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| | [[Datei:Franziskanerkirche_Sternrippengewoelbe.jpg|thumb|Sternrippengewölbe im Kircheninneren.]] | | [[Datei:Franziskanerkirche_Sternrippengewoelbe.jpg|thumb|Sternrippengewölbe im Kircheninneren.]] |
| | [[Datei:Aussicht von der Festungsgasse auf Salzburg mit der Balkenhol-Mozartkugel a.jpg|thumb|links die Franziskanerkirche, rechts der [[Salzburger Dom]].]] | | [[Datei:Aussicht von der Festungsgasse auf Salzburg mit der Balkenhol-Mozartkugel a.jpg|thumb|links die Franziskanerkirche, rechts der [[Salzburger Dom]].]] |
| − | [[Datei:Franciscaner Kirche in Saltzburg Kupferstich von Franz Anton Danreiter.jpg|thumb|„Franciscaner Kirche in Saltzburg“, Kupferstich von [[Franz Anton Danreiter]], [[Residenzgalerie]].]] | + | [[Datei:Franciscaner Kirche in Saltzburg Kupferstich von Franz Anton Danreiter.jpg|thumb|"Franciscaner Kirche in Saltzburg“, Kupferstich von [[Franz Anton Danreiter]], [[Residenzgalerie]].]] |
| | {{#ev:youtube|U_jQXhBSWg8|280|right|Spenden für die Sanierung des Franziskanerturms in Salzburg mit schönen Bildern von Turm und St.-Peter-Bezirk, 9 min Video}} | | {{#ev:youtube|U_jQXhBSWg8|280|right|Spenden für die Sanierung des Franziskanerturms in Salzburg mit schönen Bildern von Turm und St.-Peter-Bezirk, 9 min Video}} |
| | Die '''Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau''' ist vermutlich älter als der [[Salzburger Dom|Dombau]] des hl. [[Virgil]], zumindest ihr erster Bau. Sie war dabei ursprünglich Tauf- und Synodalkirche der Stadt. Sie zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]] in der [[Stadt Salzburg]]. | | Die '''Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau''' ist vermutlich älter als der [[Salzburger Dom|Dombau]] des hl. [[Virgil]], zumindest ihr erster Bau. Sie war dabei ursprünglich Tauf- und Synodalkirche der Stadt. Sie zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]] in der [[Stadt Salzburg]]. |
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| | == Name und Bedeutung == | | == Name und Bedeutung == |
| − | Der ursprüngliche Name der alten Stadtpfarrkirche war „Unsere Liebe Frau“. Die Kirche wurde dann [[1592]] dem nach Salzburg geholten [[Franziskanerorden]] übergeben, unter dessen Einfluss sich der Name - ähnlich wie beim [[Kapuzinerberg|Imberg]] und den etwa zur gleichen Zeit nach Salzburg geholten [[Kapuzinerorden|Kapuzinern]] - wandelte. | + | Der ursprüngliche Name der alten Stadtpfarrkirche war "Unsere Liebe Frau“. Die Kirche wurde dann [[1592]] dem nach Salzburg geholten [[Franziskanerorden]] übergeben, unter dessen Einfluss sich der Name - ähnlich wie beim [[Kapuzinerberg|Imberg]] und den etwa zur gleichen Zeit nach Salzburg geholten [[Kapuzinerorden|Kapuzinern]] - wandelte. |
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| | Die Franziskanerkirche stand vor Errichtung des [[Hofbogengebäude]]s dem Salzburger Dom unmittelbar gegenüber und bildete als damalige Stadtpfarrkirche, quasi die Kirche der [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürgerschicht]], einen Gegenpol zur Kirche der (Fürst)Erzbischöfe. Mit dem Neubau des Doms durch Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] und seiner Nachfolger [[Markus Sittikus von Hohenems|Marcus Sitticus]] und [[Paris Lodron]] wurde die Franziskanerkirche optisch aus dieser Konstellation gedrängt. So verhindern das Hofbogengebäude und die an Franziskanerkirche angebaute [[Erzbischof|erzbischöfliche]] [[Alte Residenz|Residenz]] einen direkte Sichtachse vom [[Domplatz]] auf die Kirche. | | Die Franziskanerkirche stand vor Errichtung des [[Hofbogengebäude]]s dem Salzburger Dom unmittelbar gegenüber und bildete als damalige Stadtpfarrkirche, quasi die Kirche der [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürgerschicht]], einen Gegenpol zur Kirche der (Fürst)Erzbischöfe. Mit dem Neubau des Doms durch Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] und seiner Nachfolger [[Markus Sittikus von Hohenems|Marcus Sitticus]] und [[Paris Lodron]] wurde die Franziskanerkirche optisch aus dieser Konstellation gedrängt. So verhindern das Hofbogengebäude und die an Franziskanerkirche angebaute [[Erzbischof|erzbischöfliche]] [[Alte Residenz|Residenz]] einen direkte Sichtachse vom [[Domplatz]] auf die Kirche. |
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| | == Geschichte == | | == Geschichte == |
| − | Die Franziskanerkirche ist eine der ältesten Kirchen Salzburgs und befindet sich in der [[Altstadt]]. Sie wurde auf einer frühchristlichen Gebetsstätte errichtet. In der ersten Hälfte des [[8. Jahrhundert]]s wurde unter [[Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Abt]]<nowiki>bischof</nowiki> [[Virgil]] (* um [[700]]; † [[784]]) die der Muttergottes geweihte Kirche zum ersten Mal restauriert.<ref>[[Kurt Anton Mitterer]]: „Die [[Patrozinium|Patrozinien]] der [[Erzdiözese Salzburg|Diözese Salzburg]] unter besonderer Berücksichtigung der Heiligenverehrung im [[8. Jahrhundert|8.]] und [[9. Jahrhundert]]“, [https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_132_0007-0127.pdf www.zobodat.at], pdf, Seite 28</ref> Sie diente zunächst als Tauf- und Synodalkirche. Bis [[1139]] gehörte sie zum [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Benediktinerstift St. Peter]], danach dem [[Domkapitel]] bis [[1635]]. Zwischen [[1130]] und [[1583]] war sie zudem Klosterkirche der [[Petersfrauen]]. Von der [[Marienkirche]], die [[1167]] mit fünf weiteren Kirchen der Stadt niederbrannte, steht heute noch das wieder aufgebaute [[Romanik|spätromanische]] Langhaus. [[1189]] bis [[1635]] war sie Pfarrkirche der Stadt (vorher war dies die die heutige [[Filialkirche zum hl. Michael]], nachher der [[Dom zu den Hll. Rupert und Virgil]]). Eine neue Weihe der Kirche im Jahr [[1223]] lässt auf einen damals eben fertig gestellten Neubau schließen. Die heutige Kirche dürfte im Langhausbereich aber bereits ins [[12. Jahrhundert]] zurückreichen. | + | Die Franziskanerkirche ist eine der ältesten Kirchen Salzburgs und befindet sich in der [[Altstadt]]. Sie wurde auf einer frühchristlichen Gebetsstätte errichtet. In der ersten Hälfte des [[8. Jahrhundert]]s wurde unter [[Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Abt]]<nowiki>bischof</nowiki> [[Virgil]] (* um [[700]]; † [[784]]) die der Muttergottes geweihte Kirche zum ersten Mal restauriert.<ref>[[Kurt Anton Mitterer]]: "Die [[Patrozinium|Patrozinien]] der [[Erzdiözese Salzburg|Diözese Salzburg]] unter besonderer Berücksichtigung der Heiligenverehrung im [[8. Jahrhundert|8.]] und [[9. Jahrhundert]]“, [https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_132_0007-0127.pdf www.zobodat.at], pdf, Seite 28</ref> Sie diente zunächst als Tauf- und Synodalkirche. Bis [[1139]] gehörte sie zum [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Benediktinerstift St. Peter]], danach dem [[Domkapitel]] bis [[1635]]. Zwischen [[1130]] und [[1583]] war sie zudem Klosterkirche der [[Petersfrauen]]. Von der [[Marienkirche]], die [[1167]] mit fünf weiteren Kirchen der Stadt niederbrannte, steht heute noch das wieder aufgebaute [[Romanik|spätromanische]] Langhaus. [[1189]] bis [[1635]] war sie Pfarrkirche der Stadt (vorher war dies die die heutige [[Filialkirche zum hl. Michael]], nachher der [[Dom zu den Hll. Rupert und Virgil]]). Eine neue Weihe der Kirche im Jahr [[1223]] lässt auf einen damals eben fertig gestellten Neubau schließen. Die heutige Kirche dürfte im Langhausbereich aber bereits ins [[12. Jahrhundert]] zurückreichen. |
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| | Auch diese Marienkirche wurde beim [[Brände Stadt Salzburg|Stadtbrand]] von [[1267]] größtenteils wieder zerstört. Nach [[1408]] wurde ein weitgehender Neubau erwogen, der wenige Jahre später unter Meister [[Hanns von Burghausen]] begonnen und nach dessen Tod im Jahr [[1432]] von [[Stephan Krumenauer]] beendet wurde. Dieser Neubau blieb aber auf den Chor beschränkt, wobei es unbekannt ist, ob dies so beabsichtigt war oder aus anderen Gründen eingetreten war. Die Turm-Obergeschoße wurden [[1486]] bis [[1498]] errichtet. [[1592]] übergab Wolf Dietrich von Raitenau die Kirche den neu ins Land gerufenen Franziskanern als Klosterkirche. | | Auch diese Marienkirche wurde beim [[Brände Stadt Salzburg|Stadtbrand]] von [[1267]] größtenteils wieder zerstört. Nach [[1408]] wurde ein weitgehender Neubau erwogen, der wenige Jahre später unter Meister [[Hanns von Burghausen]] begonnen und nach dessen Tod im Jahr [[1432]] von [[Stephan Krumenauer]] beendet wurde. Dieser Neubau blieb aber auf den Chor beschränkt, wobei es unbekannt ist, ob dies so beabsichtigt war oder aus anderen Gründen eingetreten war. Die Turm-Obergeschoße wurden [[1486]] bis [[1498]] errichtet. [[1592]] übergab Wolf Dietrich von Raitenau die Kirche den neu ins Land gerufenen Franziskanern als Klosterkirche. |
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| | == Kirchturm == | | == Kirchturm == |
| − | [[1670]] wurde die [[Gotik|gotische]] Spitze der Kirche durch eine „Welsche Haube“ ersetzt, weil dies dem Zeitgeschmack entsprach und gotische Türme als unschön empfunden wurden, aber auch um die Franziskanerkiche niedriger als den Dom zu machen. Nach Plänen von Architekt [[Josef Wessicken]] wurde ab [[13. August]] [[1866]] der Barockhelm beseitigt und am [[17. September]] 1866 mit der Regotisierung und der Erhöhung des Turmes begonnen.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18660921&query=%22Franziskanerkirche%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 21. September 1866, Seite 5</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18661207&query=%22Franziskanerkirche%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], [[Salzburger Zeitung]], Ausgabe vom 7. Dezember 1866, Seite 3</ref> Am [[21. Juli]] 1867 erfolgte die festliche Kreuzaufsteckung.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18670722&query=%22Franziskanerkirche%22&ref=anno-search&seite=2 ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 22. Juli 1867, Seite 2</ref> | + | [[1670]] wurde die [[Gotik|gotische]] Spitze der Kirche durch eine "Welsche Haube“ ersetzt, weil dies dem Zeitgeschmack entsprach und gotische Türme als unschön empfunden wurden, aber auch um die Franziskanerkiche niedriger als den Dom zu machen. Nach Plänen von Architekt [[Josef Wessicken]] wurde ab [[13. August]] [[1866]] der Barockhelm beseitigt und am [[17. September]] 1866 mit der Regotisierung und der Erhöhung des Turmes begonnen.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18660921&query=%22Franziskanerkirche%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 21. September 1866, Seite 5</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18661207&query=%22Franziskanerkirche%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], [[Salzburger Zeitung]], Ausgabe vom 7. Dezember 1866, Seite 3</ref> Am [[21. Juli]] 1867 erfolgte die festliche Kreuzaufsteckung.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18670722&query=%22Franziskanerkirche%22&ref=anno-search&seite=2 ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 22. Juli 1867, Seite 2</ref> |
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| | === Restaurierung === | | === Restaurierung === |
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| | * die [[Kreuzkapelle (Franziskanerkirche)|Kreuzkapelle]] aus der zweiten Hälfte des [[20. Jahrhundert]]s | | * die [[Kreuzkapelle (Franziskanerkirche)|Kreuzkapelle]] aus der zweiten Hälfte des [[20. Jahrhundert]]s |
| | * die [[Josefskapelle (Franziskanerkirche)|Josefskapelle]] | | * die [[Josefskapelle (Franziskanerkirche)|Josefskapelle]] |
| − | * die [[Sebastiankapelle (Franziskanerkirche)|Sebastiankapelle]] mit Bildern, die „Francesco da Siena“ zugeschrieben werden | + | * die [[Sebastiankapelle (Franziskanerkirche)|Sebastiankapelle]] mit Bildern, die "Francesco da Siena“ zugeschrieben werden |
| | * die [[Annakapelle (Franziskanerkirche)|Annakapelle]], [[1679]] errichtet von Fürsterzbischof [[Max Gandolf von Kuenburg]], der sie von seinem Hofmaler [[Christof Lederwasch]] mit Bildern verzieren ließ | | * die [[Annakapelle (Franziskanerkirche)|Annakapelle]], [[1679]] errichtet von Fürsterzbischof [[Max Gandolf von Kuenburg]], der sie von seinem Hofmaler [[Christof Lederwasch]] mit Bildern verzieren ließ |
| | * die [[Franziskuskapelle (Franziskanerkirche)|Franziskuskapelle]], gestiftet von Fürsterzbischof [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]] um [[1690]], Grablege der Familie [[Thun und Hohenstein|Thun]], mit Stuck von [[Ottavio Mosto]] und einem Wandgemälde von [[Johann Michael Rottmayr]] | | * die [[Franziskuskapelle (Franziskanerkirche)|Franziskuskapelle]], gestiftet von Fürsterzbischof [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]] um [[1690]], Grablege der Familie [[Thun und Hohenstein|Thun]], mit Stuck von [[Ottavio Mosto]] und einem Wandgemälde von [[Johann Michael Rottmayr]] |
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| | == Quellen == | | == Quellen == |
| | * Beiträge im [[Salzburgwiki]], u. a. umkopierte Teile von Beitrag [[Franziskanerorden]] | | * Beiträge im [[Salzburgwiki]], u. a. umkopierte Teile von Beitrag [[Franziskanerorden]] |
| − | * [[Franz Martin]]: „[[Salzburg, ein Führer durch seine Geschichte und Kunst#Die Ausgaben im Überblick|Salzburg, Geschichte und Kunst dieser Stadt]]“, [[Verlag "Das Bergland-Buch"]], 1952 | + | * [[Franz Martin]]: "[[Salzburg, ein Führer durch seine Geschichte und Kunst#Die Ausgaben im Überblick|Salzburg, Geschichte und Kunst dieser Stadt]]“, [[Verlag "Das Bergland-Buch"]], 1952 |
| | * [http://www.salzburg-rundgang.at/sehenswuerdigkeiten/kirchen_und_kloester/franziskanerkirche Franziskanerkirche] | | * [http://www.salzburg-rundgang.at/sehenswuerdigkeiten/kirchen_und_kloester/franziskanerkirche Franziskanerkirche] |
| − | * [[Hans Tietze]]: „Die kirchlichen Denkmale der Stadt Salzburg.“ [[1912]] → [https://diglib.tugraz.at/die-kirchlichen-denkmale-der-stadt-salzburg-1912-9 im Internet] | + | * [[Hans Tietze]]: "Die kirchlichen Denkmale der Stadt Salzburg.“ [[1912]] → [https://diglib.tugraz.at/die-kirchlichen-denkmale-der-stadt-salzburg-1912-9 im Internet] |
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| | == Einzelnachweise == | | == Einzelnachweise == |