Projekt Stollenbahn Schareck: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Um die Errichtung einer Stollenbahn unter dem [[Schareck]] | + | Um die Errichtung einer Stollenbahn unter dem [[Schareck]] wurde bereits seit einigen Jahren gerungen (Stand 2011). Durch einen Anschluss an das südlich des [[Alpenhauptkamm]]es gelegenen Ganzjahres-[[Gletscher]]<nowiki>skigebiets</nowiki> erhofften sich die [[Bad Gastein]]er einen Aufschwung im [[Fremdenverkehr]]. Der Kärntner Bauindustrielle Hans Peter Haselsteiner wollte im Gegenzug für diese unterirdische Verbindung zu "seinem" Skigebiet Mölltaler Gletscher am [[Wurtenkees]] rund 100 Millionen Euro in die verfallenen Häuser in Bad Gastein investieren (siehe [[Franz Duval]]). |
| − | Befürworter der Bahn | + | Befürworter der Bahn erklärten, dass weder Berg- noch Talstation im Schutzgebiet lägen, verschwiegen aber, dass es von den fünf Bahnkilometern, die allerdings im Erdinnern unter dem Berg liegen werden, 2,8 Kilometer sehr wohl durch die schutzwürdige Kernzone des Nationalparks führen. |
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| − | Streitfrage | + | Streitfrage war: gilt die Schutzwürdigkeit und die [[Alpenkonvention]] auch ''unter Tag'' und wenn ja, bis in welche Tiefe? |
| − | Ein Rechtsgutachten des obersten Landesjuristen Salzburgs, [[Ferdinand Faber]], | + | Ein Rechtsgutachten des obersten Landesjuristen des [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Landes Salzburgs]], [[Ferdinand Faber]], ging davon aus, dass eine komplett unterirdisch geführte Bahn, eben diesen (internationalen) Schutzstatus nicht verletzen würde und somit der Bau der Bahn bewilligungsfähig wäre. Die seit Herbst 2010 im Amt befindliche für den Nationalpark zuständige Landesrätin [[Tina Widmann]] ([[ÖVP]]) wollte sich jedoch Ende Dezember noch nicht in ihrer Haltung zu diesem Projekt festlegen, weil sie es im derzeitigen Stadium nur als ''Idee'' sähe. Ihre Vorgängerin, [[Doraja Eberle]], hatte sich klar gegen eine Errichtung der Bahn ausgesprochen, bzw. gegen eine Aufweichung des [[Nationalparkgesetz Hohe Tauern|Nationalparkgesetz]]es. Genau das aber hätte das erstellte Rechtsgutachten bewirken können. |
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| − | Scharfe Kritik wiederum musste sich Haslauer von [[Eberhard Stüber]], Präsident des [[Naturschutzbund]]s anhören. '' | + | Scharfe Kritik wiederum musste sich Haslauer von [[Eberhard Stüber]], Präsident des [[Naturschutzbund]]s anhören. "''Landeshauptmann [[Wilfried Haslauer senior]] war ein Hauptinitiator des Nationalparks Hohe Tauern. Sein Sohn verrät nun die Idee seines Vaters. Er hat für den Nationalpark nichts übrig und versucht mit Ausnahmegenehmigungen zu beginnen''", was eine Kettenreaktion ungeahnten Ausmaßes auslösen könnte. |
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Version vom 22. August 2019, 12:06 Uhr
Die Stollenbahn Schareck sollte in der Kern(schutz)zone des Nationalparks Hohe Tauern eine Verbindung zwischen dem Skigebiet im Naßfeldtal (Sportgastein) und dem auf Kärntner Seite befindlichen, ganzjährigen Gletscherskigebiet werden.
Die Ausgangssituation
Um die Errichtung einer Stollenbahn unter dem Schareck wurde bereits seit einigen Jahren gerungen (Stand 2011). Durch einen Anschluss an das südlich des Alpenhauptkammes gelegenen Ganzjahres-Gletscherskigebiets erhofften sich die Bad Gasteiner einen Aufschwung im Fremdenverkehr. Der Kärntner Bauindustrielle Hans Peter Haselsteiner wollte im Gegenzug für diese unterirdische Verbindung zu "seinem" Skigebiet Mölltaler Gletscher am Wurtenkees rund 100 Millionen Euro in die verfallenen Häuser in Bad Gastein investieren (siehe Franz Duval).
Befürworter der Bahn erklärten, dass weder Berg- noch Talstation im Schutzgebiet lägen, verschwiegen aber, dass es von den fünf Bahnkilometern, die allerdings im Erdinnern unter dem Berg liegen werden, 2,8 Kilometer sehr wohl durch die schutzwürdige Kernzone des Nationalparks führen.
Knackpunkt
Streitfrage war: gilt die Schutzwürdigkeit und die Alpenkonvention auch unter Tag und wenn ja, bis in welche Tiefe?
Ein Rechtsgutachten des obersten Landesjuristen des Landes Salzburgs, Ferdinand Faber, ging davon aus, dass eine komplett unterirdisch geführte Bahn, eben diesen (internationalen) Schutzstatus nicht verletzen würde und somit der Bau der Bahn bewilligungsfähig wäre. Die seit Herbst 2010 im Amt befindliche für den Nationalpark zuständige Landesrätin Tina Widmann (ÖVP) wollte sich jedoch Ende Dezember noch nicht in ihrer Haltung zu diesem Projekt festlegen, weil sie es im derzeitigen Stadium nur als Idee sähe. Ihre Vorgängerin, Doraja Eberle, hatte sich klar gegen eine Errichtung der Bahn ausgesprochen, bzw. gegen eine Aufweichung des Nationalparkgesetzes. Genau das aber hätte das erstellte Rechtsgutachten bewirken können.
Die Entscheidung
Anfang Februar 2011 teilte Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) mit, dass die geplante Stollenbahn nicht kommen wird. Sie stützte sich auf das Gutachten und verwies auch darauf, dass die Zukunft des Nationalparks und seine internationale Anerkennung auf ernsthaft auf dem Spiel stehen. LH-Stv. Dr. Wilfried Haslauer (ÖVP) kritisierte "...Die SPÖ hat vorschnell - in großer Angst vor Schwierigkeiten - das Projekt versenkt. Das war keine Hilfe für die Sanierung des Gasteiner Ortszentrum..." Weiter argumentierte Haslauer, dass jene "denen der Verfall in Bad Gastein ein Dorn im Auge ist, wissen, bei wem sie sich bedanken müssen - auch für die mehreren Hundert Arbeitsplätze der Bahn, die jetzt nicht geschaffen werden".
Scharfe Kritik wiederum musste sich Haslauer von Eberhard Stüber, Präsident des Naturschutzbunds anhören. "Landeshauptmann Wilfried Haslauer senior war ein Hauptinitiator des Nationalparks Hohe Tauern. Sein Sohn verrät nun die Idee seines Vaters. Er hat für den Nationalpark nichts übrig und versucht mit Ausnahmegenehmigungen zu beginnen", was eine Kettenreaktion ungeahnten Ausmaßes auslösen könnte.
Quellen
"Salzburger Nachrichten", 23. Dezember 2010 und 2. Februar 2011