Thannberg (Berg): Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Thannberg''' ist ein besiedelter und land- und forstwirtschaftlich genutzter schattseitiger Abhang im Gemeindegebiet von [[Taxenbach]].
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Der '''Thannberg''' ist ein besiedelter und land- und forstwirtschaftlich genutzter schattseitiger Abhang im Gebiet der [[Pinzgau]]er Marktgemeinde [[Taxenbach]].
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Er befindet sich am orografisch rechten Ufer der [[Salzach]], südlich des Ortsteiles [[Högmoos]], nördlich des [[Achenkopf]]es, westlich des [[Wolfbachtal]]es und östlich des [[Schaidmoosgraben]]s. Auf der gegenüber liegenden Seite des [[Salzachtal]]es befinden sich der Große und der Kleine Sonnberg, beide zu den [[Taxenbacher Sonnseitberge]]n zählend.
 
Er befindet sich am orografisch rechten Ufer der [[Salzach]], südlich des Ortsteiles [[Högmoos]], nördlich des [[Achenkopf]]es, westlich des [[Wolfbachtal]]es und östlich des [[Schaidmoosgraben]]s. Auf der gegenüber liegenden Seite des [[Salzachtal]]es befinden sich der Große und der Kleine Sonnberg, beide zu den [[Taxenbacher Sonnseitberge]]n zählend.
 
   
 
   
Der den Thannberg erschließende [[Güterweg]] zweigt auf Höhe der [[Wehranlage Högmoos]] rechtwinkelig von der Pinzgauer Straße ([[B 311]]) ab, quert das Wehr und führt anschließend in mehreren Kurven in Grobrichtung Süden den Thannberg hinauf. Von diesem asphaltierten Güterweg zweigen Stichstraßen zu den einzelnen Höfen, Forststraßen zur Aufschließung des Waldbestandes und Güterwege zu umliegenden [[Alm]]en ab.  
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Der den Thannberg erschließende [[Güterweg]] zweigt auf Höhe der [[Wehranlage Högmoos]] rechtwinkelig von der Pinzgauer Straße ([[B 311]]) ab, quert das Wehr und führt anschließend in mehreren Kurven in Grobrichtung Süden den Thannberg hinauf. Von diesem asphaltierten Güterweg zweigen Stichstraßen zu den einzelnen Höfen, [[Forststraße]]n zur Aufschließung des Waldbestandes und Güterwege zu umliegenden [[Alm]]en ab.  
==Geschichtliches==
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Bei der Gründung des Chorherrenstiftes [[Berchtesgaden]] in den Jahren [[1102]] bis [[1103]] haben die Grafen von [[Sulzbach]], die in der Gegend um Niederhaim, das ist das heutige [[St. Georgen im Pinzgau]], einige Besitzungen hatten, dem Stift das Gut „Niederhaim“ – heute [[Schloss Heuberg]] - vermacht. Der Grundbesitz, mit dem die Gründerfamilie das Stift bedacht hat, lag durchwegs mitten im Herrschaftsbereich des [[Erzbischof]]s von Salzburg. Ein Teil dieses Besitzes lag in Niederhaim, ein anderer in der Kreuztracht Prugg, ein weiterer in [[Taxenbach]] und zwar vor allem in den Weilern Thannberg und [[March]].
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== Geschichtliches ==
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Bei der Gründung des Chorherrenstiftes [[Berchtesgaden]] in den Jahren [[1102]] bis [[1103]] haben die Grafen von [[Sulzbach]], die in der Gegend um Niederhaim, dem heutigen [[St. Georgen im Pinzgau]], einige Besitzungen hatten, dem Stift das Gut "Niederhaim" – heute [[Schloss Heuberg]] vermacht. Der Grundbesitz, mit dem die Gründerfamilie das Stift bedachte, lag durchwegs mitten im Herrschaftsbereich des [[Erzbischof]]s von Salzburg. Ein Teil dieses Besitzes lag in Niederhaim, ein anderer in der Kreuztracht Prugg, ein weiterer in [[Taxenbach]], und zwar vor allem in den Weilern Thannberg und [[March]].
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Thannberg war einst auch eine der zwölf [[Rotte (Siedlung)|Rotten]] der [[Kreuztracht]] Taxenbach.
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Eines der Bauerngüter am Thannberg ist [[Wiesfleck]], ein ehemaliges Knappenhaus, das im [[17. Jahrhundert]] erbaut wurde.
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Zwei am Thannberg beheimatete Familien – Georg Möderl zu Thann am Thannberg'' und ''Adam Rieser am Thannberg'' – gehörten als Protestanten zu den ''Abtrünnigen'' und verließen [[1732]] das Land ''mit Weib und Kind'' als Opfer der [[Protestantenvertreibung]].
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== Etymologisches ==
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Wie leicht zu erraten ist, zählt der Name "Thannberg" zu jenen Siedlungsnamen, die auf die Vegetation Bezug nehmen. Neben den allgemeinen Namen für Wald – siehe [[Wald im Pinzgau]] – kommen im [[Bundesland Salzburg]] auch Bezeichnungen vor, die sich auf Baumarten beziehen. Dabei ist interessant, dass dem heutigen Waldbestand, der überwiegend aus [[Fichte]]n besteht, ein Überhang aus baumbezogenen Namen, die auf Laubbäume wie [[Rotbuche|Buche]] oder [[Grau-Erle|Erle]] sowie auf Nadelbaumarten wie die [[Tanne]] Bezug nehmen, gegenüber steht.
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Das trifft auch beim Thannberg zu, dessen Name sich, wie auch [[Altentann|Altenthann]] oder [[Burgruine Lichtentann|Lichtenthann]] in der [[Flachgau]]er Gemeinde [[Henndorf]] von der [[Tanne]] ableitet.  Diese von den heutigen Gegebenheiten abweichende Zusammensetzung der vegetationsbezogenen Ortsbezeichnungen dokumentiert die Änderung des Baumbestandes der heimischen Wälder im Laufe der Jahrhunderte.
  
Thannberg war einst auch eine der zwölf [[Rotte]]n der [[Kreuztracht]] Taxenbach.
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== Quellen ==
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* 3221 – Ost Rauris, Topographische Karte mit Wegmarkierungen, Österreichische Karte 1:25 000V, Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Wien 2008
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* SALZBURGWIKIartikel [[Schloss Heuberg]], [[Pfleggericht Taxenbach]] und [[Wiesfleck]]
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* [[Franz Hörburger|Hörburger, Franz]], [[Salzburger Ortsnamenbuch]], HG [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], Salzburg 1982, S. 140
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* [[Josef Lahnsteiner|Lahnsteiner, Josef]], ''Unterpinzgau'', S. 233, Eigenverlag, Hollersbach 1960
  
==Etymologisches==
 
Wie leicht zu erraten ist, zählt der Thannberg zu jenen Siedlungsnamen, die auf die Vegetation Bezug nehmen. Neben den allgemeinen Namen für Wald – siehe [[Wald im Pinzgau]] – kommen im [[Bundesland Salzburg]] auch Bezeichnungen vor, die sich auf Baumarten beziehen. Dabei ist interessant, dass dem heutigen Waldbestand, der überwiegend aus Fichten besteht, ein Überhang aus baumbezogenen Namen, die auf Laubbäume wie [[Buche]] oder [[Erle]], sowie auf Nadelbaumarten wie die [[Tanne]] Bezug nehmen, gegenüber steht.
 
Das trifft auch beim Thannberg zu, dessen Name sich wie auch [[Altenthann]] oder [[Lichtenthann]] in der [[Flachgau]]er Gemeinde [[Henndorf]], von der [[Tanne]] ableitet.  Diese von den heutigen Gegebenheiten abweichende Zusammensetzung der vegetationsbezogenen Ortsbezeichnungen dokumentiert die Änderung des Baumbestandes der heimischen Wälder im Laufe der Jahrhunderte.
 
==Quellen==
 
*3221 – Ost Rauris, Topographische Karte mit Wegmarkierungen, Österreichische Karte 1:25 000V, Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Wien 2008
 
*Salzburgwikiartikel [[Schloss Heuberg]] und [[Pfleggericht Taxenbach]]
 
*[[Franz Hörburger|Hörburger, Franz]], Salzburger Ortsnamenbuch, HG [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], Salzburg 1982, S. 140
 
 
[[Kategorie:Geografie]]
 
[[Kategorie:Geografie]]
 
[[Kategorie:Taxenbach]]
 
[[Kategorie:Taxenbach]]
 
[[Kategorie:Pinzgau]]
 
[[Kategorie:Pinzgau]]

Aktuelle Version vom 14. November 2024, 12:21 Uhr

Im Bildvordergrund der Thannberg, in der Bildmitte das Wolfbachtal

Der Thannberg ist ein besiedelter und land- und forstwirtschaftlich genutzter schattseitiger Abhang im Gebiet der Pinzgauer Marktgemeinde Taxenbach.

Lage

Er befindet sich am orografisch rechten Ufer der Salzach, südlich des Ortsteiles Högmoos, nördlich des Achenkopfes, westlich des Wolfbachtales und östlich des Schaidmoosgrabens. Auf der gegenüber liegenden Seite des Salzachtales befinden sich der Große und der Kleine Sonnberg, beide zu den Taxenbacher Sonnseitbergen zählend.

Der den Thannberg erschließende Güterweg zweigt auf Höhe der Wehranlage Högmoos rechtwinkelig von der Pinzgauer Straße (B 311) ab, quert das Wehr und führt anschließend in mehreren Kurven in Grobrichtung Süden den Thannberg hinauf. Von diesem asphaltierten Güterweg zweigen Stichstraßen zu den einzelnen Höfen, Forststraßen zur Aufschließung des Waldbestandes und Güterwege zu umliegenden Almen ab.

Geschichtliches

Bei der Gründung des Chorherrenstiftes Berchtesgaden in den Jahren 1102 bis 1103 haben die Grafen von Sulzbach, die in der Gegend um Niederhaim, dem heutigen St. Georgen im Pinzgau, einige Besitzungen hatten, dem Stift das Gut "Niederhaim" – heute Schloss Heuberg – vermacht. Der Grundbesitz, mit dem die Gründerfamilie das Stift bedachte, lag durchwegs mitten im Herrschaftsbereich des Erzbischofs von Salzburg. Ein Teil dieses Besitzes lag in Niederhaim, ein anderer in der Kreuztracht Prugg, ein weiterer in Taxenbach, und zwar vor allem in den Weilern Thannberg und March.

Thannberg war einst auch eine der zwölf Rotten der Kreuztracht Taxenbach.

Eines der Bauerngüter am Thannberg ist Wiesfleck, ein ehemaliges Knappenhaus, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde.

Zwei am Thannberg beheimatete Familien – Georg Möderl zu Thann am Thannberg und Adam Rieser am Thannberg – gehörten als Protestanten zu den Abtrünnigen und verließen 1732 das Land mit Weib und Kind als Opfer der Protestantenvertreibung.

Etymologisches

Wie leicht zu erraten ist, zählt der Name "Thannberg" zu jenen Siedlungsnamen, die auf die Vegetation Bezug nehmen. Neben den allgemeinen Namen für Wald – siehe Wald im Pinzgau – kommen im Bundesland Salzburg auch Bezeichnungen vor, die sich auf Baumarten beziehen. Dabei ist interessant, dass dem heutigen Waldbestand, der überwiegend aus Fichten besteht, ein Überhang aus baumbezogenen Namen, die auf Laubbäume wie Buche oder Erle sowie auf Nadelbaumarten wie die Tanne Bezug nehmen, gegenüber steht.

Das trifft auch beim Thannberg zu, dessen Name sich, wie auch Altenthann oder Lichtenthann in der Flachgauer Gemeinde Henndorf von der Tanne ableitet. Diese von den heutigen Gegebenheiten abweichende Zusammensetzung der vegetationsbezogenen Ortsbezeichnungen dokumentiert die Änderung des Baumbestandes der heimischen Wälder im Laufe der Jahrhunderte.

Quellen