Sole: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Textersetzung - „Gutratsberg“ durch „Gutratberg“)
K (Textersetzung - „Dürrnberg“ durch „Dürrnberg“)
 
(3 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 4: Zeile 4:
 
Im [[Bundesland Salzburg]] gibt es keine natürliche Solequellen, wohl aber im benachbarten [[Bayern]] in [[Bad Reichenhall]].
 
Im [[Bundesland Salzburg]] gibt es keine natürliche Solequellen, wohl aber im benachbarten [[Bayern]] in [[Bad Reichenhall]].
  
Doch ab etwa 4000 v. Chr. zogen natürliche Solequellen Menschengruppen auf den [[Dürrnberg (Berg)|Dürrnberg]]. Erst etwa 700 v. Chr. begannen die [[Kelten]] einen intensiveren Sole-Abbau über die natürlichen Quellen hinaus. Im frühen [[Mittelalter]] nutzte man salzhaltige Oberflächenquellen am [[Gutratberg]] im heutigen Stadtgebiet von [[Hallein]].
+
Doch ab etwa 4000 v. Chr. zogen natürliche Solequellen Menschengruppen auf den [[Dürrnberg (Hallein)|Dürrnberg]]. Erst etwa 700 v. Chr. begannen die [[Kelten]] einen intensiveren Sole-Abbau über die natürlichen Quellen hinaus. Im frühen [[Mittelalter]] nutzte man salzhaltige Oberflächenquellen am [[Gutratberg]] im heutigen Stadtgebiet von [[Hallein]].
  
 
== Sole in den alpenländischen Salinen ==
 
== Sole in den alpenländischen Salinen ==
 
Mit bergmännischen Methoden wurden und werden künstliche Räume im Inneren von Berge geschaffen, die durch die Sole-Gewinnung entstanden bzw. entstehen. Weist ein Salzstock einen entsprechend hohen Salzgehalt auf, pumpte man Wasser in zunächst ausgebrochene kleine Kammern. Dieses laugte die salzhaltige(n) Gesteinschicht(en) aus und sättigte sich mit Salz. War der Anteil hoch genug, wird das Wasser durch [[Soleleitung]]en ins Freie gelassen und zu Salinen geführt, wo die Sole zur Verdampfung gebracht wird und das Salz kristallin übrigbleibt.
 
Mit bergmännischen Methoden wurden und werden künstliche Räume im Inneren von Berge geschaffen, die durch die Sole-Gewinnung entstanden bzw. entstehen. Weist ein Salzstock einen entsprechend hohen Salzgehalt auf, pumpte man Wasser in zunächst ausgebrochene kleine Kammern. Dieses laugte die salzhaltige(n) Gesteinschicht(en) aus und sättigte sich mit Salz. War der Anteil hoch genug, wird das Wasser durch [[Soleleitung]]en ins Freie gelassen und zu Salinen geführt, wo die Sole zur Verdampfung gebracht wird und das Salz kristallin übrigbleibt.
  
Dieses Verfahren wurde im [[Salzbergwerk Hallein]] angewandt und noch heute in den Salzbergwerken [[Salzbergwerk Hallstatt|Hallstatt]] ([[]].) und [[Salzbergwerk Berchtesgaden|Berchtesgaden]] ([[Berchtesgadener Land]] in [[Bayern]]).
+
Dieses Verfahren wurde im [[Salzbergwerk Hallein]] angewandt und noch heute in den Salzbergwerken [[Salzbergwerk Hallstatt|Hallstatt]] ([[]].) und [[Salzbergwerk Berchtesgaden|Berchtesgaden]] ([[Berchtesgadener Land]] in [[Bayern]]).
  
 
== Gradierwerke ==
 
== Gradierwerke ==
 
Ein [[Gradierwerk]] diente zur Anreicherung nichtgesättigter oder niedergrädiger Sole. Im [[18. Jahrhundert]] erreichten sie Höhen von zehn bis zu 1 000 Metern. Heute wird Sole über Gradierwerke nur mehr als kurunterstützende Maßnahme angewandt.  
 
Ein [[Gradierwerk]] diente zur Anreicherung nichtgesättigter oder niedergrädiger Sole. Im [[18. Jahrhundert]] erreichten sie Höhen von zehn bis zu 1 000 Metern. Heute wird Sole über Gradierwerke nur mehr als kurunterstützende Maßnahme angewandt.  
  
In Salzburg gibt es noch am Dürrnberg ein [[Gradierwerk Bad Dürrnberg|Gradierwerk]] und in [[Gradierwerk Bad Reichenhall|Bad Reichenhall]].
+
In Salzburg gibt es noch am Dürrnberg ein [[Gradierwerk Bad Dürrnberg|Gradierwerk]] und in Bad Reichenhall.
  
 
== Sole - Anwendung in der Kur ==
 
== Sole - Anwendung in der Kur ==
Zeile 22: Zeile 22:
  
 
Diese Sole wird in Österreichs erstem Sole-Hallenbad im [[Kurhotel St. Josef Bad Dürrnberg]] in Bad Dürrnberg verwendet.
 
Diese Sole wird in Österreichs erstem Sole-Hallenbad im [[Kurhotel St. Josef Bad Dürrnberg]] in Bad Dürrnberg verwendet.
{{mehr}}
+
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
* [[Gertraud Steiner]]: ''[[Salz]] als Attraktion. Der [[Dürrnberg (Berg)|Dürrnberg]] in seiner Geschichte'', [[Otto Müller Verlag]], Salzburg 1998, ISBN 3-7013-0969-8
+
* [[Gertraud Steiner]]: ''[[Salz]] als Attraktion. Der [[Dürrnberg (Hallein)|Dürrnberg]] in seiner Geschichte'', [[Otto Müller Verlag]], Salzburg 1998, ISBN 3-7013-0969-8
 
*  [[Salz (Landesausstellung)|Salz]], das Buch zur [[Landesausstellung Salz]]  1994, ISBN 3-85419-123-5
 
*  [[Salz (Landesausstellung)|Salz]], das Buch zur [[Landesausstellung Salz]]  1994, ISBN 3-85419-123-5
  
== Fußnoten ==
+
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
<references/>
  
 
[[Kategorie:Salz]]
 
[[Kategorie:Salz]]
 
[[Kategorie:Salzgewinnung]]
 
[[Kategorie:Salzgewinnung]]

Aktuelle Version vom 12. Dezember 2019, 09:26 Uhr

Sole ist mit Salz gesättigtes Wasser.

Solequellen

Im Bundesland Salzburg gibt es keine natürliche Solequellen, wohl aber im benachbarten Bayern in Bad Reichenhall.

Doch ab etwa 4000 v. Chr. zogen natürliche Solequellen Menschengruppen auf den Dürrnberg. Erst etwa 700 v. Chr. begannen die Kelten einen intensiveren Sole-Abbau über die natürlichen Quellen hinaus. Im frühen Mittelalter nutzte man salzhaltige Oberflächenquellen am Gutratberg im heutigen Stadtgebiet von Hallein.

Sole in den alpenländischen Salinen

Mit bergmännischen Methoden wurden und werden künstliche Räume im Inneren von Berge geschaffen, die durch die Sole-Gewinnung entstanden bzw. entstehen. Weist ein Salzstock einen entsprechend hohen Salzgehalt auf, pumpte man Wasser in zunächst ausgebrochene kleine Kammern. Dieses laugte die salzhaltige(n) Gesteinschicht(en) aus und sättigte sich mit Salz. War der Anteil hoch genug, wird das Wasser durch Soleleitungen ins Freie gelassen und zu Salinen geführt, wo die Sole zur Verdampfung gebracht wird und das Salz kristallin übrigbleibt.

Dieses Verfahren wurde im Salzbergwerk Hallein angewandt und noch heute in den Salzbergwerken Hallstatt (.) und Berchtesgaden (Berchtesgadener Land in Bayern).

Gradierwerke

Ein Gradierwerk diente zur Anreicherung nichtgesättigter oder niedergrädiger Sole. Im 18. Jahrhundert erreichten sie Höhen von zehn bis zu 1 000 Metern. Heute wird Sole über Gradierwerke nur mehr als kurunterstützende Maßnahme angewandt.

In Salzburg gibt es noch am Dürrnberg ein Gradierwerk und in Bad Reichenhall.

Sole - Anwendung in der Kur

Nicht zu den Heilquellen zählt die Sole, da Sole nur selten als ein natürliches Heilvorkommen in ausreichender Menge zu Tage tritt. Sole wird zumeist im Bergbau industriell gewonnen bzw produziert. Sole kann bei entsprechender Mineralisierung und besonderem Salzgehalt jedoch für medizinische Zwecke eingesetzt werden.

Die Bergsole aus dem Salzbergwerk in Bad Dürrnberg bei Hallein ist ein anerkanntes natürliches Heilvorkommen [1], weil diese Sole als natürliche Schüttung aus dem Haselgebirge unabhängig vom Salzbergbau zu Tage tritt und eine besondere Mineralisierung aufweist. Diese Sole kann als Kurmittel angewendet werden.

Diese Sole wird in Österreichs erstem Sole-Hallenbad im Kurhotel St. Josef Bad Dürrnberg in Bad Dürrnberg verwendet.

Quellen

Einzelnachweise