Ignaz Lackner: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (hat „Iganz Lackner“ nach „Ignaz Lackner“ verschoben)
K
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Lackner_Ignaz_01.jpg|thumb|Ignaz und Anni Lackner bei der Eröffnungsfahrt zur Ausstellung [[125 Jahre Automobilismus]] in ihrem FIAT 509 A, Baujahr 1926]]
+
[[Datei:Lackner_Ignaz_01.jpg|thumb|Ignaz und Anni Lackner bei der Eröffnungsfahrt zur Ausstellung [[125 Jahre Automobilismus]] in ihrem FIAT 509 A, Baujahr 1926]]
[[Datei:Lackner_Ignaz_02.jpg|thumb|Ignaz und Anni Lackner bei der Eröffnungsfahrt zur Ausstellung [[125 Jahre Automobilismus]] in ihrem FIAT 509 A, Baujahr 1926]]
+
[[Datei:Lackner_Ignaz_02.jpg|thumb|Ignaz und Anni Lackner bei der Eröffnungsfahrt zur Ausstellung [[125 Jahre Automobilismus]] in ihrem FIAT 509 A, Baujahr 1926]]
 
'''{{PAGENAME}}''' (* [[Heiligenblut]], [[Kärnten]]) war mit der [[Großglockner Hochalpenstraße]] sein Leben lang verbunden.
 
'''{{PAGENAME}}''' (* [[Heiligenblut]], [[Kärnten]]) war mit der [[Großglockner Hochalpenstraße]] sein Leben lang verbunden.
  
 
== Leben ==
 
== Leben ==
Als kleiner Bub erlebte er den [[Großglockner Hochalpenstraße Baugeschichte|Bau]]   und war später über 20 Jahre Werkmeister der Großglockner Hochalpen­straße. Bereits sein   Taschengeld ver­diente er sich an der Glocknerstraße, in dem er in den ersten   Jahren nach Fertigstellung der Straße "ko­chenden"   Fahrzeugen half - er versorgte sie mit frischem, kaltem Wasser ver­sorgte. Mit Freunden zusammen stellten sie sich in der Nähe von ihnen bekannten Quellen auf und warteten, bis ein Fahrzeug liegenblieb. Dann boten sie den Fahrern für ein paar [[Schilling]]e Wasser für ihre Fahrzeuge an. Trotz der geringen Beträge summierte es sich aber im Laufe der Zeit zu einem schönen Betrag.
+
Als kleiner Bub erlebte er den [[Großglockner Hochalpenstraße Baugeschichte|Bau]] und war später über 20 Jahre Werkmeister der Großglockner Hochalpenstraße. Bereits sein Taschengeld verdiente er sich an der Glocknerstraße, in dem er in den ersten Jahren nach Fertigstellung der Straße "kochenden" Fahrzeugen half er versorgte sie mit frischem, kaltem Wasser. Mit Freunden zusammen stellten sie sich in der Nähe von ihnen bekannten Quellen auf und warteten, bis ein Fahrzeug liegenblieb. Dann boten sie den Fahrern für ein paar [[Schilling]]e Wasser für ihre Fahrzeuge an. Trotz der geringen Beträge summierte es sich aber im Laufe der Zeit zu einem schönen Betrag.
 
 
Die Ausbildung zum Flugmotoren­mechaniker absolvierte Lackner in Rostock, Deutschland. Nach der Rück­kehr  in seinen Heimatort Heili­genblut beschloss er, als Mecha­niker in [[Gmünd]]  anzufangen. Aber er seiner Mutter von seinem Vorhaben erzählte und sie Tränen in den Augen bekam, konnte er Heiligenblut doch nicht verlassen. Zur selben Zeit war Hofrat [[Franz Wallack]] auf ihn auf­merksam geworden  und bot ihm eine Stel­le an. 1950 begann Lackner als Wegmacher bei der [[Großglockner Hochalpenstraßen AG]], 1966 übernahm er die Tätigkeit des  Werkmeisters. Unter der Lei­tung von Ing. Franz Wallack war er auch für die  Entwick­lung und den Bau des [[Rotationspflug System Wallack|Rotati­onspfluges]] mitverantwortlich.  
 
  
Von Wallack erzählt Lackner, dieser sei ehrlich gewesen, ein "grader Michl", der manchmal auch laut werden konnte, aber stets ein fairer Vorgesetzter blieb. Allerdings verlangte er von seinen Mitarbeitern auch die eine oder andere Nachtschicht. Lackner berichtet auch begeistert von den rasanten Fahrkünsten Wallacks, der die  Strecke von [[Ferleiten]] zum Kreis­verkehr [[Guttal]] übrigens in 26 Minuten schaffte - 37,7 km Bergstraße.
+
Die Ausbildung zum Flugmotorenmechaniker absolvierte Lackner in Rostock, Deutschland. Nach der Rückkehr in seinen Heimatort Heiligenblut beschloss er, als Mechaniker in [[Gmünd]] anzufangen. Als er aber seiner Mutter von seinem Vorhaben erzählte und sie Tränen in den Augen bekam, konnte er Heiligenblut doch nicht verlassen. Zur selben Zeit war Hofrat [[Franz Wallack]] auf ihn aufmerksam geworden und bot ihm eine Stelle an. 1950 begann Lackner als Wegmacher bei der [[Großglockner Hochalpenstraßen AG]], 1966 übernahm er die Tätigkeit des Werkmeisters. Unter der Leitung von Ing. Franz Wallack war er auch für die Entwicklung und den Bau des [[Rotationspflug System Wallack|Rotationspfluges]] mitverantwortlich.  
     
 
Anfang der [[1990er]] Jahre hatte Lackner Probleme ganz anderer Art. Es war gerade die Ausflugswelle der Gäste aus den offenen Ostländern, die die Großglockner Hochalpenstraße überrollte. Da hatte Ignaz  Lackner für liegen gebliebene Trabi­-Fahrer den rettenden Tipp:  "''Besonders zwischen Kehre 18 und Kehre 16 blieben viele Zweitakter  liegen. Ich regte an, diese ca. 1,2  Kilo­meter rückwärts bergauf zu fahren, da der Rückwärtsgang mehr Kraft hat.  Dann klappte es bei den meisten.''"
 
  
1987 ging Ignaz Lack­ner schließlich in Pension, kehrt aber immer wieder auf "die Straße" zurück.  
+
Von Wallack erzählt Lackner, dieser sei ehrlich gewesen, ein "grader Michl", der manchmal auch laut werden konnte, aber stets ein fairer Vorgesetzter blieb. Allerdings verlangte er von seinen Mitarbeitern auch die eine oder andere Nachtschicht. Lackner berichtet auch begeistert von den rasanten Fahrkünsten Wallacks, der die Strecke von [[Ferleiten]] zum Kreisverkehr [[Guttal]] übrigens in 26 Minuten schaffte – 37,7 km Bergstraße.
  
Mit seiner Frau und ''Copilotin'' Anni, mit der   er seit über 50 Jahren verheiratet ist (2012) wohnt er noch heute in Heiligen­blut an   der Großglockner Hoch­alpenstraße. Oft sieht man die beiden mit ihrem Fiat   509A (Baujahr 1926) auf "seiner" Straße hinauf fahren.  
+
Anfang der [[1990er]] Jahre hatte Lackner Probleme ganz anderer Art. Es war gerade die Ausflugswelle der Gäste aus den offenen Ostländern, die die Großglockner Hochalpenstraße überrollte. Da hatte Ignaz Lackner für liegen gebliebene Trabi-Fahrer den rettenden Tipp: "''Besonders zwischen Kehre 18 und Kehre 16 blieben viele Zweitakter liegen. Ich regte an, diese ca. 1,2 Kilometer rückwärts bergauf zu fahren, da der Rückwärtsgang mehr Kraft hat. Dann klappte es bei den meisten.''"
 +
 
 +
1987 ging Ignaz Lackner schließlich in Pension, kehrt aber immer wieder auf "die Straße" zurück.
 +
 
 +
Mit seiner Frau und ''Copilotin'' Anni, mit der er seit über 50 Jahren verheiratet ist (2012), wohnt er noch heute in Heiligenblut an der Großglockner Hochalpenstraße. Oft sieht man die beiden mit ihrem Fiat 509A (Baujahr 1926) auf "seiner" Straße hinauf fahren.
  
 
== Quelle ==
 
== Quelle ==

Version vom 6. Mai 2012, 20:44 Uhr

Ignaz und Anni Lackner bei der Eröffnungsfahrt zur Ausstellung 125 Jahre Automobilismus in ihrem FIAT 509 A, Baujahr 1926
Ignaz und Anni Lackner bei der Eröffnungsfahrt zur Ausstellung 125 Jahre Automobilismus in ihrem FIAT 509 A, Baujahr 1926

Ignaz Lackner (* Heiligenblut, Kärnten) war mit der Großglockner Hochalpenstraße sein Leben lang verbunden.

Leben

Als kleiner Bub erlebte er den Bau und war später über 20 Jahre Werkmeister der Großglockner Hochalpenstraße. Bereits sein Taschengeld verdiente er sich an der Glocknerstraße, in dem er in den ersten Jahren nach Fertigstellung der Straße "kochenden" Fahrzeugen half – er versorgte sie mit frischem, kaltem Wasser. Mit Freunden zusammen stellten sie sich in der Nähe von ihnen bekannten Quellen auf und warteten, bis ein Fahrzeug liegenblieb. Dann boten sie den Fahrern für ein paar Schillinge Wasser für ihre Fahrzeuge an. Trotz der geringen Beträge summierte es sich aber im Laufe der Zeit zu einem schönen Betrag.

Die Ausbildung zum Flugmotorenmechaniker absolvierte Lackner in Rostock, Deutschland. Nach der Rückkehr in seinen Heimatort Heiligenblut beschloss er, als Mechaniker in Gmünd anzufangen. Als er aber seiner Mutter von seinem Vorhaben erzählte und sie Tränen in den Augen bekam, konnte er Heiligenblut doch nicht verlassen. Zur selben Zeit war Hofrat Franz Wallack auf ihn aufmerksam geworden und bot ihm eine Stelle an. 1950 begann Lackner als Wegmacher bei der Großglockner Hochalpenstraßen AG, 1966 übernahm er die Tätigkeit des Werkmeisters. Unter der Leitung von Ing. Franz Wallack war er auch für die Entwicklung und den Bau des Rotationspfluges mitverantwortlich.

Von Wallack erzählt Lackner, dieser sei ehrlich gewesen, ein "grader Michl", der manchmal auch laut werden konnte, aber stets ein fairer Vorgesetzter blieb. Allerdings verlangte er von seinen Mitarbeitern auch die eine oder andere Nachtschicht. Lackner berichtet auch begeistert von den rasanten Fahrkünsten Wallacks, der die Strecke von Ferleiten zum Kreisverkehr Guttal übrigens in 26 Minuten schaffte – 37,7 km Bergstraße.

Anfang der 1990er Jahre hatte Lackner Probleme ganz anderer Art. Es war gerade die Ausflugswelle der Gäste aus den offenen Ostländern, die die Großglockner Hochalpenstraße überrollte. Da hatte Ignaz Lackner für liegen gebliebene Trabi-Fahrer den rettenden Tipp: "Besonders zwischen Kehre 18 und Kehre 16 blieben viele Zweitakter liegen. Ich regte an, diese ca. 1,2 Kilometer rückwärts bergauf zu fahren, da der Rückwärtsgang mehr Kraft hat. Dann klappte es bei den meisten."

1987 ging Ignaz Lackner schließlich in Pension, kehrt aber immer wieder auf "die Straße" zurück.

Mit seiner Frau und Copilotin Anni, mit der er seit über 50 Jahren verheiratet ist (2012), wohnt er noch heute in Heiligenblut an der Großglockner Hochalpenstraße. Oft sieht man die beiden mit ihrem Fiat 509A (Baujahr 1926) auf "seiner" Straße hinauf fahren.

Quelle

  • Großglockner Magazin der GROHAG, Ausgabe 1/2012