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| − | '''Alois Grasmayr''' (* [[28. März]] [[1876]]<ref> | + | '''Alois Grasmayr''' (* [[28. März]] [[1876]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/ried-im-innkreis/106%252F1876/?pg=5 Duplikat des Taufbuches der Pfarre Ried im Innkreis vom Jahre 1876, S. 5.]</ref> in Hohenzell-Gonetsreith bei [[Ried im Innkreis]], [[OÖ]].; † [[11. März]] [[1955]] in der [[Stadt Salzburg]])<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-dompfarre/TRBXIII/?pg=47 Trauungsbuch der Dompfarre Salzburg, Band XIII, S. 44.]</ref> war Volksschullehrer, Hotelier und Schriftsteller. |
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| − | [[ | + | Alois Grasmayr wurde als Sohn des Kleinbauern Michael Grasmayr und seiner Frau Elisabeth, geborene Pointner in Hohenzell bei Ried im Innkreis geboren. Nach dem Besuch der [[Lehrerbildungsanstalt]] in der Stadt Salzburg war er hier als Lehrer, später auch im [[Pongau]], im [[Innviertel]] und im steirischen Hochgebirge tätig. Grasmayr unternahm ausgedehnte Wanderungen und Fahrradreisen nach [[Italien]] und Skandinavien. Durch seine literarische und künstlerische Tätigkeit schloss er Bekanntschaft mit bedeutenden Literaten und Künstlern, u. a. Peter Rosegger, Gustav Frenssen oder [[Hermann Bahr]]. |
| − | + | Am [[5. November]] [[1913]] heiratete er in der Salzburger [[Franziskanerkirche]] Magdalena [[Mautner von Markhof]] (* [[14. April]] [[1881]]; † [[22. August]] [[1944]])<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/03-rennweg-maria-geburt/01-17/?pg=211 Taufbuch der Pfarre 03, Wien-Rennweg-Maria Geburt, Band 17, S. 191.]</ref> aus der Wiener Großindustriellenfamilie Mautner-Markhof und kam so zu einem beträchtlichen Vermögen. Mit ihr hatte er vier Söhne: Der älteste Sohn Klaus (Dr. phil, * [[24. September]] [[1914]] in [[Wien]]; † [[28. April]] [[1998]] in Salzburg) wurde sein Erbe. Seine Söhne Gottfried und Peter (Dr. iur.) fielen im [[Zweiten Weltkrieg]]. Der jüngste Sohn starb bereits als Kind. | |
| − | [[ | + | Kurz vor Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] führte ihn seine sechsmonatige Hochzeitsreise nach Ägypten und durch die Nubische Wüste.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19170113&query=%22Grasmayr%22&ref=anno-search&seite=8 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], Ausgabe vom 13. Jänner 1917, Seite 8</ref> |
| − | + | 1914 oder 1915 kaufte er in Salzburg das [[Hotel Stein]] und das [[Hotel Bristol (Stadt Salzburg)|Hotel Bristol]]. Später noch die "[[Arthotel Blaue Gans|Blaue Gans]]" und das "[[Großgasthof Sternbräu|Sternbräu]]". Er besaß auch den [[Platzlkeller]]. Auf dem [[Mönchsberg]] erwarb er 1915 ein weiteres Haus, das sich auszeichnete durch einen siebenstöckigen Turm mit drehbarer Kugel. In diesem Haus, dann [[Grasmayr-Villa]] genannt, trafen sich u. a. [[Richard Billinger]], Felix Braun, [[Stefan Zweig]] oder Rudolf Pannwitz. Eine lebenslange Freundschaft verband ihn mit [[Ludwig Praehauser]]. | |
| − | In der [[Zwischenkriegszeit]] führten ihn Reisen in die Vereinigten Staaten von Amerika zum Studium des amerikanischen Schul- und Hochschulwesens. Während des Zweiten Weltkrieges war der überzeugte Pazifist wegen | + | In der [[Zwischenkriegszeit]] führten ihn Reisen in die [[Vereinigte Staaten von Amerika|Vereinigten Staaten von Amerika]] zum Studium des amerikanischen Schul- und Hochschulwesens. Während des Zweiten Weltkrieges war der überzeugte Pazifist, der in der Stadt Salzburg auch öfters barfuß ging, wegen "Wehrkraftzersetzung" inhaftiert. |
| − | Alois Grasmayer lebte später mit der verwitweten [[Irmgard von Hebra]] zusammen, die er im Jänner [[1949]] heiratete. Er starb völlig überraschend am 11. März 1955 in seinem geliebten | + | Alois Grasmayer lebte später mit der verwitweten [[Irmgard von Hebra]] zusammen, die er im Jänner [[1949]] heiratete. Er starb völlig überraschend am 11. März 1955 beim Frühstück in seinem geliebten "Hotel Stein". |
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| − | Neben vielen Aufsätzen über Reisen, sowie philosophischen Abhandlungen verfasste er einen Kommentar zu Goethes Faust, der leider im [[ | + | Neben vielen Aufsätzen über Reisen, sowie philosophischen Abhandlungen verfasste er einen Kommentar zu Goethes Faust, der leider im [[Zweiten Weltkrieg]] verloren gegangen ist. In Salzburger Mundart schrieb er neben Volksstücken und Erzählungen auch sein wichtigstes Werk "Das Faustbüchl". |
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* ''Das Faustbüchl'', Goethes Faust 1. und 2. Teil für den Alltag und in österreichischer Mundart erzählt und ausgelegt, erzählt und ausgelegt von Alois Grasmayr - Salzburg, Verlag "Das Silberboot", 1949, 203 Seiten | * ''Das Faustbüchl'', Goethes Faust 1. und 2. Teil für den Alltag und in österreichischer Mundart erzählt und ausgelegt, erzählt und ausgelegt von Alois Grasmayr - Salzburg, Verlag "Das Silberboot", 1949, 203 Seiten | ||
* ''Vom Reichtum der Armut: eine Autobiographie Alois Grasmayr'', Hrsg. [[Johann N. Aigner]] und [[Franz Paul Enzinger]], 1. Aufl., Salzburg, Verlag der [[Salzburger Druckerei]], 1990, 175 Seiten | * ''Vom Reichtum der Armut: eine Autobiographie Alois Grasmayr'', Hrsg. [[Johann N. Aigner]] und [[Franz Paul Enzinger]], 1. Aufl., Salzburg, Verlag der [[Salzburger Druckerei]], 1990, 175 Seiten | ||
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* [[Salzburger Dialektmosaik]] | * [[Salzburger Dialektmosaik]] | ||
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Aktuelle Version vom 9. Oktober 2025, 14:53 Uhr
Alois Grasmayr (* 28. März 1876[1] in Hohenzell-Gonetsreith bei Ried im Innkreis, OÖ.; † 11. März 1955 in der Stadt Salzburg)[2] war Volksschullehrer, Hotelier und Schriftsteller.
Leben
Alois Grasmayr wurde als Sohn des Kleinbauern Michael Grasmayr und seiner Frau Elisabeth, geborene Pointner in Hohenzell bei Ried im Innkreis geboren. Nach dem Besuch der Lehrerbildungsanstalt in der Stadt Salzburg war er hier als Lehrer, später auch im Pongau, im Innviertel und im steirischen Hochgebirge tätig. Grasmayr unternahm ausgedehnte Wanderungen und Fahrradreisen nach Italien und Skandinavien. Durch seine literarische und künstlerische Tätigkeit schloss er Bekanntschaft mit bedeutenden Literaten und Künstlern, u. a. Peter Rosegger, Gustav Frenssen oder Hermann Bahr.
Am 5. November 1913 heiratete er in der Salzburger Franziskanerkirche Magdalena Mautner von Markhof (* 14. April 1881; † 22. August 1944)[3] aus der Wiener Großindustriellenfamilie Mautner-Markhof und kam so zu einem beträchtlichen Vermögen. Mit ihr hatte er vier Söhne: Der älteste Sohn Klaus (Dr. phil, * 24. September 1914 in Wien; † 28. April 1998 in Salzburg) wurde sein Erbe. Seine Söhne Gottfried und Peter (Dr. iur.) fielen im Zweiten Weltkrieg. Der jüngste Sohn starb bereits als Kind.
Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte ihn seine sechsmonatige Hochzeitsreise nach Ägypten und durch die Nubische Wüste.[4]
1914 oder 1915 kaufte er in Salzburg das Hotel Stein und das Hotel Bristol. Später noch die "Blaue Gans" und das "Sternbräu". Er besaß auch den Platzlkeller. Auf dem Mönchsberg erwarb er 1915 ein weiteres Haus, das sich auszeichnete durch einen siebenstöckigen Turm mit drehbarer Kugel. In diesem Haus, dann Grasmayr-Villa genannt, trafen sich u. a. Richard Billinger, Felix Braun, Stefan Zweig oder Rudolf Pannwitz. Eine lebenslange Freundschaft verband ihn mit Ludwig Praehauser.
In der Zwischenkriegszeit führten ihn Reisen in die Vereinigten Staaten von Amerika zum Studium des amerikanischen Schul- und Hochschulwesens. Während des Zweiten Weltkrieges war der überzeugte Pazifist, der in der Stadt Salzburg auch öfters barfuß ging, wegen "Wehrkraftzersetzung" inhaftiert.
Alois Grasmayer lebte später mit der verwitweten Irmgard von Hebra zusammen, die er im Jänner 1949 heiratete. Er starb völlig überraschend am 11. März 1955 beim Frühstück in seinem geliebten "Hotel Stein".
Werke
Neben vielen Aufsätzen über Reisen, sowie philosophischen Abhandlungen verfasste er einen Kommentar zu Goethes Faust, der leider im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen ist. In Salzburger Mundart schrieb er neben Volksstücken und Erzählungen auch sein wichtigstes Werk "Das Faustbüchl".
Werkverzeichnis (Auswahl)
- Das Faustbüchl, Goethes Faust 1. und 2. Teil für den Alltag und in österreichischer Mundart erzählt und ausgelegt, erzählt und ausgelegt von Alois Grasmayr - Salzburg, Verlag "Das Silberboot", 1949, 203 Seiten
- Vom Reichtum der Armut: eine Autobiographie Alois Grasmayr, Hrsg. Johann N. Aigner und Franz Paul Enzinger, 1. Aufl., Salzburg, Verlag der Salzburger Druckerei, 1990, 175 Seiten
Quellen
- Salzburger Dialektmosaik
- Thaler, Walter: Erinnerungswürdig, 2021
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Alois Grasmayr"
- Die letztgenannte Quelle ist fehlerhaft!