Henriette Fleischmann: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Fleischmann war zunächst Jüdin, konvertierte jedoch später zum katholischen Glauben. Sowohl als Unverheiratete, als auch als Ehefrau trug Henriette den gleichen Familiennamen, war jedoch mit ihrem Gatten Julius (* 3. März 1870 in Prerau/Prerov (Mähren), den sie im Februar 1898 im Wiener Stadttempel heiratete, nicht näher verwandt. Gemeinsam hatten sie zwei Töchter | + | Fleischmann war zunächst [[Juden|Jüdin]], konvertierte jedoch später zum katholischen Glauben. Sowohl als Unverheiratete, als auch als Ehefrau trug Henriette den gleichen Familiennamen, war jedoch mit ihrem Gatten Julius (* [[3. März]] [[1870]] in Prerau/Prerov (Mähren), den sie im Februar 1898 im Wiener Stadttempel heiratete, nicht näher verwandt. Gemeinsam hatten sie zwei Töchter, Elisabeth (* [[15. November]] [[1898]]) und Helene (* [[27. Februar]] [[1906]]). 1918 konvertierten das Ehepaar und seine Töchter zum katholischen Glauben, ließen sich in der Pfarre St. Johann-Nepomuk in Wien trauen. |
| − | Trotz oder gerade wegen der Konversation galt die Familie als "jüdisch". 1942 verlor Fleischmann binnen weniger Wochen nicht nur ihren Gatten, der am [[12. September]] aus dem Leben schied, sondern auch ihre Tochter Elisabeth, die Anfang Oktober | + | Trotz oder gerade wegen der Konversation galt die Familie als "jüdisch". 1942 verlor Fleischmann binnen weniger Wochen nicht nur ihren Gatten, der am [[12. September]] aus dem Leben schied, sondern auch ihre Tochter Elisabeth, die Anfang Oktober in das [[KZ Theresienstadt]] deportiert wurde, von dort aus weiter in das [[Konzentrationslager Auschwitz|KZ Auschwitz]] kam und dann ihr Leben verlor. |
| − | Fleischmann verließ Wien und tauchte bei der Tochter Helene, sowie dem Schwiegersohn Otto Schwarz in Salzburg unter. Aus Verzweiflung über die Lage im Verborgenen zu leben, sowie aus Angst, von der Gestapo entdeckt zu werden, beging Fleischmann am 31. März 1943 im Landeskrankenhaus Salzburg Selbstmord. Fleischmanns sterbliche Überreste wurden eingeäschert und auf einem katholischen Friedhof eines kleinen Ortes in Niederösterreich beigesetzt. | + | Fleischmann verließ Wien und tauchte bei der Tochter Helene, sowie dem Schwiegersohn Otto Schwarz in Salzburg unter. Aus Verzweiflung über die Lage im Verborgenen zu leben, sowie aus Angst, von der [[Gestapo]] entdeckt zu werden, beging Fleischmann am 31. März 1943 im [[Landeskrankenhaus Salzburg]] Selbstmord. Fleischmanns sterbliche Überreste wurden eingeäschert und auf einem katholischen Friedhof eines kleinen Ortes in [[Niederösterreich]] beigesetzt. |
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| + | Nach anderer Quelle (Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934–1945, Band 2) hatte sich Henriette Fleischmann unter Mithilfe ihres Schwiegersohnes Otto Goodall-Schwarz, unterstützt durch das Ehepaar Anna und Johann Winter aus Wien, bei der Neuhausbäuerin in [[St. Koloman]] versteckt, wurde jedoch von Unbekannt verraten. Im Zuge ihrer Ergreifung durch die Gestapo nahm Henriette Fleischmann - um der drohenden Deportation zu entgehen - Gift zu sich, was nachfolgend zu ihrem Tod (im [[Landeskrankenhaus Salzburg|St. Johannsspital]]) geführt hat. | ||
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| − | *[ | + | * [https://www.stolpersteine-salzburg.at/stolperstein/Fleischmann,Henriette Stolperstein:Henriette Fleischmann] |
| + | *Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934 – 1945, Band 2, S. 434 und 470, HG Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien, Auswahl, Beratung und Zusammenstellung Dr. Christa Mitterrutzner, Dr. Gerhard Ungar, Österr. Bundesverlag, Wien, Universitätsverlag Anton Pustet, Salzburg, 1991 | ||
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Aktuelle Version vom 20. November 2024, 21:24 Uhr
Henriette Fleischmann (* 4. Februar 1875 in Wien; † 31. März 1943 in Salzburg, Selbstmord) war ein Opfer des Nationalsozialismus in Salzburg.
Leben
Fleischmann war zunächst Jüdin, konvertierte jedoch später zum katholischen Glauben. Sowohl als Unverheiratete, als auch als Ehefrau trug Henriette den gleichen Familiennamen, war jedoch mit ihrem Gatten Julius (* 3. März 1870 in Prerau/Prerov (Mähren), den sie im Februar 1898 im Wiener Stadttempel heiratete, nicht näher verwandt. Gemeinsam hatten sie zwei Töchter, Elisabeth (* 15. November 1898) und Helene (* 27. Februar 1906). 1918 konvertierten das Ehepaar und seine Töchter zum katholischen Glauben, ließen sich in der Pfarre St. Johann-Nepomuk in Wien trauen.
Trotz oder gerade wegen der Konversation galt die Familie als "jüdisch". 1942 verlor Fleischmann binnen weniger Wochen nicht nur ihren Gatten, der am 12. September aus dem Leben schied, sondern auch ihre Tochter Elisabeth, die Anfang Oktober in das KZ Theresienstadt deportiert wurde, von dort aus weiter in das KZ Auschwitz kam und dann ihr Leben verlor.
Fleischmann verließ Wien und tauchte bei der Tochter Helene, sowie dem Schwiegersohn Otto Schwarz in Salzburg unter. Aus Verzweiflung über die Lage im Verborgenen zu leben, sowie aus Angst, von der Gestapo entdeckt zu werden, beging Fleischmann am 31. März 1943 im Landeskrankenhaus Salzburg Selbstmord. Fleischmanns sterbliche Überreste wurden eingeäschert und auf einem katholischen Friedhof eines kleinen Ortes in Niederösterreich beigesetzt.
Nach anderer Quelle (Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934–1945, Band 2) hatte sich Henriette Fleischmann unter Mithilfe ihres Schwiegersohnes Otto Goodall-Schwarz, unterstützt durch das Ehepaar Anna und Johann Winter aus Wien, bei der Neuhausbäuerin in St. Koloman versteckt, wurde jedoch von Unbekannt verraten. Im Zuge ihrer Ergreifung durch die Gestapo nahm Henriette Fleischmann - um der drohenden Deportation zu entgehen - Gift zu sich, was nachfolgend zu ihrem Tod (im St. Johannsspital) geführt hat.
Helene, die mit ihrem Mann in Salzburg in der Kaigasse Nr. 8 wohnte, überlebte die NS-Zeit und starb 1988.
Zum Andenken an Henriette Fleischmann wurde am 2. Juli 2014 in der Kaigasse Nr. 8 ein Stolperstein verlegt.
Quelle
- Stolperstein:Henriette Fleischmann
- Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934 – 1945, Band 2, S. 434 und 470, HG Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien, Auswahl, Beratung und Zusammenstellung Dr. Christa Mitterrutzner, Dr. Gerhard Ungar, Österr. Bundesverlag, Wien, Universitätsverlag Anton Pustet, Salzburg, 1991