Dom zu den Hll. Rupert und Virgil: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Doch schon [[845]] brannte dieser nach Blitzschlag unter Erzbischof [[Liupram]] ab. | + | Doch schon [[845]] brannte dieser Bau nach Blitzschlag unter Erzbischof [[Liupram]] ab. |
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| − | Unter Erzbischof [[Hartwig]] entstand wieder ein neuer Dom, auch ''Salzburger Münster'' genannt, jedoch [[1167]] abermals zerstört wurde, diesmal von den [[Grafen von Plain]]<ref>siehe [[Konrad II. von Babenberg]]</ref>. Man vermutet, dass der romanische Löwe im Toreingang zum [[Langenhof]] in der [[Sigmund-Haffner-Gasse]] noch von diesem Dom stammt. Der Neubau unter Hartwig betraf vor allem das Westwerk und den Priesterchor. | + | Unter Erzbischof [[Hartwig]] entstand wieder ein neuer Dom, auch ''Salzburger Münster'' genannt, der jedoch [[1167]] abermals zerstört wurde, diesmal von den [[Grafen von Plain]]<ref>siehe [[Konrad II. von Babenberg]]</ref>. Man vermutet, dass der romanische Löwe im Toreingang zum [[Langenhof]] in der [[Sigmund-Haffner-Gasse]] noch von diesem Dom stammt. Der Neubau unter Hartwig betraf vor allem das Westwerk und den Priesterchor. |
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| − | Darauf wurde | + | Darauf wurde unter [[Erzbischof]] [[Konrad III. von Wittelsbach]] [[1177]] der noch stattlichere Konradinische Dom errichtet, die damals mit 5.200 qm größte Basilika nördlich der Alpen: 122 m Gesamtlänge, 48 m Langhausbreite und 57,5 m Querhauslänge; |
=====Neubaupläne von Erzbischof Wolf Dietrich===== | =====Neubaupläne von Erzbischof Wolf Dietrich===== | ||
| − | Als der Dom bei einem Brand [[1598]] schwer beschädigt wurde, ließ Erzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] ihn abreißen um einen noch größeren zu bauen. Dazu ließ er auch Teile der mittelalterlichen Stadt sowie den Domfriedhof (heute [[Residenzplatz]]) abreißen, die heute als Plätze rund um den Dom geblieben sind. Besonders der rücksichtslose Abriß des [[Domfriedhof]]s (der ja damals auch der Stadtfriedhof war) schmerzt noch heute, da alle Grabmäler von vorher (von Erzbischöfen und | + | Als der Dom bei einem Brand [[1598]] schwer beschädigt wurde, ließ Erzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] ihn abreißen, um einen noch größeren zu bauen. Dazu ließ er auch Teile der mittelalterlichen Stadt sowie den Domfriedhof (heute [[Residenzplatz]]) abreißen, die heute als Plätze rund um den Dom geblieben sind. Besonders der rücksichtslose Abriß des [[Domfriedhof]]s (der ja damals auch der Stadtfriedhof war) schmerzt noch heute, da alle Grabmäler von vorher (von Erzbischöfen, [[Domherr]]en und namhaften Salzburger Bürgern) zerstört wurden und somit der Nachwelt nicht mehr erhalten blieben. Dombaumeister [[Vincenzo Scamozzi]], den Wolf Dietrich [[1604]] engagierte, fertigte die ersten Baupläne an, die er dem Erzbischof bis [[1606]]/[[1607|07]] lieferte. Doch durch die Gefangen- und Absetzung Wolf Dietrich [[1611]] wurde der Bau vorerst gestoppt. |
=====Der heutige Salzburger Dom===== | =====Der heutige Salzburger Dom===== | ||
Sein Nachfolger [[Markus Sittikus von Hohenems|Markus Sittikus]] entfernte aber die fertig gestellten ersten Fundamente und begann mit einem kleineren Dombauwerk. Dieser Dombau, der nun von Dombaumeister [[Santino Solari]] geplant wurde, konnte am [[25. September]] [[1628]] unter [[Paris Graf von Lodron|Paris Lodron]] eingeweiht werden. | Sein Nachfolger [[Markus Sittikus von Hohenems|Markus Sittikus]] entfernte aber die fertig gestellten ersten Fundamente und begann mit einem kleineren Dombauwerk. Dieser Dombau, der nun von Dombaumeister [[Santino Solari]] geplant wurde, konnte am [[25. September]] [[1628]] unter [[Paris Graf von Lodron|Paris Lodron]] eingeweiht werden. | ||
| − | Die geschlossene Marmorfassade | + | Die geschlossene Marmorfassade der Stirnseite mit ihren beiderseitigen achteckigen Kirchtürmen und den vier Marmorfiguren bei den Eingängen blickt zum allseits umschlossenen [[Domplatz]]. |
| − | Bereits am [[15. Juli]] [[1945]] begannen die Instandsetzungsarbeiten am Dom, der durch Bombentreffer im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] schwer beschädigt wurde. Am [[26. Mai]] [[1949]] nahmen dann 35.000 Menschen am Salzburger Domfest teil, bei dem nach einem großen Festzug Fürsterzbischof [[Andreas Rohracher]] das 100 Kilogramm schwere vergoldete Kuppelkreuz auf die wieder hergestellte Domkuppel aufgezogen wird. Nach nahezu 15jähriger Wiederaufbauzeit fand | + | Bereits am [[15. Juli]] [[1945]] begannen die Instandsetzungsarbeiten am Dom, der durch Bombentreffer im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] schwer beschädigt wurde. Am [[26. Mai]] [[1949]] nahmen dann 35.000 Menschen am Salzburger Domfest teil, bei dem nach einem großen Festzug Fürsterzbischof [[Andreas Rohracher]]s das 100 Kilogramm schwere vergoldete Kuppelkreuz auf die wieder hergestellte Domkuppel aufgezogen wird. Nach nahezu 15jähriger Wiederaufbauzeit fand am [[1. Mai]] [[1959]] der erste Gottesdienst, abgehalten von Erzbischof Rohracher, statt. |
=====Renovierungsarbeiten===== | =====Renovierungsarbeiten===== | ||
Von [[1995]] bis [[1998]] wurde der Dom außen komplett renoviert. Leider sind dabei einige Arbeiten offensichtlich nicht fachgerecht durchgeführt worden und es kam unmittelbar nach Beendigung der Arbeiten zu Folgeschäden. Dies führte zu jahrelange Streitigkeiten mit den ausführenden Baufirmen. | Von [[1995]] bis [[1998]] wurde der Dom außen komplett renoviert. Leider sind dabei einige Arbeiten offensichtlich nicht fachgerecht durchgeführt worden und es kam unmittelbar nach Beendigung der Arbeiten zu Folgeschäden. Dies führte zu jahrelange Streitigkeiten mit den ausführenden Baufirmen. | ||
| − | Schließlich kam es aufgrund von Sturmschäden [[2007]] zu einer neuerlichen, größeren Renovierung. Neben der Behebung der Schäden von der Renovierung in den [[1990er]] Jahren kam es zur Erneuerung | + | Schließlich kam es aufgrund von Sturmschäden [[2007]] zu einer neuerlichen, größeren Renovierung. Neben der Behebung der Schäden von der Renovierung in den [[1990er]] Jahren kam es zur Erneuerung des Daches, das zuletzt [[1920]] erneuert worden war. |
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| − | Der erste Dom von Bischof [[Virgil]] stand kaum 70, als [[845]] ein Blitz einschlug und der Dom bis auf die Grundmauern abbrannte. Das war der erste von bis heute 10 Bränden, wovon sich der letzte nach einem Bombentreffer | + | Der erste Dom von Bischof [[Virgil]] stand kaum 70 Jahre, als [[845]] ein Blitz einschlug und der Dom bis auf die Grundmauern abbrannte. Das war der erste von bis heute 10 Bränden, wovon sich der letzte nach einem amerikanischen Bombentreffer am [[16. Oktober]] [[1944]] ereignete. |
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| − | An der Außenseite des zweiten | + | An der Außenseite des zweiten Geschoßes sind Figuren der vier Evangelisten zu sehen. Die Eingangsportale zum Dom werden von vier Kolossalfiguren geschmückt: Die beiden äußeren Figuren stellen die Kirchenpatrone Rupertus mit der Salzkufe und Virgil mit dem Dom dar. Diese Arbeiten werden [[Bartlmä van Opstal]] (um 1660) zugeschrieben, hingegen die beiden inneren Statuen, Petrus und Paulus, dem Salzburger Bildhauer [[Bernhard Michael Mandl]] ([[1697]]). |
Die beiden Wappen über dem linken und rechten Portal weisen auf die Erzbischöfe [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] und [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]] hin. | Die beiden Wappen über dem linken und rechten Portal weisen auf die Erzbischöfe [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] und [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]] hin. | ||
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Der einzig erhaltene Teil vom virgilianischen Dom findet sich in der ersten Kapelle links vom Eingang und ist das bronzene Taufbecken, das auf vier liegenden Löwen ruht. Der Deckel stammt jedoch von [[1959]]. | Der einzig erhaltene Teil vom virgilianischen Dom findet sich in der ersten Kapelle links vom Eingang und ist das bronzene Taufbecken, das auf vier liegenden Löwen ruht. Der Deckel stammt jedoch von [[1959]]. | ||
| − | Die Deckengemälde im Querschiff | + | Die Deckengemälde im Querschiff wurden von [[Arsenio Mascagni]], einem Servitenmönch aus Florenz (Toskana, Italien), und von [[Antonio Solari]], einem Sohn des Dombaumeisters Santino Solari, um 1630 gemalt. |
| − | Im Chorrund befinden sich Denkmäler für verstorbene Erzbischöfe in zweierlei Arten: einmal noch fast altarartig (von 1622 bis 1727 verwendet) und einmal in noch | + | Im Chorrund befinden sich Denkmäler für verstorbene Erzbischöfe in zweierlei Arten: einmal noch fast altarartig (von 1622 bis 1727 verwendet) und einmal in noch prächtigerer Art ausgeführte Wandgrabmäler. Es sind die Denkmäler für die Erzbischöfe Markus Sittikus von Hohenems, Guidobald Graf von Thun und Hohenstein, [[Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg]], Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein, [[Franz Anton Fürst Harrach]], [[Leopold Anton Freiherr von Firmian|Leopold Anton Freiherrn von Firmian]], [[Jakob Ernst Graf Liechtenstein]], [[Andreas I. Jakob Graf Dietrichstein]] und [[Sigismund III. Christian Graf Schrattenbach]]. |
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Das Glockengeläut besteht aus sieben Glocken. | Das Glockengeläut besteht aus sieben Glocken. | ||
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| − | Am Rupertusfest [[1961]] wurden | + | Am Rupertusfest [[1961]] wurden fünf neue Glocken geweiht: |
* Die ''Salvatorglocke'': Gewicht: 14.256 kg, Ton Es; gestiftet von der gesamten [[Erzdiözese Salzburg]] | * Die ''Salvatorglocke'': Gewicht: 14.256 kg, Ton Es; gestiftet von der gesamten [[Erzdiözese Salzburg]] | ||
* Die ''Rupertusglocke'': Gewicht: 8.273 kg, Ton Ges; gestiftet von der [[Salzburger Sparkasse]] | * Die ''Rupertusglocke'': Gewicht: 8.273 kg, Ton Ges; gestiftet von der [[Salzburger Sparkasse]] | ||
| − | * Die ''Josephiglocke'': Gewicht: 2.518 kg, Ton Des; gestiftet von der [[Wirtschaftskammer Salzburg]] | + | * Die ''Josephiglocke'': Gewicht: 2.518 kg, Ton Des; gestiftet von der [[Wirtschaftskammer Salzburg|Salzburger Handelskammer]] |
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* Die ''Barbaraglocke'': Gewicht: 715, Ton As; gestiftet von der Dompfarre | * Die ''Barbaraglocke'': Gewicht: 715, Ton As; gestiftet von der Dompfarre | ||
Diese Glocken wurden von der Salzburger [[Glockengießerei Oberascher]] hergestellt. | Diese Glocken wurden von der Salzburger [[Glockengießerei Oberascher]] hergestellt. | ||
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Bild:Dom_4.jpg | Bild:Dom_4.jpg | ||
Version vom 8. April 2010, 21:19 Uhr
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s-wuuSeKdGA - das ist der Video-Link
09:30 min Video - hier sollte die Länge des Videos eingetragen werden
Der Salzburger Dom ist das zentrale kirchliche Gebäude der Stadt Salzburg.
Er ist dem Hl.Rupert und dem Hl. Virgil geweiht.
Lage
Er befindet sich in der Altstadt von Salzburg, unterhalb der Festung Hohensalzburg. Er ist im Norden vom Residenzplatz, im Süden vom Kapitelplatz, im Osten von der Neuen Residenz mit Glockenspiel und im Westen vom Domplatz umgeben.
Durch die Dombögen ist er im Norden mit der alten Residenz und im Süden mit dem Erzstift St. Peter verbunden. Sie wurden erst nach der Fertigstellung des Domes von Erzbischof Guidobald Graf von Thun und Hohenstein 1658 bis 1663 unter Architekt Giovanni Antonio Daria errichtet.
Geschichte
Peterskirche
Rupert von Worms ließ Anfang des 8. Jahrhunderts die erste Kirche an jener Stelle errichten, an der sich der heutige Dom befindet. Es war die dem Hl. Petrus geweihte Peterskirche, die schon damals beachtliche Ausmaße hatte.
Virgilianische Dom
Der älteste Vorgängerbau des heutigen Domes wurde von 767 bis 774 unter Bischof Virgil errichtet und gehörte mit seinen drei Kirchenschiffen zu den drei größten Kirchenbauten des 8. Jahrhunderts: 66 Meter lang und 33 Meter breit, was einer Fläche von 2.178 m² entspricht. Er war die erste Basilika im ostfränkischen Reich. 1139 wurde er mit zwei hohen Kirchtürmen versehen. Anlässlich der Einweihung am 24. September (dem wahrscheinlich richtigen Datum, andere Quellen berichten vom 25. September) 774 ließ Virgil die Gebeine von Rupertus aus der Stiftskirche von St. Peter in den neuen Dom überführen. Allerdings war dieser erste Dom dem Hl. Petrus geweiht, Rupert war nur Nebenpatron.[1]
Doch schon 845 brannte dieser Bau nach Blitzschlag unter Erzbischof Liupram ab.
Hartwig-Dom
Unter Erzbischof Hartwig entstand wieder ein neuer Dom, auch Salzburger Münster genannt, der jedoch 1167 abermals zerstört wurde, diesmal von den Grafen von Plain[2]. Man vermutet, dass der romanische Löwe im Toreingang zum Langenhof in der Sigmund-Haffner-Gasse noch von diesem Dom stammt. Der Neubau unter Hartwig betraf vor allem das Westwerk und den Priesterchor.
Konradinischer Dom
- Hauptartikel: Konradinischer Dom
Darauf wurde unter Erzbischof Konrad III. von Wittelsbach 1177 der noch stattlichere Konradinische Dom errichtet, die damals mit 5.200 qm größte Basilika nördlich der Alpen: 122 m Gesamtlänge, 48 m Langhausbreite und 57,5 m Querhauslänge;
Neubaupläne von Erzbischof Wolf Dietrich
Als der Dom bei einem Brand 1598 schwer beschädigt wurde, ließ Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau ihn abreißen, um einen noch größeren zu bauen. Dazu ließ er auch Teile der mittelalterlichen Stadt sowie den Domfriedhof (heute Residenzplatz) abreißen, die heute als Plätze rund um den Dom geblieben sind. Besonders der rücksichtslose Abriß des Domfriedhofs (der ja damals auch der Stadtfriedhof war) schmerzt noch heute, da alle Grabmäler von vorher (von Erzbischöfen, Domherren und namhaften Salzburger Bürgern) zerstört wurden und somit der Nachwelt nicht mehr erhalten blieben. Dombaumeister Vincenzo Scamozzi, den Wolf Dietrich 1604 engagierte, fertigte die ersten Baupläne an, die er dem Erzbischof bis 1606/07 lieferte. Doch durch die Gefangen- und Absetzung Wolf Dietrich 1611 wurde der Bau vorerst gestoppt.
Der heutige Salzburger Dom
Sein Nachfolger Markus Sittikus entfernte aber die fertig gestellten ersten Fundamente und begann mit einem kleineren Dombauwerk. Dieser Dombau, der nun von Dombaumeister Santino Solari geplant wurde, konnte am 25. September 1628 unter Paris Lodron eingeweiht werden.
Die geschlossene Marmorfassade der Stirnseite mit ihren beiderseitigen achteckigen Kirchtürmen und den vier Marmorfiguren bei den Eingängen blickt zum allseits umschlossenen Domplatz.
Bereits am 15. Juli 1945 begannen die Instandsetzungsarbeiten am Dom, der durch Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde. Am 26. Mai 1949 nahmen dann 35.000 Menschen am Salzburger Domfest teil, bei dem nach einem großen Festzug Fürsterzbischof Andreas Rohrachers das 100 Kilogramm schwere vergoldete Kuppelkreuz auf die wieder hergestellte Domkuppel aufgezogen wird. Nach nahezu 15jähriger Wiederaufbauzeit fand am 1. Mai 1959 der erste Gottesdienst, abgehalten von Erzbischof Rohracher, statt.
Renovierungsarbeiten
Von 1995 bis 1998 wurde der Dom außen komplett renoviert. Leider sind dabei einige Arbeiten offensichtlich nicht fachgerecht durchgeführt worden und es kam unmittelbar nach Beendigung der Arbeiten zu Folgeschäden. Dies führte zu jahrelange Streitigkeiten mit den ausführenden Baufirmen.
Schließlich kam es aufgrund von Sturmschäden 2007 zu einer neuerlichen, größeren Renovierung. Neben der Behebung der Schäden von der Renovierung in den 1990er Jahren kam es zur Erneuerung des Daches, das zuletzt 1920 erneuert worden war.
Allein das Dach hat, ohne Kuppel und Türme, eine Fläche von 4.359 m³. Von den "Altschäden" seien erwähnt: es mussten 12,8 Kilometer (!) Fugen geöffnet und wieder geschlossen werden, es kam zur Reinigung und Entfernung der Imprägnierung, die Balustraden und Balkone mussten abgenommen und neu montiert werden und es kam zur Abdeckung aller Gesimse mit mehr als 13 Tonnen Bleidach; daneben fielen zahlreiche Steinergänzungen an und es wurde eine Taubenabwehr angebracht[3].
Die 10 Brände im Dom
- Hauptartikel: Brände Salzburger Dom
Der erste Dom von Bischof Virgil stand kaum 70 Jahre, als 845 ein Blitz einschlug und der Dom bis auf die Grundmauern abbrannte. Das war der erste von bis heute 10 Bränden, wovon sich der letzte nach einem amerikanischen Bombentreffer am 16. Oktober 1944 ereignete.
Ausstattung
Die Fassade
Die Fassade besteht aus weißrosa Untersberger Marmor, während der restliche Bau aus Nagelfluh (Konglomerat) besteht. Sie besteht aus zwei Geschoßen mit zwei flankierenden Türmen. Die Fensterrahmen sind mit Löwen- und Steinbockköpfen verziert, den Wappentieren des Erzstifts und des Erbauers, Markus Sittikus. Die beiden großen Wappen über dem zweiten Geschoß zwischen den beiden Türmen sind die Wappen von Hohenems und Lodron, über denen eine große Salvatorfigur steht, flankiert von Statuen von Moses und Elias.
An der Außenseite des zweiten Geschoßes sind Figuren der vier Evangelisten zu sehen. Die Eingangsportale zum Dom werden von vier Kolossalfiguren geschmückt: Die beiden äußeren Figuren stellen die Kirchenpatrone Rupertus mit der Salzkufe und Virgil mit dem Dom dar. Diese Arbeiten werden Bartlmä van Opstal (um 1660) zugeschrieben, hingegen die beiden inneren Statuen, Petrus und Paulus, dem Salzburger Bildhauer Bernhard Michael Mandl (1697).
Die beiden Wappen über dem linken und rechten Portal weisen auf die Erzbischöfe Guidobald Graf von Thun und Hohenstein und Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein hin.
Das Innere
Nachdem man eine Vorhalle durchquert hat, steht man im Mittelschiff, einer hohen tonnengewölbten Halle. Im vorderen Teil des Dom wölbt sich die achtseitige Vierungskuppel. Die Decken sind mit Stukkaturen bedeckt, die von Andrea Orsolini und Giuseppe Bassarino 1631 bis 1635 und mit anderen Bildhauern aus Italien gefertigt wurden.
Der einzig erhaltene Teil vom virgilianischen Dom findet sich in der ersten Kapelle links vom Eingang und ist das bronzene Taufbecken, das auf vier liegenden Löwen ruht. Der Deckel stammt jedoch von 1959.
Die Deckengemälde im Querschiff wurden von Arsenio Mascagni, einem Servitenmönch aus Florenz (Toskana, Italien), und von Antonio Solari, einem Sohn des Dombaumeisters Santino Solari, um 1630 gemalt.
Im Chorrund befinden sich Denkmäler für verstorbene Erzbischöfe in zweierlei Arten: einmal noch fast altarartig (von 1622 bis 1727 verwendet) und einmal in noch prächtigerer Art ausgeführte Wandgrabmäler. Es sind die Denkmäler für die Erzbischöfe Markus Sittikus von Hohenems, Guidobald Graf von Thun und Hohenstein, Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg, Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein, Franz Anton Fürst Harrach, Leopold Anton Freiherrn von Firmian, Jakob Ernst Graf Liechtenstein, Andreas I. Jakob Graf Dietrichstein und Sigismund III. Christian Graf Schrattenbach.
Chorgestühl und Kanzel sind von 1859.
Domglocken
Das Glockengeläut besteht aus sieben Glocken.
1942, im Zweiten Weltkrieg, mussten bis auf zwei Glocken alle abgeliefert werden. Es blieben die Marienglocke (Frauenglocke): Gewicht 4.008 kg, Ton B; und die Virgiliusglocke: Gewicht 1.648 kg, Ton Es; beide Glocken wurden 1628 von Erzbischof Paris Graf Lodron geweiht und von [Wolfgang Neidhart|Wolfgang]] und Johann Neidhart gegossen.
Am Rupertusfest 1961 wurden fünf neue Glocken geweiht:
- Die Salvatorglocke: Gewicht: 14.256 kg, Ton Es; gestiftet von der gesamten Erzdiözese Salzburg
- Die Rupertusglocke: Gewicht: 8.273 kg, Ton Ges; gestiftet von der Salzburger Sparkasse
- Die Josephiglocke: Gewicht: 2.518 kg, Ton Des; gestiftet von der Salzburger Handelskammer
- Die Leonhardiglocke: Gewicht: 1.025 kg, Ton Ges; gestiftet von der Salzburger Landwirtschaftskammer
- Die Barbaraglocke: Gewicht: 715, Ton As; gestiftet von der Dompfarre
Diese Glocken wurden von der Salzburger Glockengießerei Oberascher hergestellt. Die Schlagglocken sind die Rupertusglocke für den Stundenschlag, die Josephiglocke für den Viertelstundenschlag und die Salvatorglocke, die
- nur an hohen Festtagen und beim Einzug des Erzbischofs in den Dom geläutet wird;
- an Sonn- und Feiertagen die Gläubigen zum Gebet ruft.
Daten
- Länge: 101 m
- Querschiff: 68 m
- Türme: 81 m hoch
- Kuppel: 71 m hoch
- Hauptschiff: 32 m hoch
- 11 Altäre
- Platz für 10.000 Menschen
Salzburger Domkapitel
- Hauptartikel: Salzburger Domkapitel
Das Salzburger Domkapitel wählt seit 1312 den Salzburger Erzbischof.
Domplatz
- Hauptartikel: Salzburger Domplatz
Der allseitig geschlossene Salzburger Domplatz vor der Domfassade ist seit 1920 alljährlich der Rahmen der Festspielaufführungen des "Jedermann". Im Mittelpunkt befindet sich die Mariensäule.
Bilder
- Dom aussen.jpg
Der Dom vom Festungsberg aus aufgenommen
Fassade vom Domplatz aufgenommen
- Domkuppel 02.jpg
Der Tambour der Domkuppel sitzt nicht genau in der Mitte, sondern leicht nach links versetzt.
Video
Bitte den Wiedergabe-Knopf drücken, um ein kurzes Video über die Salvatorglocke anzusehen: <video>http://www.salzburg.com/sn/nwas/OnlineMappen_scom3/interaktiv/videos/salzburgwiki_salvatorglocke.wmv%7Cdownload</video>
Quellen
- Beitrag aus Altstadt von Salzburg
- Salzburger Nachrichten vom 2. Mai 1959, Seite 5
Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- Brettenthaler, Josef: Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
Weblinks
- Offizielle Website des Domes
- Infos und Fotos zum Salzburger Dom auf dem online Stadtführer cityful.com
- Infos und Fotos zum Haus der Natur auf dem online Stadtführer cityful.com
- Stich des Domes von Matthäus MERIAN, Salzburg von Norden(1644)
- Grundriss Virgildom Solaribau Vergleich
Fußnote
- ↑ Quelle Salzburger Nachrichten, 3. Oktober 2009
- ↑ siehe Konrad II. von Babenberg
- ↑ Quelle Salzburger Nachrichten, 30. Juni 2009