| Zeile 36: |
Zeile 36: |
| | Seither fand dieses Sozialprojekt Seppengut viel Unterstützung und mit verschiedenen Veranstaltungen wurde auf das Projekt aufmerksam gemacht und Spenden gesammelt. Doch seit dem Tod von Matthias Hauser bangten die Lebenshilfe und die Bewohner des Hofes um ihr Projekt. Denn der Hof, auf dem seit nunmehr fünf Jahren im Rahmen der Lebenshilfe Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen eine Beschäftigung fanden und auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden, hatte den Besitzer gewechselt. Elf Männer und Frauen aus der Umgebung führten dort im Mai 2014 die Landwirtschaft, backten Brot, hielten Hühner, Hasen und Schafe und gingen so unter der Aufsicht und mit der Unterstützung von Betreuer Gustav Eppenschwandtner ihrer Arbeit nach. | | Seither fand dieses Sozialprojekt Seppengut viel Unterstützung und mit verschiedenen Veranstaltungen wurde auf das Projekt aufmerksam gemacht und Spenden gesammelt. Doch seit dem Tod von Matthias Hauser bangten die Lebenshilfe und die Bewohner des Hofes um ihr Projekt. Denn der Hof, auf dem seit nunmehr fünf Jahren im Rahmen der Lebenshilfe Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen eine Beschäftigung fanden und auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden, hatte den Besitzer gewechselt. Elf Männer und Frauen aus der Umgebung führten dort im Mai 2014 die Landwirtschaft, backten Brot, hielten Hühner, Hasen und Schafe und gingen so unter der Aufsicht und mit der Unterstützung von Betreuer Gustav Eppenschwandtner ihrer Arbeit nach. |
| | | | |
| − | Nach dem Tod des Besitzers Matthias Hauser hatte die Erbengemeinschaft das Gehöft mit rund 30 Hektar Grundfläche zum Verkauf angeboten. Die Lebenshilfe war am Kauf des Hofes sowie einer umliegenden Grundparzelle in der Größe von 3,7 Hektar interessiert. Doch der Zuschlag für die gesamten 30 Hektar erging an einen anderen Interessenten, [[Anton Greischberger senior|Toni Greischberger]], Landwirt, Gastronom sowie [[Tourismusverband Neumarkt am Wallersee|Tourismusverbandsobmann]] in Neumarkt am Wallersee. Er hat kein Problem damit, dass die Lebenshilfe weiter am Seppengut engagiert war. Garage und Stall würde er natürlich an die Lebenshilfe vermieten, sagte er. Und hier begann das Problem. Denn Greischberger wolle dafür 4.000 Euro pro Monat, wusste [[Bürgermeister der Stadt Neumarkt am Wallersee|Bürgermeister]] [[Adolf Rieger|Adi Rieger]] (ÖVP). Greischbergers Sohn, [[Anton Greischberger junior|Toni Greischberger jun.]], wollte das den [[Salzburger Nachrichten|SN]]<ref>{{Quelle SN|14. Mai 2014}}</ref> gegenüber weder bestätigen noch dementieren. „''Nur so viel. Wir suchen das Gespräch mit der Lebenshilfe und sind verhandlungsbereit.''“ Für die Lebenshilfe waren 4.000 Euro monatlich utopisch: „''So etwas können wir vor unseren Spendern nicht verantworten''“, so Eppenschwandtner und weiter "''Das ist für die Menschen auf dem Seppengut natürlich bitter''“. | + | Nach dem Tod des Besitzers Matthias Hauser hatte die Erbengemeinschaft das Gehöft mit rund 30 Hektar Grundfläche zum Verkauf angeboten. Die Lebenshilfe war am Kauf des Hofes sowie einer umliegenden Grundparzelle in der Größe von 3,7 Hektar interessiert. Doch der Zuschlag für die gesamten 30 Hektar erging an einen anderen Interessenten, [[Anton Greischberger senior|Toni Greischberger]], Landwirt, Gastronom sowie [[Tourismusverband Neumarkt am Wallersee|Tourismusverbandsobmann]] in Neumarkt am Wallersee. Er hat kein Problem damit, dass die Lebenshilfe weiter am Seppengut engagiert war. Garage und Stall würde er natürlich an die Lebenshilfe vermieten, sagte er. Und hier begann das Problem. Denn Greischberger wolle dafür 4.000 Euro pro Monat, wusste [[Bürgermeister der Stadt Neumarkt am Wallersee|Bürgermeister]] [[Adolf Rieger|Adi Rieger]] (ÖVP). Greischbergers Sohn, [[Anton Greischberger junior|Toni Greischberger jun.]], wollte das den [[Salzburger Nachrichten|SN]]<ref>{{Quelle SN|14. Mai 2014}}</ref> gegenüber weder bestätigen noch dementieren. "''Nur so viel. Wir suchen das Gespräch mit der Lebenshilfe und sind verhandlungsbereit.''“ Für die Lebenshilfe waren 4.000 Euro monatlich utopisch: "''So etwas können wir vor unseren Spendern nicht verantworten''“, so Eppenschwandtner und weiter "''Das ist für die Menschen auf dem Seppengut natürlich bitter''“. |
| | | | |
| − | Die Lebenshilfe hatte zwar einen gültigen Bestandsvertrag, der ihr zusichert, bis 2039 rund 120 Quadratmeter Fläche im ersten Stock des Bauernhauses zu nutzen, sowie einen Mitnutzungsvertrag für den angrenzenden Garten. Eine Nutzung von Stall und Garage war mit Matthias Hauser jedoch nur mündlich vereinbart. Eppenschwandtner: „''Wir fürchten nun, dass wir nur mehr den ersten Stock nutzen dürfen. Das macht für unsere Leute natürlich wenig Sinn.''“ Denn die schätzen die Arbeit auf dem Bauernhof sichtlich. | + | Die Lebenshilfe hatte zwar einen gültigen Bestandsvertrag, der ihr zusichert, bis 2039 rund 120 Quadratmeter Fläche im ersten Stock des Bauernhauses zu nutzen, sowie einen Mitnutzungsvertrag für den angrenzenden Garten. Eine Nutzung von Stall und Garage war mit Matthias Hauser jedoch nur mündlich vereinbart. Eppenschwandtner: "''Wir fürchten nun, dass wir nur mehr den ersten Stock nutzen dürfen. Das macht für unsere Leute natürlich wenig Sinn.''“ Denn die schätzen die Arbeit auf dem Bauernhof sichtlich. |
| | | | |
| | Nun suchte auch die Stadtgemeinde nach einer Lösung und Bürgermeister Rieger betonte, er sei sehr stolz darauf, ein solch erfolgreiches Projekt in seiner Gemeinde zu wissen. Man sei mit Greischberger im Gespräch sowie mit einem Landwirt im Ort, der sich vorstellen könnte, das Gut zu erwerben und den Hof sowie die Parzelle rundherum der Lebenshilfe zum Kauf anzubieten. | | Nun suchte auch die Stadtgemeinde nach einer Lösung und Bürgermeister Rieger betonte, er sei sehr stolz darauf, ein solch erfolgreiches Projekt in seiner Gemeinde zu wissen. Man sei mit Greischberger im Gespräch sowie mit einem Landwirt im Ort, der sich vorstellen könnte, das Gut zu erwerben und den Hof sowie die Parzelle rundherum der Lebenshilfe zum Kauf anzubieten. |
| | | | |
| − | Lebenshilfe-Präsident [[Michael Russ]] ergänzte: „''Als Verein, der sich für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung einsetzt, können und wollen wir das Anwesen nicht zu einem erhöhten Preis erwerben oder pachten.''“ Schließlich trage die Lebenshilfe die Verantwortung für seine Klienten und man werde alles daran setzen, ein derartig gutes Arbeitsangebot für sie weiter zu betreiben. | + | Lebenshilfe-Präsident [[Michael Russ]] ergänzte: "''Als Verein, der sich für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung einsetzt, können und wollen wir das Anwesen nicht zu einem erhöhten Preis erwerben oder pachten.''“ Schließlich trage die Lebenshilfe die Verantwortung für seine Klienten und man werde alles daran setzen, ein derartig gutes Arbeitsangebot für sie weiter zu betreiben. |
| | | | |
| | ==== Neues Kaufangebot liegt vor ==== | | ==== Neues Kaufangebot liegt vor ==== |
| − | Nach dem SN-Bericht über den Verkauf des Seppengutes hatte sich ein weiterer Kaufinteressent gemeldet, berichteten die SN in ihrer Ausgabe vom 16. Mai 2014: Unternehmer Kurt Schimmerl aus [[Straßwalchen]] wollte das 30 Hektar große Anwesen zum Schätzwert von 1,5 Mill. Euro kaufen und der Lebenshilfe die benötigten 3,7 Hektar 20 Prozent unter dem Schätzwert überlassen. Schimmerl: „''Ich finde das Projekt toll und möchte, dass es bestehen bleibt.''“ Er selbst hatte beim Notar sein Kaufinteresse bekundet, sei aber nie zur Angebotslegung geladen worden. Schimmerl wollte auf dem Areal einen eigenen Bauernhof errichten und später seltene Tierrassen halten<ref>{{Quelle SN|16. Mai 2014}}</ref>. | + | Nach dem SN-Bericht über den Verkauf des Seppengutes hatte sich ein weiterer Kaufinteressent gemeldet, berichteten die SN in ihrer Ausgabe vom 16. Mai 2014: Unternehmer Kurt Schimmerl aus [[Straßwalchen]] wollte das 30 Hektar große Anwesen zum Schätzwert von 1,5 Mill. Euro kaufen und der Lebenshilfe die benötigten 3,7 Hektar 20 Prozent unter dem Schätzwert überlassen. Schimmerl: "''Ich finde das Projekt toll und möchte, dass es bestehen bleibt.''“ Er selbst hatte beim Notar sein Kaufinteresse bekundet, sei aber nie zur Angebotslegung geladen worden. Schimmerl wollte auf dem Areal einen eigenen Bauernhof errichten und später seltene Tierrassen halten<ref>{{Quelle SN|16. Mai 2014}}</ref>. |
| | | | |
| | === Die Bewohner ziehen weiter ins Standlgut in Haslach === | | === Die Bewohner ziehen weiter ins Standlgut in Haslach === |