1. Mai Rennen: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Im Frühjahr [[1947]], am [[4. Mai]], lockte das erste [[Speedway Meeting|Sandbahnrennen]] der Nachkriegszeit in Salzburg 20.000 Zuschauer auf die Trabrennbahn in [[Salzburg]] - [[Aigen]] an. Es wurde vom gerade gegründeten SAMTC ([[Salzburger Automobil Motorrad und Touring Club]]) veranstaltet. Ermutigt durch diesen Erfolg organisierte der SAMTC am [[6. Juli]] [[1947]] das erste Autobahnrennen in [[Salzburg]]- [[Liefering]] auf einem Teil der [[Westautobahn]]. | + | Im Frühjahr [[1947]], am [[4. Mai]], lockte das erste [[Speedway Meeting|Sandbahnrennen]] der Nachkriegszeit in Salzburg 20.000 Zuschauer auf die Trabrennbahn in [[Salzburg]] - [[Aigen]] an. Es wurde vom gerade gegründeten SAMTC ([[Salzburger Automobil Motorrad und Touring Club]]) veranstaltet. Ermutigt durch diesen Erfolg organisierte der SAMTC am [[6. Juli]] [[1947]] das erste Autobahnrennen in [[Salzburg]]- [[Liefering]] auf einem Teil der [[Westautobahn]]. Zu diesem Ereignis kamen etwa 25.000 Zuschauer. |
| − | Der Sieg der Junior-Klasse A bis 250 cm³ wurde eine sichere Beute des Vöcklabruckers [[Helmut Krackowizer|Krackowizer]] auf Rudge in 44:32,8 min, gefolgt von den Salzburgern [[Fritz Walcher]] auf Imperial in 46:43,4 min und Richart Kwitt auf Puch in 46:43,4. Das Rennen führte über 15 Runden, was einer Distanz von 63 Kilometern entsprach (Rundenlänge: 4,2 km). | + | Den Auftakt machte die 125 cm³-Klasse mit nur drei Runden. Es folgten die Hubraumklassen 250, 350 und 550 cm³. Allein der Salzburger Rennstall Schmirl stellte vier Fahrer, alle auf Puch: [[Richart Kwitt]], [[Erwin Strubinsky]], [[Ernst Wechner]] und [[Alfred Thürriedl|Fredi Thürriedl]]. Weitere Salzburger bei diesem ersten Rennen waren der Salzburger BMW-Vertreter Otto Artmaier, Helmut Volzwinkler, der Fahrschulbesitzer [[Wilhelm Koch|Willi Koch]] und Bosch-Fallnhauser-Chef [[Richard Felkl]]. In der Beiwagenklasse fuhren der Fahrschulbesitzer [[Anton Magnus|Toni Magnus]] und [[Konrad Eckschlager]]. |
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| + | Der Sieg der Junior-Klasse A bis 250 cm³ wurde eine sichere Beute des Vöcklabruckers [[Helmut Krackowizer|Krackowizer]] auf Rudge in 44:32,8 min, gefolgt von den Salzburgern [[Fritz Walcher]] auf Imperial in 46:43,4 min und Richart Kwitt auf Puch in 46:43,4. Das Rennen führte über 15 Runden, was einer Distanz von 63 Kilometern entsprach (Rundenlänge: 4,2 km). Krackowizer lag dann auch im Senior-Rennen drei Runden in Führung, bevor er wegen eines Defekts aufgeben musste. | ||
Den persönlichen Aufzeichnungen von [[Helmut Krackowizer|Prof. Dr. Helmut Krackowizer]] kann man entnehmen ([[1947]]): „''... eine Gerade, etwa 1.400 m, 2 x 3 Spitzkurven, 4 Flachkurven schnell, 4 Flachkurven langsam... Reifendruck vorn 1,40 hinten 1,75...''“. Übrigens, die schnellste Runde auf dem damaligen Lieferinger Rundkurs bei jenem ersten Rennen fuhr der Salzburger [[F. J. Binder]] auf Velocette KTT MK VIII 350 mit 2:25,4, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 126 km/h entsprach. | Den persönlichen Aufzeichnungen von [[Helmut Krackowizer|Prof. Dr. Helmut Krackowizer]] kann man entnehmen ([[1947]]): „''... eine Gerade, etwa 1.400 m, 2 x 3 Spitzkurven, 4 Flachkurven schnell, 4 Flachkurven langsam... Reifendruck vorn 1,40 hinten 1,75...''“. Übrigens, die schnellste Runde auf dem damaligen Lieferinger Rundkurs bei jenem ersten Rennen fuhr der Salzburger [[F. J. Binder]] auf Velocette KTT MK VIII 350 mit 2:25,4, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 126 km/h entsprach. | ||
| − | Ab [[1950]] übernimmt dann der [[ARBÖ Salzburg]] die Organisation dieses Veranstaltung. [[1951]] findet dann das Rennen erstmals am [[1. Mai]] statt. Zwar wechselt noch manchmal das Datum um den 1. Mai, doch wird das Rennen dann als ''1. Mai Rennen'' bezeichnet. | + | Ab [[1950]] übernimmt dann der [[ARBÖ Salzburg]] die Organisation dieses Veranstaltung. [[1951]] findet dann das Rennen erstmals am [[1. Mai]] statt. Zwar wechselt noch manchmal das Datum um den 1. Mai, doch wird das Rennen dann als ''1. Mai Rennen'' bezeichnet. Das Rennen 1951 war nicht nur für Motorräder ausgeschrieben, sondern erstmals auch für Touren- und Sportwagen. |
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| + | ''Azzurri Siege in Liefering'' betitelten die [[Salzburger Nachrichten]] ihren Bericht über das Rennen [[1952]]. Der Weltklassefahrer Enrico Lorenzetti gewann auf Moto Guzzi "Gambalunghino" zwei Rennen in begeisterndem Still, Lodovico Facchinelli war Tagesschnellster mit einer Runde mit 106,487 km/h vor mehr als 20.000 Zuschauern. Helmut Krackowizer lag nach dem Start am 11. Platz und schob sich in ruhiger Fahrt bis auf Rang sechs vor. | ||
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| + | [[1953]] wird das 1. Mai Rennen abermals gemischt Motorräder und Automobile ausgetragen. In der 350 cm³ Klasse kommt es zu einem spannenden Kampf um Platz eins zwischen Kramer und Krackowizer (auf BSA 350 Goldstar). Nach einem missglückten Bremsmanöver von Kramer verliert er zunächst den Anschluss an Krackowizer, kommt wieder an ihn heran und setzt in der vorletzten Kurve vor dem Zieleinlauf alles auf eine Karte. Dieses nicht ganz rekonstruierbaren Ausbremsmanöver (Kramer schießt förmlich an Krackowizer vorbei, bremst extrem spät, Krackowizer streift Kramer und kommt zu Sturz) führt zu einem Protest von Krackowizer, dem die Salzburger Landessportkommission auch stattgibt: Krackowizer wird als Zweiter gewertet. | ||
Nach dem Tod des einzigen österreichischen Motorrad-Weltmeister, Rupert Hollaus, [[1954]] in Monza, Italien, wurde das Rennen [[1955]] in Gedächtnis an Hollaus als ''Rupert-Hollaus-Gedächtnis-Rennen'' bezeichnet. Schließlich führten die Bemühungen des Veranstalters dazu, dass am [[1. Mai]] [[1958]] der erste „[[Großer Preis von Österreich|Große Preis von Österreich]]“ als Lauf zur Motorradweltmeisterschaft in [[Salzburg]] - [[Liefering]] vor 50.000 Besuchern stattfand. Insgesamt acht Mal bis [[1966]] wird er auf diesem für das Publikum gut einsehbarem Autobahnstück durchgeführt. | Nach dem Tod des einzigen österreichischen Motorrad-Weltmeister, Rupert Hollaus, [[1954]] in Monza, Italien, wurde das Rennen [[1955]] in Gedächtnis an Hollaus als ''Rupert-Hollaus-Gedächtnis-Rennen'' bezeichnet. Schließlich führten die Bemühungen des Veranstalters dazu, dass am [[1. Mai]] [[1958]] der erste „[[Großer Preis von Österreich|Große Preis von Österreich]]“ als Lauf zur Motorradweltmeisterschaft in [[Salzburg]] - [[Liefering]] vor 50.000 Besuchern stattfand. Insgesamt acht Mal bis [[1966]] wird er auf diesem für das Publikum gut einsehbarem Autobahnstück durchgeführt. | ||
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| + | Beim ersten "Großen Preis von Österreich", 1958, fanden sich mehr als 50.000 Zuschauer auf dem Autobahnabschnitt bei Liefering ein, darunter auch der Franz Josef Strauß aus Bayern. | ||
Einige dieser Rennen waren von Dauerregen gekennzeichnet. So der Grand Prix [[1959]] und der darauf folgende [[1960]], der aber immer noch ein Stammpublikum von 20.000 Zuschauern anzog. Man fuhr Durchschnittsgeschwindigkeiten von 124,9 km/h. Geschwindigkeiten, die beim trocknen ''1. Mai Rennen'' [[1961]] mit 122,6 km/h auch nicht anders lagen. Ein anderes Bild bot sich [[1962]], als Schneetreiben und Temperaturen um null Grad herrschten. | Einige dieser Rennen waren von Dauerregen gekennzeichnet. So der Grand Prix [[1959]] und der darauf folgende [[1960]], der aber immer noch ein Stammpublikum von 20.000 Zuschauern anzog. Man fuhr Durchschnittsgeschwindigkeiten von 124,9 km/h. Geschwindigkeiten, die beim trocknen ''1. Mai Rennen'' [[1961]] mit 122,6 km/h auch nicht anders lagen. Ein anderes Bild bot sich [[1962]], als Schneetreiben und Temperaturen um null Grad herrschten. | ||
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| + | * [[Peter Frohnwieser]] | ||
| + | * [[Wilhelm Koch|Willi Koch]] | ||
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| + | * [[Helmut Krackowizer]] | ||
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* [[Manfred Stengl]] | * [[Manfred Stengl]] | ||
| − | * [[ | + | * [[Erwin Strubinsky]] |
* [[Rudolf Thalhammer|Rudi Thalhammer]] | * [[Rudolf Thalhammer|Rudi Thalhammer]] | ||
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| − | + | * [[Helmut Volzwinkler]] war der erfolgreichste Salzburger Motorradrennfahrer der Nachkriegszeit | |
| − | * [[ | + | * [[Fritz Walcher]] |
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* [[1960]]: BWM-Beiwagengespanne von Fath, Deubel, Butscher, Kölleund Rohspiepe | * [[1960]]: BWM-Beiwagengespanne von Fath, Deubel, Butscher, Kölleund Rohspiepe | ||
* [[1961]]: Ernst Degener, deutscher Weltmeister in der 125-cm³-Klasse | * [[1961]]: Ernst Degener, deutscher Weltmeister in der 125-cm³-Klasse | ||
* [[1962]]: Mike Hailwood, mehrfacher Weltmeister, u. a. auf Honda | * [[1962]]: Mike Hailwood, mehrfacher Weltmeister, u. a. auf Honda | ||
* [[1962]]: Luigi Taveri, mehrfacher Weltmeister, u. a. auf Honda | * [[1962]]: Luigi Taveri, mehrfacher Weltmeister, u. a. auf Honda | ||
| − | * [[1966]]: bei den Gespannen der regierende Weltmeister Deubel, aber auch Auerbacher, Scheidegger, Enders und Schauzu | + | * [[1966]]: bei den Gespannen der regierende Weltmeister Deubel, aber auch Auerbacher, Fritz Scheidegger, Klaus Enders und Schauzu |
* [[1969]]: ''Zwei alte Herren sorgen für neue Rekorde'' überschreiben die [[Salzburger Nachrichten]] ihren Rennbericht. Die Rede ist vom sechsfachen deutschen Meister Karl Hoppe und seinem Landsmann Helmut Faht | * [[1969]]: ''Zwei alte Herren sorgen für neue Rekorde'' überschreiben die [[Salzburger Nachrichten]] ihren Rennbericht. Die Rede ist vom sechsfachen deutschen Meister Karl Hoppe und seinem Landsmann Helmut Faht | ||
* [[1971]]: Barry Sheene, Weltmeister Dieter Braun, Angel Nieto | * [[1971]]: Barry Sheene, Weltmeister Dieter Braun, Angel Nieto | ||
| + | * ohne Jahreszuordnung noch erwähnenswert: Giacomo Agostini (Italien, MV-Agusta), Fausto Gresini, Phil Read, John Surtees, Kenny Roberts, Kevin Schwantz, Freddie Spencer, Eddie Lawson, Wayne Gardner, Rofl Biland, Carlos Lavado, Johnny Cecotto, Angel Nieto oder Patrick Pons; | ||
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... und viele andere unvergessliche Motorradrennfahrer eine längst vergangenen Rennepochen waren die großen Stars bei den legendären ''1. Mai Rennen'' in Salzburg. | ... und viele andere unvergessliche Motorradrennfahrer eine längst vergangenen Rennepochen waren die großen Stars bei den legendären ''1. Mai Rennen'' in Salzburg. | ||
Version vom 15. April 2007, 10:39 Uhr
Das unter dem Namen 1. Mai Rennen bekannt gewordene Motorradrennen auf Autobahnteilstücken in der Nähe der Stadt Salzburg hatte seinen Ursprung in Salzburg - Liefering.
Geschichte
Im Frühjahr 1947, am 4. Mai, lockte das erste Sandbahnrennen der Nachkriegszeit in Salzburg 20.000 Zuschauer auf die Trabrennbahn in Salzburg - Aigen an. Es wurde vom gerade gegründeten SAMTC (Salzburger Automobil Motorrad und Touring Club) veranstaltet. Ermutigt durch diesen Erfolg organisierte der SAMTC am 6. Juli 1947 das erste Autobahnrennen in Salzburg- Liefering auf einem Teil der Westautobahn. Zu diesem Ereignis kamen etwa 25.000 Zuschauer.
Den Auftakt machte die 125 cm³-Klasse mit nur drei Runden. Es folgten die Hubraumklassen 250, 350 und 550 cm³. Allein der Salzburger Rennstall Schmirl stellte vier Fahrer, alle auf Puch: Richart Kwitt, Erwin Strubinsky, Ernst Wechner und Fredi Thürriedl. Weitere Salzburger bei diesem ersten Rennen waren der Salzburger BMW-Vertreter Otto Artmaier, Helmut Volzwinkler, der Fahrschulbesitzer Willi Koch und Bosch-Fallnhauser-Chef Richard Felkl. In der Beiwagenklasse fuhren der Fahrschulbesitzer Toni Magnus und Konrad Eckschlager.
Der Sieg der Junior-Klasse A bis 250 cm³ wurde eine sichere Beute des Vöcklabruckers Krackowizer auf Rudge in 44:32,8 min, gefolgt von den Salzburgern Fritz Walcher auf Imperial in 46:43,4 min und Richart Kwitt auf Puch in 46:43,4. Das Rennen führte über 15 Runden, was einer Distanz von 63 Kilometern entsprach (Rundenlänge: 4,2 km). Krackowizer lag dann auch im Senior-Rennen drei Runden in Führung, bevor er wegen eines Defekts aufgeben musste.
Den persönlichen Aufzeichnungen von Prof. Dr. Helmut Krackowizer kann man entnehmen (1947): „... eine Gerade, etwa 1.400 m, 2 x 3 Spitzkurven, 4 Flachkurven schnell, 4 Flachkurven langsam... Reifendruck vorn 1,40 hinten 1,75...“. Übrigens, die schnellste Runde auf dem damaligen Lieferinger Rundkurs bei jenem ersten Rennen fuhr der Salzburger F. J. Binder auf Velocette KTT MK VIII 350 mit 2:25,4, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 126 km/h entsprach.
Ab 1950 übernimmt dann der ARBÖ Salzburg die Organisation dieses Veranstaltung. 1951 findet dann das Rennen erstmals am 1. Mai statt. Zwar wechselt noch manchmal das Datum um den 1. Mai, doch wird das Rennen dann als 1. Mai Rennen bezeichnet. Das Rennen 1951 war nicht nur für Motorräder ausgeschrieben, sondern erstmals auch für Touren- und Sportwagen.
Azzurri Siege in Liefering betitelten die Salzburger Nachrichten ihren Bericht über das Rennen 1952. Der Weltklassefahrer Enrico Lorenzetti gewann auf Moto Guzzi "Gambalunghino" zwei Rennen in begeisterndem Still, Lodovico Facchinelli war Tagesschnellster mit einer Runde mit 106,487 km/h vor mehr als 20.000 Zuschauern. Helmut Krackowizer lag nach dem Start am 11. Platz und schob sich in ruhiger Fahrt bis auf Rang sechs vor.
1953 wird das 1. Mai Rennen abermals gemischt Motorräder und Automobile ausgetragen. In der 350 cm³ Klasse kommt es zu einem spannenden Kampf um Platz eins zwischen Kramer und Krackowizer (auf BSA 350 Goldstar). Nach einem missglückten Bremsmanöver von Kramer verliert er zunächst den Anschluss an Krackowizer, kommt wieder an ihn heran und setzt in der vorletzten Kurve vor dem Zieleinlauf alles auf eine Karte. Dieses nicht ganz rekonstruierbaren Ausbremsmanöver (Kramer schießt förmlich an Krackowizer vorbei, bremst extrem spät, Krackowizer streift Kramer und kommt zu Sturz) führt zu einem Protest von Krackowizer, dem die Salzburger Landessportkommission auch stattgibt: Krackowizer wird als Zweiter gewertet.
Nach dem Tod des einzigen österreichischen Motorrad-Weltmeister, Rupert Hollaus, 1954 in Monza, Italien, wurde das Rennen 1955 in Gedächtnis an Hollaus als Rupert-Hollaus-Gedächtnis-Rennen bezeichnet. Schließlich führten die Bemühungen des Veranstalters dazu, dass am 1. Mai 1958 der erste „Große Preis von Österreich“ als Lauf zur Motorradweltmeisterschaft in Salzburg - Liefering vor 50.000 Besuchern stattfand. Insgesamt acht Mal bis 1966 wird er auf diesem für das Publikum gut einsehbarem Autobahnstück durchgeführt.
Beim ersten "Großen Preis von Österreich", 1958, fanden sich mehr als 50.000 Zuschauer auf dem Autobahnabschnitt bei Liefering ein, darunter auch der Franz Josef Strauß aus Bayern.
Einige dieser Rennen waren von Dauerregen gekennzeichnet. So der Grand Prix 1959 und der darauf folgende 1960, der aber immer noch ein Stammpublikum von 20.000 Zuschauern anzog. Man fuhr Durchschnittsgeschwindigkeiten von 124,9 km/h. Geschwindigkeiten, die beim trocknen 1. Mai Rennen 1961 mit 122,6 km/h auch nicht anders lagen. Ein anderes Bild bot sich 1962, als Schneetreiben und Temperaturen um null Grad herrschten.
Ab 1966 bis 1969 fand dieses Motorradrennen auf dem Autobahnteil bei Salzburg- Grödig statt. Damals endete die Autobahn beim heutigen Maximarkt in Anif - Niederalm. Sogar der damalige Bundespräsident Franz Jonas gab sich beim ersten Rennen auf diesem Autobahnstück 1967 die Ehre. Beim letzten Rennen 1969 stürzte der Salzburger Rudi Thalhammer schwer und musste daraufhin seine Rennfahrerkarriere beenden.
1970, am 26. April schließlich begann der Neustart vom 1. Mai Rennen auf dem Salzburgring. Und wieder bei scheußlichem Wetter. Es regnete und schneite. Die Durchschnittsgeschwindigkeiten betrugen trotzdem über 140 km/h.
Das Ende des 1. Mai Rennens kam in den 90er Jahren, als internationale Sicherheitsvorschriften und die Finanzierung dieses Rennens hier in Salzburg unmöglich wurden.
Salzburger bei diesen Rennen
- Richard Felkl
- F. J. Binder
- Konrad Eckschlager
- Peter Frohnwieser
- Willi Koch
- Edi Kranawetvogl
- Ferdinand Kranawetvogl
- Helmut Krackowizer
- Richart Kwitt
- Ernst Kussin
- Toni Magnus
- Manfred Magnus
- Manfred Stengl
- Erwin Strubinsky
- Rudi Thalhammer
- Fredi Thürriedl
- Helmut Volzwinkler war der erfolgreichste Salzburger Motorradrennfahrer der Nachkriegszeit
- Fritz Walcher
- Ernst Wechner
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internationale Stars
- 1958: Geoff Duke, sechsfacher Weltmeister
- 1958: Carlo Ubbiali, italienischer Weltmeister auf MV Agusta
- 1959: Gary Hocking, Rhodesien, heute Zimbabwe
- 1959: John Hartle auf MV Agusta
- 1960: Jim Redmann aus Zimbabwe (damals Rhodesien)
- 1960: BWM-Beiwagengespanne von Fath, Deubel, Butscher, Kölleund Rohspiepe
- 1961: Ernst Degener, deutscher Weltmeister in der 125-cm³-Klasse
- 1962: Mike Hailwood, mehrfacher Weltmeister, u. a. auf Honda
- 1962: Luigi Taveri, mehrfacher Weltmeister, u. a. auf Honda
- 1966: bei den Gespannen der regierende Weltmeister Deubel, aber auch Auerbacher, Fritz Scheidegger, Klaus Enders und Schauzu
- 1969: Zwei alte Herren sorgen für neue Rekorde überschreiben die Salzburger Nachrichten ihren Rennbericht. Die Rede ist vom sechsfachen deutschen Meister Karl Hoppe und seinem Landsmann Helmut Faht
- 1971: Barry Sheene, Weltmeister Dieter Braun, Angel Nieto
- ohne Jahreszuordnung noch erwähnenswert: Giacomo Agostini (Italien, MV-Agusta), Fausto Gresini, Phil Read, John Surtees, Kenny Roberts, Kevin Schwantz, Freddie Spencer, Eddie Lawson, Wayne Gardner, Rofl Biland, Carlos Lavado, Johnny Cecotto, Angel Nieto oder Patrick Pons;
... und viele andere unvergessliche Motorradrennfahrer eine längst vergangenen Rennepochen waren die großen Stars bei den legendären 1. Mai Rennen in Salzburg.
Quellen
- Österreichisches Motorrad-Literatur- und Bild-Archiv Dr. Helmut Krackowizer
- Motorradsport von Helmut Krackowizer und Peter Carrick, Verlag Welsermühl, 1972, ISBN 3-85339-11-6
- Salzburg online Stadtgeschichte
- ARBÖ Salzburg Geschichte