbelegte Meinung des Herrn Prof. Fischer als angebliche Wahrheit weiterhin publiziert. Aus Ihrem Munde: „Es ist eine Legende, dass im Haus Steingasse 9 Joseph Mohr geboren wurde.“ Dem muss ich nochmals schriftlich widersprechen.

Tatsache ist, dass das Haus Steingasse 9 seit jeher als das Mohr-Geburtshaus bekannt ist und durch mündliche Überlieferung durch die Hausbewohner, die ohne Unterbrechung nachzuvollziehen ist, auch bestätigt. Wer hätte damals Interesse haben können, etwas Falsches zu erzählen? Dieser Überlieferung ist wohl mehr Glauben zu schenken als einem Gutachten, basierend auf einer Volkszählung aus 1794, die da sagt, dass Josef Mohr (damals 1 ½ Jahre alt) und seine Mutter im Haus Nr. 31 gezählt und aufgeführt wurden, was beweisen soll, dass Joseph Mohr ebenda auch geboren sein muss.

Ich habe nochmals mit meiner Cousine, Frau Dr. Roswitha Kirk (Mitbesitzerin), Kontakt aufgenommen. Frau Dr. Kirk hat mit ihrer Mutter, die jetzt im 100. Lebensjahr steht, aber bei voller geistiger Frische ist, wiederholt darüber gesprochen und von ihr immer bestätigt bekommen, dass Joseph Mohr in unserem Haus geboren wurde.

Sie weiß sogar einen Umstand, der ebenfalls mündlich überliefert wurde und der vielleicht den Irrtum aufklären kann: Die Mutter von Joseph Mohr war eine ganz einfache Frau, die ihr Kind ledig bekam. Übrigens: Joseph war sehr schwächlich und wurde im Dom notgetauft. Diese Frau hat immer selbst für ihr Fortkommen sorgen müssen und hatte im jetzigen Haus 31 eine Arbeitsstelle und ein ihr zur Verfügung stehendes Dienstbotenzimmer (wenn ihre Anwesenheit notwendig war). Damals gab es keine Höchstarbeitszeit pro Woche. Dass sie in diesem Fall auch ihren kleinen Buben fallweise in diesem Zimmer bei sich hatte, ist wohl nachzuvollziehen. Ihr Hauptwohnsitz zur Geburt ihres Sohnes war aber die Steingasse 9 und ist es auch geblieben.

Meine Großtante und ehemalige Miteigentümerin des Hauses, Frau Auguste Winkler, geb. 6. 8. 1893, hat mir zu ihren Lebzeiten erzählt, dass sie aus direkter Überlieferung weiß, wo genau, auf welchem Platz und in welchem Zimmer im 2. Stock des Hauses die Wiege von Joseph Mohr gestanden hat. So etwas erfindet doch niemand. Meine Großtante war außerdem eine tiefgläubige Frau.

Abschließend möchte ich nochmals festhalten, dass die Erinnerungstafel zu Recht an unserem Hause angebracht ist und ich ersuche Sie daher, sehr geehrter Herr Bürgermeister, nicht Ihrerseits „Legenden“ zu verbreiten, die in keiner Weise stichhaltig belegt werden können.

Fakten kontra mündlich tradierte Gerüchte
Angebliche alte mündliche Überlieferungen ersetzen keine korrekte und nachvollziehbare Geschichtsschreibung. Es bleibt menschlich mehr als verständlich, dass jeder Hausbewohner des Hauses Steingasse Nr. 9 die große Ehre haben und behalten will, im Haus des berühmten Dichters zu leben. Für diese große Ehre lohnt es sich auch zu kämpfen. Auch dies ist menschlich verständlich. Die Fakten sprechen leider dagegen. Wann in der Geschichte die Verwechslung der beiden Häuser Steingasse 31 und Steingasse 9 passiert sein soll, kann natürlich heute nicht mehr geklärt werden. Frau Dr. Roswitha Kirk als Mitbesitzerin ist an der Verwechslung sicher nicht schuld. Die bunten aber fragwürdigen Mythen und Legenden dürften vielleicht schon im späten 19. Jahrhundert entstanden sein.
Der zeitweise erbitterte Streit um das Geburtshaus ist nun aber schon viele viele Jahre alt. Ein stetes Aufwärmen ohne neue Fakten bringt nicht weiter. Die tradierte Annahme zweier Wohnsitze der armen jungen und ledigen Mutter von Mohr erscheint jedenfalls extrem unwahrscheinlich. Ungeklärt bleibt auch, warum erst die jetzigen Bewohner die These vom Mohrgeburtshaus Steingasse 9 verbreiten und nicht schon frühere Bewohner Jahrzehnte früher. Warum scheint in den vielen vergangenen Jahrzehnten die These vom Mohrgeburtshaus Steingasse 9 bisher nirgends (etwa in Salzburgführern) schriftlich auf. Hatte man Angst, damit auf Widerspruch zu stoßen? Prof Fischer hat daher nachweislich (!) recht, wenn er feststellt, dass es eine Legende bleibt, dass Mohr im Haus Nr. 9 geboren wurde. Dr. Reinhard Medicus 08:34, 13. Jan 2008 (CET)
Man kann die Sachlage wie auch die Streitfrage doch auch ganz neutral, sachlich und wertfrei in den Artikel mit einbauen. Hier lässt sich das sowieso nicht klären. Im übrigen fand ich deine stellungnahme vor deiner erneuten bearbeitung wesentlich sachlicher - so sollte es sein ;-) Danach eingefügte Sätze wie "Hatte man Angst, damit auf Widerspruch zu stoßen?" sollte man vor dem Speichervorgang vl nochmals kurz überdenken, egal ob Vertreter der "Gegenseite" deine persönliche Meinung hier lesen oder nicht, meint TriQ
nachdem der baustein "Gerücht" wohl nicht ganz adäquat ist, habe ich den verweis auf diese diskussion als fußnote eingefügt, erklärt Mecl67 14:42, 13. Jan 2008 (CET)

Die Diskussionsseite dient nun einmal der Diskussion. Dabei sind Fragen mehr als legitim. Fragen stellen dabei keine persönliche Menung dar, sondern bleiben eben offene Fragen. Kennst Du, TriQ, eine Antwort auf die gestellte Frage? Was soll an dem Diskussionsbeitrag problematisch sein, fragt sich Dr. Reinhard Medicus 15:41, 13. Jan 2008 (CET)

Ich glaube übrigens keineswegs, dass diese Diskussion im Beitrag Steingasse was verloren hätte. Fest steht, dass im Haus Nr. 31 die Mutter von Mohr wohnte. Damit bleibt der postulierte zweite Wohnsitz (das könnte dabei bestenfalls ein Nebenwohnsitz gewesen sein) angesichts der Lebensumstände der jungen Frau zu unglaubwürdig um erwähnenswert zu bleiben. Dr. Reinhard Medicus 15:41, 13. Jan 2008 (CET)

Der Wohnort von Joseph Mohr als Kind war im 19. Jahrhundert unbekannt. "Entdeckt" wurde er erst von Domkapellmeister Hermann Spies (1892-1920), als er Akten der Volkszählung durchsah. Leider ordnete Spieß damals leider irrtümlich ein "falches" Haus in der Steingasse zu. Von einer direkten Tradtion der Überleiferung bis zu Lebzeiten von Mohr kann in Salzburg daher nicht gesprochen werden. --Dr. Reinhard Medicus 06:01, 6. Dez. 2010 (CET)