Phyllonorycter platani: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Phyllonorycter platani''' (''Lithocolletis platani'' Staudinger, 1870) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Gracillariidae]].
 
'''Phyllonorycter platani''' (''Lithocolletis platani'' Staudinger, 1870) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Gracillariidae]].
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
''P. platani'' ist in Salzburg ein Neozoon und wurde hier das erste Mal 1994 festgestellt, obwohl die Art vermutlich schon länger bei uns heimisch ist. Ursprünglich kommt die Art vom Balkan (Kurz et al. 2010). Sie ist bisher nur im [[Salzach]]tal im Großraum der [[Stadt Salzburg]], von [[Freilassing]] bis [[Anif]] gefunden worden (Zonen Ia und II nach Embacher et al. 2011, siehe auch Kurz & Kurz 2012). Auch die bisher dokumentierte Höhenverbreitung ist mit 420 - 450 m sehr gering (Kurz & Kurz 2012), doch kommt ''P. platani'' eben nur an Stellen vor, an denen die Futterpflanzen der Raupen, die Hybridplatanen, angepflanzt wurden. Da diese sich nicht bei uns fortpflanzen und in natürliche Lebensräume eindringen können, kommt die Art nur in Parks und sonstigen Anpflanzungen vor. Die Raupen und Minen werden im Herbst gefunden.
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''P. platani'' ist in Salzburg ein Neozoon und wurde hier das erste Mal 1994 festgestellt, obwohl die Art vermutlich schon länger bei uns heimisch ist. Ursprünglich kommt die Art vom Balkan (Kurz et al. 2010). Sie ist bisher nur im [[Salzach]]tal im Großraum der [[Stadt Salzburg]], von [[Freilassing]] bis [[Anif]] gefunden worden (Zonen Ia und II nach Embacher et al. 2011, siehe auch Kurz & Kurz 2012). Auch die bisher dokumentierte Höhenverbreitung ist mit 420 - 450 m sehr gering ([[Michael Kurz|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]]2012), doch kommt ''P. platani'' eben nur an Stellen vor, an denen die Futterpflanzen der Raupen, die Hybridplatanen, angepflanzt wurden. Da diese sich nicht bei uns fortpflanzen und in natürliche Lebensräume eindringen können, kommt die Art nur in Parks und sonstigen Anpflanzungen vor. Die Raupen und Minen werden im Herbst gefunden.
 
==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
 
Wie manche ihrer Verwandten, besitzt auch ''P. platani'' wegen ihrer Kleinheit eine hohe Mobilität durch Windverfrachtung. So kann sie auch weit auseinander liegende Futterbäume schnell besiedeln und vermehrt sich zudem sehr rasch. Die Raupen lebten am Balkan ursprünglich an der dort heimischen Platane (''Platanus orientalis'') und konnten sich nach Anpassung an die Hybridplatane (eine Kreuzung der vorgenannten Art mit der nordamerikanischen Platane) rasch über weite Teile Europas ausdehnen, da die Hybridplatane in Städten gerne als Schattenspender und "Staubfänger" gepflanzt wurde. Die Populationen in Salzburg, obwohl lokal und auf anthropogene Lebensräume beschränkt, sind daher ungefährdet.
 
Wie manche ihrer Verwandten, besitzt auch ''P. platani'' wegen ihrer Kleinheit eine hohe Mobilität durch Windverfrachtung. So kann sie auch weit auseinander liegende Futterbäume schnell besiedeln und vermehrt sich zudem sehr rasch. Die Raupen lebten am Balkan ursprünglich an der dort heimischen Platane (''Platanus orientalis'') und konnten sich nach Anpassung an die Hybridplatane (eine Kreuzung der vorgenannten Art mit der nordamerikanischen Platane) rasch über weite Teile Europas ausdehnen, da die Hybridplatane in Städten gerne als Schattenspender und "Staubfänger" gepflanzt wurde. Die Populationen in Salzburg, obwohl lokal und auf anthropogene Lebensräume beschränkt, sind daher ungefährdet.

Version vom 29. April 2016, 12:03 Uhr


Phyllonorycter platani (Lithocolletis platani Staudinger, 1870) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Gracillariidae.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie

P. platani ist in Salzburg ein Neozoon und wurde hier das erste Mal 1994 festgestellt, obwohl die Art vermutlich schon länger bei uns heimisch ist. Ursprünglich kommt die Art vom Balkan (Kurz et al. 2010). Sie ist bisher nur im Salzachtal im Großraum der Stadt Salzburg, von Freilassing bis Anif gefunden worden (Zonen Ia und II nach Embacher et al. 2011, siehe auch Kurz & Kurz 2012). Auch die bisher dokumentierte Höhenverbreitung ist mit 420 - 450 m sehr gering (Kurz & Kurz2012), doch kommt P. platani eben nur an Stellen vor, an denen die Futterpflanzen der Raupen, die Hybridplatanen, angepflanzt wurden. Da diese sich nicht bei uns fortpflanzen und in natürliche Lebensräume eindringen können, kommt die Art nur in Parks und sonstigen Anpflanzungen vor. Die Raupen und Minen werden im Herbst gefunden.

Biologie und Gefährdung

Wie manche ihrer Verwandten, besitzt auch P. platani wegen ihrer Kleinheit eine hohe Mobilität durch Windverfrachtung. So kann sie auch weit auseinander liegende Futterbäume schnell besiedeln und vermehrt sich zudem sehr rasch. Die Raupen lebten am Balkan ursprünglich an der dort heimischen Platane (Platanus orientalis) und konnten sich nach Anpassung an die Hybridplatane (eine Kreuzung der vorgenannten Art mit der nordamerikanischen Platane) rasch über weite Teile Europas ausdehnen, da die Hybridplatane in Städten gerne als Schattenspender und "Staubfänger" gepflanzt wurde. Die Populationen in Salzburg, obwohl lokal und auf anthropogene Lebensräume beschränkt, sind daher ungefährdet.

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

Logo nkis.jpg

Projekt: Fauna und Flora von Salzburg

Quellen

  • Embacher, G., P. Gros, M.E. Kurz, M.A.Kurz & C. Zeller-Lukashort 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 3-87.
  • Kurz, M. A., Gros, P., Kurz, M. E., Pilsl, P. & O. Stöhr 2010: Neozoa in Salzburg. (Insecta: Hymenoptera, Hemiptera, Lepidoptera). – Mitteilungen aus dem Haus der Natur, Salzburg 18: 63-72.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2012. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 24 Jänner 2012].