Oberer Bockhartsee: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 21. Februar 2010, 17:18 Uhr

Der Obere Bockhartsee ist ein Gebirgssee im Bockharttal im Pongau.

Oberer_Bockhartsee

Lage

Der obere Bockhartsee liegt auf 2070 m ü. A. im Gemeindegebiet von Badgastein.

Seine Fläche beträgt laut Fischerverein Gastein sechs Hektar und er ist sechs Meter tief. Im Gegensatz zum heutigen Unteren Bockhartsee handelt es sich um einen natürlichen Bergsee. Vom Kolmkarspitz aus gesehen liegt der obere See im Norden, von der 2226 m ü. A. Bockhartscharte aus gesehen im Osten und vom Silberpfennig aus betrachtet im Süden. Westlich des oberen Sees liegt auf 1872 m ü. A. der Untere Bockhartsee. Der obere See ist sowohl vom Westen (Bockhartscharte, Kolm-Saigurn) als auch vom Osten (Naßfeld, Sportgastein) durch einen bequemen Wanderweg gut erschlossen. Mit seiner imposanten Umgebung ist er einer der schönsten Bergseen in den Hohen Tauern. Früher waren die Berghänge um den See auch ein ergiebiges Mineralienfundgebiet. Der Bockhartsee empfiehlt sich für eine Wanderung, die auch als „Rundwanderung“ – Anfahrt von Böckstein nach Nassfeld/Sportgastein oder umgekehrt Anfahrt von Rauris nach Kolm-Saigurn – angelegt werden kann.

Umgebung

Jeder aufmerksame Wanderer bemerkt im Umfeld des Sees Spuren menschlicher Einwirkung. Wachstumsstörungen auf den Almböden, Halden, Schlacken, Mauerreste und weithin sichtbar auch die Trasse eines Altweges. Auch archäologische Grabungsspuren fallen dort und da auf. Die Spuren weisen unverkennbar auf Bergbau hin. Da der See auf Gasteiner Boden und an der Rauriser Grenze liegt, liegt der Abbau auf Gold auch für interessierte Laien auf der Hand.

Geschichte

Glücklicherweise ist das Gebiet um den Oberen Bockhartsee nicht nur als mittelalterliches und neuzeitliches Goldbergbaurevier bekannt, sondern wurde auch als Teil eines Länder übergreifenden Forschungsprojektes viel genauer untersucht als vergleichbare Bergbaureviere. Das Forschungsteam ist interdisziplinär und hat schon bisher erstaunliche Ergebnisse erarbeitet. Es würde hier zu weit führen näher darauf einzugehen. Erwähnt werden muss aber, dass es sich bei dem erwähnten Altweg um eine römische Straßentrasse handelt und dass die Umgebung des Sees in mehreren Perioden - das heißt mit längeren Unterbrechungen - bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt war! Ob der Bergbau bereits in römischer Zeit (oder noch früher) betrieben worden ist, lässt sich aufgrund der Werkzeugähnlichkeit und der Überlagerung des Bergbaugebietes durch den mittelalterlichen und neuzeitlichen Goldbergbau nicht mit Sicherheit sagen. Die Annahme, dass bereits Römer hier Bergbau betrieben haben könnten, beruht auf der eindeutig römischen Straßenanlage, die vom Naßfeld herauf führt und in der Umgebung des Sees endet. Deren Zweck ist außerhalb der Bergbaugeschichte schwer vorstellbar.

Quellen

  • Österreichische Karte des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen, Rauris BMN 4705
  • Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 141 und Band 142
  • Internet, Homepage des Fischervereins Gastein