Salzburger See: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Textersetzung - „==== Einzelnachweis ====“ durch „== Einzelnachweis ==“)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Salzburger See.png|thumb|Die Ausbreitung des Salzburger Sees.]]Der '''Salzburger See''' war ein nacheiszeitlicher See, der sowohl das [[Salzburger Becken]] als auch das [[Salzachtal]] südlich bis zum [[Pass Lueg]] und ins untere  [[Lammertal]] füllte.
+
[[Datei:Salzburger See.png|thumb|Die Ausbreitung des Salzburger Sees.]]Der '''Salzburger See''' war ein nacheiszeitlicher See, der sowohl das [[Salzburger Becken]] als auch das [[Salzachtal]] südlich bis zum [[Pass Lueg]] und ins untere  [[Lammertal]] (älterer Salzachsee) füllte.
  
 
== Geografie ==  
 
== Geografie ==  
Der Salzburger See reichte vom Pass Lueg im Süden bis zu den Würm-hochglazialen Endmoränen bei [[Raitenhaslach]] im Norden aus. Damit füllte er die bereits eisfreien  übertieften Becken des [[Waging am See|Waging]]er-, [[Tittmoning]]er-, Ibmer- und [[Oichten]]-Zweiggletschers des [[Salzachgletscher]]s. Das oberste Seespiegelniveau
+
Der Salzburger See reichte bis zu den hochglazialen Würm-Endmoränen bei [[Raitenhaslach]] im Norden. Damit füllte er die bereits eisfreien  übertieften Becken des [[Waging am See|Waging]]er-, [[Tittmoning]]er-, Ibmer- und [[Oichten]]-Zweiggletschers des [[Salzachgletscher]]s.  
lag auf 460 bis 465 [[m ü. A.]]. Entwässert wurde der See durch Abflüsse im [[Oichtental]] bei Oichten (463 m ü. A.), im Oberen Weilharter Forst (462–465 m ü. A.), im Tal des Huckinger Sees im  (462 m ü. A.) und im Schwabenland (460–465 m ü. A.).
 
  
Als sich die [[Salzach]] bei Tittmoning - Raitenhaslach - [[Burghausen]] ein Bett durch den Felsen gefräst hatte,  sank das Seeniveau auf unter 460 m ü. A. und die Abflüsse fielen trocken.  
+
Der Salzburger See war kalt, trüb und von Gletscherwasser durchströmt und es gab daher kaum Leben im Wasser, nichjt einmal einfache Kieselalgen wurden hier gefunden. Er war aufgrund seiner Randlage am Salzachgletscher ein klassischer Eissee. Zusammen mit weiteren Seitenbächen wie die [[Fischach]], [[Oberalm (Gewässer)|Oberalm]], [[Tauglbach|Taugl]], dem [[Torrener Bach]], der [[Königsseeache]] sowie der [[Saalach]] und der Sur schütteten sie den heutigen etwa 200 m mächtigen schräggeschichteten Schotter- und Sanduntergrund des Salzburger Sees auf.
  
Der Salzburger See war kalt, trüb und von Gletscherwasser turbulent durchströmt und es gab kein Leben im Wasser. Er war aufgrund seiner Randlage am Salzachgletscher ein klassischer Eissee. Der Salzburger See reichte bis an die Mündung der Bäche aus dem [[Lammertal|Lammer]]- und [[Bluntautal]]. Zusammen mit weiteren Seitenbächen
+
==Der ältere Salzburger See==
wie die [[Fischach]], [[Oberalm (Gewässer)|Oberalm]], [[Tauglbach|Taugl]], dem [[Torrener Bach]], der [[Königsseeache]] sowie der [[Saalach]] und der Sur schütteten sie das ca. 200 m mächtige, schräggeschichtete ''Foreset''<ref>siehe [https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/foreset-ablagerungen/5132 www.spektrum.de]</ref> des Salzburger Sees auf.
+
Als die Würmeiszeit vor rund 10&nbsp;000 Jahren endete und die Eem-Warmzeit begann, füllte sich das Becken mit Wasser, sodass der Salzburger See entstand. Seine größte Länge von Süd nach Nord betrug rund 30 km, seine größte Breite 17 km. Sein Seespiegel lag wenigstens bei 525 [[m ü. A.]], sonst hätte sich im See der [[Georgenberg]] nicht bilden können. Somit war der Salzburger See zeitweise etwa 65 bis 100  m tief.
 +
Der ältere Salzachsee füllte auch die gesamte [[Reichenhall]]er Bucht, die Saaldorfer Bucht, die [[Laufen]]er Bucht und das [[Oichten]]tal aus, sowie im Süden den Beckenraum südlich von Hallein bis hin zum Tennengebirge aus.   
  
Später zerfällt der Salzburger Seen in den [[Wallersee|Waller]]- und [[Irrsee]], die nun zur Salzach bzw. zum [[Mondsee (See)|Mondsee]] entwässern. Vor etwa 14&nbsp;500 Jahren war dann der Salzburger See verlandet.
+
==Der jüngerer Salzburger See==
 +
Als sich die [[Salzach]] bei Tittmoning - Raitenhaslach - [[Burghausen]] ein tiefergelegenes Bett in den Untergrund gefräst hatte,  sank das Seeniveau auf unter 460 m ü. A. und einige Abflüsse fielen trocken.
 +
Das oberste Seespiegelniveau des jüngeren Salzachsees reichte bis auf etwa 460 bis 465 m. Entwässert wurde der See durch Abflüsse im [[Oichtental]] bei Oichten (463 m) sowie im Oberen Weilharter Forst (462–465 m) bzw. im Tal des Huckinger Sees (462 m).
 +
 
 +
==Die weitere Entwicklung==
 +
Später zerfiel der Salzburger Seen und bildete randlich einen See im Raum [[Wallersee|Waller]]- und [[Irrsee]], die nun zur Salzach bzw. zum [[Mondsee (See)|Mondsee]] entwässern. Vor etwa 14&nbsp;500 Jahren war dann der Salzburger See verlandet.
 +
 
 +
Der [[Salzachgletscher]] der letzten Eiszeit schürfte den Untergrund  zu einem breiten Trogtal aus. Es ist wahrscheinlich, dass dieser Gletscher bei [[Golling an der Salzach]] eine Dicke von 1&nbsp;400 Metern und in Salzburg von noch 600 Metern hatte.
 +
 
 +
Aus der Landschaft ragen heute mehrere Berge auf, die im üngeren Salzburger See noch Inseln waren und vielleicht auch deshalb als Inselberge bezeichnet werden.
 +
* in der [[Stadt Salzburg]]: [[Kapuzinerberg]], [[Mönchsberg]], [[Festungsberg]], [[Rainberg]], [[Morzger Hügel]] und [[Hellbrunner Berg]]
 +
* im [[Tennengau]]: [[Georgenberg]] bei [[Kuchl]];
 +
 
 +
==Der Salzburger See gemäß P. Damasus Aigner (1928)==
  
 
Dr. P. [[Damasus Aigner]] (* 1864; † 1940) definierte die Grenzen des Salzburger Sees wie folgt:  
 
Dr. P. [[Damasus Aigner]] (* 1864; † 1940) definierte die Grenzen des Salzburger Sees wie folgt:  
Zeile 17: Zeile 30:
 
* im Norden: die Molassen und die Moränen bei [[Tittmoning]], [[Laufen]], [[Oberndorf bei Salzburg]] und der [[Haunsberg]]
 
* im Norden: die Molassen und die Moränen bei [[Tittmoning]], [[Laufen]], [[Oberndorf bei Salzburg]] und der [[Haunsberg]]
 
* im Osten: die [[Osterhorngruppe]] zwischen [[Gaisberg (Berg)|Gaisberg]] und [[Trattberg]]   
 
* im Osten: die [[Osterhorngruppe]] zwischen [[Gaisberg (Berg)|Gaisberg]] und [[Trattberg]]   
 
Der [[Salzachgletscher]] der letzten Eiszeit schürfte es zu einem breiten Trogtal aus. Man vermutet, dass dieser Gletscher bei [[Golling an der Salzach]] eine Dicke von 1&nbsp;400 Metern und in Salzburg von noch 600 Metern hatte. Als die Würmeiszeit vor rund 10&nbsp;000 Jahren endete und die Eem-Warmzeit begann, füllte sich das Becken mit Wasser, sodass der Salzburger See entstand. Seine größte Länge von Süd nach Nord betrug rund 30 km, seine größte Breite 17 km. Sein Seespiegel lag wenigstens bei 525 [[m ü. A.]], weil sonst hätte sich im See der [[Georgenberg]] nicht bilden können. Somit war der Salzburger See etwa 65 bis 100  m tief.
 
 
Aus der Landschaft ragen heute mehrere Berge auf, die vorher im Salzburger See noch Inseln waren und deshalb auch als Inselberge bezeichnet werden.
 
* in der [[Stadt Salzburg]]: [[Kapuzinerberg]], [[Mönchsberg]], [[Festungsberg]], [[Rainberg]], [[Morzger Hügel]] und [[Hellbrunner Berg]]
 
* im [[Tennengau]]: [[Georgenberg]] bei [[Kuchl]];
 
  
 
== Quellen  ==
 
== Quellen  ==

Version vom 4. Februar 2024, 10:26 Uhr

Die Ausbreitung des Salzburger Sees.

Der Salzburger See war ein nacheiszeitlicher See, der sowohl das Salzburger Becken als auch das Salzachtal südlich bis zum Pass Lueg und ins untere Lammertal (älterer Salzachsee) füllte.

Geografie

Der Salzburger See reichte bis zu den hochglazialen Würm-Endmoränen bei Raitenhaslach im Norden. Damit füllte er die bereits eisfreien übertieften Becken des Waginger-, Tittmoninger-, Ibmer- und Oichten-Zweiggletschers des Salzachgletschers.

Der Salzburger See war kalt, trüb und von Gletscherwasser durchströmt und es gab daher kaum Leben im Wasser, nichjt einmal einfache Kieselalgen wurden hier gefunden. Er war aufgrund seiner Randlage am Salzachgletscher ein klassischer Eissee. Zusammen mit weiteren Seitenbächen wie die Fischach, Oberalm, Taugl, dem Torrener Bach, der Königsseeache sowie der Saalach und der Sur schütteten sie den heutigen etwa 200 m mächtigen schräggeschichteten Schotter- und Sanduntergrund des Salzburger Sees auf.

Der ältere Salzburger See

Als die Würmeiszeit vor rund 10 000 Jahren endete und die Eem-Warmzeit begann, füllte sich das Becken mit Wasser, sodass der Salzburger See entstand. Seine größte Länge von Süd nach Nord betrug rund 30 km, seine größte Breite 17 km. Sein Seespiegel lag wenigstens bei 525 m ü. A., sonst hätte sich im See der Georgenberg nicht bilden können. Somit war der Salzburger See zeitweise etwa 65 bis 100 m tief. Der ältere Salzachsee füllte auch die gesamte Reichenhaller Bucht, die Saaldorfer Bucht, die Laufener Bucht und das Oichtental aus, sowie im Süden den Beckenraum südlich von Hallein bis hin zum Tennengebirge aus.

Der jüngerer Salzburger See

Als sich die Salzach bei Tittmoning - Raitenhaslach - Burghausen ein tiefergelegenes Bett in den Untergrund gefräst hatte, sank das Seeniveau auf unter 460 m ü. A. und einige Abflüsse fielen trocken. Das oberste Seespiegelniveau des jüngeren Salzachsees reichte bis auf etwa 460 bis 465 m. Entwässert wurde der See durch Abflüsse im Oichtental bei Oichten (463 m) sowie im Oberen Weilharter Forst (462–465 m) bzw. im Tal des Huckinger Sees (462 m).

Die weitere Entwicklung

Später zerfiel der Salzburger Seen und bildete randlich einen See im Raum Waller- und Irrsee, die nun zur Salzach bzw. zum Mondsee entwässern. Vor etwa 14 500 Jahren war dann der Salzburger See verlandet.

Der Salzachgletscher der letzten Eiszeit schürfte den Untergrund zu einem breiten Trogtal aus. Es ist wahrscheinlich, dass dieser Gletscher bei Golling an der Salzach eine Dicke von 1 400 Metern und in Salzburg von noch 600 Metern hatte.

Aus der Landschaft ragen heute mehrere Berge auf, die im üngeren Salzburger See noch Inseln waren und vielleicht auch deshalb als Inselberge bezeichnet werden.

Der Salzburger See gemäß P. Damasus Aigner (1928)

Dr. P. Damasus Aigner (* 1864; † 1940) definierte die Grenzen des Salzburger Sees wie folgt:

Quellen

Einzelnachweis