Theo Lingen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Theo Lingen''' (* [[10. Juni]] [[1903]] in Hannover, Deutschland; † [[10. November]] [[1978]] in Wien) war Schauspieler und Buchautor.
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'''Theo Lingen''' (* [[10. Juni]] [[1903]] in Hannover, Deutschland; [[10. November]] [[1978]] in Wien) war Schauspieler und Buchautor.
  
 
==Salzburgbezug==
 
==Salzburgbezug==
Theo Lingen, mit bürgerlichem Namen ''Franz Theodor Schmitz'', lebte von [[1939]] bis [[1960]] in [[Strobl am Wolfgangsee]]. Bekannt wurde er vor allem mit einer Aktion am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]], die ihn quasi aus Versehen zum Helden machte. Am [[5. Mai]] [[1945]] nahm er gemeinsam mit seinem Freund Georg Fürstenberg die Geschicke des Ortes selbst in die Hand: Die SS habe im Ort noch immer Gefangene bewacht, während US-Truppen bereits in [[St. Gilgen]] standen, jedoch nicht bis Strobl vorrückten. Lingen, Fürstenberg und weitere "Widerstandskämpfer" setzten SS-Bürgermeister Hans Girbel unter Hausarrest und radelten nach St. Gilgen. Mit seinem besten Englisch und dem Trick, in Strobl werde es eine Party "mit hübschen Girls" im Hause Fürstenberg geben, bei der sie gerne gesehene Gäste wären, habe man die Amerikaner laut Fürstenberg bewegen können, entgegen ihres Marschbefehls mit einem Panzer auch nach Strobl zu kommen. Im Wirrwarr des Kriegsendes war Lingen für einen Tag dann provisorischer Bürgermeister.  
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Theo Lingen, mit bürgerlichem Namen ''Franz Theodor Schmitz'', erwarb [[1939]] die ''Villa Wendlicher'' in der heutigen [[Bahnhofstraße (Strobl)|Bahnhofstraße]] in [[Strobl]] am [[Wolfgangsee]], wo er seit [[1939]] lebte. Bekannt wurde er vor allem mit einer Aktion am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]], die ihn quasi aus Versehen zum Helden machte. Am [[5. Mai]] [[1945]] nahm er gemeinsam mit seinem Freund [[Georg Fürstenberg]] die Geschicke des Ortes selbst in die Hand: Die SS habe im Ort noch immer Gefangene bewacht, darunter König [[Leopold III. von Belgien]], während US-Truppen bereits in [[St. Gilgen]] standen, jedoch keinen Befehl hatten, bis Strobl vorzurücken. Theo Lingen, Fürstenberg und weitere "Widerstandskämpfer" setzten SS-[[Bürgermeister der Gemeinde Strobl am Wolfgangsee|Bürgermeister]] [[Hans Girbel]] unter Hausarrest und radelten nach St. Gilgen. Mit seinem besten Englisch und dem Trick, in Strobl werde es eine Party "mit hübschen Girls" im Hause Fürstenberg geben, bei der sie gerne gesehene Gäste wären, habe man die Amerikaner laut Fürstenberg bewegen können, entgegen ihres Marschbefehls mit einem Panzer auch nach Strobl zu kommen. Zwar leistete die Wachmannschaft von König Leopold III. noch kurz Widerstand, ergab sich jedoch angesichts des Panzers und der militärischen Übermacht ohne Blutvergießen.
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Dass im Wirrwarr des Kriegsendes Theo Lingen für einen Tag dann provisorischer Bürgermeister gewesen sein sollte, lässt sich nicht belegen. Vielmehr hatte er zusammen mit Fürstenberg die ersten freie Wahlen im Juni 1945 organisiert. Seit [[1946]] war er österreichischer Staatsbürger.
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Am [[1. Mai]] 1946 fand  im [[Landestheater Salzburg]] die Premiere von ''Lumpazivagabundus'' statt, dabei spielt Theo Lingen als Gast die Rolle des Zwirn.
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[[1960]] verkaufte er die Villa in Strobl und übersiedelte nach Wien.
  
 
Am [[5. August]] [[2006]] enthüllten die Schauspieler Peter Weck und Otto Schenk am Theo-Lingen-Platz in Strobl eine vom Bildhauer [[Leopold Immervoll]] angefertigte Büste des Komikers mit der näselnden Stimme.
 
Am [[5. August]] [[2006]] enthüllten die Schauspieler Peter Weck und Otto Schenk am Theo-Lingen-Platz in Strobl eine vom Bildhauer [[Leopold Immervoll]] angefertigte Büste des Komikers mit der näselnden Stimme.
  
==Quelle==
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Theo Lingen wurde später [[Ehrenbürger der Gemeinde Strobl|Ehrenbürger von Strobl]].
*Salzburger Nachrichten
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== Weblink ==
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* [http://www.steffi-line.de/archiv_text/nost_film20b40/34_lingen.htm www.steffi-line.de]
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== Quellen ==
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* Salzburger Nachrichten
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* Buch [[Wolfgangsee (Buch)|Wolfgangsee]] von der Historikerin [[Marie-Theres Arnbom]]
  
[[Kategorie:Person|Lingen, Theo]]
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[[Kategorie:Schauspieler|Lingen, Theo]]
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[[Kategorie:Strobl|Lingen, Theo]]
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[[Kategorie:Kultur und Bildung]]
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[[Kategorie:Darstellende Kunst]]
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[[Kategorie:Buchautor]]
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[[Kategorie:Zuagroaste]]
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[[Kategorie:Deutschland]]
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[[Kategorie:Flachgau]]
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[[Kategorie:Strobl]]
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[[Kategorie:Ehrenbürger]]
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[[Kategorie:Ehrenbürger der Gemeinde Strobl]]
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[[Kategorie:Geboren 1903]]

Aktuelle Version vom 26. November 2025, 09:41 Uhr

Theo Lingen-Büste in Strobl

Theo Lingen (* 10. Juni 1903 in Hannover, Deutschland; † 10. November 1978 in Wien) war Schauspieler und Buchautor.

Salzburgbezug

Theo Lingen, mit bürgerlichem Namen Franz Theodor Schmitz, erwarb 1939 die Villa Wendlicher in der heutigen Bahnhofstraße in Strobl am Wolfgangsee, wo er seit 1939 lebte. Bekannt wurde er vor allem mit einer Aktion am Ende des Zweiten Weltkrieges, die ihn quasi aus Versehen zum Helden machte. Am 5. Mai 1945 nahm er gemeinsam mit seinem Freund Georg Fürstenberg die Geschicke des Ortes selbst in die Hand: Die SS habe im Ort noch immer Gefangene bewacht, darunter König Leopold III. von Belgien, während US-Truppen bereits in St. Gilgen standen, jedoch keinen Befehl hatten, bis Strobl vorzurücken. Theo Lingen, Fürstenberg und weitere "Widerstandskämpfer" setzten SS-Bürgermeister Hans Girbel unter Hausarrest und radelten nach St. Gilgen. Mit seinem besten Englisch und dem Trick, in Strobl werde es eine Party "mit hübschen Girls" im Hause Fürstenberg geben, bei der sie gerne gesehene Gäste wären, habe man die Amerikaner laut Fürstenberg bewegen können, entgegen ihres Marschbefehls mit einem Panzer auch nach Strobl zu kommen. Zwar leistete die Wachmannschaft von König Leopold III. noch kurz Widerstand, ergab sich jedoch angesichts des Panzers und der militärischen Übermacht ohne Blutvergießen.

Dass im Wirrwarr des Kriegsendes Theo Lingen für einen Tag dann provisorischer Bürgermeister gewesen sein sollte, lässt sich nicht belegen. Vielmehr hatte er zusammen mit Fürstenberg die ersten freie Wahlen im Juni 1945 organisiert. Seit 1946 war er österreichischer Staatsbürger.

Am 1. Mai 1946 fand im Landestheater Salzburg die Premiere von Lumpazivagabundus statt, dabei spielt Theo Lingen als Gast die Rolle des Zwirn.

1960 verkaufte er die Villa in Strobl und übersiedelte nach Wien.

Am 5. August 2006 enthüllten die Schauspieler Peter Weck und Otto Schenk am Theo-Lingen-Platz in Strobl eine vom Bildhauer Leopold Immervoll angefertigte Büste des Komikers mit der näselnden Stimme.

Theo Lingen wurde später Ehrenbürger von Strobl.

Weiterführend

Für Informationen zum Thema Theo Lingen, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.


Weblink

Quellen