Michaelskapelle Piesendorf: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:MichaelskapellePiesendorf7.JPG|thumb|Blick auf die Wandmalereien an der Rückwand der Kapelle.]]
[[Datei:EingangsportalPfarrkirchePiesendorf.JPG|thumb|Eingangsportal an der Südmauer der Pfarrkirche Piesendorf]]
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Die '''Michaelskapelle in Piesendorf''' ist ein Anbau an der Südseite der [[Pfarrkirche Piesendorf]] und damit Teil der heutigen Kirche. Sie ist mit bemerkenswerten [[Gotik|spätgotischen]] Wandmalereien ausgestattet, die bei der von 1989 bis 1995 durchgeführten Restaurierung der Pfarrkirche entdeckt wurden. Sie zählt wie die Pfarrkirche zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in Piesendorf|denkmalgeschützten Objekten]] in der Gemeinde.
[[Datei:OrgelemporePfarrkirchePiesendorf.JPG|thumb|Orgelempore in der Pfarrkirche Piesendorf]]
 
[[Datei:MichaelskapellePiesendorf7.JPG|thumb|Blick auf die Wandmalereien an der Rückwand der Kapelle]]
 
[[Datei:MichaelskapellePiesendorf1.JPG|thumb|Rechts der hl. Michael (mit Schwert)]]
 
[[Datei:MichaelskapellePiesendorf2.JPG|thumb|]]
 
[[Datei:MichaelskapellePiesendorf3.JPG|thumb|Rechts die hl. Barbara (mit Turm)]]
 
[[Datei:MichaelskapellePiesendorf4.JPG|thumb|]]
 
[[Datei:MichaelskapellePiesendorf5.JPG|thumb|]]
 
[[Datei:MichaelskapellePiesendorf6.JPG|thumb|Rechter unterer Teil einer Christophorus-Darstellung an der nördlichen Wand der Michaelskapelle. Dieses Bild hatte ursprünglich nichts mit der Kapelle zu tun, sondern befand sich an der südlichen Außenwand der Kirche.]]
 
Die '''Michaelskapelle in Piesendorf''' ist Teil der Pfarrkirche und mit bemerkenswerten [[Gotik|spätgotischen]] Wandmalereien ausgestattet, die bei der von 1989 bis 1995 durchgeführten Restaurierung der Pfarrkirche entdeckt wurden.
 
 
 
==Einführung==
 
Eine alte Überlieferung besagt laut [[Josef Lahnsteiner]], einem der Chronisten des [[Pinzgau]]es, dass die erste Kirche von [[Piesendorf]] in [[Walchen]] gestanden sei. Dafür führt er mehrere Gründe an:
 
#den Sitz des Geschlechtes der Walcher auf der Burg in Walchen.
 
#Das "Pfarrvidtum" war bis [[1600]] in Friedensbach, das ist in nächster Nähe vom Ortsteil Walchen.
 
#Auch die Kirchengründe liegen dort. Das "Angerl vor dem Walcherwirt" und angrenzende Flächen werden "Freithöfel" genannt. Um [[1830]] sollen dort bei einer Grabung auch Menschenknochen gefunden worden sein. Zwischen [[1200]] und [[1300]] ist der Walcherbach - auch heute noch ein gefürchteter Wasserlauf - ausgebrochen und hat alle Häuser zwischen Friedensbach und Vögäumühle, das beträfe auch die dort vermutete erste Kirche, zerstört. Lahnsteiner meint daher, dass daraufhin die Kirche an ihrem heutigen Standort neu errichtet wurde.
 
#Fast alle Kirchen des Pinzgaus waren dem [[Bistum Chiemsee]], Piesendorf unterstand jedoch den Walchern. Aufgrund dieses Umstandes wurde lange Zeit angenommen, dass Piesendorf die Urpfarre des Pinzgaus gewesen sein könnte, was von [[Heinz Dopsch]] inzwischen widerlegt wurde.
 
 
 
=====Alter und Umfang der Altpfarre Piesendorf=====
 
Die heutige Pfarrkirche ist dem Hl. Laurentius geweiht. Daran angebaut findet sich die Michaelskapelle, die früher als Sakristei Verwendung fand und ab [[1989]], nach dem Neubau der Sakristei, als Werktagskapelle genutzt wurde. Zur Pfarre gehören die Ortschaft [[Aufhausen]] mit der Filialkirche St. Leonhard, die schon erwähnte Ortschaft Walchen mit der Filialkirche St. Ulrich und Elisabeth, die Ortsteile [[Friedensbach]], [[Fürth]] und [[Hummersdorf]]. In der Zeit des  [[Mittelalter]]s bis zum Konzil zu Trient (abgehalten von [[1545]] – [[1563]]) war die Pfarre jedoch wesentlich größer und umfasste auch die heute selbständigen Pfarren [[Kaprun]] und [[Niedernsill]]. Neben Piesendorf existierten im Mittelalter im [[Salzachtal]] nur drei Großpfarren: [[Bramberg]], [[Stuhlfelden]] und [[Zell am See]]. Das Laurentius-Patrozinium lässt eine sehr frühe Kirchengründung vermuten. Sie ist für das Hochmittelalter anzunehmen.
 
 
 
=====Die Baugeschichte der Pfarrkirche=====
 
Die archäologische Grabung, die von [[Eva Maria Feldinger]] und [[Fritz Moosleitner]] geleitet wurde, brachte zusammengefasst folgende Erkenntnisse: eine vorromanische Saalkirche, einen Kapellenbau an der ältesten Kirche, eine Romanische Doppelkirche, eine Doppelkirche mit [[Gotik|frühgotischem]] Chor, eine Spätgotische Saalkirche, spätgotische Abänderungen und Ergänzungen und bauliche Veränderungen in der Neuzeit.
 
  
==Die Michaelskapelle==
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==Dachkonstruktion und Grundriss==
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Das Dachwerk zeigte sich im ursprünglichen Zustand des Spätmittelalters. Die Dachkonstruktion ist aus Fichtenholz errichtet worden. Die gebeilte Oberfläche ist deutlich sichtbar, d. h. das Holz wurde nicht gesägt, sondern mit dem Beil zugerichtet. Die Hölzer des Dachstuhls der Michaelskapelle besitzen kaum Waldkanten, die für die zeitliche Zuordnung erforderlich sind. An zwei Proben konnten aber die Fälldaten [[1434]] und [[1436]] festgestellt werden. Das korreliert auch mit einem Datum in der Malerei, dem zwar die Einerstelle fehlt, das aber mit 143(.) zeitlich nicht weit von den festgestellten Fälldaten liegen kann.
  
=====Dachkonstruktion und Grundriss=====
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[[Datei:MichaelskapellePiesendorf2.JPG|thumb|Blick auf die Wandmalereien an der Rückwand der Kapelle.]]
Das Dachwerk zeigte sich im ursprünglichen Zustand des Spätmittelalters. Die Dachkonstruktion ist aus Fichtenholz errichtet worden. Die gebeilte Oberfläche ist deutlich sichtbar, d.h. das Holz wurde nicht gesägt, sondern mit dem Beil zugerichtet. Die Hölzer des Dachstuhls der Michaelskapelle besitzen kaum Waldkanten, die für die zeitliche Zuordnung erforderlich sind. An zwei Proben konnten aber die Fälldaten [[1434]] und [[1436]] festgestellt werden. Das korreliert auch mit einem Datum in der Malerei, dem zwar die Einerstelle fehlt, das aber mit 143(.) zeitlich nicht weit von den festgestellten Fälldaten liegen kann.
 
  
 
Der Grundriss der Kapelle war als Rechteck geplant. Durch Ungenauigkeiten entspricht er tatsächlich einem Parallelogramm.
 
Der Grundriss der Kapelle war als Rechteck geplant. Durch Ungenauigkeiten entspricht er tatsächlich einem Parallelogramm.
  
=====Die spätgotische Malerei=====
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==Die spätgotische Malerei==
Die langjährige Vermutung, dass in dieser Kapelle umfangreiche Wandmalereien vorhanden seien, hat sich bei der Restaurierung der Kapelle bestätigt. Der Zustand vor der Restaurierung wies vielfache Übermalungen auf. Durch diese und die damit jeweils verbundenen Abspachtelungen wurden Teile der ursprünglichen Malerei beschädigt. Bei dieser handelt es sich um eine so genannte Kalksecco-Malerei, die sehr qualitätsvoll ausgeführt wurde. Die verwendete Technik war zum Zeitpunkt der Herstellung sehr gebräuchlich. Die Pigmente entstammen natürlichen und gebrannten Erden. Es wurde eine Vielzahl von Schablonen verwendet. Man vermutet aus mehreren Gründen einen Künstler, der auf Wandmalerei spezialisiert war. Die Wandmalerei in der Michaelskapelle wies unter den verwendeten Schablonen eine auf, die auch in der Filialkirche in Schwarzenbach bei [[Uttendorf]] im Pinzgau und in zwei bayrischen Kirchen Verwendung gefunden hatte. Die Wandmalerei stellt in Haupt- und Nebenszenen Christus und Heilige wie den namensgebenden Hl. Michael, die Hl. Barbara, Johannes den Täufer, Maria Magdalena/Elisabeth, Stephanus/Laurentius, Maria mit dem Kind, u.a. dar. Die Schablonen wurden zur Dekoration von Umrahmungen, von Kleidung und des Hintergrundes eingesetzt.
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Die langjährige Vermutung, dass in dieser Kapelle umfangreiche Wandmalereien vorhanden seien, hat sich bei der Restaurierung der Kapelle bestätigt. Der Zustand vor der Restaurierung wies vielfache Übermalungen auf. Durch diese und die damit jeweils verbundenen Abspachtelungen wurden Teile der ursprünglichen Malerei beschädigt. Bei dieser handelt es sich um eine so genannte Kalksecco-Malerei, die sehr qualitätsvoll ausgeführt wurde. Die verwendete Technik war zum Zeitpunkt der Herstellung sehr gebräuchlich. Die Pigmente entstammen natürlichen und gebrannten Erden. Es wurde eine Vielzahl von Schablonen verwendet. Man vermutet aus mehreren Gründen einen Künstler, der auf Wandmalerei spezialisiert war. Die Wandmalerei in der Michaelskapelle wies unter den verwendeten Schablonen eine auf, die auch in der Filialkirche in Schwarzenbach bei [[Uttendorf]] im Pinzgau und in zwei bayrischen Kirchen Verwendung gefunden hatte. Die Wandmalerei stellt in Haupt- und Nebenszenen Christus und Heilige wie den namensgebenden hl. Michael, die Hl. Barbara, Johannes den Täufer, Maria Magdalena/Elisabeth, Stephanus/Laurentius, Maria mit dem Kind, u. a. dar. Die Schablonen wurden zur Dekoration von Umrahmungen, von Kleidung und des Hintergrundes eingesetzt.
  
=====Der Christophorus an der südlichen Außenwand der Pfarrkirche=====
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==Die Christophorusdarstellung==  
Der während der Restaurierung entdeckte monumentale Christophorus – seine Darstellung weist eine Größe von insgesamt 6 x 2,5 Metern auf – befand sich bereits vor dem Bau der Kapelle auf der südlichen Außenwand der Kirche. Das Bild passt mit seiner Freskotechnik nicht in den Stil der Salzburgischen Malerei der 1430er Jahre, gehört auch nicht zur Michaelskapelle und müsste daher an eigener Stelle behandelt werden.
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Der während der Restaurierung entdeckte monumentale [[Christophorusdarstellung Pfarrkirche St. Laurentius|Christophorus]] – seine Darstellung weist eine Größe von insgesamt 6 x 2,5 Metern auf – befand sich bereits vor dem Bau der Kapelle auf der südlichen Außenwand der Kirche. Das erhaltene Fragment befindet sich an der Nordwand der Kapelle.
  
Zusammenfassend ist anzumerken, dass es durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei dieser Untersuchung und Restaurierung von Kirche und Kapelle möglich war, neue Informationen zu erhalten.
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== Bildergalerie ==
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[[Datei:MichaelskapellePiesendorf1.JPG|thumb|Rechts der hl. Michael (mit Schwert)]]
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MichaelskapellePiesendorf3.JPG|Rechts die hl. Barbara (mit Turm)
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MichaelskapellePiesendorf4.JPG|
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MichaelskapellePiesendorf5.JPG|
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MichaelskapellePiesendorf6.JPG|Rechter unterer Teil einer Christophorus-Darstellung an der nördlichen Wand der Michaelskapelle. Dieses Bild hatte ursprünglich nichts mit der Kapelle zu tun, sondern befand sich an der südlichen Außenwand der Kirche.
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==Quellen==
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==Quelle==
* [[Ronald Gobiet|Gobiet, Ronald]] (Hrsg.), ''Die Spätgotische Wandmalerei der Michaelskapelle in Piesendorf'', in [[Salzburger Beiträge zur Kunst- und Denkmalpflege]], Bd. I, Verlag [[Tauriska]], Neukirchen/Grv., 2000
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* [[Ronald Gobiet|Gobiet, Ronald]] (Hrsg.): ''Die Spätgotische Wandmalerei der Michaelskapelle in Piesendorf'', in: Salzburger Beiträge zur Kunst- und Denkmalpflege, Bd. I, Verlag [[Tauriska]], [[Neukirchen am Großvenediger]], 2000
* [[Josef Lahnsteiner]], ''Oberpinzgau von Krimml bis Kaprun. Eine Sammlung geschichtlicher, kunsthistorischer und heimatkundlicher Notizen für die Freunde der Heimat.'', Hollersbach, Salzburg, Selbstverlag 1956
 
  
 
[[Kategorie:Pinzgau]]
 
[[Kategorie:Pinzgau]]
 
[[Kategorie:Piesendorf]]
 
[[Kategorie:Piesendorf]]
 
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[[Kategorie:Kultur und Bildung]]
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[[Kategorie:Religion]]
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[[Kategorie:Erzdiözese]]
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[[Kategorie:Geschichte (Erzdiözese)‎]]
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[[Kategorie:Architektur]]
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[[Kategorie:Denkmalschutz]]
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[[Kategorie:Denkmalschutz (Piesendorf)]]
 
[[Kategorie:Kirche (Bauwerk)]]
 
[[Kategorie:Kirche (Bauwerk)]]
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[[Kategorie:Katholische Kirche]]
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[[Kategorie:Katholische Kirche (Bauwerk)]]
 
[[Kategorie:Kapelle]]
 
[[Kategorie:Kapelle]]
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[[Kategorie:Gotik]]
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[[Kategorie:Salzburgs Schätze]]

Aktuelle Version vom 6. November 2025, 19:25 Uhr

Blick auf die Wandmalereien an der Rückwand der Kapelle.

Die Michaelskapelle in Piesendorf ist ein Anbau an der Südseite der Pfarrkirche Piesendorf und damit Teil der heutigen Kirche. Sie ist mit bemerkenswerten spätgotischen Wandmalereien ausgestattet, die bei der von 1989 bis 1995 durchgeführten Restaurierung der Pfarrkirche entdeckt wurden. Sie zählt wie die Pfarrkirche zu den denkmalgeschützten Objekten in der Gemeinde.

Dachkonstruktion und Grundriss

Das Dachwerk zeigte sich im ursprünglichen Zustand des Spätmittelalters. Die Dachkonstruktion ist aus Fichtenholz errichtet worden. Die gebeilte Oberfläche ist deutlich sichtbar, d. h. das Holz wurde nicht gesägt, sondern mit dem Beil zugerichtet. Die Hölzer des Dachstuhls der Michaelskapelle besitzen kaum Waldkanten, die für die zeitliche Zuordnung erforderlich sind. An zwei Proben konnten aber die Fälldaten 1434 und 1436 festgestellt werden. Das korreliert auch mit einem Datum in der Malerei, dem zwar die Einerstelle fehlt, das aber mit 143(.) zeitlich nicht weit von den festgestellten Fälldaten liegen kann.

Blick auf die Wandmalereien an der Rückwand der Kapelle.

Der Grundriss der Kapelle war als Rechteck geplant. Durch Ungenauigkeiten entspricht er tatsächlich einem Parallelogramm.

Die spätgotische Malerei

Die langjährige Vermutung, dass in dieser Kapelle umfangreiche Wandmalereien vorhanden seien, hat sich bei der Restaurierung der Kapelle bestätigt. Der Zustand vor der Restaurierung wies vielfache Übermalungen auf. Durch diese und die damit jeweils verbundenen Abspachtelungen wurden Teile der ursprünglichen Malerei beschädigt. Bei dieser handelt es sich um eine so genannte Kalksecco-Malerei, die sehr qualitätsvoll ausgeführt wurde. Die verwendete Technik war zum Zeitpunkt der Herstellung sehr gebräuchlich. Die Pigmente entstammen natürlichen und gebrannten Erden. Es wurde eine Vielzahl von Schablonen verwendet. Man vermutet aus mehreren Gründen einen Künstler, der auf Wandmalerei spezialisiert war. Die Wandmalerei in der Michaelskapelle wies unter den verwendeten Schablonen eine auf, die auch in der Filialkirche in Schwarzenbach bei Uttendorf im Pinzgau und in zwei bayrischen Kirchen Verwendung gefunden hatte. Die Wandmalerei stellt in Haupt- und Nebenszenen Christus und Heilige wie den namensgebenden hl. Michael, die Hl. Barbara, Johannes den Täufer, Maria Magdalena/Elisabeth, Stephanus/Laurentius, Maria mit dem Kind, u. a. dar. Die Schablonen wurden zur Dekoration von Umrahmungen, von Kleidung und des Hintergrundes eingesetzt.

Die Christophorusdarstellung

Der während der Restaurierung entdeckte monumentale Christophorus – seine Darstellung weist eine Größe von insgesamt 6 x 2,5 Metern auf – befand sich bereits vor dem Bau der Kapelle auf der südlichen Außenwand der Kirche. Das erhaltene Fragment befindet sich an der Nordwand der Kapelle.

Bildergalerie

Quelle